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Tiroler Volksbote
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Pagina 5 di 16
Data: 12.07.1916
Descrizione fisica: 16
' ich nicht ab von meinem Recht.' „Da gibt's kein Recht', zahnte die Waldebnerin. „Das tät' Euch Passen, gelt?', fuhr grimmig die ältere Frau dazwischen, „nicht nur ein ein faches Recht gibt's da, sondern ein doppeltes. Die Klara hat eins, und das Kind hat eines. Das Kind läßt sich nicht weastreiten und wegwischen, es steht fest auf Eurem Hof.' . „Was geht uns das Kind an?' frug die Bäu- zitternd. „Das geht Euch beiläufig soviel an wie der Sohn den Vater. Seid Ihr denn blind und blöd?' „Der Friedrich hat kein Wort gesagt

. Ihr lügt.' „Tausend Schlapprament, so was, so was muß man hören! Lügen tut der Friedrich, ja der lügt wie eine Wachtel; aber das Kind kann er nicht fortleugnen, er zahlt schon dreizehn Monate da für!', schrie der fremde Mann und hieb mit seiner fleischigen Hand bei jedem Satz auf die Tischfläche, daß es klatschte. Der Schloßhuber war eine nervöse, erregbare Natur, aber schwerfällig im Reden; darum hatte er seine Gevatterin, die wegen ihres flinken, gif tigen Mundstückes berüchtigt war, zu dem Strauße

auf den Waldebnerhof mitgenommen Er selbst pflegte nur wenig zu sprechen, doch begleitete er sein plumpes Wortgesüge immer mit äußeren: Lärm. Durch sein Hämmern auf den Tisch hatte er das Knäblein aufgeweckt, das nun heftig zu weinen anfing. „Himmlisches Jerusalem, es ist schrecklich, es ist greulich,' jammerte die Waldebnerin; „also darum hat der Friedrich soviel Geld gebraucht! Jetzt kenn' ich mich aus.' Nachdem das fremde Weib den Knaben beruhigt hatte, fing die Waldebnerin im gütigen Tone an: „Ihr lieben Leute

. Deswegen sind wir da. Mit Leisetreten ist nicht geholfen. Wir bestehen auf unserem Recht!' — Bei jedem Satz klatschte die fleischige Hand auf den Tisch. . „And. wo ist denn der Friedrich? Warum läßt er sich nicht blicken? Fürchtet er sich vor mir?', knirschte das Mädchen. „Feig genug wär' er schon,' kreischte die Patin; „aber es hilft ihm nichts. Alle müssen her, der Alte, der Friedrich uns die neueste Braut oder die Gans, die er gern eintun möchte.' Wiederum begann das Kind zu weinen. Die Waldebnerin

,, aber nicht alles,' schluchzte diese; „nur von seinem Verhältnis zur Jungen da hat der Bub etwas verlauten lassen, sonst nichts.' „Himmclstern. und ich bin der letzte, der etwas erfragt! Ich jag' euch alle zum Tempel hinaus. Wo ist der Friedrich?' „Er kann nicht weit sein, vor einer Viertel» stunde ist er noch da gewesen.' Der Walbebner rannte vors Haus und schrie, soviel er nur herausbringen konnte, Friedrichs Namen nach allen Richtungen. Als zwei Mägd< herankamen und berichteten, der Friedrich sei in den Wald hinauf

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Tiroler Volksbote
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Pagina 5 di 16
Data: 28.06.1916
Descrizione fisica: 16
Mittwoch, den W. Juni Mb. . > . . > » . s-s „Vater urch Mutter sind einverstanden,' ent gegnete der Bursche, »ich habe schon mit ihnen ge redet.' Als das Mädchen immer noch mit einer be stimmten Antwort zögerte, drängte er: „Hannele, was überlegst denn noch? Sag ja. Wir haben einander gern uns werden das glück lichste Paar. Weitum gibt es keinen größern und schauern Hof, als unsere beiden Güter ausmachen, wenn sie durch die Heirat zusammenkommen.' „Wie meinst denn das Friedrich

«/' wohnt war, und ließ sich am Tische neben ihm nieder. „Hannele, kannst dir Wohl denken, warum ich hier bin', nahm der Bauer das Wort; „ich mochte Bescheid haben auf den Antrag meines Sohnes.' „Nachbarvater, ich, ich Hab' mir's noch nicht ganz überlegt,' stotterte das Mädchen, „ich bin etwas langsam im Denken und komm' nicht schnell zu- recht.' „Da wird's kein langes Skrupeln brauchen. Hast etwas auszusetzen am Friedrich, oder steckt dir ein anderer im Kops?' „?'eiu, nein, gewi^, nicht, ich denk

an keinen an' dern, und der Friedrich ist ein prächtiger Mensch.' ^Das tat' ich meinen; du kriegst keinen Besseren im ganzen Landgericht. .... Wenn dir der Bub zu Gesicht steht, ist alles in Ordnung, und es braucht keiy Hin-und Herzetteln mehr.' „Nachbarvater, ich Hab' doch ein großes Beden ken. Ich furcht' alleweil, daß wir nicht glücklich werden, wenn der Pold um seine Rechte kommt.' „Was denn sür Rechte? Hast.ihm etwas ver sprochen?' „I ch nicht, kein Dinglein Hab' ich ihm verspro chen; aber wenn Friedrich

.' „Wenn ich den Friedrich Heirat', ziehe ich einen Nutzen aus dem Unrechts „Herrschaft, was plapperst denn allweil vom Un recht? Der Waldebnerhof gehört mir, und ich kann ihn verschreiben, wem ich will; das ist mein Recht.' „Der Pold hat auf dem Hof aeschunden und ge rackert seit er von der Schule tveg ist; er tät's Wohl verdienen, daß er einmal Bauer wird. Auch hat er nie etwas Gutes gehabt, der arme Mensch. Warum willst ihn denn zurücksetzen?' „Weil er ein Trotzkopf, ein ungehorsamer, bos hafter Sohn

ist die Sache schon seit drei Jahren geordnet und verschrieben. Die Urkunde liegt' beim Notar und steht fest wie der Kirchturm. Wenn ich einmal ein Wort gesagt, oder gar geschrieben Hab', bleib' ich dabei, mag's Graz kosten — so weit kennst mich.' „Mein Gott, der Pold hat mir so viel Gutes ge tan und meinem Vater hat er die größte Wohltat erwiesen; ich schäm' mich vor ihm, wenn ich jetzt auf sein Gut hinheiraten soll.' „Himmeltausendstern, es ist nicht sein Gut, . sondern dem Friedrich

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Pagina 5 di 16
Data: 05.07.1916
Descrizione fisica: 16
Mittwoch. den 5. Zun islö. „Tirvler «slkSbote.- Nr. 27. Seite 6. /„Der Vater? Wohl der Bater? Dem ist die Sach' ein Handel. —Aber mit dein Friedrich wirst un glücklich. Ich kenne den Menschen,—,« ist herz los und roh. Zuerst wird er oir schön tun, später hudelt er dich.' ' „Pold, darfst nicht böse sein. Ich Hab' mir Wohl gedacht, daß die Heirat mit dem Friedrich dir zu wider sei, ccker ich kann einmal nicht anders... Du hast ia immer gesagt, daß du nicht heiratest, und -herwärts

....' „Von mir ist keine Rede,' siel er dem Hannele beinahe stürmisch ins Wort; „ich heirate nicht, weil den schwanen, wüsten Esau doch kein Mädchen mag. Eher soll mir das Herz brechen, als daß ich eine Lieb' erzwing'.' ^ Die Nachbarstochter weinte. . „Grad' den Friedrich sollst nicht heiraten, weil du unglücklich wirst mit ihm,' beharrte der Bur sche; „du bist viel zu gut für den Menschen.' „Ich muß, ich muH, ich darf nicht anders,' schluchzte das Mädchen; „schau, Pold, mein Vater hat es mit dem deinigen ausgemacht

, daß ich den Erbsohn vom Ebnergut heiraten soll. Es ist aufge setzt und von beiden Vätern unterschrieben.' »Ist der Friedrich der Erbsohn?' schrie Leopoll» heftig; „ja, ja, ich hab's Wohl geahnt, daß der Spitz bub mit seine« Schmeicheleien mir alles raubt.' „Mir ist's furchtbar zuwider, kannst mir's glau ben Pold. Ich Hab' geweint und deinen Vater mit aufgereckten Händen gebittet, daß er dir den Hof lassen soll.' „Das hättest dir ersparen können. -Was der Va ter einmal im Kopf hat, davon geht

und auf alles, woran mein Herz hängt, und ich wäre doch durch Berg und Tal davon getrennt» Das Elend und Wehe tät' mich aufzehren.' »Dann bleibst du bei uns in der Waldeben. Ich bitte den Vater, daß er dir ein größeres Kapital auswirft, u. deinen Lohn kriegst extra, wenn du bei uns arbeitest.' „Nein, Knecht machen beim Friedrich tu' ich nie und nimmer.' „Du sollst nicht als Knecht sondern als Haussohn gelten. S^m, Pold, ich will zu dir kalten wie eine Schwester und nicht zulassen, haF 5ir etwas Un liebes geschieht

.^ » Ich bin ja gebunden, mein Vater hat das AKort gegeben.' „Die Väter haben kein Recht, über das Lebens glück der Kiiüer zu verfügen; eine Heirat brauchen sich die Kinder nicht schaffen zu lassen.' „Es ist aber der letzte Wunsch meines Vaters ge wesen; in der Nacht, da er gestorben ist, hat er das Schriftstück unterzeichnet.' „Was? In derselben Mcht, da ich ihm den Geisb lichen geholt Hab'?' „Ja; aber er hat sicher nicht gewußt, daß der Friedrich den Hof erben soll. Sein Wille ist nur gewesen, daß die beiden Höfe

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Pagina 6 di 16
Data: 12.07.1916
Descrizione fisica: 16
Seite 6. Nr. 28. s - > „Tlrvler Boirsvorr.- Mittwoch', den 12. IM „Vater, sei gut und barmherzig, gib mir dm Friedrich oder laß mich wenigstens mit ihm re den!' „Ich dein Vater? Danke schön für die Ehre. Bist eine glatte Maus, darfst dir aber nicht ein bilden, daß du mit Schmeicheleien bei mir etwas ausrichtest.' „Klara, Klara,' verwies die Patin, „was treibst denn? Steh' auf, mach' dich nicht schlecht vor dem miserablen Kerl, vor dem ehrlosen Menschen, der nicht wert

ist, daß man ihn mit einem Schuh an rührt. Komm jetzt und trag das Kind, es gibt . noch andere Wege, auf denen man solchen Fuchs schwänzern beikommen kann.' Mit großem Tumult zogen die widrigen Be sucher aus dein Hause. Der Waldebner rief ihnen noch einige Schimpfworte und Drohungen nach, dann kehrte er zur Gattin in die Stube zurück, schlug mit der Faust an die Wand, daß das ganze Haus zitterte und schrie: „Für so einen Hallunken, für so einen nieder trächtigen, falschen Strick hätt' ich ihn nicht ange schaut, den Friedrich

. — Wo ist er?' „Ich weiß es nicht,' trotzte die Frau. „Du weißt sonst alles und hast auch deine Schuld — jetzt rat, was zu tun ist,' schnaubte er. „Das mußt du selber wissen, mich kümmert's einen Pfifferling', trotzte sie noch starker. „So? Ist der Friedrich nicht dein Sohn? Geht dich die Hausehre und die Familie nichts an?' „Die Hausehre richtest du zu Grunde. Du hast mich vor den fremden Leuten beschimpft und gedroht, mich auszusagen. Ich gehe, heute noch gehe ich.' So unbändigen Sinnes der Waldebner

. „Ich wollte von allem andern nichts sagen, wenn nicht die haushohe Schand, die Unehre wär'', keuchte er. „Da Hab' ich wollen eine große Hoch zeit anrichten und uns sehen lassen vor der ganzen Gemeinde, statt dessen mögen wir uns jetzt in den Boden verkriechen und dürfen keinem Men schen grad in die Augen schauen. Das ist schwer, das tut wehe. Und die Schuld an allem hat der Friedrich; gerad' zerreißen möcht' ich den Hal lunken.' „Ob der Friedrich alle Schuld hat, ist sehr zu . bezweifeln', begann die Frau an der Sache heruin

- Zndeuteln und zu färben. „Wenn man ein uner fahrener, lebenslustiger junger Mensch ist, ver galoppiert man sich leicht. Ist dir auch passiert in jungen Jahren. Aber der Friedrich hat es bitter bereut. Oft ist er todtraurig dagesessen, und nur weil ich ihn einmal in solch verzweifelterStimmung nicht mehr losgelassen Hab', hat er mir endlich den Fehler eingestanden. Er wollte uns um jeden Preis den Kummer ersparen, darum ^ nichts gesagt. Es war' auch alles schön heimlich beigelegt worden

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Pagina 6 di 16
Data: 19.07.1916
Descrizione fisica: 16
-Frühläuten, wanderte Leopold schon durch das Tal hinunter. An diesem Morgen hatten im Waldebnerhofe die Sorge uud Angst wegen Friedrich beinahe den höchsten Grad erreicht; denn der junge Mann blieb immer noch verschollen. Während der Bauer mit den Knechten im Stalle beschäftigt lvar, saß die Bäuerin in der Kammer und heulte laut. Plötzlich klopfte es leise an das Fenster. Die Frau riß stür misch den Flügel auf, da lispelte ein Stimme: „Mutter, darf ich mich getrauen? Dorf ich wie der heimkommen? Ist oer

mir nicht entziehen.' Dein dummstolzen Bauer tat die grobe Schmei chelei Wohl, doch runzelte er die Stirn, hieß den Burschen aufstehen und kanzelte ihn derb herunter; aber Friedrich merkte sogleich, daß bei dem Wetter kein rechter Ernst tvar und daß der Vater nur der Förmlichkeit wegen ein bißchen loszog. Nach einer Weile schlug der Bauer auch richtig den gemütlichen Ton an und sagte: „Also die Geschichte wäre jetzt abgetan, und wir Nullen sie nie mehr aufrühren: Hoffentlich hast du recht vi?l daraus gelernt

gesällt dem Friedrich eine Bauern tochter aus der hiesigen Gegend, die auch ein Geld hat, besser.' „Nein, nein,' widersprach der Alte; „wir müß ten das Stadtmaöel mit einer ziemlichen Summe abfinden, dann schaut nimmer viel Heralls. Auch könnten wir uns nach dem, was geschehen ist, leicht noch einen Korb holen, und das ertrag ich nicht. Die hiesigen Mädchen sollen gestraft sein.' „Ich bin ganz beim Vater seiner Meinung,' säuselte der Friedrich. „Morgen reise ich nach Silberstadt,' erklärte der Bauer

, „und schau mir das Mensch besser an. Wenn es mir irgendwie zu Gesicht steht, schließ ich den Handel Aeich ab. Dann mag der Friedrich auf sechs Wochen fortgehen, damit er nicht mehr in Gnadenzell verkmidet zu werden braucht. Zwar hat mir immer von einer großmächtigen, feier lichen Hochzeit geträumt, aber das läßt sich nimmer machen. Wir müssen uns mit einer stillen Feier begnügen; aber hernach wollen- wir den Leuten etwas sehen lassen.' Wie der Waldebner gesagt hatte, so geschah es. Die Schloßhubertochter

in Silberstadt inerkts so gleich, als Friedrichs Vater ankam, woher der Wind ging, und sie umschmeichelte den Alten so fein, daß er von dem Mädchen völlig bezaubert wurde. Man einigte sich bald mrd schloß schon nach vier Tagen in Friedrichs Gegenwart den Heirats- vertrag. Dann traf man in aller Stille die Vor bereitungen zur Hochzeit Fünf Wochen spater, am St. Kathreinstag, wurds Friedrich mit Schloß- hubers Klara in einer KapÄe in Silberstadt ge traut. Die Neuvermählten unternahmen eine kleine

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Pagina 7 di 16
Data: 12.04.1916
Descrizione fisica: 16
mehr Mensche». Außer dem Bauer und seiner Gattin, die er in zweit« Ehe geheiratet hatte, waren zwei Söhne da, Leopolo, Vnd Friedrich mit Namen, das Gesinde bestand «5s Mnf KusU«! ?md sÄhs Mkghe«. A« den beiden Knaben fiel die merüvürdige Nu^hnlichVeit «mf. Größeren Gegensah zwischen den Kindern beS gleichen VaterS komite man sich nicht denken, «L zwischen den VrWernLespÄd u. Friedrich. Ob« Zvohl nur anderthalb Jähre Wer, war LeopoÜ) doch Mm mehr als KopfeSlÄM höher als Friedrich, er war grobknochig

, stark gebaut, hatte ein struppiges schwarzes Haar und eine meA als dunkle, fast Mstanienbraune Hautfarbe. Drei sHvarz? Tup fen au den Wangen verunstalteten als scharf aus geprägte Muttermale sein kantiges Gesicht. An ^Friedrich, dem jüngeren, hingegen erschien alles Mich ui^z geschmeidig, seme Hautfarbe war licht, sein Gesicht frisch wie Milch und Blut, unter den hellblonden, gekrairsten Haarlocken strahlten zwei Himmelblaue Augen. Auch war der Jüngere gei stig regsamer und lebhafter

, während den Aelteren ^«ne große GutmütiKeit auszeichnete. Leopold konnte keinem Tierlein etwas zu leide tun, er Zeigte sich dienstfertig gegen jedermann und half mit femen starken Armen immer zu den Schwä cheren. ?5ur wenn ihn sein ausraufender, wil der Jähzorn fortriß, schlug er sinnlos drein und Äles, was unter feine Mufte kam, trug blaue Beulen davon oder ging zu Scherben. So ungleich bas Wesen der beiden Knaben, so ungleich war au«y ihre Behandlung. Friedrich Wurde von Vater und Mutter verhätschelt

und für den Jüngeren ein Muster bilden. Selbst in der Kleidung wurden sie ganz ungleich gehalten. Friedrich hatte ein Gewand aus weichem, seinem T''ch, w'5'ud ^ - '-ald auch an Sonn tagen einen groben, dicken ^odenrock trug; dem Jüngeren steckte man ein Blumensträußchen hin ter den Hut, der Aeltere steckte sich selbst in Er mangelung von etwas Besserem eine Rabenfeder auf. Verwunderten sich die Leute über die Hint ansetzung des einen Knaben, erwiderte man ihnen, der Leopold sei ein Rüpel, ein Schadentier

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Pagina 4 di 16
Data: 21.06.1916
Descrizione fisica: 16
furchtsam um Schonung -gebeten hatte. Ingrimmig kochte er zu Hause an seinem Zorn und dachte nur an die Bestrafung des Soh nes. Er hatte schon einen Entschluß gefaßt, doch zögerte er noch mit der Ausführung. Aber seine Frau, Leopolds Stiefmutter, hetzte und schürte solange, bis er alle Bedenken sallen ließ. Am Sonntag ging der Waldebner in den Markt Freundsberg hinab zu einem Notar und richtete ein Testament auf, worin er Friedrich, den jün- gern Sohn, zu seinem Nachfolger und zum Hof erben einsetzte

finden täte.' „Jos,^ den Weibsleuten gefällt ost ettvas, was euch Männern haßlich erscheint. Das Weiberherz ist unberechenbar, glaub' mir das.' „Hab' nur keine Sorgen, Trina; wenn der Friedrich einmal da ist, hat er das Mädchen in einer Woche aus seinem Bandl, wirst es sehen. Und sobald das Hannele die Schrift seines Vaters unter die Augen kriegt, sind überhaupt keine Schwierigkeiten mehr zu fürchten.' „Sei nicht zu Vertrauensselig. Weißt, der Pold ist ein Falscher. Stille Wasser graben tief

machen. Wenn er uns bei dem Mädchen ganz verlästert:' „Ich werd' ihm jetzt nachspüren.wie ein Hunö. Sobald ich etwas Verdächtiges beobachte mutz aus dem Hause.' . V - > . „Um Gottcswillen, tu' nichts ÜnüberleyteD, sonst kommen wir noch stärker ins Gerede. Gegen die Falschen muß man falsch sein. Laß dir nichts anmerken, daß du einen Verdacht hast, sondern richt' es unausfällig so ein, daß er mit dem Han nele möglichst wenig zusammen' sein kann. — In vier Wochen kommt ehe der Friedrich vom Militär nach Hause, dann nimmt

hoffentlich das.Kreuz ein Ende. Wir müssen nur die Heirat schnell ein fädeln. Wenn der Friedrich auf dem Gartnerhof sitzt und der Pold weiß,'daß er nichts mehr zu hoffen hat,, wird es biegen oder brechen.' - '' „Ja, tvenn der. Friedrich nur zchon da. wäre! Ich sehne mich Jach dem Jungen.' . , . ... ' / „Ich auch. — Wirst ihm aber ein Geld, schien müssen, daß er die Neife und andere Kosten^die vielleicht vor dem Abschied zu machen sind, öestrei-, teu kann.' ^ ' „Hat er dir um Geld geschrieben

tragen. Äm Schutzengelfonntag kam Friedrich als aus' gedienter Kaiserjäger nach Hause und es gab gro ßen Jubel in der Waldeben. Die Leute sagten, er wäre beim Militär noch größer und flotter und schöner geworden. Jedenfalls hatten seine schmeidigkeit und Keckheit zugenommen. Doch in seinem Wesen auch etwas Fremdes und ^' künsteltes, das nicht in das Waldtal Paßte. Zlvei Tage nach seiner Heimkunft zog die Mut ter den Sohn, als der Vater einige Stuuöen ab wesend war, in die Fanulienkammer uud sagte

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Pagina 13 di 20
Data: 03.01.1909
Descrizione fisica: 20
.... Und jetzt soll sich etwas zwischen dein Herz und mein Herz stellen? . . . Bmgl, ich bitte dich um Gottes Barmherzigkeit willen, mache mich nicht zu einem unglücklichen Mann.' Er streckte die gefalteten Hände über den Tisch und hob dieselben wie bittend zu ihrem Antlitz empor. Jetzt fiel die Frau vor ihm auf die Knie nieder nnd flehte händeringend: „Friedrich, bei unserer alten Lieb', bei uuserem Herzens glück und wenn du mich noch ein bißchen gern hast — g'rad' ein klein's bißchen — schenk' mir die Antwort, g'rad' dies einzigemal! Laß

!' „Dann ist es eine alte Schuld, ein Vergehen aus früherer Zeit, das dich belastet.' „Nein, nein, nein! — Gott ist mein Zeuge. Friedrich, hast du so alles Vertrauen zu mir verloren?' „Wer einmal falsch gewesen, ist, dem glaubt man kein zweites Mal Wenn dn nicht bekennst, muß ich an deiner Treue zweifeln.' »Friedrich, du bist grausam und hart.' „Nein, viel zu weich und gutmütig bin ich Ich handle und feilsche mit dir um etwas, wozu du verpflichtet bist Burgl, in dieser Sache kann ich keinen Finger breit zurückweichen

.... Schon meine Ehre, meine Selbstachtung fordert dies von mir .... Du hast Schimpf und Schande auf ''ein Haus, auf mein Familienleben gehäuft. Wenn sich noch etwas gut machen läßt, geschieht es nur durch ein offenes Geständnis.' „Friedrich, ich habe mit meiner Tat bloß unser Herzens glück im Auge gehabt ... nur um deine Liebe nicht zu ver lieren ... O Gott, was sag' ich denn?' „Jetzt bist du im Zug. Red' nur weiter!' „Ich kann nicht — um alles in der Welt nicht!' „Dann ist die Lieb

von den Gendarmen abführen lassen und vor '''cht Mm'/' „Nein, so unvernünftig bin ich nicht, meine eigene Schande noch weiter in die Oeffentlichkeit zu tragen.' „Was dann?' „Du wirst begreifen, daß wir nicht länger mitsammel?. leben können, wenn dn die Verhältnisse nicht aufklärst.' „Du zeigst mir also die Tür?' „Du hast sie dir selbst aufgemacht. Noch hast du sie in der Hand, mit einem Worte kannst du sie schließen.' „Friedrich, du bist hart wie Kieselstein.' „Ich mag meine Ehre nicht einem falschen

Weiberherzen opfeln.' „Friedrich, du wirst dieses Wort uoch einmal bereuen ... Jetzt geh' nur zum Pfarrer und lass' dich scheiden, ich mach' - dir keine Schwierigkeiten.' „Die Scheidung kannst d u besorgen, du trägst.auch die Schuld.' ^Fortsetzung folgt.) ' Briefe aus Nah und Fern. Innsdrucker Mittelgebirge, Ende Dezember. Die Reichs- rats-Ersatzwahl in Innsbruck ist im Zeichen der roten Inter nationale ausgefallen. Innsbruck ist jetzt der Schandfleck Tirols. Was würden nnsere Altvordern sagen, könnten

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Pagina 6 di 24
Data: 27.09.1916
Descrizione fisica: 24
Seite ö. Nr. 39. «Tiroler Vo!?Sdorr«' Mittwoch, den 27. September. 1916. Mutier, die Petroleumlampe beschien zwei bleiche Gesichter. . ^Friedrich, wie ist's gegangen?' fragte der Alte unwirsch. „Wie ist's gegangen?' stotterte der Junge, «gut — gut — heißt das gut und schlecht.' „Wieso? Red'-deutlich!': „Vater, der Prozeß ist nicht entschieden wor den.' „Himmelstern, lüg' nicht. Der Prozeß hat ge mußt entschieden werden, es war ia die Schluß- Verhandlung. Glaubst, ich bin ein solcher Dattel

zu Scherben gehen!' Wütend hämmerte der Alte drei-, viermal aus. den Tisch, daß das gauze Haus erzitterte. Plötzlich wurde er leichenfahl, riß die Augen wie Pflugräder weit auseinander, starrte den Sohn und die Frau geisterhaft an, schwankte und fiel danu wie eiu Klotz zu Boden. - ^ Entsetzt rannte Friedrich zur Tür hinaus, die Stimme der Frau aber gellte schrillend durchs Haus: „Jesus, Maria, kommt, helft! Der Vater, der Vater! Er stirbt, er stirbt!' Erschrocken, bestürzt, schlaftrunken eilten

die Hausleute von allen Seiten herbei, die Knechte schrien wirr durcheinander, die Mägde wimmerten ängstlich und rangen die ^ Hände. Nach einer Weile hob man den schwer röchelten Bauer auf sein Lager, wo er einige wehe Laute ausstieß, ohne- ein Zeichen von Bewußtsein zu geben. „O, mein Gott, das ist schrecklich,' jammerte die Murin; „Friedrich, du mußt gleich zum Doktor. Lauf schnell ins Dorf hinab und laß einspannen.' „Ich mein', da ist notwendiger ein Geistlicher,. als der Doktor,' ließ sich die alte

Hausmagd ver nehmen. V Fünf Minuten später waren der Großknecht und Friedrich, der Haussohu, schon auf dem Wege. Der eine sollte den Priester, der andere den Arzt holen. Während Friedrich nach Freundsberg hinausfuhr, brachte der Großknecht den Pfarrer in die Wald- eben.^ Dieser konnte dein Kranken, der vollständig bewußtlos war, nur die letzte Oelung spenden. Mehrere Stunden blieb er im Waldebnerhaus, in derLrüh kchrte er. mit denl Höchsten Gute wieder. ins Dorf zurück. Unterdessen war auch der Doktor

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Pagina 5 di 16
Data: 17.05.1916
Descrizione fisica: 16
länger als eine Viertelstunde, schließlich waren beide stockmüde und zogen sich wieder in ihre Kammern zurück, um wei ter der Ruhe zm Pflegen. An diesem Vormittag hatte der Waldebner mit seiner Gattin eine längere Unterredung. Beide Ehegatten waren überzeugt, daß ihrem Liebling, dem Friedrich, eine schwere Gefahr drohe.' Aus all dem, tvas der Tischler in seinem Halbrausche herausgeschrien hatte, konnte man sicher schließen^ daß der Leopold zu einer Gewalttat aufgestachelt worden war. Er schien seit

einigen Tagen noch düsterer und verschlossener geworden zu sein, und wenn ihn der plötzliche Grimm packte, mußte man das Aergste befürchten. Wie leicht konnte er dm Friedrich zu einem Krüppel oder halbtot schlagen. Die Frau weinte bei diesen Erwägungen, der Bauer ging, simter blickend, auf und ab. Nach langem Hin- und Herraten beschloß man, den Friedrich wieder in die Stadt zu' schicken, wo ein Bruder der Frau einen großen Meierhof besaß. Der Sohn konnte dort noch zeitweise die landwirt schaftliche Schule

besuchen und im übrigen seine Kenntnisse auf der Meierei des Onkels praktisch betätigen. Er würde manches Neue lernen, und zu Hause änderte sich unterdessen vielleicht die ganze Lage. — Eine gerichtliche Belangung des Tischlers und des Uhrenmachers zog der Wald- eb' -r nicht mehr in Betracht, da er klar einsah, daß e« 2 allfällige Strafe zu dem vielen Verdruß und den Kosten, die ihm aus dem Prozeß erwuchsen, in keinem Verhältnis stand. Dem Friedrich wurde der Plan der Eltern gleich mitgeteilt

. Als aber der Vater er klärte, Friedrich sei in die Stadt gezogen, um sich weiter in den landwirtschaftlichen Fächern auszu bilden, gab er sich zufrieden und forschte der An gelegenheitnichtmehr nach. In der nächsten Zeit suchte Leopold auf den Rat des alten Schulmeisters ein besseres Verhältnis mit seinem Vater anzu bahnen. Er zeigte dem Vater in allen Stücken seinen guten Willen, kam den Wünschen desselben überall entgegen, ertrug das rauhe Benehmen des Alten geduldig und hielt soviel es ihm möglich

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Pagina 4 di 16
Data: 25.10.1916
Descrizione fisica: 16
ist? Esau und Äakob. ^ Eine Erzählung von Reimmichl. 5?- ' (Nachdruck verboten.) „Du hast alles dilrcheinandergehetzt und das Un glück verschuldet,' warf die Schwiegertochter ein. „Still bist! Mit dir red' ich überhaupt nicht', geiferte die Alte; „hätte Friedrich kein solches Bettelmensch geheiratet, dann stünde er jetzt nicht als Bettler da.' „Wer steht als Bettler da?' brauste der Zunge Mann auf.' ^ „Wenn du einen 'kleinverschuldeten Hof be kommst, wirst Wohl ein Bettler sein. Himmlisches Jerusalem

du nicht eine Frau geheiratet, die nichts hat und nichts versteht, dann könnten die zwei Höfe beisammen sein und du wärest statt ein halber Bettler mindestens sünszigtausend Gulden schwer.' „Du alter Canter,' suhr die Schwiegertochter glühend vor Zorn in die Höhe, „was hast denn du ins Haus gebracht? Wir haben noch keinen KrelHer von dir gesehen, und du bist lange Zeit umsonst gemästet worden.' „Wenn ich mir alle Schande im Hause antun lassen muß, dann, Friedrich, kannst auf meine tau send Gulden warten,' drohte

die Mutter, „dann weiß ich das Geld anders zu Herwenden: ich häii' es Sir Mst gern geliehen.' . „Behalt' deine schäbigen Pfennige,' geiferte die Schwiegertochter; „wenn wir nichts mehr von dir sehen und wissen, sind wir tausendmal besser daran. Der Nachbar Pold wird uns jedenfalls nicht hart halten, wenn wir ein bißchen freundlich mit ihm sind.' „Lieber als vom Pold eine Gnad' erbetteln, gehe ich von Haus und Hos!'/ schrie Friedrich grimmig. „Wenn wir von der Alten da ein Geld nehmen, hangen wir alleweil

wäre. Die Freud' kann ich euch schon machen.' „Klara!' rief der Mann halb verweisend, halb bittend. Allein die junge Frau rannte aus der Stube und Mug die Tür klirrend hinter sich zu. Zwei Tage lang schmollte Klara wie ein trotziges Kind und sprach mit niemanden eine Silbe. Friedrich versuchte ein Paarmal, sie zu versöhnen: allein sie kehrte ihm den Nucken und würdigte ihn keines Blickes. Am dritten Tage riß sie ihre Sachen aus dem Kasten und sing an zu packen. „Um Gotteswillen, Klara, was stellst

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Pagina 5 di 16
Data: 09.08.1916
Descrizione fisica: 16
. Nicht nur uns, sondern Auch dich selber.hast lächerlich gemacht.' ^ , , „Aah, jetzt weiß ich, daß Ihr mir auf jeden Schritt und Tritt nachspioniert. Aber ihr habt die Augen doch zu wenig aufgetan, sonst hättet ihr bemerkt, daß ich keilten Bissen genommen, sondern bloß ein wenig zugesckaut habe. Und es sind mir recht nette Dinge zu Ohren gekommen. Die Leute denken genau so wie ich. Sie sagen, wir zwei, ich und der Friedrich, hätten nichts zu bedeuten im Hanse, wir seien die 'reinsten Schulkinder und ste hen hinter dem niedersten

auch nunne Lluqen. Heute ist mir klar geworden, !vie niederträchtig ihr mich und den Friedrich gchuudet habt. Große Hockzeit ist das heute auch keine gewesen, aber dech eine anstän dige, eine nette. G'rad' tveinen möchte ich, wenn > ich an unsere Hochzeit denk'.' ^Den Wettelleuten wird ihre Bettelhockneit uoch einmal stark zu köpfen geben !' knirschte der Alte. „Das ist keine Bettelhoäneit gewesen,' schrie die Zunge, „sondern eine wunderschöne Bauern hochzeit. Eine Bettelhochzeit haben wir zwei ge habt

nein, gar keine, nicht einmal eine Bettlerhochzeit. Wir sind heimlich zusammenge- kuppclt worden, als ob das Heiraten die ärgste Schande wäre.' „Hättest dich besser aufgeführt, dann hättest auch ! eine schönere Hochzeit gehabt,' tvarf die alte Bäue rin gehässig dazwischen. j „Du, du, du altes La ... r, das mußt nicht ! mir sagen, sondern andern Leuten, die dir näher ! stehen', geiserte die Junge; „Friedrich, hast du gehört, was ich mir von dem Drachen da muß gefallen lassen? Was tust

in eurer Krähenhütte. Morgen geh' ich zu meinem Vater nach Silberstadt und nimm' das Kind mit; dann könnt ihr euch eine andere suchen zum Schindkldertreiben.' Mit diesen Worten schoß sie zur Tür hinaus und eilte in die Kammer; Friedrich tappte langsam hinter ihr nach. Die zwei Alten schauten sich verdutzt an, dann begannen sie einander Vorwürfe zu machen. Zan kend gingen sie zu Bett. Als die Bäuerin endlich still war, knirschte der Bauer noch halblaut: „An dem ganzen Elend ist der heimtückische Mensch, der Pold

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Tiroler Volksbote
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Pagina 13 di 22
Data: 20.12.1908
Descrizione fisica: 22
und gemischt?' Fin '55ch? — Hütt' gar keinen Grund gehabt. — Mit keinem »er Hab' ich daran gerührt, ja nicht einmal hineingeschaut Hab' ich!' — Stockend kam diese Rede von ihren Lippen und sie wurde glührot. Es war auch das erstemal, daß sie ihren Mann anlog. „Wenn dem so ist, Burgl,' erklärte er, „dann muß ich schnell gehen und meine Anstalten treffen.' „Was willst denn tun, Friedrich?' „Zum Gericht muß ich, um den Diebstahl anzuzeigen.' „Um Gotteswillen nicht, Friedrich! — Das gibt ja einen schrecklichen

Auflauf und ein unendliches Gerede im ganzen Kirchspiel .... Und vielleicht hast dir die Sachen doch nur verlegt.' „Das ist vollkommen ausgeschlossen. Ich bin felsenfest überzeugt, daß ein Dieb hier gewesen ist, und ich zeihe eines von den Dienstleuten.' 5„Um Gotteswillen, Friedrich, gib dich keinem falschen Argwohn hin! ... .' „Falscher Argwohn ist's nicht, ich Hab' schon Gründe zu meiner Vermutung.' „Und wenn auch — du wirst doch nicht das Aufsehen — den Skandal im Hause — hervorrufen! — Das Geld

ist kaum den ungeheuren Lärm wert.' „Um das Geld ist's mir in der Hauptsache auch nicht — obwohl, wenn ich gleich in der Sparkasse nach dem Aus heber nachfrag', das Geld vielleicht noch zu retten ist — aber vor allem andem möcht' ich den Dieb fangen. Ich will um alles in der Welt nicht mit einem Dieb unter demselben Dache wohnen . . . . Den Ekel und die Schmach könnte ich nicht verwinden.' „Ein Dieb? — Ein Dieb? . . . . Um Gotteswillen, Friedrich, es ist gewiß kein Dieb im Hause! ... Du täuschest

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Tiroler Volksbote
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Pagina 12 di 16
Data: 29.12.1915
Descrizione fisica: 16
, bis . 5,ihn der Exekutor zwingt. Ausnahmen lasse ick überall gelten. Hochachtungsvollst Franz S i jLiroler Landst.-Vaon l, 3. Komp. Auf dem Felde der Ehre gefallen: s.-- Josef Gamper» Tramin: Reinhard Zanon» Mbr an: Franz Holzmann. Na vis: Rudolf Morbach, Franz Settel, Friedrich BsrtagnolU, Johann Eder. Anton Cchnelter. Innsbruck: Ludwig Hofer, Ober wiesen; Anton Felchter. Luttach? Josef Dirpamer, Johann Nutzbaumer, Mer «»; Zoftf Pkhwr, iV^utschnoveu; 'Franz «»Tiroler SslkSbst Stolzmann. Johann Eder, gestorben

., Hauptmann Emanuel Barborka, 3. LSchN.. Oberleutnant Fronz Pfleger, 1. LSchR., Franz Bruck ner, 3. LSchR., Oberleutnant a. D. Friedrich Plschl und Ref.-Leutnant Otto Alteneder, 1. LSchR. Goldene Tapferkeitsmedaille dem Fähnrich in der Reserve Hermann OeNacher; dem Lm:desfchützen Franz Dechart. Die Silberne TäpferkeitsMedaille erster Klasse: dem Landesschützen Franz Skrä- bek: dem Zugsführer Joses Mühlfellner: dem Zugs führer Franz Müller? ocrt Fortifikations-Oberwsrk- mc istern Geza Foka und Anton

Höllerl: den Pa- trouiüeführern Johann Mauracher und Anton Klocker? dem Leutnant Dr. jur. Stumooll; Josef Schöpf, Arzl bei Jmst? Jakob Zifchg, Klausen. Die Silberne Tapferkeitsmedaille zweiter Klasse: den Korporalen Gg. Scheer, Wenzel Fajtl und dein Eskadronstrompeter Josef Wohlfarter, den: Kanonier Gottfried Mayramhos. dem Zugssührer Josef Pötzlberger, dem Feldwebel Friedrich Ple Hb erger, dem Zugsführer Franz Mayrl, den Kor poralen Alfred Wieser, Franz Kueera, dem Gefreiten Ludwig ErHardt und bem

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Pagina 12 di 26
Data: 20.10.1915
Descrizione fisica: 26
zn tver> 'den, deren Lebenselement Höhle und Schmutz und Einsamkeit sind, aber dennoch beseelt das Gesühl, seine Pflicht voll erfüllt zu haben, jeden einzelnen und das Gefühl, mehr ausgehalten zu haben als so gar viele von: Militär, öie nach ein paar Wochen regelmäßig wieder Zur Rast zurückgezogen worden svaren. Das Vaterland wird uns vielleicht doch tz)ank wissen^ > Auszeichnungen. Die Silberne Tapferkeitsmedaille L. Klasse: Res.-Kad. Friedrich Starlinger, Oberj. Johann Thurnher, Alfred Enrich

Mader, dem »Patr. F. Anton Wüstner. dein Zugsführer Josef ^idermoser» dem Kanonler Matthias Bliem, dem t Rudolf Eerlich. dem Untersäger Guggen.berg. dem ^)ber- j^iger Tbnmas Paul, dem Unterjäger Dr. Flatscher, dem ^Kinzl Fritz, dem Patrf. Lanzinger, dein Feuer? «werner Kehrer Anton, dein Obcrjäger Wiedmann Otto, dem Patrf. Lambacher Michael, dem Ldsch. Kofler Alois, dem Ldsch. Hutter Thomas, dem ' . Latka Oskar, dem Stdsch. Wones6) Karl, dz,»,' Unterjäger .Kolos Josef, dem Zugssührer .Friedrich

. B a ch-, Josef Unter« luggauer, Lienz: Sebastian Mittig, Obernien z; Josef Thurnkerr. Landesschntze? Karl Marth, Lan deck: Christian Müller, Thüringerberg: Alois Foger, Ob steig: Anton Markeiti. Bozen: Florian Fegerl, Laienbrnder des Benediktinerordens Sacka: Peter Ladurner, Ortlersohn, Dorf Tirol: Konrad Bereuter, Meran: Matthias Gaffer» ?ii Kolsdorf: Josef Forazzi: Michael Buchauer» Ebbs: Friedrich Günther, Warnsdorf: August Nemec, Lukovan: Jos. Suchentrunk» Netsenberg. In russischer Gefangenschaft gestor

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Pagina 18 di 40
Data: 05.01.1912
Descrizione fisica: 40
X. . , ^ . . Der Konkurs wurde cröfufet: Ueber das Ver mögen des Jakob Mair, Schuhmacher in Innsbruck. Als Masseverwalter wurde M. Festner, Advokat in Innsbruck, bestellt. Tagsatzung 2. und 4. Jänner beim Landesgerichte in Innsbruck. — Ueber das Vermögen des Jgnaz Schwarz, Schlossermeister in Innsbruck. Als Masseverwalter wurde Herr Dr. Friedrich Frank bestellt. — Ueber das Vermögen.des Hermann von Wörndle, Wein- und Branntweinhandlung in Innsbruck. Masseverwalter Herr Dr. Julius Waizer, Advokat in Innsbruck

der bisherigen Besitzerin Frau Fanny Runggaldier würde von Herrn Hartmann Unterberger, ehemaligen Gast- Wirt an der Wälder Brücke, verkaust. —- Herr Leon hard Ortner in Schwaz hat die Stcgmühle am Bahnbach käuflich erworben. — Hotelier Adolf Nagele 'in Mera n hat von Herrn Friedrich Tschoner sen. das Hotel „Alpenhos' in Pertisau am Achensee käuf lich erworben und das dazugehörige Untertusch-An- wesen auf längere Zeit gepachtet. — Der Maler Steu- rer hat sein Haus am untern Freundsberg in Schwaz

zu Hohenkendl bei Schwendt ging in den Besitz des Friedrich Fritz, Bauernsohnes, um den Preis von 23.000 X über; ebenso das Ünterwendlut in Kal tenbach bei Kössen an Michael Haunhalter, Bauern knecht. Der Gagererbauer Johann Vorhofer in Kössen, dem im Herbste sein Haus niederbrannte, hat das Vorderauanwesen von Rupert Öbermoser um 21.000 X käuflich erworben. Rupert Obermoser hat von Johann Vorhofer das Gagereranwesen fiir 8000 X gekauft und dasselbe in Stephan Schreder, Großelmauerbauer in Bichlbach

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Pagina 6 di 24
Data: 04.10.1916
Descrizione fisica: 24
der Waldebner Friedrich wieder: „Aus alle Fälle war es eine Verschwörung. Sie haben ausgemacht, daß sie nicht bloß den Wald umhauen, sondern auch jeden niederschla gen wollen, der sie daran hindert. Meinen Vater hat der Tischler mit der Hacke angefallen und von dem jähen Schrecken ist der alte Mann so krank geworden, daß er hat sterben müssen.' „Bürschl, tu' dir nicht zu viel Kraut heraus, sonst bringst's nicht mehr hin,' grollte der Tischler; „Dein Vater ist zuerst mit dem blanken Messer

auf mich losgegangen, und ich Hab' ihm erst die Hacke gezeigt, wie er hat wollen Gewalt brau- chen..:.. Wenn er nicht tot wäre, könnt' ich ganz anders reden, aber die Toten soll man in Ruhe lassen.' Sie stritten eine Zeitlang hin und her. Da fragte der Vorsitzende den jungen Waldebner: „Wen. haben Sie unter den Holzschlägern ge sehen und mit Sicherheit erkannt?' „Den Tischler da und einige welsche Arbeiter,' entgegnete Friedrich. „Den Uhrenm?.cher nicht?' „Nein... .doch, wohl; wo der Tischler

Augen gesehen. Dos ist doch klar gesprochen, Herr Gerichtsrat, nicht wahr?' Auf eine neuerliche Frage des Nichters erklärte Friedrich, ganz bestimmt könne er nicht sagen, saß er den Uhrenmacher gesehen habe, aber trotz dem sei dieser gewiß bei der Holzschlägerei dabei gewesen; denn der Tischler und ^r Uhrenmacher steckten immer beisammen, namentlich, wenn es irgendwo einen faulen Handel oder eine Schand tat auszuführen gebe. Nun zeterte wieder der Mrenchristl: ... „Herr Richter, oder sozusagen Rat

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Pagina 6 di 16
Data: 18.10.1916
Descrizione fisica: 16
Scheusal in der Gemeinde, sie habe den Mann hundertfach betrogen und die Leute hintereinander gehetzt, jedenfalls sei sie dem Teu fel beim Plündern abhanden gekommen. Auch führe sie in der Küche eine Schmutzwirtschast, daß sich das ganze Haus daran ekle. Mit der Zunge waren sich die beiden ziemlich ebenbürtig, aber in den Armen war die Junge stärker, «nd öfters denn einmal trug die Alte augenscheinliche Zeichen der festen Handgriffe ihrer Schwiegertochter davon. Friedrich befand sich ganz

zur Enterbung war niemals und be sonders zu der Zeit, als das Testament zustande kam, nicht vorhanden gewesen. Darum wurde das Testament in seiner Gänze umgestoßen und die Hinterlassenschaft des Waldebners nach den gesetz lichen Bestimmungen zugeteilt. Leopold erhielt außer dem mütterlichen Nachlaß auch die Hälfte der gesamten väterlichen Erbsclaft. die auf-?wei- undvidrzigtausend Gulden geschätzt war, Friedrich erhielt die andere Hälfte, beide mitsammen mußten der alten Bäurin auf Lebenszeit die Zinsen

für zehntausendfünshttndert Gulden auszahlen. Eine Herberge im Waldebnerhofe oder andere Begünsti gungen hatte die Frau nicht mehr anzusprechen. Der Ausgang der Verhandlung brachte eine un, geheure Aufregung hervor. In ganz Gladenzell und Umgebung sprach man wochenlang von nichts anderem als von der Waldcbnerischen Erbschaft. Im Waldebnerhause selbst gab es eine förmliche Umwälzung. Am Abend, als Friedrich mit sei ner Mutter von der Verlassenschaftsabhandlung nach Hause kam, begann diese wie wahnsinnig zu heulen

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Pagina 5 di 24
Data: 27.09.1916
Descrizione fisica: 24
. Nur dein Einspruch des Doktors und den vereinten Bitten seiner An gehörigen gelang es, ihn von dem Entschlüsse ab zubringen. So gab er seinem Sohne Friedrich die Vollmacht und ließ sich durch ihn vertreten. Nil einem Samstag fand die Schlußverhandlung des Prozesses statt. . Der alte Waldebner hatte an diesem Tage keine Rast und-keine Nu he. Im mer wieder trippelte er nm sein Haus herum, setzie sich hin und wieder auf eine Bank,' schielte grinsend zum Nachbarhans hinüber, gabelte mit den Fin gern und hielt

. Am Abend spähte er fortwährend durch de» Waldgrund hinaus, ob sein Sohlt nicht komme. Je länger dieser aus blieb, desto ungeduldiger wurde der Alte. Aber alles Harren und Zappeln half nichts. Es wurde nenn Uhr, zehn Uhr, und immer noch erschien kein Friedrich. Da ging der Alte in seine Kammer, riß mehrere Hausbriefe aus der Tischlade und be gann darin zu studieren. Um elf Uhr aing leise die Haustür auf und gedämpfte Schritte schlürf ten über den Gang. Der Waldebner öffnete die Kammertür und lauschte

. Drunten aus der Küche trat die Bänrin, man hörte flüstern, dann erscholl ein Wehelaut und der unterdrückte Ruf: ..Himm lisches Vaterland!' Im nächstell Augeublicke war es still, und dann wurde noch heißer geflüstert. Mer schon donnerte der alte Bauer von obeu: „Friedrich, komm' herauf, augenblicklich!' Nun stapften schwere Tritte über die Stiege. Befangen und mit leichten! Zittern trat der Sohn in die Kcnmncr des Vaters, hinter ihm schlich die.

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Pagina 5 di 16
Data: 21.06.1916
Descrizione fisica: 16
.' „Gut steht es, der Vater hat mir den Hof ver schreiben lassen, alle meine Hoffnungen sind er füllt,' rief glückstrahlend der Jüngling; „gelt, Mutter, ich Hab' das Richtige aus deinem Briefe herausgelesen? Du kannst mir nichts Neues mehr erzählen.' „Recht geraten hast schon, aber etwas Neues iveiß ich dennoch. Du kommst noch viel glänzen der zu, als du dir träumen läßt; nicht nur der Ebnerhof soll dein gehören, sondern auch der Gart- ncrhof.' „Wie? Was? Der Gartnerhof?' tat Friedrich erstaunt

war ich mehr als fünf Jahre in der Fremde, und da wachst man auseinander.' Nun verstummte die Frau. Nach einer Weile sagte sie fast bittend: . „Friedrich, wirf das Glück nicht weg. .Sieh, wenn du gescheit bist, kriegst einen Besitz wie eine Grafschaft. Ja, mit deinem herrlichen Grund, mit den Almen und Wäldern, mit dem schönen Vieh, mit den z!vei Häusern und dem Geld dazu kannst dem Grafen Arzberg nickt tauschen. Du wirst einer der reichsten und angesehensten Män ner im Lande. Aber merk' dir, die zwei Höfe

gesagt, vor ein paar Jahren, wie es mit den zwei Höfen steht, dann war' alles recht; aber so -- aber so hat das Ding einen Haken.' „Um Gotteswillen, Friedrich, was ist denn? Wo fehlt's denn?' „Ich bin in einer Zwangslage.' „Wie denn? Ned' doch!' „Das kann ich dir nicht sagen, ich getrau* mich nicht.'. „Wirst doch vor deiner Mutter kein Geheimnis haben! Ich halte ja mit Leib und Seele zu dir und kann dir am ehesten helfen.' „Mutter, ich, ich habe schon eine. Braut!' stot terte der Jüngling; „heißt

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