Seite 8. „Tiroler Volks böte.' Nr. 15. wir wieder Vorpostendienst. Auch ich mußte auf Vedetten stehen (obwohl ich verwundet war) mit dem Johann Sinner von Taisten. In der Früh kam wieder der Befehl, vor zurücken, und wir mußten abermals auf den Berg. Ich konnte jedoch meinen Arm fast nicht mehr brauchen und bewegen; ich mußte aber doch mit. Es ist aber da nichts mehr geschehen, denn der Komman dant der Halbbrigade ließ uns nichts mehr unternehmen, obwohl der Bataillonskomman dant
einzuwenden' — und ich konnte gehen. Alle, die im Spital auf den Füßen waren, liefen herbei und weinten fast, daß ich mit so leichter Mühe aus dem Jammerhause scheiden konnte. Ich war gerade vierzehn Tage dort im Spital. — Ich' hatte es daselbst nicht so schlecht; in der Früh be kam ich eine Suppe, zu Mittag Suppe und ein wenig Fleisch, zur Märende Brot und abends wieder Brennsuppe; aber doch war ich so schwach, daß ich sast keine Kost erlitt. Am Abend des letzten Tages in Rove redo tranken
, es ist alles vor ihm sicher, er flucht und streitet nicht, kurzum, er ist ein ganzer Tugendspiegel; aber in der Früh, sobald die Muspfanne vom Tisch fort ist, legt er sich auf die Ofenbank und liegt auf einer Seite, bis diese rot ist, dann kehrt er sich um auf die andere wie ein Krapfen im heißen Schmalz. Auf Mittag arbeitet er rüstig in der Krapfenschüssel, nachmittags dann legt er sich auf den Heustock, damit das Heu sich nicht verkühle, und bleibt liegen, bis er das Schmalz auf den ab- gebrännten Nachtmahlsnudeln
riecht. Wenn strenge Heuarbeit ist, tut er Tabak schneiden und wenn es Korndreschen heißt, tut er auf der Wiese draußen eine Pfeife an rauchen. — Wirst du zu diesem Knecht sagen: „Ei du guter und getreuer Knecht, bleib' nur immer bei mir und geh' mir ja nicht durch! Ich will dir noch zu deinem Lohn ein paar Zehner zulegen; so einen, wie du bist, krieg' ich keinen mehr!' Du lachst und denkst dir: „Ja, der käm' mir recht; dem wollt' ich schon mit einem Besen zeigen, wie früh es ist bei mir!' Halt