soll es Haben.' „Fräulein Martina, Sie werden doch gel ten lassen, daß ich auch etwas von der Kunst versteh. Aber gerade das Sonnige, das Hei tere, das Lustige an meinen Bildern macht ihren Hauvtvorzug aus. Solang ich dys La chen nicht verlern,, werden ^uch. ineine Bilder, lachen.' . - . ' ' „Ein richtiges KMstbild dars uns- nicht nur fröhlich stimmen und. zu lachen machen . ^ „Sondern zu weinen; gelt? Hahaha.' .. „Warum Nicht? Ich Hab ^in Brixen einmal ein Bild Ker heiligen Agnes gesehen — das hat mich zu Tränen
gerührt.' ' „O, der glückliche Maler!' spottete er.- „aber so was bringt nicht jeder zuwege.' ^ „Ein rechter Künstler muß etwas Große« zustande bringen, etwas, das uns bis in die Seele hinein ergreift. Vor einem rechten Bild soll man weinen oder beten können.' „Das haben Sie wohl, in der Anstalt —^ bei den Englischen Fräulein — so gehört; in Wirklichkeit ist's ein bißchen anders,- aber wenn ich einmal einen besonders guten Tag Hab, will ich versuchen, etwas zu malen, das Ihnen ganz gefallen
soll, z. B. ein Bild von der hl. Martina.' Das Mädchen wurde glührot. In diesem Augenblick erscholl hinter ihnen eine kräch zende Weiberstimme: „Ei sieh, was man da beieinander trifft! Zwei Täublein, ein weißes und ein kohl schwarzes und tun so nett mitsammen, daß man eine Freud' haben kann.' Die Stimme gehörte der Grillgreth. Das gehässige Weibsmensch hatte gesehen, wie der Maler den Eschberg hinanstieg und war ihm gefolgt, um ihn aus dem.Rückweg irgendwo zu stellen u. ihm ein zünftiges Maul anzuhän gen
. Da der Feldsteig vor dem Schsidenegg eine Biegung machte und die zwei jungen Leute so eifrig im Gespräche waren, hatten sie das Nahen der bösen Hexe nicht gemerkt. Jetzt fragte aber der Maler ungut: . „Was wollt ihr, Greth?' » „Nichts, gar nichts will ich,' zahnte das Weib; >.nur bedanken möchte ich mich für das schöne Bild, das mir der Tuiselemaler aus gestellt hat.. Das muß man sagen, er kann etwas und darf sich unter den Schmierern und Klecksern sehen lassen. . . Jetzt wird er wahrscheinlich
die Sonnenwirtstochter ma len, weil er sie daher bestellt hat und gar so gut anschaut.''* „Mich hat niemand herbestellt,' sagte ' das Fräulein, brennrot vor Scham, „wir hahen uns ganz zufällig getroffen.' „Hi. he, hi, he, hi, he . ^: Das weiß ich ja. Natürlich zufällig getroffen.' Zwei so nette Täublein treffen sich immer zufällig- Wenn das eine ein bißchen gurrt, ist das andere schon da. Ihr kriegt ein schönes Bild, Son nenwirtstochter, könnt mir's glauben. Der Tuifelemaler bringt nichts anderes zuweg, als lauter