ist, habe» sich immer mehr und seit letztem Sommer in ganz besonderem Grade in unseren öffentlichen Lokalen Plakate einzudrängen gewußt, welche, häufig mit ver lockenden Bilder» versehen, die Schönheiten — der Schweiz zu schildern bestrebt find. Wir finden da Plaklate vom Berner Oberlande, von der Rigi Bahn, vom Zuger See u. a. m. Der Nachtheil, den diese Lockvögel auf den Verkehr in unserem Lande ausübe , dürfte ein ziemlich bedeutender sein, wenn man erwägt, daß diese Schweizer Plakale von Lienz und Kusstein
an gefangen, völlig das ganze Land durch in jedem größeren Gast- hose und in jeder bedeutenderen Restauration immer wieder kehren und so dem Fremden unfehlbar mehrmals in die Augen fallen müffen. Und wie mancher läßt sich, angeregt durch die oft schönen Bilder, nicht verleiten, statt länger in Tirol zu bleiben, zumal wenn er im Westen des Landes ist. einen Ab stecher in die Schweiz hinüber zu machen?! Deren sind gewiß nicht wenige! Wir haben aber wahrlich keine Ursache, die Schweizer zu unterstützen
, zumal bekannt sein dürfte, wie uns jedes Entgegenkommen von ihrer Seite vergolten wird. Oder haben unsere Herren Hoteliers und Restaurateure vergeffen, daß — eS ist doch nicht lange her, — an einigen Hotels im En gadin Tafeln ausgehängt waren, worauf groß gedruckt zu lesen stand: „Warnung: In Tirol herrschen die Blattern!" Der Zweck dieser Infamie ist so offenkundig, daß es wohl keiner Ausführungen hierüber bedarf. Die Herren, welche Schweizer Plakate in ihren Lokalen aushängen, erhoffen hiefür
zichteten. Die Schweizer Hoteliers kennen im gcschästlichen Ver kehr keine Nobleffe: sie sind, soweit ein jeder auf seine Gäste Einfluß nehmen kann, bestreb«, Tirol herunter zu machen, wo es nur angeht, um den ganzen Fremdenverkehr in ihrem Lande zusammenzuhalten. Unsere Herren Hoteliers und Restaurateure sollen sich das vor Augen halten und nicht noch — wie eS scheint, freilich unabsichtlich — dazu beikragen, daß Fremde aus unserem Lande hinaus und in die Schweiz hinüber geleitet wer den. Tirol
handelt. Wir hoffen, daß die Herren Hoteliers und Restaurateure diese unsere Worte in freundliche Erwägung ziehen und den Schweizer Plakaten aller Art, die ihnen nichts nützen, dem ganzen Lande aber schaden können, in ihren Lokalen keinen Platz gewähren! (Auf Wunsch aus den „I. N." abgedruckt. A. d. Red.) Telegramme. Berlin, 22. Febr. (Morgens). Bis jetzt sind 71 Wahlen bekannt, darunter 22 Stichwahlen, wovon zwischen Sozialisten und Septennatisten 12, zwischen Deutschfreistanigen und Septenna- tisten