angenommen. Die Annahme dieser Beschlüffe durch die Kammer selbst ist außer Frage. Korrespondenzen. 17. Innsbruck, 30. Jänner. (Schenk in Innsbruck.) Wie sich jetzt herausstellt, hatte die Verbrechergesellschast des Schenk auch den Plan, demnächst ihre Thätigkeit nach Innsbruck auszudehnen. Im November vorigen Jahres hatte Schenk auf Grund eines Inserates in Wien die Bekanntschaft einer Fabriks arbeiterin, Namens Maria H., gemacht, brach aber den Verkehr wieder ab, als er erfuhr, daß sie kein Geld
besitze. Einige Zeit später inserirte die jüngere Schwester der Fabriksarbeiterin, Na mens Franziska, ein Heirathsgesuch, und wieder war es Schenk, der sich dem Mädchen unter seinem wirklichen Namen vorstellte. Es gefiel ihm, und als er erfuhr, daß es die Schwester jener Fabriksarbeitcrin sei, mit der er das Verhältniß so rasch abge brochen, sagte er: „Erst muß Deine ältere Schwester verheirathet sein, dann heirathe ich Dich!" Die ältere Schwester wurde ver anlaßt, neuerlich einen Heirathsantrag
zu inseriren, und auf dieses meldete sich der Spießgeselle Schenks, Karl Schlossarek, der eine Bekanntschaft mit Marie H. anknüpfte. Hugo Schenk l und Schloffarek versprachen den beiden Mädchen die Ehe. Den f Mädchen wurde vorgespiegelt, Schenk habe Verwandte in Inns- ) brück, und es solle daher die Hochzeit hier stattfinden; die bei den Mädchen arbeiteten mit allem Eifer an ihrer Ausstattung. Am 5. Jänner kam aus Linz ein Brief Hugo Schenks an Franziska H., in welchem er ihr mittheilte
, daß er am 9. nach Wien kommen und sie dann zur Hochzeitsreise nach Innsbruck abholen werde. Durch die am 9. Jänner erfolgte Verhaftung des Mordgescllen wurde der Plan vereitelt. — Um dieselbe Zeit, nämlich im Monate November, hatte Hugo Schenk auch die Be- kanntschast einer im Bezirke Mariahilf wohnhaften Köchin, Na mens Maria S., gemacht, welche Ersparnisse in der Höhe von 1000 fl. besaß. Auch dieser Köchin versprach Schenk die Ehe und zwar sollte Mitte Jänner die Hochzeit gleichfalls in JnnS- brück stattfinden
. Das Mädchen hatte am 1. Jänner bereits den Dienst gekündigt und wäre zweifellos von Schenk ermordet wor den, wenn nicht die Verhaftung dazwischen gekommen wäre. — Diese drei Frauenzimmer sind also durch die Dazwischenkunft der Polizei gerettet. Es soll aber Schenk früher schon wirklich hier gewesen sein.! Das „Linzer Volk-blatt" meldet, nach einem ihm zur Verfügung gestellten Privatbriefe aus Innsbruck, daß auch unsere Stadt schon das „Vergnügen" hatte, den Hugo Schenk während einiger Tage zu beherbergen