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Tiroler Stimmen
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Pagina 1 di 4
Data: 23.01.1893
Descrizione fisica: 4
den Ausweis üb er ihre »Notenum lauf gefälscht hat. In dem Status der Banca Romana war die Notenzirkulation mit dreiund siebzig Millionen Lire angegeben; in Wahrheit jedoch betrug der Umlauf hundertfünfunddreißig Mill. Lire. Es ist noch nicht ganz klar, ob es sich hier um ein Verbrechen einzelner Personen handelt, oder ob die Bankvcrwaltung als solche, um sich vor dem Konkurse zu retten, die Noten heimlich in Verkehr gesetzt hat. Schon vor einiger Zeit waren Gerüchte verbreitet, daß die Banca Romana Noten

mit gleichen Nummern dop pelt ausgegeben habe. Die Angelegenheit wurde auch im Parlamente besprochen, und die Regierung entsendete eine Kommission, welche die Metallreserve und den Status der Notenbanken zu prüfen hatte. Bei dieser Untersuchung scheint der verbrecherische Thatbestand er hoben worden zu sein, und in Folge dessen wurden am 19.Jän. der Gouverneur der Banca Romana, Tanlango, und der Kassier der Bank, Lazzaroni, verhaftet. Die Nachricht, daß eine Notenbank heimlich Papiergeld in Zirkulation

. Da neben gab es aber auch einen nicht verrechnenbaren Noten umlauf von siebzig Millionen Lire; derselbe bestand aus Vorschüssen an die Stadt Turin und an einzelne Pro vinzen und, was die Hauptsache ist, aus Noten der Banca Romana, welche in den anderen Instituten sich befanden und von der Banca Romana nicht eingelöst werden konnten. Schon daraus geht hervor, daß die Banca Romana sich schon seit Jahren in einer akuten Krise befand. Charakteristisch für die Verhältnisse der italienischen Notenbanken

ist die Thatsache, daß die dubiosen Verlustposten schon in der Bilanz des Jahres 1891 sich auf 41 -2Millionen Lire beliefen, wovon 5 2 Millionen auf die Banca Romana entfielen. Es zeigt sich eben in Italien, wie groß das Unglück ist. wenn die Notenbanken direkt von der Krise erfaßt werden und wenn das Portefeuille derselben in einem so hohen Maße nothleidend wird. Speziell die Banca Romana scheint durch ihren Zusammenhang mit der lokalen Bau- spekulation ihre Mittel vollständig verrannt zu haben, und wurde

nur künstlich durch die anderen Notenbanken und die Hilfe der Regierung gehalten. Ein Beweis dafür liegt in der Bilanz der Italienischen National bank, welche mit Rett den besten Kredit genießt und den vornehmsten Rang einnimmt. Die Nationalbank war gezwungen, 15 4 Millionen Lire von den Noten der Banca Romana ständig im Portefeuille zu halten und sie nicht zur Einlösung zu Präsentiren. Eine ähnliche Post findet sich auch in der Bilanz der Bank von Neapel und der Nationalbank von Tos cana

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Pagina 2 di 4
Data: 12.12.1894
Descrizione fisica: 4
. So wird denn, Dank der Schwäche der gemüßigt Liberalen, ein 'jüdischer Jrredentist unter den großen Italienern am Pincio thronen und Oester- ' reich hat durch den Gemeinderath in Rom ein Wahr zeichen der Aufrichtigkeit der Freundschaft von Seite eines alliirten Staates auf dem weltbekannten und be suchten Pincio erhalten. Ein großer politischer Skandal in Italien, der mit dem viel erörterten Krach der Banca Romana, dem sog. Panamino, in innigem Zusammenhange steh, und dessen Hauptheld der frühere

und der Banca d'Jtalia geschlossenes Abkommen vor, wonach die letztere die Liquidation der Banca Romana zu ihren Lasten übernimmt, während ihr dafür der Dienst für den Staatsschatz anvertraut wird. Der Finanznftnister wies sodann die Genauigkeit des Voranschlages des laufenden Jahres nach und be gründete den Voranschlag für 1895 96. Zur Unter stützung der Emissionsbanken bei der Liquidation der Immobilien und Hypotheken soll diesen ein I5jähriger Termin zur Mobilistrung der Immobilien und inner halb

bestimmter Termine eine Ermäßigung der Regie, rungtztaxe bei Befitzübertragung, sowie eine Hypotheken zession gewährt werden. In Folge des erwähnten Ab kommens müßte ferner die Banca d'Jtalia von den Aktionären die Einzahlung von 100 Francs per Aktie verlangen, das gegenwärtige Kapital um 30 Millionen herabsetzen und von diesem 15 Jahre hindurch jährlich 6 Millionen vorweg nehmen, welche mit Zinseszins den außerordentlichen Reservefonds für die Verluste bei Demobilifirungen oder der Liquidation der Banca

Romana bilden. So könnte die Banca d'Jtalia den Aktionären Gewinnantheil zusichern, und zwar im Maximum von 40 Lire Per Aktie. Sonnino fügte eine umfassende Uebersicht der wirtschaftlichen und finanziellen Lage Italiens hinzu, welche seit Jänner stch in bemerkenswerter Weise gehoben haben.' Er versicherte auf das entschiedenste, daß in Folge der letzten Anstrengungen Italien außerhalb jeder Gefahr sei. (Lebhafter, anhaltender Beifall.) Das Expose machte einen ausgezeichneten Eindruck. Das stark

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Pagina 2 di 6
Data: 18.09.1897
Descrizione fisica: 6
, seine liebenswürdigen Umgangsformen, allein Achtung genoß er trotzdem nicht, wenn man ihm auch eigentlich nichts Schlechtes nachsagen konnte. Bald darauf begann jedoch seine Thätigkeit, welche zahllose Existenzen ruinirte und blühende Banken vernichtete. Er war einer der Hauptbegründer der Banca di Como, und bei fast allen Bankskandalen der letzten zwei Dezennien wurde sein Name genannt. Er war gewöhnlich der Spiritus fa miliaris derer, welche mit den Gerichten in Konflikt gerathen aber bei seiner beneidenswerthen

Gewandtheit gelang es ihm bisher immer, den Fallen und Angeln, welche die Gesetzesparagraphen enthalten und die Anderen verderb lich wurden, für seine Person auszuweichen und sich dem Arm der rächenden und richtenden Justiz zu entziehen. Es kamen die letzten Panaminos, und der Name Caval- lini's wurde immer berüchtigter. Jedes Kind in Roni, in Mailand und den anderen großen Zentren wußte, daß der Hauptangeklagte im Prozeß der Banca di Como Cavallini heißen müßte, mit Staunen aber vermißte man gerade

wiederum straflos ausgehen zu sollen. Die Verhandlungen im Prozeß der Banca di Como machten jedoch das Maß übervoll. Die Aussagen lauteten derart gravirend für Cavallini, daß man sich endlich aufraffte und gegen ihn einen Verhastsbefehl er ließ, zugleich aber in seiner Wohnung und in der seines Rechtsanwaltes Haussuchungen anordnete. Beide Maß nahmen blieben erfolglos. Cavallini, welcher schon seit Monaten auf dem Sprunge stand, hatte von der gegen ihn geplanten Aktion — „selbstverständlich

wollen. Dann sollte also Cavallini trotz seiner skandalösen Be theiligung an dem Falliment der Banca di Como in diesem Prozesse überhaupt straflos ausgehen? Und doch ist die Liste seiner Missethaten gerade bei diesem Schwindel eine endlos lange. Er erscheint nach den Ergebnissen des genannten Prozesses schuldig der Mitwirkung bei dem betrügerischen Bankerott, der Entwendung von Vermögens bestandtheilen der Bank und der Masse, der Betheiligung an den betrügerischen Manipulationen der Firma Luraghi Erra

u. Co., der Vorschubleistung bei von anderen Per sonen begangenen Entwendungen, der Fälschung von Dokumenten rc. Wie ein Sturm der Entrüstung ging es durch den Gerichtssaal, als die sensationelle Enthüllung gemacht wurde, Cavallini habe sich durch ein gefälschtes Telegramm 950 Aktien der Banca di Como ausfolgen lassen. Seit jener Aussage sind drei Wochen vergangen. Cavallini ging damals frei umher und hätte, wenn man ihn fassen wollte, sofort gefaßt werden können. Allein man gewährte ihm Zeit un7 Gelegenheit, Italien

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Pagina 1 di 8
Data: 15.12.1894
Descrizione fisica: 8
der Sitzung verlas der Berichterstatter Cibrario unter großer Aufmerksamkeit des Hauses den Bericht der Fünfer-Kommission, aus welchem sich ergibt, daß die Dokumente in sechs Fascikel getheilt find. Die vier ersten enthalten Abschriften von bei oer Banca Romana befindlichen Schriftstücken und Briefen, welche von Bernardo Tanlongo vom Gefängniß auS an Giolitti, den damaligen Ministerpräsidenten, gerichtet sind, sowie Noten über die Beaufsichtigung der Banca Romana und Briefe an Nichtpolitiker

. In dem ersten Abschnitte befinden sich Abschriften von Schriftstücken, welche sich auf die Banca Romana beziehen, auS denen hervorgeht, daß sie von der Polizei von Rom ange fertigt sind. Dem Vorschlage der Kommission, alle diese Dok mente, mit Ausnahme derjenigen, welche sich auf verstorbene Senatoren, oder Politiker beziehen, zu ver öffentlichen. stimmt die Kammer zu. Das fünfte Fascikel enthält Schriftstücke, welche sich auf die Verhandlungen beziehen, die ohne Wissen der Re gierung im August

und September 1892 zwischen der Banca Nazionalr und der Banca Romana stattfanden. Bei diesen Dokumenten schlug die Kommission vor, sie außer Betracht zu lassen. Die Kammer stimmte diesem Vorschlage zu. Das sechste Fascikel enthält nur Briefe an Crispi und dessen Gemalin von durchaus Privatem Charakter. Die Kommission beantragte einstimmig, die selben den Betheiligten zurückzustellen, da es sich um Briefe von ausschließlich Privatem Charakter handele, die mit der Politik nichts zu thun hätten. (Lebhafter

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Pagina 1 di 4
Data: 12.06.1894
Descrizione fisica: 4
viel zu danken habe! Auf die Frage des Advokaten Abgeordneten Alto- belli, ob er (Grimaldi) Geld von der Banca Romana erhalten habe, ruft Grimaldi mit dem Ausdrucks höchster Entrüstung aus: „Nein! nein! nein!" „Und doch", fällt der Advokat Altobelli ein, „figurirt Grimaldi's Name mit 39.000 Lire in den Registern der Bank!" Während Grimaldi von Neuem energisch ableugnet, ver bietet der Präsident unter der Androhung, sonst die Sitzung aufzuheben, diese nicht zum Prozeß gehörige Angelegenheit weiter zu erörtern

. Dennoch besteht Ad vokat Altobelli unter großem Lärm darauf, daß das Verhältniß Grimaldi's zu der Banca Romana klarge stellt werde, worauf Grimaldi auf's Feierlichste betheuert, von der Banca Romana niemals Geld gefordert, oder erhalten zu haben. „Bei Allem, was mir heilig ist, schwöre ich auch", (fährt Grimaldi fort) „daß ich in meiner Ministereigenschaft den goldbedürstigen Abgeord neten Fazzari nicht an Tanlongo empfohlen habe. Dies geschah vielmehr vor meinem Eintritt ins Ministerium." Beim

Verlassen des Saales geht Grimaldi auf den An geklagten Tanlongo zu, dem er ostentativ die Hand drückt. Nach Grimaldi wird Lac av a, Handelsminister im Kabinet Giolitti, vernommen, der trotz Tanlongo's wiederholten früheren Verfichcrungen gleichsfalls keinen Heller erhalten haben will. Natürlich find ste alle „Ehrenmänner", kiese „Dar- lehens"-EmpfängerI Giolitti richtete an seine Wähler einen Brief, in welchem er alle gegen ihn gerichteten Anklagen in der Banca Romana - Angelegenheit wider legt

, namentlich diejenige, daß er Dokumente bei Seite geschafft habe. Speziell leugnet er jede Beziehung zur Banca Romana, von welcher nur der Staatsschatz ein einziges Mal 60.000 Franks entliehen, aber bald wie der zurückgezahlt habe. Di: Anklagen gegen ihn seien ausschließlich das Werk gewiffer politischer Gegner. — Nach einer Meldung der „Pol. Korr." aus Rom haben die in den letzten Tagen in dem Prozeffe abgegebenen Zeugenaussagen, wonach während der bei den Ange klagten vorgenommenen Hausdurchsuchungen

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Pagina 2 di 6
Data: 30.01.1893
Descrizione fisica: 6
belangt werde, so würden ihm hohe Persönlichkeiten folgen, denn er sei sich der einzigen Schuld bewußt, seinen Vorgesetzten gehorcht zu haben. Aus der italienischen Kammer liegen lange und sehr interessante Berichte vor. Es spricht Abgeord neter Colajanni, derselbe, welcher durch seine am 20. Dez. gemachten Enthüllungen die geplante Verlängerung des Zcttelprivilegiums zu nichte machte und die Untersuchung ins Leben rief. in Folge welcher die Banca Romana zu Falle kam und ihr General-Direktor Tanlongo

überhäufte. Und wer hat dieses Uebel ver schuldet, wenn nicht die Regierungen der letzten Jahre, welche die Nationalbank zu einer verderblichen Hilfsaktion nöthigten? Wer anders als eben Herr Giolitti (stür mischer Beifall auf der äußersten Linien), welcher den Esquilin, die Banca Tiberina und andere mehr vor dem unvermeidlichen Untergange retten wollte? Will er nun Richter in eigener Sache sein? Denken Sie an die letzte Operation der Banca Romana. Da wurde einem früheren Abgeordneten ein Darlehen

von 3 Millionen bewilligt, und in dem diesbezüglichen Berichte an den Aufsichtsrath erklärt Direktor Tanlongo, daß er zu dem Geschäfte von zwei hochgestellten politischen Persönlichkeiten gedrängt wurde. (Bewegung.) Man sagt auch, daß die Regierung von der Banca Romana 100.060 Francs zu Wahlzwecken erhalten habe. Die Frage des Fürsten Odekcalchi. ob dies wahr, ist nicht einmal eines römischen Fürsten würdig. (Heiterkeit.) Ein solches Bekenntniß wird Herr Giolitti nicht ablegen, und seine Kommissäre

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Pagina 2 di 6
Data: 04.02.1893
Descrizione fisica: 6
, daß Notar Bartolo, welcher im Jahre 1889 Vorsitzender des Aufsichtsrathes der Banca di Sicilia war, sich durch einen damals an die Regierung über die un regelmäßige Kreditgebahrung der Bank abgesendeten Be richt viele Feinde machte. Der Bericht wurde im Jahre 1891 aus dem Archive des Handelsministeriums ent wendet. Der Tribuna wird aus Palermo gemeldet, daß die Ermordung des Notars Bartolo, wie dort allgemein die Ansicht sich gebildet und verbreitet hat, mit dem Ergebnisse der Bank-Enquete zusammen

aufhielten, in eintöniger Ruhe, und eben ollte sie geschloffen werden, als Rudini eintrat und >as Wort begehrte. Es geht, sagte er. während die Ab geordneten in dichter Zahl in den Saal strömten, aus >en Akten der gerichtlichen Untersuchung hervor, daß der verhaftete General-Direktor der Bavca Romana einen namhaften Theil der von ihm verwirthschaf- teten Summen verschiedenen Ministerpräsi denten ausgezahlt habe. Ich muß erklären, daß ich von der Banca Romana niemals ein Darlehen oder ein Geschenk

angenommen, noch mit ihr irgend jemals das geringste Geschäft abge schlossen habe. (Stimme von der äußersten Linken: Sie waren ja niemals Minister-Präsident! Unruhe und Ge lächter. Nicotera schlägt sich wüthend auf das Haupt, wird jedoch von herbeieilenden Freunden beschwichtigt.) Wie immer die Dinge stehen, ich sehe mich genöthigt, oweit meine Person in Frage kommt, zu beantragen, daß über die Beziehungen zur Banca Romana eine parlamentarische Untersuchung eingeleitet werde. ' Bewegung.) — Giolitti

: Ehrenwerther Rudini, die poli- ische Gegnerschaft, welche uns augenblicklich scheidet, hat mich nie verhindert, Ihre Ehrenhaftigkeit. Loyalität und Ritterlichkeit anzuerkennen; g stalten Sie denn, daß ich Ihre Sorge für unbegründet erkläre und die Kammer versichere, daß zwischen Ihnen und der Banca Romana thatsächlich niemals die geringsten Beziehungen bestanden haben. (Beifall.) — Abgeordneter Gucrci fragt, was für eine Bewandtniß es mit den Mittheilungen des Carriere della Sera habe, wonach

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Pagina 2 di 6
Data: 05.07.1910
Descrizione fisica: 6
um die Mittagsstunde des 30. August v. I. in ebender selben Banca Cooperativa in Trient einen Einbruch verübte, in der er als Beamter tätig war. __ Er ist ferner beschuldigt — und mit dieser Anklage soll sich ein zweiter, selbständiger Prozeß im Herbst beschäfti gen —, ein gefährlicher Spion gegen Oesterreich in den ständigen Diensten eines angrenzenden Nachbar staates gewesen zu sein. Die Anklage, die Staatsanwalt Dr. Schuster vertritt, bezeichnet Colpi als einen verwegenen, phan tasievollen Verbrecher. Fast

als gelernt. Auch habe er an Kopfschmerzen gelitten. Mit 18 Jahren sei er zur Banca Cooperativa in Pergine gekommen. Mit 21 Jahren kam er zum Militär, wurde aber nach wenigen Monaten super arbitriert, da er sich eine Kniegelenksverletzung zuge zogen hatte. Nach dem Militärdienst und nach mehr wöchigem Krankenlager sei Colpi wieder bei der Banca Cooperativa eingetreten. Der'Angeklagte erzählt seine Tätigkeit in dem Bureau und erwähnt, daß er einige Monate bei der Filiale in Mals war. Präsident: Dort sollen

habe er eine Strohpuppe, die einen Tiroler darstellte, auf dem Dante-Denkmal in Trient aufgehängt. Der Präsident kommt nun auf den Diebstahl jn der Banca Cooperativa zu sprechen. Er hält dem Angeklagten vor allem vor, daß es auffällig sei, daß er am 30. August mittags beim Verlassen des Bureaus an Stelle eines andern Beamten sich an der Sperre der Kasse beteiligt habe. Gewöhnlich seien nämlich um Mittag von den drei Schlössern — es waren drei Beamte in der Wechselstube tätig — bloß zwei Schlösser versperrt worden

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Pagina 2 di 7
Data: 18.12.1894
Descrizione fisica: 7
suchungkrichters werden zahlreiche Wechsel Crispi's und ähnliche Schuldverschreibutigen seiner Frau Lina Er iS Pi. seines Hausverwalters und Sekretärs ange führt. Crispi steht Plötzlich vor der ernsten Beschuldi gung, daß er, seine Frau und die Personen seiner Um gebung fich der Banca Romana in einer keineswegs üblichen und gewöhnlichen Weife bedient haben. Es wurden.Wechsel ohne Verfallstag gefunden, einzelne Leute erhielten auf angebliche Empfehlung Crispi's größere Beträge, und besonders

schwer fällt der Um stand in's Gewicht, daß die Frau Crispi's so häufig als Schuldnerin der Banca Ramana erscheint." »Die ernste Wendung, welche die italienische Politik genommen hat, wird durch die bedeutungsvolle Thatsache charakteriflrt, daß die Kammer für unbestimmte Zeit vertagt wurde und daß sogar Gerüchte über eine bevorstehende Auflösung verbreitet find. Da Crispi das tiefe Bedürfniß haben muß, sich vor dem Lande und der öffentlichen Meinung zu rechtfertigen, so fällt es schwer, den Umstand

dieser letzteren in gewissem Maße sichern würde. — Das „Neue Wiener Tagblatt" kündigt den Ab schluß von Handelkkonven'tionen Bulgariens mitOesterreich- Ungarn und England auf Grundlage einer Zollerhöhung auf 12 l /i Proz. unter Voraussetzung einer fünfjährigen Bindung als nahe bevorstehend an. Ausland. Italien. — Alle in den Prozeß wegen Beis eite- chaffung von Dokumenten dsr Banca Romana verwickelten Polizei-Offiziere find für unbestimmte Zeit unter Einbehaltung ihrer Gehälter iuspendirt worden. * Der Dep

. Mazzino veröffentlicht ein Schreiben, m welchem er dagegen protestirt, daß Giolitti einen Brief veröffentlichte, welchen Mazzino als Mitglied des Ver- waltungsrathrs der Banca Romana an den damaligen Ministerpräfideuten Giolitti gerichtet hatte, und in welchem er Aufklär ngen gab über Thatsachen, wegen deren Giolitti bei Mazzino vertraulich angefragt hatte. Auch andere in den Dokumenten genannte Persönlich- Üeiten veröffentlichen Proteste und Berichtigungen. Krieg zwischen Japan und China

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Pagina 1 di 4
Data: 27.05.1895
Descrizione fisica: 4
an Baron Rei- nach verkauft, der cs für Cornelius Hertz ver langte. Drittens: Crispi hätte selbst oder durch vorge schobene Personen innerhalb weniger Jahre von der Banca Romana und der Ban ca Nazionale mehr als 1.400,000 Franks bezogen. Die Beweise für diese Behauptungen findet der Artikel in den sechs Akten bündeln, die zusammen der Fünfer - Kommission der italienischen Kammer vorgelegt wurden. Das erste Bündel enthält 27 Stück, betreffend die Ge- bahrung der Bai ca Romana; das zweite 30 Blätter

mit Briefen, die Bernhard Tanlongo im Gefängnisse an Giolitti schrieb; das dr tte einen Brief und eine Depesche, betreffend Crispi's Unter handlungen mit Reinach und Hertz; das vierte neu Polizeinoten, die Giolitti während seiner Minister- Schaft amtlich zugestellt erhielt; das fünfte 43 Stück, be treffend die heimlichen Beziehungen der Banca Romana und Banca Nazionale; das sechste acht Briefe von Crispi und 102 Briefe von Lina Crispi, die geheimste Priv st achen betrafen. Die Fünfer-Commisfion schied

sofort das fünfte und sechste Bündel unter dem von Crispi auf die Kommission ausgeübten Drucke aus. Die Briefe Donna Lina's sollen ein scandalöses Licht auf Crispi's Privatleben werfen. Crispi wird unter Anderm der Bi gamie beschuldigt. Im ersten Bündel befindet fich ein vom römischen Polizei-Direktor beglaubigter Kaffenaus- weis der Banca Romana folgenden Wortlautes: „Dem Gouverneur Tanlongo für Minister Crispi übergeben 50.000 Francs in einem Couvert, drei Wechsel Crispi's: auf 10,000 Francs

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Pagina 2 di 6
Data: 08.07.1910
Descrizione fisica: 6
den Angeklagten Colpi um die Mittagsstunde des 30. August beobachtet, wie er, mit einem schweren Rucksack beladen, die Banca Cooperativa verließ. Der Rucksack habe den Eindruck gemacht, als ob er mit Steinen beladen fei. Der Angeklagte erklärte, daß lediglich ein Photo graphieapparat, ein Bergseil und eine Hose drinnen waren, worauf der Präsident bemerkte: Wir haben von dem Diener Filippi gehört, daß Sie diese Gegen stände gar nicht in der Bank hatten. Der Angeklagte sagte hierauf, das Geld wurde

, daß sie das persönliche Erscheinen Dr. Stenicos nicht für not wendig erachten. Der Gerichtshof lehnt hierauf den Antrag auf neuerliche Ladung oder Vernehmung Dr. Stenicos ab. Der Präsident teilt hierauf mit, daß die Schwestern des Angeklagten sich der Aussage ent- schlagen haben. Es gelangt nunmehr die Rückstellung des größten Teiles des gestohlenen Gutes durch den Franziskaner k. Morizzo zur Sprache. Der Präsident verliest zum Gegenstand folgendes Schreiben des Priesters: Hochgeehrter Herr Präsident der Banca

Coopera tiva in Trient! Vor einigen Tagen gab mir Unter- zeichnetem ein ehrwürdiger Beichtvater, der aus dem Ausland kam, und zwar unter dem Siegel des Beicht geheimnisses, einen Umschlag, der Geld enthielt, mit der Bitte, diesen der löblichen Direktion der Banca Cooperativa in Trient zukommen zu lassen. Ich tue dies hiermit heute, und zwar in Ausübung meines priesterlichen Amtes. Derselbe Beichtvater beauftragte mich, gleicher Zeit der Bankdirektion mitzuteilen, daß das Geld

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Pagina 1 di 4
Data: 25.06.1894
Descrizione fisica: 4
Salzpreises verwendet werden wird, mit 201 gegen 137 Stimmen genehmigt. Als beim Namensaufruf der Abgeordnete Narducci, derselbe, welcher der Banca Romana wechselrechtlich fünf Millio nen schuldet, gerufen wurde, schrie ihm Cavallotti drei mal ins Gesicht: „Dieb! Dieb! Dieb!", und der Sozialdemokrat Agnini fügte mit Stentorstimme hinzu : „Ja ein Dieb, wie so viele Andere, wie andere Patrioten!" und er begleitete das letzte Wort mit einem schallenden Hohngelächter. Doch war das nur das Vorspiel

, ob die strafwürdigen Handlungen, welche der Prozeß der Banca Romana in den letzten Tagen ent hüllt hat, ihm nicht bedeutsam genug scheinen, um wider mehrere höhere Staatswürdenträger und mehrere Polizei-Beamte die straf gericht liche Untersuchung einzuleiten. Der wilde Tumult, welchen die Mittheilung dieser Anfrage ent- fessclte, hatte sich kaum gelegt, als der Präfident fol genden, von der äußersten Rechten und äußersten Linken gezeichneten Beschlußantrag verlas: „Die Unter zeichneten wenden

sich an jene Abgeordneten, welche ob ihrer Beziehungen zur Banca Romana vom Siebener- Ausschusse getadelt wurden, mit der Frage, ob und wie sie die Ausübung des politischen Mandates mit ihrer peinlichen Lage in Einklang zu bringen vermögen." Ein einziger stürmischer Ruf, in dem wohl die verschiedenartigsten Gefühlsausbrüche zusammenklagen, erhob sich; die Kammer schien ein aufgescheuchter Bienenstock zu sein. Mit blassen beben den Gesichtern sahen mehrere von der Anfrage Betroffene ins Gewühl. Endlich donnerte Bovio

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