für Kufstein von besonderem In teresse ist, verbietet uns doch unser beschränkter Raum, ausführlicher darauf einzugehen. Wegen einer Reihe von Betrügereien und mehrerer Diebstähle stand der Schreiber Rudolf Wiederwald vor den Geschworenen, der s. Zt. hier in Kufstein bei der Sparkasse ange- stellt war und am 14. Mai 1904 entlassen wurde. Wiederwald war in Innsbruck beim Advokaten Dr. Schedle als Schreiber angestellt (mit dem Gehalt von 10 Kr.!) Im Dezember 1904 hatte Dr. Schedle für eine Partei den Betrag
, daß er um Weihnachten 1904 in Schwaz mehrere Hundertkronenscheine bei sich gehabt hatte, zu riner Zeit, wo er ganz mittellos war. Am 18. Febr. wurde er daher verhaftet. Im Laufe der Untersuchung stellte sich auch heraus, daß Wiederwald der Mutter -seiner Braut, Kreszenz Larcher in Schwaz. 180 Kr. gestohlen hatte, die sich in einem unter dem Kopfkissen des Bettes versteckten Notizbuch befanden. Während er in Kufstein als Assistent bei der Sparkasse ange- stellt war, erhielt er von seiner Zimmervermieterin Frau
Bodner (im Jänner 1904) ein Darlehen von 600 Kr., für eine angeblich zu hinterlegende Kaution. Als er am 14. Mai von der Sparkasse entlassen worden war, entlieh er von Frau Bodner auf eine Lebensversicherungspolizze von 4000 Kr. 300 Kr., im Juni weitere 100 Kr. und im Juli nochmals 400 Kr. Ebenso hat Wiederwald der Kellnerin Aloifia Hotter bei den „Drei Königen" in Kufstein, mit der er ein Liebesverhältnis hatte, ihre ganzen Ersparnisse von 1000 Kr. herausgelockt. Am 24. Dezember kaufte Wiederwald