Nr. 17. Mols-piAler-Nummer. Seterabenö. Anterhaltungs- unü Litrrstur-Iörils gr des Tiroler Gren ?bo ten. ILuMein. aen 14. November 1925. 6. Aavrg. Jum 2Z. Todestage Adolf Pichlers. Bor fünfundzwanzig Jahren ein weher Ton Brach jäh heraus da durchs Alpentor; Es starb uns ein großer, ein deutscher Sohn, Geliebt und geküßt von der Musen Chor. Das kleine Zollhaus ward damals bekannt, — Es wurde mit Adolf Pichler genannt, Dem Dichter, dem Forscher, dem Manne der Zeit, Von ewigen Göttern zum Ruhme
geweiht. Ein Vierteljahrhundert verronnene Zeit. . . Die arg uns bedrückte, doch stählte im Leid; Wie viel sind gegangen, die hoch wohl gestrebt, Sie sind längst vergessen.... doch Pichler, er lebt. Soll leben uns allen, so lang noch ein Lied Die Berge und Täler des Jnngaus durchzieht, So lang noch der Jnnstrom mit rauschendem Sang Braust unsere Wälder und Wiesen entlang, So lang noch hier bluten die Berge voll Glut, Noch Männer gedeihen mit fröhlichem Mut, Und Vögel noch nisten auf steinigem Hort
, Uns allen erklinget ein treudeutsches Wort. Ludwig Lintner. Die Heimat Adolf Pichlers. Von August Sieghardt. ES hört sich seltsam genug an, daß der größte und bedeutendste Schriftsteller und Naturforscher, den das Land Tirol im vorigen Jahrhundert her vorgebracht hat, Adolf Pichler, in einem win- zig kleinen, einsamen Häuschen an der bayerisch- tirolischen Grenze geboren wurde. Dicht neben dem Zollwirtshaus bei Erl liegt das eigentliche Zollhaus, ein kleines, unscheinbares Häuser!, dem man seine Berühmtheit
wurde der berühmte Dichter am 4. September 1819 als Sohn des „kontrollierenden Amtsschreibers" Josef Anton Pichler und seiner Gattin Josefa, gebür tigen Seebacher aus Kundl, geboren. In dieser wundervollen Gegend, inmitten einer mehr als 2000 Meter hohen Berglandschaft, verlebte der kleine Adolf seine erste Jugend, die freilich durch mißliche Familienverhältnisse, die man heute besser verschweigt, sehr getrübt war. Die Eindrücke, die er von der ihn um gebenden Natur als Knabe empfing, hat er dennoch
später zu hübschen Erzäh lungen verarbeitet. In dem köstlichen Buche „Zu «reiner Zeit", das Adolf Pichler im Jahre 1892 in Leipzig herausgab, hat er seine Jugendjahre im Zollhause und seine Jünglingsjahre bjs zürn Jahre 1848 liebevoll geschildert. Dabei behandelt er auch den Eindruck, den er als vierjähriger Bub von dem furchtbaren Brandunglück in Oberaudorf am 15. September 182.8 im Gedächtnis hatte, bei welcher Gelegenheit 27 Häuser ein Raub der Flam men wurden. Im Nachhall der Freiheitskämpfe