Die Weitspielbank von Monte Carlo un» ihre Geschichte. Das ganze Jahr hindurch strömen die Spieler der ganzen Welt nach Monte Carlo, geblendet, in der Hoffnung, dort ihr Glück zu machen. Das Fürsten tum Monaco, diese Zroergmonarchie im Süden Frankreichs, kaum einige Quadratkilometer groß, was wäre es. wenn es nicht seine Spielbank Monte Carlo hätte? In den Fünfzigerjahren des vorigen Jahrhunderts war Monte Carlo noch ein kleiner Markt, in dem die Fürsten Grimaldi seit Ur- gedenken sahen, deren
Ahnen bekanntlich Seeräuber waren. Die ganze Umgebung war eine Steinwüste und die damalige Fürstenfamilie stak immer tief in Schulden. Damals in den Fünfzigerjahren hatte der Fürst von Kaiser Louis Napoleon III. die Zustim mung erhalten, in seinem kleinen Lande eine Spiel bank zu gründen. 1857 trat der Fürst an den Chef redakteur Aubert vom Pariser „Charivari" mit dem Vorschläge heran, in Monte Carlo diese Spielbank zu gründen. Eine Aktiengesellschaft von 2 Millionen Franken Kapital wurde gegründet
und das Spiel- iasino in der Villa Bellevue errichtet. Aubert, der die Sache in die Hand nahm, muhte dem Fürsten 40.000 Franken jährlich Pacht zahlen, doch ging die Spielbank derart schlecht, dah man nach zwei Jahren schon den Plan erwog, die Sache wieder auszugeben. Da trat der Pariser Finanzmann Fran cois Blanc an den Fürsten heran und machte sich er- öötig, die Spielbank ganz neu umzugestalten. Der Fürst ging darauf ein und binnen einem Jahre ver wandelte Blanc die Steinwüste von Monte Carlo
, was bekanntlich bis zum heu tigen Tage geblieben ist, da alle Notwendigkeiten der Fürst bezahlen muß. Im Laufe der Sechzigerjahre entstanden weitere herrliche Paläste und im Jahre 1869 erfolgte die Grundsteinlegung zum heutigen Prunkbau des Spielkasinos. Ein Wunderwerk in byzantinischem Baustil, mit Marmorsäulen, Gold kuppen und feenhafter Einrichtung. In Monte Carlo wird bekanntlich nur Roulette gespielt. Gespielt wird nur mit Spielmarken. Jeder Spieler muh für fein Geld, das in allen Währungen der ganzen
Welt nach Monte Carlo strömt, Spielmarken kaufen, und mit diesen wird gespielt. Wie enorm groh der Betrieb der Spielbank ist, kann man daraus er sehen, dah 600 Croupiers Tag und Nacht an den Spieltischen tätig sind, um mit ihren, Rechen die Ver luste der Spieler einzustreichen und die Gewinste auszuzahlen. 60 Chefs sind da, um wieder die Crou piers zu überwachen. Ein Croupier hatte vor dem Kriege ein Gehvlt von jährlich 4800 Franken, heute bezieht er 36.000 Franken, außerdem ist er pensions