bleiben. Und in Leipzig würde es ja noch ein paar Wochen ohne sie gehen. Kurt Lampert war nach wie vor der treue Gesellschafter Elisabeths. Harmlos verkehrten sie zusammen, wie gute Freunde. Elisabeth hatte deshalb auch nichts dagegen, als er ihr Karten brachte zu einem großen Kostümfest, das ein exklusiver Verein veranstaltete. Sie als Künstlerin konnte ruhig mit dem Maler dorthin gehen. Sie hatte sich ein wundervolles griechisches Kostüm machen lasten, das ihre vollendete Gestalt prachtvoll
zur Geltung brachte. Sehr schön sah sie aus, als sie in der Garderobe vor dem Spiegel stand, die Maske vor dem Gesicht. Sie sah nicht die glühenden Blicke, die der hinter ihr stehende Maler über ihre Gestalt gleiten ließ. Elisabeth tanzte viel, am meisten mit Lampert. In einer kleinen Laube hatte Lampert einen Tisch für sich und Elisabeth reserviert. Hier saßen sie in den Tanzpausen allein und tranken Sekt. Wenn Elisabeth ganz nüchtern gewesen wäre, hätte sie sich sicher diesem Alleinsein mit Lampert
und versuchte, sich aus Lamperts Armen zu befreien. Sie fühlte, daß die Hitze, die Stimmung, der Sekt sie umnebelt hatten, daß sie sich nicht lange gegen die glühende Werbung des Malers würde verteidigen können, daß sie ihm ausgeliefert war. Der Maler küßte Elisabeths Hände, ihre Arme, ihren Nacken. Elisabeth wollte sich wehren. »Du sollst dich nicht wehren, ich will dich küsten — hörst du. ich will..." Er wollte Elisabeth an sich reißen, ihren Mund küsten. Taumelnd wandte sie den Kopf weg, beugte
, die Elisabeth jetzt über die Wangen liefen, hinweg. »Nicht weinen, Liebling! Wollen wir heimgehen, zu sammen?" Sie nickte nur, hatte wohl kaum den Sinn seiner Worte begriffen. Hörte nur, daß es heimgehen sollte. Der Maler wollte dem Taxichauffeur seine Adresse an geben. »Um Gottes willen, Herr Lampert, was fällt Ihnen ein? Was sollen wir jetzl bei Ihnen? Bringen Sie mich, bitte, in meine Wohnung!" Der Maler fügte sich, setzte sich neben Elisabeth, nahm sie wieder in seine Arme. »So. jetzl sind wir ganz
. Während der Maler noch den Chauffeur bezahlte, rannte sie die Stufen hinauf, schloß in fliegender Eile die Tür auf. noch ehe Lampert wußte, was geschah. Dann,' als der Maler in großen Sätzen nacheilen wollte, hatte Elisabeth schon die Tür von innen verschlossen. Im näch sten Augenblick war sie verschwunden. * . * (ffortfcfcmm folfl,.)