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Tiroler Grenzbote
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Pagina 6 di 8
Data: 16.01.1929
Descrizione fisica: 8
und massig lag das mächtige Viereck im warmen Dämmer des Augustabends da: nur die Woh nung des Pförtners zeigte Licht. Er blieb an einem kleinen niedlichen Hause stehen und spähte durch das geöffnete Fenster in das Innere eines Zimmers. Ein hübsches Bild bot sich ihm dar: eine Nähmaschine war unter die Hängelampe gerückt, und ein junges, frisches Mädel, das eine zartsarbige Bluse in Säumchen steppte, saß noch fleißig arbeitend, davor. Er ließ einen Pfiff hören: lauschend blickte das Mädchen auf, eilte

an das Fenster und beugte sich weit hinaus, nach rechts und links das Dunkel öurchsptthend. Da würbe der^dunlle Wuschelkovf festgehalten, mld No. ö Romanbeilage des „Tiroler Grenzboten". Seite 3 auf dem roten Kirfchenmunö brannten heiße Küste. Mit girrendem Lachen befreite sich das Mädchen. — „Wie können Sie mich nur so erschrecken, Herr V" mehren!" „Ach tun Sie nicht so, Mieke! Kommen Sie lieber heraus." „Es ist schon so spät —" „Aber nicht zu spät, um nicht so eine kleine Ueber- raschung

noch entgegenzunehmen! Also, Mädel —" „Großvater hat die Haustür geschlossen: er kommt! um zehn Uhr wieder! Und ich Hab' doch meinen Schlüs-! sel neulich verloren." ! „Na. wozu sind denn Fenster da, wenn nicht znm Ein- und Aussteigen," sagte er übermütig: dann faßte er in die Tasche, nahm ein Etui heraus, klappte es au^ und hielt es vor ihre Augen. Ein goldener Anhänger mit einem roten Stein, der von kleinen Brillantsvlit- tern umgeben war, lag darin an einem goldenen Kett chen. „Na, Mädel, gefällt Dir's

?" Sie stieß einen leisen Freudenschrei aus, und mit einem begehrlichen Augenfunkeln griff sie danach. Er zog das Etui zurück. „Nee, Miekchen, so haben wir nicht gewettet! Erst kommen! So als schmachtender Seladon vor Ihren Fenstern möchte ich mich doch nicht präsentieren! Also — komm herab, 0 Madonna Theresa, steh, wie schön — hoppla —" In seinen Armen sing er Mieke auf, die die Geranienstöcke auf der Fensterbank zurückgeschoben und einen kühnen Satz zum Fenster hinausgewagt hatte. Lachend entwand

. Und dieser Ausweg leuchtete ihr ein, daß ste ju belnd zustimmte. „Die verstehen's doch nicht —7 — und ärgern tun sie sich doch!" Dann aber horchte sie ängstlich in die Nacht hinein. „Jetzt muß ich aber wieder 'rem, Herr Vermehren! Großvater kann jeden Augenblick kommen, und dann gibt's was. wenn ich nicht da bin!" Sie ließ sich nicht länger halten: eilig schlüpfte sie von ihm unterstützt wieder durch das Fenster in das Zimmer, und er mußte sich mit einem kurzen Abschied und dem Versprechen „Auf morgen

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 8
Data: 12.02.1908
Descrizione fisica: 8
in denselben manch' ein schmucker Bau; Welch ein Gedräng von Erkern und Ballonen, Von Türmchen, Lauben, Dächern — und dabei Mit frischen Farben eine Schilderei Siehst du das Wappen alter Sippen tronen. Und in die Gasse reckt sich keck hervor Des Hauses Zeichen, das dem Schmied gelungen, Verschnörkelt kriecht's und mannigfach verschlungen Die Wand hinauf und fällt dann über» Tor, Das massig in den tiefen Mauern wuchtet Mit seinem Klopfer, seinem Glockenschwung; Daneben ragen vor mit kühnem Sprung Der Fenster

Gitter mächtig ausgebuchtet. Und alte Brunnen plätschern still und müd, Aus hohen Toren lugen stille Ecken, In denen schmale Fenster sich verstecken, In denen träumerisch die Lilie blüht. — — — Wie still die Kirche; dämmerkühl die Luft, In die die Sonne stäubt aus schmalen Ritzen Und wo die goldenen Rahmen schüchtern blitzen. An feuchter Mauer reiht sich Gruft an Gruft. „Hie jueat —", — seht: Geschlechter auf Geschlecht Sind in die stillen Mauern eingezogen; Der trug den Stab, das Schwert

, der hat das Recht, Wie's ihm gefiel, gehandhabt und gebogen. Was durch Jahrhunderte die Stadt regiert, Hier ist's versammelt in so engen Rahmen; Und ihre Wappen, Titel, Würden, Namen Sind von der Beter Hände wegpoliert. — — — Da, wo die Kirche einen dunklen Gang Aus morschem Holze mütterlich beschattet, Ein ew'ges Licht verflackert wie ermattet, Und andre Tote halten hier Empfang. Der ird'schen Ehren jämmerlich beraubt Aufstarren durch ein tiefgewölbtes Fenster Wie eine Schar versteinerter Gespenster

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