ausgesetzt ist, müsse man die größte Furcht vor der Erschütterung haben, die Deutschland noch drohe. Wir brauchen Ordnung und Ruhe, um leben zu können, und nicht das Chaos. Wir wollen uns emporringen durch harte Arbeit, vorwärts, immer rascher, aber nicht durch Zerstörungen, sondern nur durch Arbeit und die wollen wir voll und ganz leisten. I'ie men in Wem. Die Nachrichten über die wahre Lage in Bayern und besonders in München lauten derart widerspre chend, daß sie mit größter Vorsicht ausgenommen wer
den müssen, um so mehr, als seit Sonntag in München keine Zeitungen erscheinen und sowohl der Briefverkehr, als auch der Telephon- und Telegrammverkehr mit München gänzlich unterbrochen ist. Das eine steht nur fest, daß die Spartakisten seit Montag in Bayern und besonders in München die Oberhand haben und der Bürgerkrieg an allen Ecken und Enden droht. München und das erste Armeekorps stehen auf der Seite der neuen Regierung, Nürnberg aber und der größte Teil Frankens, das zweite Armeekorps, Bam berg
, der derzeitige Tagungsort des Landtages, er klären sich gegen die Räterepublik. Schweinfurt und Hof, zwei andere fränkische Städte, schließen sich den Münchnern an, in Augsburg herrscht Spartakus, das sonst so friedliche Lindau scheint alles mitmachen zu wollen, was München Vormacht: das Chaos im Staate Bayern ist unbeschreiblich, obwohl die neuen Herren verkünden, es verlaufe alles in vollster Ordnung. Die gesetzgebende und vollziehende Gewalt jedoch, die früher beim provisorischen revolutionären Zentral
und Schliersee ziehen Spartakisten von Gehöft zu Gehöft und von Villa zu Villa, untersuchen die Häuser nach Waffen und nehmen dabei nicht nur Lebensmittel, sondern auch Wertgegen stände mit. Die Geistlichen, die sich geweigert hatten, bei der Ausrufung der Räterepublik die Glocken läuten zu lassen, wurden mißhandelt. Auch in Unterfranken fordert die Bürgerschaft die Ausweisung der Sparta kisten und der Aufwiegler, die nicht Bayern sind, aus dem bayerischen Lande. Iis Lage in WosenHeiru. Auch die Bauern