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Tiroler Grenzbote
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Pagina 3 di 8
Data: 17.04.1929
Descrizione fisica: 8
-tomanBeiltage i«. 1929 TikSökU GTkNZAMsss 17. A»-il Lilien am dem §e de Nachdruck verboten l^OMQN V0l Sie stand regungslos mit vorgeneigtem Ober körper, die Hand um die Stuhllehne gepreßt, und mit Mweiflungsvollem Blick folgten ihre Augen der ben Männergestalt. Da wandte er sich um, noch ehe er die Tür er acht hatte. War es nicht, als klang sein Na,ne in Knerzdurchzittertem Ton durch den Raum —? „Alfred —'" Wie ein Hauch war er gefallen und dennoch deut lich vernehmbar — Fragend

auf dem ihren, nach dem das Verlangen ihn so oft übermächtig gepackt hatte. Hatte er sich genommen — oder hatte sie gegeben? j Eeiner wußte es. Er hielt sie an seinem Herzen, fühlte die wonnige, weiche Gestalt in seinen Armen. In süßer Selbstvergessenheit lauschte sie auf seine Worte, die er ihr ins Ohr flüsterte — wie zärtlich ! und heiß die sonst so heroische Männerstimme klang!! Fester schmiegte sie sich in seinen Arm, und durstig suchten ihre Lippen seinen Mund. „Alfred — Gelieb ter — Ach, wie liebte sie den Mann doch! Ueber

alle Be griffe! Sie kannte sich selbst nicht wieder, hatte alles s Vergessen — sie dachte nur an ihn —! Und er war wie in einem Rausch, daß das so heiß, I so leidenschaftlich geliebte Mädchen sich ihm so rück haltlos gab. War das Astrid Vermehren, die Stolze, j hochmütige, die so oft versucht hatte, ihn zu krän ken? Ach, er hatte ja längst gefühlt, daß sie sich nur gegen ihn gewehrt! „So sieht das Glück aus. Alfred — ?" Unter Lachen und Weinen nahm sie seinen Kopf und schaute ihm s tief in die leuchtenden

saß — und ! ich weiß alles noch — da begann es — ach, Du Süße, j Tüße! Kenntest Du meine Sehnsucht nach Dir — ?''_ * §k. Le!) ne 15. Fortsetzung „ftdj Hab' sie gefühlt — sie kam ja 5er meinen ent gegen — und darum — es ist kein Unrecht. Alfred." „Nein, es ist kein Unrecht! Kann man dem Vev- schmachtenden wehren, wenn er trinkt — auch aus ei nem Becher, der ihm nicht gehört?" Und er küßte die wonnigen Augen, den Mund, das stolze Gesicht, das ihm so lange schon die Ruhe geraubt. Erbeben

- unter seinen heißen Küssen, flüsterte sie: „Du Lieber, Starker — für immer nur Dein!" Da ließ er sie. „Astrid — vergiffest Du —?" sagte er schwer. Ein Schauer flog über ihre Gestalt. „Ach, Alfred, ich hatte es — bei Dir aber ich werd's ihm sa gen, daß " „Nein. Astrid, nicht setzt," er faßte sie fest bei der Hand, „willst Du ihm das Herz schwer machen? Sag'? ihm. wenn er zurückkommt — dann wollen wir ihm ein ehrlich Bekenntnis ablegen und ibn bitten, daß er Dich frei gibt —! Bis dahin aber heißt unsere Lie

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 5 di 8
Data: 24.04.1929
Descrizione fisica: 8
nicht! Ich habe Ueit genug gehabt, über unseren Brautstand nachzu- I Senken." Er hob ihren Kops in die Höhe und blickte forschend in ihre Augen. „Astrid, liebst Du mich ei gentlich?" Sie konnte seinem Blick nicht ausweichen. „Peter, ich will Deine Frau werden!" stieß sie ver zweifelt hervor. Ihr Sträuben hatte ja doch keinen Zweck. Sie war gefangen wie in einem Käsig, aus dem es kein Ent rinnen mehr gab. Wie hatte Alfred doch gesagt:,, Mr- sere Liebe heißt Entsagung, und unsere Losung heißt Pflicht

." Und ihre Pflicht war, ein gegebenes Wort einzn- lösen! Aber hatte Alfred nicht auch gesagt: „Wir wol len ihm ein ehrliches Geständnis ablegen und ihn bit ten. daß er Dich frei gibt." Nun war der Augenblick da — und nun fand sie hoch den Mut nicht dazu — sie hatte Mitleid mit Pe ter — lieber doch sich opfern, als ihn: wehe tun! „Das ist die Antwort auf meine Frage? Du willst I mr alles geben! Und nimmst mir dennoch alles! Denn ms eine Wort, auf das allein es mir ankommt, hast !Du nicht gesprochen! Ich weiß

gehabt, denn die Liebe zu Alfred Rehseld war immer stärker, sehnsüchtiger geworden. „Bestimme, Peter, wenn der Tag unserer Hoch zeit sein soll! Ich bin jede Stunde bereit. Dein Weib zu werden!" sagte sie mit tonloser Stimme. Und sie dachte: Vergib wir, Alfred! Ich kann nicht anders! Und ganz in ihrem Unterbewußtsein tauchte es schüchtern aus: vielleicht, wenn Peter dich freiwil lig aufgibt, dann —! Aber bitten konnte sie ihn nicht darum, den halb lahmgeschossenen Man» — so hatte sie sich ja sein Wte

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Pagina 8 di 12
Data: 23.03.1929
Descrizione fisica: 12
„Leben" — und doch hatte mitten im prangenden Sommer ein junges Krauenleben die letzte, ewige Reise angetreten. Der Graf war tief bewegt; in herzlicher Teilnahme drückte er dem Arzt die Hand. Alfred Rehfeld sah sehr blaß aus. und seine hohe Gestalt schien gebeugt unter der , Last des Schmerzes. Dem Leutnant ständen die hellen Tränen in den Augen; ein Schluchzen schüttelte seinen Körper; er konnte sich nicht beherrschen. Die Schwester war ihm ja zugleich liebende Mutter gewesen. Still und friedlich

lag die junge Frau, in Blumen gebettet, als ob sie schliefe; das alte, gütige Lächeln schwebte noch um ihren Mund. Zu einem letzten, letzten Gruß nahm Alfred Reh feld ihre starre Hand in die seine. „Warum löstest du mich allein?" fragte er leise, schmerzerfüllt. Bei dir hätte ich mich doch noch zu meinem Frieden Lurchgerungen! Habe Dank für deine Güte und Liebe —" Im Verein mit der Pfarrerin verrichtete Sanna Westenfeld ein letztes Gebet an Hermas Sarg. Sie wollte die Schwester des Geliebten

saßen Alfred Nehfeld und Rudolf Mühlingk: Alfred etwas vornübergeneigt, in schmerzlichem Sin nen auf Hermas letzte Ruhestätte blickend. Der An blick griff Astrid ans Herz. Wie viele Wochen hatte sie ihn nicht gesehen — und hier mußte sie ihn zum ersten Male treffen! Sie bereute, Sannas Aufforde rung gefolgt zu sein; aber znm Umkehren war es zu spät; schon hatte man sie bemerkt; der Leutnant kam ihnen entgegen. Wie das prangende Leben stand Astrid Vermehren vor Alfred Rehfeld; sie glich dem schönen

mit Alfred Rehfeld folgte. Schweigend gin gen die beiden nebeneinander her; es war so schwer, ein Wort zu finden, da die Unbefangenheit zwischen ihnen fehlte. Endlich warf sie leise hin: „Herr von Mühlingk vermißt die Schwester so sehr, wie mir Komtesse Sanna sagt." . „Wer wohl nicht!" „Ich weiß es, das ganze Dorf! Die Frau Pfarrer hat mir erzählt, welche Lieb? und Verehrung Frau Herma bei allen besaß, und ich habe sie immer bewun dert in ihrer Hingabe und Selbstlosigkeit — jetzt habe ich das erst

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Pagina 5 di 8
Data: 01.05.1929
Descrizione fisica: 8
. Und sie sprachen die Hoffnung aus, daß Peter das bald selbst sehen würde — zu seinem Glück. Achtunözwanzigstes Kapitel Astrid Vermehren hatte endlich erreicht, um was sie sich schon lange bemüht — sie war mit noch einigen anderen Schwestern nach einem Verbandsplatz gekom men — in Alfred Rehfelös unurittelbarer Nähe: sie wußte ja, wo er war, und jetzt war es ja kein Unrecht mehr, bei ihm zu arbeiten. Nun war sie dicht hinter der Front, beinahe im feindlichen Feuer, und fah jetzt die Verheerungen des Krieges

! Unermüdlich tat sie ihre Pflicht, ohne Schauder lei stete sie Hilfe bei Operationen, verband sie schwere Wunden. Starke Nerven, ein eiserner Wille gehörten dazu, aber nie versagte sie, die verwöhnte Dame. Heldinnen waren auch sie alle, die hier tätig waren. Doktor Alfred Rehfeld war für einige Tage abüeru- fen worden, dahin, wo es nach heißen Kämpfen blu tige anstrengende Arbeit gab. Ihr sehnlichster Wunsch war nun, ihn bald wieder zusehen. Oft hatte sie von den jungen Aerzten seinen Namen nennen hören

der hochgewachsenen, blon den Schwester: ein heißes Leuchten brach aus seinen Augen. „Astrid!" „Alfred!" Ihre Lippen hauchten seinen Namen. Sic jähen sich an: aber nach einem kurzen Hände druck hatte er fich wieder in der Gewalt. Sein persön liches Empfinden trat zurück hinter den schweren Pflichten, die seiner harrten. Die mit Stroh ausgelegte Kirche des Dorfes, die alle traurigen Spuren eines erbitterten Kampfes noch trug, war als Lazarett.eingerichtet.

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Pagina 6 di 8
Data: 01.05.1929
Descrizione fisica: 8
, wenn er mit den Verwundeten sprach. Stunden gingen dahin. Kannte er denn keine Müdigkeit, keine Abspan nung bei dieser schweren, nervenaufreibenden Arbeit? Sie zwang sich, es ihm gleich zu tun, und es war, als ginge von ihm eine belebende Kraft, ein stärkender Strom aus, daß sie leisten konnte, was sie früher nie für möglich gehalten hätte. „So!" Mit einem befreienden Ausatmen sahen fich die Aerzte an. Ihr Werk war getan. Alfred ehselü trank ein Glas Rotwein, das ihm ein junger Feldarzt gereicht, durstig leer. Dann trat

hatten. Nicht lediglich das schöne Weib war es, das da vor ihm stand — nein, ein tief empfindender Mensch mit Ent sagungsfähigkeit und heiliger Menschenliebe — wie er ihn brauchte als Weggenossen! Er beugte sich und küßte ihre Hände. „Astrid!" Seine Stimme bebte in Erregung. Sie lächelte ihn an, schlang die Arme um seinen Hals, zog seinen Kopf zu sich herab und küßte ihn innig auf den Mund. „Alfred, ich bin frei!" flüsterte sie, „unsere Liebe heißt nicht mehr Entsagung! Dir das zu sagen, bin ich gekommen. Ich darf

sie. Er drückte ihre Hand. „Hast Du das noch immer nicht vergessen?" „Nein, Alfred, niemals! Was Du damals sagtest, hatte mich aufgerüttelt, und mich zum Nachdenken über mich selbst gebracht. Und mit dem Erkennen über mein wirklich unnützes ,Lilienöasein' kam die Unzu friedenheit danrit, weil Du recht hattest — das nagte an mir." „Und darum trügest Du schweren Groll gegen mich." — er lächelte ein wenig, was seinem ernsten Gesicht so aut stand. (Fortsetzung folgt.)

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