Tiroler Fasnacht : innerhalb der alpenländischen Winter- und Vorfrühlingsgebräuche.- (Österreichische Volkskultur ; 5)
Mädeln die Röcke zuzuflicken, die Schuster mit ihrem Werkzeug auf dem Rücken und alten Schuhen, die Barbierer, Kellner und Kellnerinnen mit ihren „Panzelen“ Wein, zwei, drei Saltner (Weinguthüter) in einem aus grünen Zweigen her gestellten Turm, aus dem heraus sie ihre Schreckschüsse abgaben, der Doktor mit Diener, Spinnerinnen, Raderer (Wagner), Tanzbär und Treiber, Zigeuner und nicht zuletzt ein Kapuzinerpater, um geben vom schellenlustigen Hanswursten. Der Pater hielt auf dem Platz beim
banden sie die Puppe einem mißliebig gewordenen Mädel ans Eisengitter ihres Kammerfensters und schlugen ihr noch ein „Postabill“ (Pas quill) an. In Salurn gab man den Egethansl um 1900 endgültig auf. Er sei ein kolossaler Strohmann in lumpigen Bauernkleidern gewesen. Hie und da hätten dieTBurschen ihn um Neuigkeiten des Dorfes befragt, die allerlei Bosheiten auslösten. Mitwirkende Kellner sammelten Wein und tränkten ihren Egethansl, damit er, nicht „derdurst“, d, h. sie gossen ihren Wein
in einen Schlauch, der in ein Weinfaß mündete, das hinter der Puppe steckte. Schließlich hingen sie diese irgend einer Heiratslustigen als Bräutigam ans Fenster. Masken in Holz oder Tierköpfe gab es hier nicht. ‘Später führten die Salurner einen lebendigen Nockenfresser vor, der eine besonders große Menge an Nocken und Wein zu vertilgen vermochte, dann einen Streithandel zwi schen Kärrner und Sarner wegen eines Viehhandels vor Gericht 9 ), Der Egerthansl hielt sich im deutschsprachigen A 11 r e i im Fleimstal