Tiroler Bauernkalender; 29. 1935)
urteilte, da haben eben verschiedene Pfarrer geschrieben, schön und weniger deutlich. Bei allen Prozessionen war der Kreuz- oder Fahnlträger. Bei Kreuzgängen um gedeihliches Wetter für eine gute Ernte, er trug das rote Fähnlein mutig voran, als hätten ihm die Bauern all ihre An- liegen auf die jungen Schultern gelegt: Klaus, trag hoch, schieb die Wolken vor der Sonne weg. Klaus, trag hoch, die Aecker dürsten, stell das Fahnl vor die Sonne. Das gibt Schatten und Kühle. Klaus, trag hoch, daß Maria
den Schutz- mantel ausbreite gegen Lahnen und Klai- ?en. Uitd Klaus trug sein Fähnlein hoch, auch wenn Arm und Hand versagen wollte. Er trug das Kreuz voran bei Begräbnissen, der Seele den Weg zu weisen, dachte er, und für % bte Hinterbliebenen ein Trost. Ihr leises Weinen und ihr lautes Beten spülte um sein Kreuz. So hielt er Kreuz und Fahne hoch. Sein Herz flatterte wohl zu- weilen, wie ein kleiner Vogel droben auf der Stange, und wollte in die Sonne flie gen. Aber es konnte nicht. In dem seide- nen