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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 03.07.1930
Descrizione fisica: 16
. Das Verhältnis zwischen Frankreich und Italien ist nicht so, wie es unter Geschwistern sein sollte. In der beiderseitigen Presse wimmelt es seit geraumer Zeit von aufgeregten Artikeln, worin man sich die Wettrüstungen vorrechnet und den Vorwurf erhebt, daß die Politik des Nachbars auf den Krieg abziele. Mussolini hat im Mai mehrere Reden gehalten, die eine deutliche Spitze gegen Frankreich enthielten und eine Warnung bedeuten sollten. Darüber hat man sich in Frankreich entrüstet. Nun schrieb der Bruder

Mussolinis in seinem „Popolo d'Italia", daß die Warungen sehr berechtigt waren an gesichts dessen, was man in diesen Tagen in Frankreich über die Rüstungen und die kriegerischen Vorbereitungen erfahren habe, die an vielen Orten und in großem Aus maß getroffen werden. Heute wisse man genau, daß diese französischen Rüstungen bereits in den ersten Monaten des Jahres 1929 beschlossen und finanziert worden seien. Das Spiel sei überaus klar und rolle eine Masse von Fragen auf, darunter jene der Sicherheit

es denn doch Vermittler geben, welche ihre guten Dienste zur Erhaltung des Friedens gehörig in die Wagschale werfen. Was die beiderseitigen Kräfte anbetrifft, so haben Frankreich und Italien beide etwa 40 Millionen Einwohner, Italien etwa um eine Million mehr als Frankreich. Frankreich hat aber viel mehr Baum als Italien; auf einem Qua dratkilometer Landes wohnen 40 Franzosen, aber 130 Italiener. Frankreich verfügt außerdem über ein unge heures Kolonialreich, in welchem 60 Millionen Menschen leben. Frankreich

ist leer, hat keine Arbeitslosigkeit, braucht im Gegenteil viele ausländische Arbeitskräfte. Italien weiß nicht wohin mit seinem Bevölkerungsüber schuß. Frankreich besitzt zwei italienische Provinzen: Nizza und Savoyen. In Tunis, der französischen Kolonie, wohnen mehr Italiener als Franzosen. 1915, als Frank reich in höchster Gefahr war, hat es Italien bewogen, in den Kampf gegen die Mittelmächte einzutreten. Damals hat Frankreich, woran der faschistische Führer Turati neulich erinnerte, Italien

den Vorrang im Mittelmeer angeboten. Jetzt wird ihm sogar die Gleichheit verweigert. Der diesbezügliche Ausgleich zwischen beiden Ländern ist bisher nicht gelungen. Auf der Flottenkon ferenz in London zeigte sich der Gegensatz in aller Schärfe. Frankreich will seine machtpolitische Ueberlegenheit auf jeden Fall festhalten und ist auch nicht bereit, durch irgendwelches Entgegenkommen auf kolonialpolitischem Gebiete Italien zu beruhigen. Die Beziehungen beider Länder sind daher sehr gespannt. Frankreich

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 09.07.1920
Descrizione fisica: 12
, und wenn er nicht anders wird und nicht wieder ansängt, ehrlich zu schaffen, mag sein Hof trotz des gewonnenen Prozesses unter den Hammer kommen.' Der Bauer, von dem wir sprechen, ist Frankreich. Den Krieg gegen seinen deutschen Nachbar hat es nach unerhörten -Opfern an Gut und Blut -mit Hilfe Englands, Italiens und Amerikas gewonnen. Nun lebt das Volk, das verschuldet und verarmt ist, in dem die Witwen und Waisen der Versorgung harren, in dem Glauben, das besiegte Deutschland werde alles bezahlen, werde jahraus, jahrein Frondienst tun

, damit die Franzosen herrlich und in Freuden leben können und in dieser Zuversicht ivird das Volk von seiner Regierung noch bestärkt, damit es bei guter Laune bleibt und nicht eines Tages von der eigenen Regierung Rechenschaft für die allgemeine Verelendung fordert. Frankreich tritt darum in der europäischen Politik so unerhört scharf aus. Frankreich hat all die unerträglicher: Bedingunge:: in die Friedensschlüsse mit Deutsch land und Oesterreich hineingetragen. Frankreich hat insbesondere das verhaßte sogenannte

Anschlußverbot herbeigeführt, d. h. die Be stimmung, oaß Oesterreich sich nur mit Zustim mung des Völkerbundes an Deutschland anschlreßen kann. lWS und die Da kommt es denn sehr darauf an, wie weit Frankreich für seine gegen Deutsch land und den Anschluß gerichtete Po litik auch weiterhin die anderen Eü- tentestaaten auf seiner Seite hat. Als Elemente au noch französischer Ministerprä sident war, beherrschte er die Friedensverhand lungen geradezu. Er ist aber rechtzeitig zurück getreten,' als er einsah

Führung folgten und daß sie insbesondere die französische Verfolgungswut gegen alles Deutsche nicht ohne weiteres billigten. Frankreich meint aber gleich- ivohl, die Verbündeten «weiter mitreißen und ihr Geld und ihre Machtmittel sich dienstbar machen zu können, indem es sie einfach vor vollendete Tatsachen stellt. Man müßte nur frischweg handeln, auch ohne Verständigung mit den Verbündeten und ohne Vollmacht von diesen, sie wiirden Frankreich dann schon nicht im Stiche lassen. Zum erstenmal wandten

waren, sandte Frankreich die nur vorläufig zusammengestellten „Ausliefe rungslisten" auf eigene Faust mit dem Verlangen nach Auslieferung an Deutschland. Darüber ent stand besonders in England große Mißstimmung. Andern. Es fehlte nicht an Aeußerungen der Kritik über die französische Eigenmächtigkeit Und in der Sache selbst erlitten die Franzosen die erste diploma tische Niederlage, indem die Ententemächte sich mit der Untersuchung ihrer Anklagen durch deutsche Gerichte begnügten. Gelernt hat Frankreich

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Pagina 1 di 20
Data: 24.10.1924
Descrizione fisica: 20
und Wiederaufbau, von denen Staatsmänner und Zeitungen überfließen, ist die Welt erfüllt von poli tischen und sozialen Spannungen. Die politischen Gegen sätze und ungelösten Fragen sind heute trotz aller gegen teiligen Beteuerungen schärfer und zahlreicher vor dem Kriege. Zwischen Deutschland und Frankreich gähnt ein Abgrund von Haß, der schon in absehbarer Zeit zu nichts Gutem führen kann. England ist an der Arbeit, dem deutschen Volke so weit Luft zu machen, daß Deutsch land wieder ein wirksames

'Gegengewicht gegen Frank reich zu bilden vermag. Im übrigen hält die englische Politik an ihrem alten und oft erprobten Grundsätze fest, den jeweils mächtigsten Staat auf dem europäischen Festlande diplomatisch zu bekämpfen und ihn nach Mög lichkeit einzukreisen. Dieser Staat ist heute Frankreich. Man sagt vom jetzigen englischen Ministerpräsidenten Macdonäld, daß er die unter Lloyd Georges und Bald- tvin gestörte Freundschaft mit Frankreich wieder her gestellt habe. Daneben bleibt aber doch wahr

, daß heute der französische Staat dem ganzen englischen Volk und allen dortigen Parteien viel zu mächtig erscheint, und daß deswegen jede englische Regierung unentwegt auf die Schwächung dieses " übermächtig gewordenen Neben buhlers hmarbeitet. Frankreich wollte das Ruhrgebiet behalten, aber England hat es nicht zugegeben. Frank reich wollte die Rheinlande vom Deutschen Reiche los reißen und daraus einen unter französischer Oberhoheit stehenden Pufferstaat machen, und wieder war es Eng land

, welches diese Pläne zum Scheitern gebracht hat. Frankreich wollte das deutsche Bol? der ewigen Ver armung überantworten und zu diesem Zwecke unerbitt lich die Kriegsentschädigungen eintreiben und gleichzeitig dR. MMbesetzung. jAe MMliAkeit zu Weiteren Zahlungen unterbinden, und abermals war es Eng land, das im Bunde mit Amerika durch das Dawes- Abkommen die Franzosen zum Rückzug gezwungen hat. Diese .Haltung Hat England nicht aus irgend einem Gerechtigkeitsgefühle gegenüber Deutschland eingenom men

, sondern ausschließlich nur aus Eifersucht auf den franzöfischen Bundesgenossen. Gegenwärtig scheinen England und Amerika ein Herz und eine Seele zu sein. Sie waren Bundesgenossen im Weltkrieg und haben aus dem Kriege die größten Vorteile eingcheimst. Nach dem Kriege haben sie ge treulich zusammengeyolfen, um Frankreich nicht allzu mächtig werden zu lassen. Beide Völker sind stamm verwandt und beherrschen heute durch ihre ReichtÜmer das gesamte Geschäftsleben der Welt. Aber auch diese Freundschaft ist nicht ehrlich

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Pagina 1 di 16
Data: 07.05.1915
Descrizione fisica: 16
Nr. 6. Nr. 10 Innsbruck, Freitag, den 7. Mai 1915. 14. Jahrgang. Erfolge auf allen Linien. Die Russen aus Westgalizien zurückgetrieben. — Hindenburgs Vormarsch in Rußland an der Ostsee. — 44.800 Russen gefangen, 22 Geschütze, 66 Maschinengewehre und un geheure Mengen Kriegsvorrat erbeutet. — Vormarsch der Deutschen in Frankreich. — Der Ppernkanal bezwungen. — Fürchterliche Beschießung von Dünkirchen durch die Deutschen. — 54 Offiziere und 10.800 Franzosen gefangen, 80 Geschütze und 54 Ma schinengewehre erbeutet

und zwar ohne der Uebertreibung geziehen werden zu können. Selbst englische Blätter, wie z. B. die „Mor- ningpost", geben dies unumwunden zu. Fast ganz Belgien und ein großer, äußerst fruchtbarer Teil hon Frankreich befindet sich im Westen im festen Besitze der Deutschen; im Osten haben Deutschland und Oesterreich-Ungarn den größe ren Teil von Russisch-Polen besetzt. Worin aber besteht der Vorteil des Dreiverbandes? Im Westen überhaupt keinen; in: Osten ist das Ost- imd Mittelgalizien von den Russen besetzt, wel ches Gebiet

, jede ihr e i g e n es Ziel vor Augen hat und das Zusammenwirken nur ein ganz oberflächliches ist. Was kümmert es z. B. Rußland, ob es Frankreich gelingt, den Deut schen das Elsaß-Lothringen abzunehmen oder ob es gelingt, die deutsche Kriegsflotte, die den Eng ländern so am Magen liegt, zu vernichten. Die russischen Interessen liegen am Balkan und deshalb strebt es diesem zu und will unbedingt die Karpathen bezwingen. England wieder läßt Frankreich und Belgien für seine Interessen kämpfen, ohne dabei in dem Maße

mitzuhelfen, als den Engländern eigentlich .zustehen würde. : England zieht sozusagen gar nicht und Rußland und Frankreich ziehen an dem - eigenen Strick, : es ist kein richtiges Zusammengehen. Freilich kommt den Zentralmächten ihre, unmittelbare Nachbarschaft sehr zugute., In Frankreich wird man gegen die Eng länder immer verstimmter. Französische Blätter beschweren sich immer lauter über die unzuläng liche Hilfe Englands, während. Frankreich die allergrößten Opfer und Verluste zu verzeichnen

, hat. Man ist iu Frankreich immer ungehaltener darüber, daß die angekündigte englische Mil lionenarmee noch immer nicht einlangt und sei tens der Engländer der Termin hiefür immer weiter hinausgezogen wird, während Frankreich sich mittlerweile verblutet, was auch Tatsache ist. Soll doch jetzt dem französischen Parlamentsaus- Wff- Die nächste Nummer der „Tiroler Bauern-Zeitung" erscheint am 21. Mai 1915 im

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Pagina 2 di 20
Data: 22.12.1927
Descrizione fisica: 20
Freude an der Krippe des Weltheilandes' zübringen, um dort unser ganzes Herz auszuschütten und alle unsere Anliegen vor- zubringen. Die göttliche Allmacht, welche in diesen Ta gen durch den Mund eines Kindes redet, wird uns keine Fehlbitte tun lasten. Was gibt es Neuss in der Welt? Mussolini hat neuerdings für eine große Ueber- rafchung gesorgt. Nachdem er erst vor wenigen Monaten gegen Frankreich Reden gehalten hat, aus welche dieses mit Krieg hätte antworten können, und nachdem die ita lienischen

Zeitungen, die doch nichts anderes schreiben dürfen, als was dem Diktator gefällt, schon seit Jahren gegen Frankreich sich sehr gehässig gezeigt, hat nun Mus solini beinahe plötzlich seine Außen- Politik geändert und bemüht sich eifrig um die Freundschaft, ja um ein Bündnis mit Frankreich. Alles fragt sich, wie diese Wendung möglich werden konnte und was damit bezweckt wird. Durch den Völkerbund sollte die Geheimdiplomatie abgeschafft werden und die Außen- Politik aller Staaten sollte vor der ganzen

ist des wegen auf mehr oder minder begründete Vermutungen angewiesen. Es wird erzählt, daß der eigentliche Urheber des plötzlichen und darum so auffälligen Fußfalles Mus- solinis vor Frankreich England gewesen sei. Wie Eng- land die Verständigung Frankreichs mit Deutschland in die Wege geleitet Hat und damit der eigentliche Urheber der Locarno-Verträge geworden ist, ebenso habe England den Anstoß zur Verständigung Italiens mit Frankreich gegeben. Man braucht dabei nicht zu meinen, daß dem britischen

durch sein Eingreifen wohl geschaffen, aber nach deren Abschluß kaum mehr einen Finger ge- rührt, um die dadurch begonnene Politik sinngemäß wei- tevzuentwickeln. Zwischen Deutschland und Frankreich soll keine unmittelbare Kriegsgefahr bestehen, aber gar zu weit soll die Verständigung zwischen diesen zwei Staa ten nicht gedeihen. Das ist der Standpunkt Englands. Und die gleiche Politik befolgt England bezüglich des Ver hältnisses zwischen Frankreich und Italien: Unmittelbare Kriegsgefahren sollen ausgeschaltet

-zu Frankreich 'feit einiger Zeit ein so gespanntes, daß daraus ernste Kriegsgefahren entstehen konnten, ja bei längerer Fortdauer solcher Spannungen entstehen mußten. England ist seit dem Weltkriege der Gönner Italiens. Es hat diesem Lande manchen Dienst erwiesen, über noch größere Dienste von demselben sich erweisen lassen. Es sei nur erinnert an die Lösung der Mossulfrage zugunst«n Englands. Da- mals mußte die junge Türkei nachgeben, 'weil Italien im Dienste Englands mit einem kriegerischen Einfall

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Pagina 2 di 18
Data: 29.07.1926
Descrizione fisica: 18
hatten. Es gab Erholungen und Rückfälle, schließlich ging es langsam aber stetig abwärts, bis die Krankheit mehr und mehr gefährliche Formen annahm. Aehnlich wie dem französischen Franken ergeht es der belgischen Währung. Ja, auch die italienische Valuta ist stark in Mitleidenschaft gezogen. Es ist naheliegend, nach den Ursachen zu fragen für die tödliche Erkrankung der französischen Währung. Diese muß jedenfalls als eine Folgendes Weltkrieges bezeichnet werden. Vor dem Kriege war Frankreich ein so reiches

Land, daß es an alle geldbedürftigen Staaten Geld ver-- leihen konnte. Es war einer der sichersten Vorboten des Weltkrieges, als Poincarö erklärte, Frankreich werde in Zukunft feine Geldmittel nur mehr jenen Staaten zur Verfügung stellen, welche zu seinen Freunden gehören. Nach diesem Grundsätze lieh Frankreich ungeheure Summen an Rußland, verweigerte aber Anleihen an Oesterreich-Ungarn. Durch die russische Revolution ging das an Rußland geliehene Geld verloren. Während des Krieges strengte

sich Frankreich weit über seine finan ziellen Kräfte an. Es machte große Anleihen bei Eng land und Amerika. Die besiegten Deutschen sollten alle diese Schulden bezahlen müssen. Nach dem Kriege trieb Frankreich größte Verschwendung. Es schuf sich die mäch tigste Landarmee und die größte Luftflotte und machte Kriegsrüstungen, als ob der Krieg nicht zu Ende wäre, sondern erst recht beginnen müßte. Damit noch nicht ge nug, gab es große Rüstungskredite an Polen, Tschechien, Rumänien und' Jugoslawien

Erkenntnis bleibt den Franzosen nicht er- spart: Sie sind finanziell ruiniert, wenn ihnen Amerika nicht hilft und dieses will erst dann helfen, sobald Frank- reich sich dem Willen der Amerikaner gebeugt haben wird. Das ist die bittere Folge des Weltkrieges, den Frankreich so leichten Sinnes entfesselt hat. Man hat mit Hilfe der ganzen Welt den großen Krieg gewonnen und dafür ist die eigene Währung todkrank und kann nur noch gerettet werden, wenn Frankreich sich in das Schlepptau der Amerikaner nehmen

, welche das finanziell schwerbe drohte Frankreich noch auszuspielen hat. Man meinte, daß die richtigen Männer am Ruder sind: Briand mit der nötigen Geschmeidigkeit und Eaillaux mit der nötigen Energie. Das Ausland bezeugte fein Vertrauen zu 'dieser Regierung und erwartete von ihr die finanzielle Wieder geburt Frankreichs. Es ist aber überraschender Weise ganz anders gekommen. Das Ministerium Briand-Cail- laux hat nicht lange genug im Amte bleiben dürfen, um etwas Erkleckliches zu leisten. Als Finanzminister Eail

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Pagina 2 di 18
Data: 30.06.1927
Descrizione fisica: 18
neutral bleiben, wenn ihm diese Möglichkeit gelassen wird. Es befindet sich bei einem solchen Kriege in einer noch schwierigeren Lage als Oesterreich im Falle eines Krieges zwischen Ita lien und Jugoslawien. Denn Rußlands verwundbarste Front liegt doch in Europa und der kürzeste Aufmarsch zu dieser Front führt für England und Frankreich quer über Deutschland. Für uns Oesterreicher würde ein Krieg zwischen England und Rußland nicht so große und un mittelbare Gefahren bedeuten wie ein Krieg zwischen Ita

ist schon sehr oft Mord und Todschlag entstanden. Weit gefährlicher ist es, wenn leitende Minister großer Staaten in öffentlichen Streit geraten. Die Minister sprechen ja im Namen ganzer Völker und das Ende solcher Streitigkeiten ist schon öfter als einmal der Krieg gewesen. Die schwierigste Aufgabe der Nachkriegszeit ist die Herstellung eines aufrichtigen und dauerhaften Friedens zwischen Deutschland und Frankreich. Darin liegt >bic wichtigste Vorbedingung für die Erhaltung des europä- ifchen Friedens

. Ohne die seit dem Kriege vom Jahre 1870 zwischen Frankreich und Deutschland bestehende Spannung wäre der Ausbruch des Weltkrieges kaum möglich gewesen. Der Weltkrieg hat zwischen den ge- nannten Staaten noch größere Spannungen hinterlassen. Wenn es nicht gelingt, diese auf friedlichem Wege zu be seitigen, wird es später zu einem noch größeren Krieg kommen. Die gestellte Aufgabe ist deswegen so furchtbar schwierig, weil es sich um einen Gegensatz handelt, der viele Jahrhunderte alt

ist, und weil die Franzosen die Eigenschaften eines stolzen Volkes haben, das es selbstver- stündlich findet, wenn es seinem Nachbar Schläge versetzt, das über unversöhnlich tut, wenn es selber Schläge be- kommen hat. Seit länger als 400 Jahren hat Frankreich fortgesetzt von Deutschland Gebiete abgezwackt und ist da bei mit Lug und Trug und Gewalttätigkeit vorgegangen. Der ganze Norden und Osten des heutigen Frankreich ist auf diese Weise vom Deutschen Reiche abgerissen worden. Die Deutschen haben sich im Verlaufe

gekommen ist. Nun haben die Franzosen die begreifliche Sorge, es könnte auch den Deutschen einmal einfallen, auf Rache zu sinnen und einen Vergeltungskrieg gegen Frankreich von langer Hand her vorzubereiten. Was die französische Politik im langen Zeitraum von 1870 bis 1918 zustande gebracht, könnte in ähnlich langer Zeit wohl auch die deutsche Gegenpolitik leisten. In Deutschland ist bloß die Partei der Deutsch nationalen solchen Racheplänen nähergetreten, wäh rend die überwiegende Mehrheit

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Pagina 1 di 16
Data: 09.02.1928
Descrizione fisica: 16
S. Telephon 62-S-S5 Serie. — Kienreich» Anzeigen-DermittlungL-Gefellschast m. b. H. <5ra& Sackstraße 4—6. — Die „Tiroler Bauernzeitung- gelangt jede« Donnerstag zur Ausgabe. — Einzelnummer 25 Groschen. Nr. 6. Innsbruck, Donnerstag den S. Februar 1928. 27. Jahrgang. Wochenkalender: Freitag, 10. Scholastika; Samstag, 11. Adolf; Sonntag, 18. Gaudentiu»; Montag, 13. Katharina; Dienstag, 14. Valentin; Mittwoch, 15. Erich; Donnerstag, 16. Iuliana. Deutschland und Frankreich Zwischen den Franzosen und Deutschen

'wieder auffrischte. Eine besondere Bedeutung erlangte für das heutige Frankreich der deutsche Stamm der Franken, (her dieses Land er- oberte und demselben für die folgenden Zeiten den Namen gegeben hat. Frankreich und die Franzosen, die sich so oft und so gerne deutschfeindlich 'zeigen, haben also vom deutschen Stamme «ber Franken ihren Namen. Unter Kaiser Karl dem Großen und noch kurze Zeit nach ihm standen Frankreich und Deutschland unter einem gemein- samen Herrscher. Aber die zwischen den Franzosen

und den Deutschen bestehenden Gegensätze waren doch zu groß, um die Reichseinheit aufrecht erhalten zu können. Es kam Mo durch den berühmten Vertrag von Verdun im Jahve 843 zur bleibenden Trennung zwischen Frankreich und Deutschland. Bei der weiteren Ausgestaltung dieser Teilung waren -die Grenzen Frank reichs gegenüber Deutschland im Vergleich zu 'den Heu- Ligen Grenzen grundverschieden. Denn damals gehörten nicht bloß das heutige Holland und Belgien sowie Elsaß und Lothringen zu Deutschland

zu erfüllen. Sogar der 'deutsche Stamm der Elsässer, obwohl erst Verhältnismäßig kurze Zeit, nämlich feit dem sieb- zehnten Jahrhundert zu Frankreich gehörend, ließ sich im Icchre 1871 nur sehr ungerne von Frankreich trennen und mit Deutschland wieder vereinigen. Bei den zahl- losen Kämpfen, die zwischen den Franzosen und Deut- scheu um den Besitz der Grenzländer im Laufe vieler Jahrhunderte ausgefochten 'worden sind, war die Merk- Würdigkeit zu beobachten, daß die Franzosen jeden Sieg

und von der Unterstützung der Lostvennungsbewe- gung. England hat diese Gewaltpolitik der Franzosen nicht bloß nicht mitgemacht, sondern in aller Dessentlich- keit verurteilt. Es geschah dies -gewiß nicht aus irgend welchen Sympathien für Deutschland, «sondern im wohl erwogenen Interesse Englands selber, welches ein nicht zu sehr geschwächtes Deutschland als Gegengewicht gegen die französische Uebevmacht für äußerst notwendig hält. Unter Vermittlung Englands hat Frankreich die Be setzung des Ruhrgebietes aufgegvben

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Pagina 1 di 16
Data: 11.05.1923
Descrizione fisica: 16
. 13. Servatius; Montag, 14. Bonifatins; Dienstag. 15. Johannes della Salle. Sophie; Mittwoch. 16. Johannes v. Nep - Donnerstag 17 Naicbal Vaylon, Bruno; Freitag. 18. Venantius M. v mßm MeckGsH. Die Franzosen weisen die deutsche Dersöhnnngshand znrLck. — Mn UlenetekeL für Frankreich. Seit Monaten schmachtet das Ruhr- und Rhein gebiet, wie das gesamte deutsche Volk in Knechtschaft und brutaler Vergewaltigung, in die es ein rache- und ausbeutungssüchtiges Frankreich gebracht hat. Vergebens waren bisher

, daß die Franzosen in kürzester Zeit das Ruhrgebiet verlassen. In der Versammlung der deutschen Minister und Staatspräsidenten begründete der Reichskanzler Enno noch des ausführlichen diesen Schritt, indem er sagte: „Es ist ein ungewöhnlicher Schritt, weil er mitten im kraftvollen und einmütigen Abwehrkampse getan wird, ohne daß die Haltung des Gegners dazu Aulaß gibt, ein Schritt von ungewöhnlicher Bedeutung, weil von seinem Gelingen die friedliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich und darüber

vermindern, was aber kaum anzunehmen ist. Weil nun Frankreich an England und Amerika verschuldet ist, soll Deutschland bis zum Weißbluten ausgebeutet werden. Das ist echt sreimaure- rische Politik! Von einer Räumung des Ruhrgebietes sei überhaupt keine Rede, soiidern Frankreich werde die Räumung nur bezirksweise vornehmen, je nachdem Deutschland seine Zahlungen leistet. Mail wird sich nun fragen: Was sagen die anderen Großstaaten dazu? Belgien, das mit Frankreich die Besetzung durch geführt

getraut sich das schlaue England nicht zu spielen. Ebenso reserviert, zurückhaltend, benimmt sich Amerika. Es bedauert Ame rika zwar, daß Frankreich es nicht der Mühe wert findet, die deutsche Note als Grundlage für Verhandluiigen zu mehwen, sagt aber im gleichen Atemzuge den Franzosen zur Beruhigung, daß Amerika Frankreichs Vorgehen nicht stören wird, denn Amerika deitke nicht daran, in amtlicher Form zu vermitteln. So wird also das srei- maurerische Frankreich in seiner schroffeil Haltung

auf diese Bahnlinien den Franzosen äußerst taugen. Aber nult wird es nichts damit! Dabei wird diese amerika nische Gesellschaft eitle Konzession für die dortigen Minen zur Ausnützung sämtlicher großer Bergwerke iit Klein- asien bekommen. Die gesamten Wasserkräfte werden zur Verfügung der Gesellschaft stehen, so daß die Amerikaner die Möglichkeit bekommen, allen Ortschaften elektrischen Strom zu liefern. — Und Frankreich! wird das Nachsehen haben! Der Schaden, den Frankreich da durch! erleidet, wird vielleicht

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Pagina 2 di 16
Data: 30.12.1926
Descrizione fisica: 16
? Eine Hauptursache zum Ausbruch des Weltkrieges und zu allen Leiden der Nachkriegszeit war und ist die zwischen Deutschland und Frankreich be- stehende Nationalfeindschaft. Dieser Gegen satz geht auf viele Jahrhunderte zurück, ja er ist bereits älter als ein Jahrtausend. Deutsche und Franzosen sind zwei verschiedene Nationen, verschieden nach Abstam- mung, Sprache, Geschichte und Kultur. Der Grund der langen Gegnerschaft liegt hauptsächlich darin, daß die Franzosen fortgesetzt Gebiete sich aneignen

wollen, die sich im Besitze der Deutschen befinden. Auf solche Weise haben die Franzosen auf Kosten der Deutschen Länder erworben, die heute mehr als ein Drittel Frankreichs ausmachen. Der ganze Osten und Norden des heutigen Frankreich hat ein stens zu Deutschland gehört und ist den Deutschen im Laufe der Jahrhunderte meistens auf eine recht unehrliche Weise von den Franzosen abgenommen worden. Und wo immer die Franzosen deutsche Grenzgebiete nicht für sich selber erwerben konnten, suchten sie von Deutschland weite

Gebiete abzusplittern und daraus selbständige Kleinstaaten zu bilden, deren Selbständigkeit tatsächlich in einer geheimen Abhängigkeit von Frankreich bestehen sollte. Das eigentliche Ziel der französischen Politik geht seit Jahrhunderten dahin, Frankreich bis zur Rhein grenze auszudehnen. Gegen diese planmäßigen Strebun gen der Franzosen haben sich die Deutschen schon aus Selbsterhaltungstrieb zur Wehr gesetzt. Leider ist dies im Laufe der Jahrhunderte mit viel zu wenig Nachdruck ge- schehen

, so daß die Franzosen Erfolg über Erfolg erringen konnten. Während der langen Zeit, wo Deutschland und Oesterreich zusammengehörten und die Beherrscher Oester- reichs römisch-deutsche Kaiser waren, wurde die Vertei- digung Deutschlands gegenüber dem Vordringen Frank- reichs fast ausschließlich dem Kaiser und seinen Oester reichern überlassen, während die deutschen Fürsten und darunter auch die Hohenzollern immer wieder an Kaiser und Reich Verrat übten und sich von Frankreich ködern und bestechen ließen. Erst

im Jahre 1870 haben die Deutschen, nachdem man durch den Bruderkrieg von 1866 Oesterreich aus dem Deutschen Bunde hinausgedrängt hatte, in einem Kriege gegen Frankreich zusammenge halten und den Franzosen Elsaß-Lothringen abge- nommen. Ein Unrecht war den Franzosen dadurch nicht angetan worden, sondern es wurde nur altes Unrecht wieder gut gemacht. Denn Frankreichs Rechtstitel auf Elsaß-Lothringen waren mehr als fadenscheinig, indem diese weiten Länder einstens auf eine recht unehrliche Weise

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Pagina 2 di 12
Data: 09.07.1920
Descrizione fisica: 12
den gemeinsamen Beratungen der Entente rn Paris, an denen der Amerikaner schon seit längerer Zeit nicht mehr teilnahm, zeitweilig zurück, und mündliche und schriftliche Erklärungen der englischen und italienischen Regierung machten den Franzosen deutlich, daß die Ver bündeten nicht gewillt wären, die franzö sischen Gewaltstreiche zu decken. Die gerade für jene Zeit vereinbarte Zu sammenkunft der Verbündeten in San Remo enthüllte dann mehr und mehr die Kluft, die zwischen Frankreich

und der übrigen Entente ein gerissen ist. Während Frankreich auch hier seine Politik der Gewalt gegen Deutschland zu ver treten suchte, nahmen England urrd besorrders der italienische Ministerpräsident Nitti den Standpunkt ein, man müsse Deutschland ent gegen kommen und durch mildere Auslegung des Friedensvertrages das wirtschaftliche Leben mrd die innere Ordnung Deutschlands festigen helfen. Nur mühselig einigte man sich schließlich auf eine Kundgebung, durch welche die Einigkeit der En tente möglichst laut

hatten. In einigen Wochen werden in Spaa, einem belgischen Ort, diese Verhand lungen beginnen. Nicht besser als in Italien erging es den Franzosen inzwischen in England und Amerika. In England hat man wirtschaftliche Verhand lungen mit den russischen Bolschewisten ausge nommen, denen Frankreich todfeind ist, weil es durch sie die Zinsen der an Rußland be- gchenen Anleihen verloren hat. England hat von diesen Verhandlungen anscheinend den Fran zosen vorher nicht einmal Mitteilung gemacht, zahlt den lieben Verbündeten

jetzt also in gleicher Münze heim, was in Frankreich natürlich sehr peinlich empfunden wird. In Amerika ist das vom Präsidenten Wilson vorgeschlagene englisch- amerikanisch-sranzösische Bündnis zum Schutze Frankreichs rm Senat und im Repräsentanten haus auf schärfsten Widerstand gestoßen, die Amerikaner zeigen gar keine Lust, dauernd Gut und Blut auf die Karte des französischen Imperialismus zu setzen, und in England stellt man sich frostig auf den Standpunkt, daß die amerikanische Nichtbeteiligung auch England

seiner Bündnispflichten entbinde. Wir stellen all das fest, auf die Gefahr hin, daß man uns als Franzosenfeinde anprangern wird. Nicht wir, sondern die Tatsachen sprechen gegen die Franzosen. Solange Frankreich nicht seine Gewaltpolitik gegen das deutsche Volk aufgibt, solange Frankreich nicht «benfalls ehrlich zur Völkerversöhnung bereit ist und am allgemeinen Wiederaufbau rechtschaffen mitarbeitet, solange Frankreich insbesondere unser Selbstbestimmungsrecht mißachtet und un seren Anschluß an das deutsche Mutter

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Pagina 9 di 16
Data: 29.06.1923
Descrizione fisica: 16
, daß die Anleihe auch im roten Lager Vertrauen genießt. Zum Schlüsse wäre noch zu erwähnen, daß am 22. Juni das Handelsabkommen zwischen Oester reich und Frankreich unterzeichnet worden ist. Wir treten also nach neunjähriger Unterbrechung wieder in wirtschaftliche Verbindungen mit Frankreich' und es wer den unsere nach Frankreich zu liefernden Waren nicht schlechter behandelt, als die Waren anderer Staaten. Wie bauernfreundlich die Genossen sind, das erfährt man wieder aus Niedecösterreich

. Dort haben die So zialdemokraten es verstanden, die Dienstboten rot zu or ganisieren. Und nun haben sie die Dienstboten in einen Streik gehetzt und Lohnforderungen ausge stellt. Kein Dienstbote darf arbeiten, nicht einmal der Bauer darf sein Vieh füttern gehen. Das ist die Liebe der Genossen zum freien Bauernstände! Deutschland. lieber die Gedenkschrist Deutschlands haben wir be richtet. Wir haben auch erwähnt, wie diese Gedenkschrist in Frankreich, Belgien, England ausgenommen worden ist. Frankreich steht

nach wie vor auf dem Standpunkt, daß Deutschland den „passiven Widerstand" aufgeben müsse, wenn es will, daß Frankreich und Belgien sich mit Deutschland an einen Tisch setzen, um zu, verhandeln. England nimmt nicht diesen scharfen Standpunkt ein und hat in einem „Memorandum" Frankreich gefragt,' was es denn meine, wenn es das Aufgeben des passiven Widerstandes fordere. Nun bereitet Frankreich die Ant wort darauf vor. Doch es wird auch diese Antwort nichts anderes enthalten, als den alten Starrsinn. Frankreich sagt

, daß die von Deutschland angebotene Garantie (Sicherstellung) für seine Zahlungen ungenügend seien. Frankreich verlangt eine Kontrolle über die deutschen Zölle, Eisenbahn und Industrie- Deutschland müsse den Widerstand anfgeben und es dürfe Deutschland den Strei kenden keine Unterstützung zahlen. Dann erst ser Frank reich bereit, die heutige Besetzung in eine „friedliche tech nische Aufsicht" umzuwandeln. Diese technische „Aufsicht" soll nur von schwachen Truppenkörpern begleitet sein. Auch würde Frankreich

die Verhafteten freigeben und schließlich sei Frankreich bereit, dem deutschen Reiche einen Zahlungsaufschub zu gewähren. Das ist so der Inhalt der Antwort, die Frankreich geben wird. In Deutschland! besteht aber wenig Lust, den passiven Widerstand ans-: zugeben. Es hat noch m Erinnerung, was es heißt, Waffen aus der Hand zu geben. Dieser Tage erst tag ten die christlichen Arbeitergewerkschasten des besetzten Ge bietes. Sie erklärten einstimmig, «nt Widerstande f e ft* zu halten und für Frankreich

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Pagina 3 di 16
Data: 28.12.1923
Descrizione fisica: 16
und haben der Regierung diese größeren Befugniffe nicht zuerkannt. Daraus ergibt sich nun, daß die Regierung nicht mehr den nötigen Rück halt in der Vertretung hat. Aus dieser Abstimmung ver mutet man, daß die Regierung abdanken und der Landtag sich auflöseu wird. Frankreich war ein Hemptanftifter des Weltkrieges. Die eitlen Franzosen konnten es nicht verwinden imb vergessen, daß sie in ben Jahren 1870 und 1871 den von ihnen selber engefangenen Krieg gegen Preußen- Deutschland vollständig verloren

!" Planmäßig wurde die französi sche Jugend zum Haß gegen Deutschland erzogen. Diese krankhafte Rachsucht der Franzosen war um so merk würdiger, als sie im Laufe der Jahrhunderte sehr oft gegen die Deutschen ungerechte Kriege geführt und ge wonnen und von Deutschland wertvolle Gebiete abgerissen hatten, ohne nachträglich von den Deutschen mit ähn licher Rachsucht verfolgt Zu werden. Gerade Elsaß und Lothringen hatte Frankreich durch förmliche Raubüber- fälle dem Deutschen Reiche rveggerwmmen. Das ist eben

der ebenso merkwürdige als unerträgliche Gemütszustand der Franzosen, daß sie das Recht zu haben meinen, ihren Nachbarn urtb namentlich den Deutschen alles antun zu dürfen, ohne dafür jemals zur Rechenschaft gezogen zu werden, daß sie aber selber gar nichts ertragen wollen, sondern für jeden Mißerfolg ewige Rache schwören. Seit 1870 brütete Frankreich unversöhnliche Rache gegen Deutschland, uitb diese Stimmung hat wesentlich dazu beigetragen, daß es zur Einkreisung Deutschlands und Zum Weltkrieg mit all

gereizte deutsche Volksseele bei zukünftigen Gefahren, die auch für Frankreich nicht ausbleiben werden, zu furcht- Schafwolle rSSt's Julius Weiss wd gegen Wollstoff© ©ingetauscht und zu toöcfefiteu Fabrlks- prclsca augeltauft im IimsbFisck Landiaansstr.3 Eintausch nur im Laden ohne Musterversand. 4^4 Urrzeichnis Ms? hu beim KeMMerckLrs der Mrsler OmrermtMickasse mm Nerck<mk htm. Asmfch Vsrgemerktr« KeschunMn fawlt <mgem§LdeLerr Hypothekr«. Zu Vsrkuufeu: Schönes llinshauk mit sofort fteiwrrdenSer

. Ke«lttii1e»>,ör« »»«Kredttvrreiae« der Tiroler KK«erAsP«rkaffe, I««sknrck, Wilhelm «rrkl- ftratze 14. Orref«»eefs«; K,u»e«r»«r- kasse, I»»»bn,ck, Wilhelm «erilstralie 14. Seleph», Ne. 84S. baren Vrklschlüsfen sich fortreißen lassen, könnte. In dieser Furcht handeln die heutigen Staatsmänner Frankreichs. Aus Furcht vor dem heute wehrlosen Deutschland hat Frankreich eine Rüstmrg sich angelegt, die es auf die Dauer kaum wird tragen können. Diese Rüstnngsaus- lagen wollen sich die Franzosen hauptsächlich

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Pagina 1 di 16
Data: 19.01.1923
Descrizione fisica: 16
auftun, über deren Ursachen sich wohl niemand im Zweifel zu sein braucht. Wir meinen die Besetzung des Rheins durch Frankreich — ohne jeden Grund und unter vossständiger Mißachtung des Friedensver trages von Versailles. Wieder ist es also der Rhein, Deutschlands, ja Europas schönster Strom, an dem schon so oft gerungen und gestritten, an dem aber auch schon so oft die deutsche Einheit geschmiedet und die deutsche Kraft aufs neue gehoben worden ist. Nicht umsonst steht am Niederwald, von Mainz

. Die Verbürldeten gingen auseinander ohne eins ge worden zu sein. Das "war es ja, was die Franzosen wollten, längst schon ging Frankreichs Habgier danach, mehr deutsches ilmtb zu besitzen, insbesondere gierte es schon lang nach dem letzten, Deutschland noch verbliebenen Kohlengebiete. Darum stÄte Frankreich immer wieder solche Forderungen an Deutschland, die dieses unmöglich erllillen konnte, um dann sagen zu können: „leistest du nicht, was ich verlange, so werde ich mir selber holen

, was ich will" Aus dieser Absicht heraus suchte Frank reich die Konferenz zum Scheitern zu bringen. Null mußte Frankreich noch nach einen anscheinend stichhältigen Gründ suchen, um ferne gierigen Pläne auch in die Tat Umsätzen zu können. Dabei ist es auf einen eigener: Trick verfassen. Es ließ nämlich „festftellen", daß Deutschland arr Holz und Kohle weniger geliefert habe, als es verpflichtet war. Es wurde der Schuld spruch gesprochen, Deutschland habe eine „absichtliche Ver fehlung" begangen. Auch Italien und Belgien stimm

ten diesem Schuldspruche gegen Deutschland zu, nur die Englärrder nicht. Nun hatte Frankreich euren Vorwand, um los gehen zu körrnen und so ließ es am 8. Jänner seine Trupperr ins Ruhrgebiet abrollen, wie wir letzteres noch kurz Mitteilen konnten. Düsseldorf wurde Haupt quartier der Franzosen und ein Zug nach dem anderen rollte auf den Schienen dahin und spie Soldaten,' Geschütze, Tanks mrd alle nröglichen Krregsgeräte aus. Essen an der Ruhr, Bruchhausen, Gelserrkirchen, Merdingen, Na tingen

19-02 im Auslande unter die Fahnen gerufen. Was Italien noch beabsichtigt, ob nicht der FaszistenHäupt ling .Mussolini bei dieser Gelegenheit sich neue Lorbeeren Holm will — all das liegt im Dunklen. Gesoßt kann man aber bei diesen (Stzmentzn auf alles sein. Alle „Sieger" wollen sich eben noch Brocken holen, well bekanntlich mit dem Essen erst der Appetit forrakt Frankreich sangt -an, sich neue Brocken zu holen — und die anderen wollen das Beispiel Frankreichs nicht ohne Nachahmung lassen. Tie eine Tatsache

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Pagina 3 di 20
Data: 25.01.1924
Descrizione fisica: 20
Vorwürfen konnte der bisherige Ministerpräsident nicht umhin, gegen Frankreich auch seinerseits etliche scharfe und warnende Worte auszusprechen. B a l d w i n er klärte, daß England mit dem französischen Einbruch ins Ruhrgeüiet niemals einverstanden gewesen sei, und daß es auch die Haltung Frankreichs gegenüber den deutschen Separatisten in den Rheinlands sehr bedauere. In den Rheingegenden ist nämlich eine Bewegung im Gange, diese Gebiete vorn Deutschen Reiche loszureißen und dar

haben in diesen Gebieten durch einen eigenen Abgesandten Untersuchungen anstellen lassen und sind zum Ergebnis gekommen, daß die bodenständige Bevölke rung von einer Trennung vom Reiche nichts wissen will, sondern daß hinter dem angeblichen Volkswillen, der nur von Verbrechern und minderwertigen Leuten ver treten wird, die Franzosen als Drahtzieher stehen. Frank reich dagegen behauptet, daß eine wirkliche und fast all gemeine Volksbewegung vorliege, und daß französische Einflüsse dabei gar nicht tätig sind. Frankreich

hat großen Verdruß über das Sin ken des Frankenkurses. Mas in der „Bauern zeitung" vor 14 Tagen als Vermutung ist ausgesprochen worden, hat sich seitdem vollauf als richtig h eraus ge stellt, nämlich daß England und Amerika' an der Arbeit sind, um das französische Geld zugrunde zu richten und auf solche Weise Frankreich zur Nachgiebigkeit zu zwingen. Die Franzosen machen verzweifelte Anstrengungen, tmt den Verfall ihrer Währung aufzuhalten. Die Steuern werden stark erhöht und aus allen Gebieten Sparmaß

nahmen getroffen. Ob diese Maßregeln den gewünschten Erfolg bringen werden, muß man bezweifeln. Wenn Eng land und Amerika den ernstlichen Willen haben, das französische Geld zu ruinieren, werden die Franzosen kaum ausreichenden Widerstand zu leisten vermögen. Es dürste jedoch dieser Wille der Engländer und Ameri kaner nur so lange anhalten, bis sich Frankreich zu einer balbwegs vernünftigen und friedlichen Politik bequemt. Denn England und Amerika haben kein Interesse daran, den französischen Franken

vollends zu entwerten, da auf solche Weise auch ihre von Frankreich geschuldeten Guthaben uneinbringlich werben müßten. Frankreich will vorläufig von Nachgeben und Einlenken nichts wis sen, sondern will unbekümmert um Frankensturz und englischen Groll auf dem eingeschlagenen. Weg weiter- gehen. Ja der französische Ministerpräsident hat sogar erklärt, Frankreich habe mit beit Pfändern am Rhün und Ruhr noch nicht genug Bürgschaften für seine Forde rungen und werde sich im Vereine mit Belgien noch weitere

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Pagina 3 di 20
Data: 22.02.1924
Descrizione fisica: 20
Bevölkerung, die nur dasjenige zu kaufen vermag, was zur Lebensnotdurft unbedingt notwendig ist, keine großen Geschäfte zu machen sind. Nur die Gewaltmenschen, welche den Friedensvertrag von Versailles gemacht, haben diese Binsenwahrheit nicht gekannt oder nicht kennen wollen, und haben deshalb in blinder Wut um sich geschlagen Man freute sich unendlich, bi/ deutsche Henne schlachten zu können, und übersah dabei ganz, daß sie vor dem Kriege auch für Frankreich, 'England, Italien und Ame- rika goldene Eier

mit ebensoviel Klugheit und Rücksicht als Entschlossenheit ihren Weg. Sie wollen keinen Krieg mit Frankreich, aber sie wollen die Zurückführung des französischen Uebermutes auf ein erträgliches Maß. Tie von England und Amerika verlangte Ueberprü- fungskommission, welche tk heutige Zahlungs fähigkeit Deutschlands untersuchen und daraus gegründete Vorschläge über jene Beträge machen soll, welche von Deutschland in den kommenden Jahren billigerwcise ge fordert werden können, ist nach Ueberwindung vieler

Schwierigkeiten doch zusammengetreten und ist gegen wärtig in voller Arbeit. Frankreich hat nur mit äußer stem Widerstreben und eigentlich nur über Zwang seine Zustimmung zum Zusammentritt dieser Untersuchungs kommission gegeben. Was das Ergebnis dieser Untersu chung sein und welche Vorschläge diese Kommission machen wird, vermag heute kein Außenstehender zu sagen. Nur so viel ist heute schon durchgesickert, daß die Arbeiten dieser Kommission mit einer Niederlage Frankreichs en den dürften. Nach ziemlich

verläßlichen Nachrichten soll die Mehrheit der Kommissionsmitglieder schon heute der Ueberzeugung sein, daß Frankreich durch seinen Ruhr einbruch die Hauptursache zum wirtschaftlichen Zusam menbruch Deutschland gesetzt hat, und daß an weitere Zählungen Deutschlands an Frankreich gar nicht zu renken ist, so lange die Besetzung des Rnhrgebietes an dauert. Es steht also in Aussicht, daß die Franzosen den Rückzug aus den besetzten Gebieten antreten müssen, oder daß wenigstens die Besetzung ganz wesentlich

ge mildert wird. Im Friedensvertrag hat Frankreich das Recht er halten, die Ryclnlande 15 Jahre lang besetzt zu halten. Diese Gelegenheit wollen die Franzosen benützen, um diese wichtigen Gebiete vom übrigen Deutschland mög lichst loszulösvn. Am liebsten würden sie diese Länder ganz mit Frankreich vereinigen. Die Rheingrenze war ja für die Franzosen von jeher in ähnlicher Weise der heißeste Wunsch, wie für die Italiener die Brennergrenze. Aber die Franzosen können derzeit nicht im Ernst daran denken

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Pagina 1 di 16
Data: 04.07.1924
Descrizione fisica: 16
; Donnerstag, 10. 7 Brüder, Amaba; Freitag, 14. PmS l. P. Ae giinjt völ k Gegenwärtig wird sehr eifrig über die Möglichkeit verhandelt, in die Frage der deutschen Kriegsentschä digung eine Ordnung hinenrzubringen und diese Frage so zu regeln, daß Deutschland die auserlegten Zahlungen auch erschwingen kann. Es verlautet, daß in dieser Hin sicht Mischen Frankreich und England bereits ein volles Einvernehmen erzielt ist, und wenn diese zwei maß gebenden Machte einig sind, wird auch Italien und Belgien

nichts anderes übrrg bleiben, als sich anzu- Weßen. So lange Poincare die Geschicke Frankreichs leitete, bestand ein tiefer Gegensatz zwischen England Md Frankreich, der sich zusehends immer mehr ver schärfte, so daß vom früheren Bündnis nicht viel mehr als der Schein noch übrig war. Seit Pomcare und Mil lerand zurückgetreten, ist Vas volle Einvernehmen zwi schen den beiden Staaten bezüglich des Verhaltens gegen über Deutschland sehr rasch wieder hergestellt worden. Man will in der Frage der deutschen

, hat man das Schlagwort von den Sicherheiten erfunden, welche Deutschland den Franzosen und Bel fern geben müsse. Der gewöhnliche Menschenverstand betmag es tatsächlich nicht zu verstehen, was imter diesen Forderungen nach Sicherheit gemeint ist, und warum solche Sicherheitsbürgschasten gar so rwtwendig sein sol len. Frankreich ist heute die erste Militärmacht ^ der “Sett. Es besitzt die weitaus größte und bestausgerüstete Landarmee und überdies d:e stärkste 'Luftflotte. Mit Frankreich stehen im Bunde England

, welche den Franzosen gegenüber den Kriegsabsichten der Deutschen notwendig geboten werden müsse! Vor etlichen Monaten, wo der Gegensatz zwischen England und Frankreich sich besonders zugespitzt hatte, hat em englischer Staatsmann in seinem Aerger über die Fran zosen sich so weit vergessen und Hinreißen lassen, daß er sogar einmal die Wahrheit sagte und den Ausspruch tat: Wenn man schon fortwährend von den Sicherheiten rede, so sei die wichtigste Frage, wie man Deutsch land vor den Franzosen sichere

, und nicht wie Frankreich vor den Deutschen. Denn Deutschland sei ja heute wehrlos gemacht, während Frankreich die größte Armee der Welt besehe! Aber trotz Triefet unbestreitbaren Mißverhältnisses wird die Welt fortgesetzt mit der Klage belästigt, Frank reich könne sich vor den bösen Deutschen nicht sicher fühlen, und darum müsse Deutschland noch gründlicher entwaffnet werden und die halbe Welt müsse mit Frank reich ein Schutzbündnis eingehen gegen die Angriffslust der Deutschen. Um einem derart läppischen Gerede mehr

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Pagina 1 di 16
Data: 27.04.1923
Descrizione fisica: 16
hatte in Frankreich das Königtum derart alle Macht und alles Recht an sich gezogen, daß, König Ludwig XIV. von sich hatte sagen können: „Der Staat bin Ich!" Die Franzosen hätten unter der .Herrschaft des unumschränkten Königtums eine glänzendeEnt w icklnng durch gemacht und durch ein Jährtstlndert die Borherr schaft in Europa innegebabt. Frankreich ist damals zunr na tionalen Einheitsstaat zusammangcwachsen, und da alle Macht in der Hand des Königs konzentriert war und alle Mittel des Staates ihm imbeschränkt

zur Verfügung standen, konnte Frankreich eine Reihe glücklicher Grobe- ruimskrieae süluen und keine Grenzen au: Kosten aer Nachbarn weit vorschieben. Dainals ist es gewesen, wo Frankreich sich Elsaß und Lothringen unter brutaler Ver letzung^ des Völkerrechtes angeeignet hat. Die überspann ten Machtgelüstc Frankreichs zeitigten schließlich die Folge, daß sich die von Frankreich bedrohten Staaten zu einem Bunde vereinigten uild in langwierigen Kämpfen das ehemals so reiche Land der wirtschaftlichen Zerrüttung

zuführten. Zum wirtschaftlichen Niedergang kam auch die sittliche Zersetzung, indem gerade in Frankreich eine Reihe von Männern anftrat, die unter dem Titel der Aufklä rung gegen Thron und Altar eineir ebenso heimtückischen wie nachdrücklichen Kamps eröfsneten. Die Folge war, daß die Massen des französischen Volkes sich im Jahre 1789 gegen das herrschende System empörten, daß das französische Königsttrm gestürzt und das Königspaar aus Pas Bkutarrüst aescUeüPt wurde, und daß schließlich diele Revolution

der heiligen Allianz einen langen Frieden genießen konnte und sich dadurch allmählich auch wirtschaftlich zu er holen vermochte. Viel nachhaltiger als die militäAschen und Wirt-! schastlichen Nachwirkungen waren die geistigen Ausstrahh luttgen der französischen Revolution. Obwohl sofort nach Ausbruch dieser Umwälzung sämtliche Monarchen mW Staaten und Völker gegen Frankreich Front machten und die Ideen der französischen Revolution nicht bloß ab lehnten, sondern mit Feuer und Schwert abzuwehren! suchten

, haben die Ideen der französischen Revolution ihren Siegeszug durch ganz Europa augetreteu und waren durch keine Gegenwehr aufzuhälten. Nach Abschluß der napoleonischen Kriege war es das Hauptbestreben aller Staatsregierungen, das Fortglimmen des in Frankreich durch die Revolution entstandenen nnd später, wie man glaubte, nach langen und schweren Kämpfen endlich ge löschten Brandes um jeden Preis zn verhindern. Aber alle Bemühungen eines Metternich, die französischen Re-! volutionsideeu einzudäntmen und deren

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Pagina 2 di 16
Data: 12.01.1923
Descrizione fisica: 16
, daß Frankreich a u f keinen anderen Vorschlag hinsichtlich der deut schen Leistltngen eingehe, als auf den gewalttätigen eige nen Vorschlag. England hatte einen milderen Vorschlag gebracht und als nun Frankreich den Unnachgiebigen zeigte, packten die englischen Vertreter ihre Akten zusammen, nahmen den Hut und gingen. Die Uneinigkeit unter den Alliierten und der offene Konflikt zwischen England' und Frankreich ist hiemit vor aller Welt festgestellt. Als erste Folge wird wahrscheinlich das Rheinland

ein selbstän diges Vorgehen Frankreichs verspüren müssen. Es will nämlich Frankreich nach dem 15. Jänner selbständig in Deutschland Vorgehen, zwei Drittel des Ruhrgebietes mit Essen und Bochum besetzen. Wichtig ist dabei noch die Erklärung des englischen Delegierten Bouar Laws, daß die Durchführung des französischen Vorschlages die vernichtendste Wir kung auf die wirtschaftliche Lage Europas ansüben müßte, und daß Frankreich Deutschland in seinem Vorschlag mehr auserlegen würde, als es in Wirklichkeit

zahlen kann. Wichtig ist auch die Nachricht, daß auf Grund der gescheiterten Konferenz zwischen England und Amerika Einigkeit herrscht und beide Staaten ge meinsam gegen Frankreich Stellung nehmen. Die Ver einigten Staaken wollen, nach weiteren Nachrichten, aus der bisher beobachteten Reserve heraustreten und alle Mittel ausnützen, um die Frage der Wiedergutmachung zu lösen. Man kann also auf die kommenden Tage ge spannt sein, wie sich die Dinge noch entwickeln. Sicher ist so viel, daß angesichts

dieser Hartnäckigkeit Frank reichs und des drohenden eigenmächtigen Vorgehens in Deutschland eine sehr gedrückte Stimmung herrscht. Tatsache ist auch, daß Frankreich Jahrgänge einberu fen hat. Nun fragen wir uns noch: Was schlug England vor, was Frankreich? England steht ans dem Stand punkt einer' starken Herabsetzung der deutschen Schuld etwa auf die Höhe von 40 bis 50 Milliarden Goldmark, sofortige Aufgabe aller Besatzungen ans deutschem Bo den und aller Sanktionen (Strafmaßnahmen)'durch Frank reich, sowie

Frankreich. Die ur sprüngliche Höhe der Reparationsschuld '(Wiedergntma- chungsschuld) von etwa 130 Milliarden Goldfranken hat auch in Frankreich 'kein Mensch ernst genommen und man ist bereit, auf etwa 70 Milliarden dieser „Forde rungen" zu verzichten. Es bliebe sohin noch ein Betrog von etwa 60 Milliarden Goldfranken. Für dieses Herab gehen von den 130 Milliarden aus 60 Milliarden for dert Frankreich ungefähr folgendes: Erstens alleinige Zu wendung der ganzen Retzarationssumme ausschließlich

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Pagina 2 di 16
Data: 31.12.1925
Descrizione fisica: 16
und so griff man zum heimtückischen Mittel des Aushungerns. Abd el Krim muß an Unterhandlungen denken und muß zu retten suchen, was noch zu retten ist. Er soll sich bereit erklärt haben, jene Friedensbedingungen anzunehmen, die ihm Frankreich und Spanien schon im vergangenen Sommer angeboten haben, die aber Abd el Krim damals zu^pickge- wiesen hat. Ob er diese Bedingungen auch heute noch er halten kann oder ob er sich wird schärfere gefallen lassen müssen, bleibt abzuwarten. In Frankreich und Spanien

ist das Bedürfnis, diesen langen und grausamen Krieg möglichst bald zu einem erfolgreichen Ende zu bringen, ohne Zweifel sehr groß. Auch dürfte England vermittelnd eingreifen. Ueberdies verfügt Abd el Krim noch immer über soviel ungebrochene Kräfte, daß er es auf einen Ver zweiflungskampf ankommen lassen könnte. Es steht des- wegen zu erwarten, daß man auf Unterhandlungen ein geht und sich auf einer mittleren Linie einigt. Es liegt die Frage nahe, aus welchen Ursachen Frankreich und Spanien so großen Wert

darauf legen, die armen Berg- stümme des Rif um jeden Preis zu besiegen, obwohl dieser Sieg sehr wenig Ehren einbringt und die Berge des Rif ein fast wertloser Besitz zu sein scheinen. Frankreich be sitzt im Nordwesten Afrikas ein gewaltiges Kolonialreich. Man hat bereits von einem Gr'oßfrankreich geredet, das hundert Millionen Einwohner zählen soll und wovon die weitaus größere Hälfte in Afrika wohnhaft ist. Darnach unterscheidet man weiße Franzosen in Europa und schwarze Franzosen in Afrika

. In Frankreich geht die Bevölkerungsziffer anstatt vorwärts eher rückwärts und so müssen die kräftigen Naturvölker Afrikas den Ausfall ersetzen und gewissermaßen die Bürgschaft für die Zukunft Frankreichs übernehmen. Frankreich hebt unter seinen afrikanischen Kolonialvölkern auch zahlreiche Soldaten aus und hat dieselben während des Weltkrieges und in der Nachkriegszeit nach Europa geworfen. Die Besatzungen, welche Frankreich nach den Rheinlanden und ins Ruhr! gebiet verlegte, bestanden vielfach

aus schwarzen Truppen. . Frankreich hat also in Afrika einen sehr wertvollen Besitz zu hüten. Dieser Besitz ist durch das Auftreten Abd el Krims und seiner Kabylen ganz ernstlich bedroht worden. Denn die französische Herrschaft ist in Afrika unter den dortigen Eingeborenen wie jede andere Fremdherrschaft verhaßt und es bestand deswegen die Gefahr, daß Abo el Krim ganz Afrika gegen die Europäer in Flammen setzt. Darin lag auch der Grund, daß keine europäische Macht den Rifkabylen wirksame Hilfe gebracht

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Pagina 2 di 18
Data: 13.09.1928
Descrizione fisica: 18
Brückenköpfe festgesetzt «worben. 'Das besetzte Ge biet «wurde im Friedensvertrage in d r e i Zonen eiitMlt, deren dritte spätestens im Jahre 1935 zu räumen ist. Die erste «Zone ist schon geräumt, die Räumung «der zweiten ist in ungefähr anderthalb Jahren «fällig. Besatzungs mächte sind Frankreich«, «England und Belgien. Me «fremde Besatzung ist für «die betroffenen Gebiete felbstverständ- lich eine außerordentlich große Last «und «für ganz Deutsch land eine «fortdauernde Demütigung

Gelegen heit endlich gekommen «war, das linke Rheinufer von Deutschland loszureißen «und dasselbe entweder unmittel bar an Frankreich anzuschließen oder daraus einen «an geblich unabhängigen Pufferstaat zu bilden, der aber in Wirklichkeit «ein französischer Schutzstaat «geworden «wäre. England und Amerika, welche Frankreich nicht allzu mächtig werden lassen wollten, «haben bei den Friedens verhandlungen diesen weitgehenden Plänen «der Fran zosen «widersprochen. Wohl «aber wurde i«m Friedensver trag

«eine langjährige Beisetzung der Rheinlande festgesetzt. Die Franzosen waren wütend «über das abermalige Miß lingen ihrer Pläne. Sie beschlossen deshalb, sich «eigen mächtig das zu holen, «was ihnen «die Friedenskonferenz nicht hatte geben «wollen. Es kam zum berüchtigten Ein bruch in das «Ruhrgebiet. Am «Rhein «begann die soge nannte G e p a r a ti st e n b e w e g u n g. Deutsche selber sollten im Dienste der Franzosen die Mheinlande vom Deutschen Reiche losreißen. Frankreich fäh sich aber bald genötigt

, diese Polittk aufzugeben. Seit den Locarno- Verträgen «kann Frankreich nicht mehr öffentlich und ohne Gefährdung seiner «eigenen Sicherheit Ansprüche auf die Rheinlande «erhoben. Ausgenommen ist das Saar- g e b i «e t, «Wer «dessen Zugehörigkeit seinerzeit eine Volks abstimmung entscheiden soll. Im Übrigen hat Frankreich in den «deutschen Gebieten am Rhein bloß mehr ein be fristetes Besatzungsrecht, das «spätestens im Jahre 1936 aufhört. Es ist ganz begreiflich, daß nicht bloß die besetzten Gebiete

arbeiten die b«eiden Außenminister Dr. «Stt«ef«emann und Briand feit Jahren planmäßig und nicht ohne Erfolg an einer Annäherung zwischen Deutsch, land und Frankreich. Unter solchen Umständen mehren sich auch außerhalb Deutschlands und sogar in Frankreich die Sttmmen, «welche die Fortdauer der Rheinland besetzung für ganz überflüssig und für eine fortdauernde Reizung d«es deutschen Volkes erklären. Es gibt aber so wohl in Frankreich als auch in Deutschland starke Par- Befitgarnituren, waschbar

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