1.920 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1923/09_03_1923/TI_BA_ZE_1923_03_09_1_object_8369909.png
Pagina 1 di 16
Data: 09.03.1923
Descrizione fisica: 16
, Makarius; Lountag, 11. Sophronius, EuthymiuS; Montag 12. Nregvr d. tzlr., Bern^rd B.; Dierisrag, 13. Rosina, Nizephorus; Mittwoch, 14. Mathilde St,; Donnerst«-?, 15. LonqinuS. KlemcnS Hofbiuer; Freitaa, 16. Heribert. Cyriaku». Das gequälte deutsche Dslir. Die Deutschen sind nach den Slawen die zahlreichste Nation in Europa. Im Mitt.lalter waren die Deutschen unbestritten das führende Volk in i>er gesamten Ehristen- heit, und der.jeweilige deutsche König hatte zugleich das Recht, römischer Kaiser

und damit das ^veltfiche Happt der gesamten christlichen Volkerfamille zu werden. Es ist der große Charaktersehler der Deutschen, daß sie so sehr zur Uneinigkeit neigen. Das ehemals so mEige deutsche Reich des Mittelalters wurde durch die Zwie tracht und durch den Eigennutz der damaligen Fürsten im Laufe der Jahrhunderte immer mehr geschwächt, bis es unter den Schlägen des Gewaltmenschen Napoleon I. im Jahre 1806 zur Auflösung des heiligen römischen Reiches deutscher Nation gekommen ist. Das alte deutsche Reich

war an Umfang unvergleichlich größer, als watz man sich heute als Siedlungsgebiete der Deutschen vor- zustcllen Pflegt. Zum alten deutschen Reiche gehörten ganz Holland uitb Belgien und ans-wdehnte Gebiete in Nordfrankreich; zu diesem Reiche ochsten Elsaß und Lothringen und weite Gebiete im Osten von Frankreich; zu diesem Reiche gehörte nicht bloß die ganze heutige Schwei z, sondern auch das Rhone- Gebiet war mit dem Reich in Verbindung Zu diesem Reiche zählten auch Böhmen und das gesamte Ge biet der Alpen

. Was nach dem deutsch-franz-sischen Kueg im Jahre 1871 sich als neues deutsches Reich mit einem Kaiser an der Spitze gebildet hat, war vom alten deutschen Reiche ganz wesentlich verschieden. Das neue deutsche Rsüch war gegenüber dem alten nur ein Kleindeutschland, eiaent- lich nur ein vergrößertes Preußen. Das alte deutsche Reich stand seit seiner Gründung durch volle 1000 Jahre unter katholischen Regenten, während das neue deutsche Reich eine protestantische Spitze hatte. Das im Jahre 1871 gegründete deutsche

Reich unter Führung der Kaiser aus dem Hause der Hohenzollern brachte dem deutschen Volke eine außerordentlich rasche Entwicklung und eine glänzende Machtstellnna sowohl ans politischem als auch auf wirtschaftlichem Gebiete. Das deutsche Reich, das Bismarck und Moltke mit Blut und Eisen geschaffen und das Wilhelm I. der Große als erster Kaiser be herrschte, war entschieden der mächtigste und tonange bende Staat auf dem europäischen Festlande geworden. Ohne Deutschlands Zustimmung und Mitwirkung

1
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1926/30_12_1926/TI_BA_ZE_1926_12_30_2_object_8373538.png
Pagina 2 di 16
Data: 30.12.1926
Descrizione fisica: 16
wollen, die sich im Besitze der Deutschen befinden. Auf solche Weise haben die Franzosen auf Kosten der Deutschen Länder erworben, die heute mehr als ein Drittel Frankreichs ausmachen. Der ganze Osten und Norden des heutigen Frankreich hat ein stens zu Deutschland gehört und ist den Deutschen im Laufe der Jahrhunderte meistens auf eine recht unehrliche Weise von den Franzosen abgenommen worden. Und wo immer die Franzosen deutsche Grenzgebiete nicht für sich selber erwerben konnten, suchten sie von Deutschland weite

Gebiete abzusplittern und daraus selbständige Kleinstaaten zu bilden, deren Selbständigkeit tatsächlich in einer geheimen Abhängigkeit von Frankreich bestehen sollte. Das eigentliche Ziel der französischen Politik geht seit Jahrhunderten dahin, Frankreich bis zur Rhein grenze auszudehnen. Gegen diese planmäßigen Strebun gen der Franzosen haben sich die Deutschen schon aus Selbsterhaltungstrieb zur Wehr gesetzt. Leider ist dies im Laufe der Jahrhunderte mit viel zu wenig Nachdruck ge- schehen

, so daß die Franzosen Erfolg über Erfolg erringen konnten. Während der langen Zeit, wo Deutschland und Oesterreich zusammengehörten und die Beherrscher Oester- reichs römisch-deutsche Kaiser waren, wurde die Vertei- digung Deutschlands gegenüber dem Vordringen Frank- reichs fast ausschließlich dem Kaiser und seinen Oester reichern überlassen, während die deutschen Fürsten und darunter auch die Hohenzollern immer wieder an Kaiser und Reich Verrat übten und sich von Frankreich ködern und bestechen ließen. Erst

im Jahre 1870 haben die Deutschen, nachdem man durch den Bruderkrieg von 1866 Oesterreich aus dem Deutschen Bunde hinausgedrängt hatte, in einem Kriege gegen Frankreich zusammenge halten und den Franzosen Elsaß-Lothringen abge- nommen. Ein Unrecht war den Franzosen dadurch nicht angetan worden, sondern es wurde nur altes Unrecht wieder gut gemacht. Denn Frankreichs Rechtstitel auf Elsaß-Lothringen waren mehr als fadenscheinig, indem diese weiten Länder einstens auf eine recht unehrliche Weise

für Frankreich waren erworben worden. Beim uralten Gegensatz zwischen Deutschland und Frankreich zeigt sich die Merkwürdigkeit, daß die Deut schen seit Jahrhunderten zu Frieden und Freundschaft bereit waren, die Franzosen hingegen immer wieder zu neuen Feindseligkeiten ausholten. Die Deutschen haben erlittenes Unrecht verziehen und vergessen, die Franzosen hingegen vermochten sich in den Verlust von Elsaß-Loth- ringen so wenig zu schicken, daß sie darob den großen Krieg anzettelten und die ganze Welt

2
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1918/05_04_1918/TI_BA_ZE_1918_04_05_2_object_8366664.png
Pagina 2 di 16
Data: 05.04.1918
Descrizione fisica: 16
, als die Feinde im Osten endgültig zu Boden geworfen worden, von den neuerlichen Friedensvorschlagen nichts wissen, wies einen Verständigungsfrieden ebenso höhnisch als trotzig zurück und nun gab es für die Mittelmächte nur mehr einen Weg zum Frieden, Vernichtung der feindlichen W est ar mee. D e r C n t s ch e i d u n g sk a m p f an der West^ front hat am Tage des Frühjahrsbeginnes unter persönlicher Führung des Deutschen Kaisers begonnen und wurde von Seite der Deutschen mit Wucht und Kraft begonnen

, die lebhaft an den Siegeslauf der Deutschen im Herbste 1914 im Westen erinnern. Keine der zahllosen Schlachten in diesem Weltkriege, selbst nicht die m den Karpathen und in Masurien, kann punkto Fürchterlichkeit, Kraftaufgebot und Blut opfer an die Seite dieser Entscheidungsschlacht ge stellt werden, in dieser Behauptung sind sich die Kriegsberichterstatter beider Kriegsgegner einig. Die gegenwärtige Schlacht ist hauptsächlich als ein Zweikampf zwischen Deutsch land und England aufzufassen

, da die Kampffront in der Hauptsache die englische Schlachtlinie ist. Die deutsche Artillerie leitete den Angriff mit einem Feuer ein, das selbst von feindlicher Seite als bisher noch nicht dagewesen bezeichnet wird. In einem Abstand von nur 10 bis 14 M e t er n v o n e in a n d e r stehend, spien die deutschen Kanonen Tod und Verderben auf die feindlichen Stellungen und weit hinter dieselben, alles vernichtend, zu Staub zermalmend, so daß hie vorstürmende deutsche Infanterie verhältnis mäßig leichte Arbeit

hatte, da die Widerstands kraft der Feinds, insoweit sie sich überhaupt noch am Leben befanden, vollständig gebrochen war. Diesem Umstande ist es auch zuzuschreiben, daß die blutigen Verluste der Deutschen verhälnis- mäßig gering sind, was nicht nur von den deutschen Kriegsberichterstattern, sondern zum Teile selbst von den Engländern zugegeben wer den mußte, während die blutigen Ver - luste der Engländer und ihrer Hilfsvolker, wie der deuffche Generalstabs- bericht meldete, sich zu ungeheuren Zah- len steigern

und alles bisher Dagewe sene übertreffen. Weder in Rußland, noch in Italien, waren die Blutopfer von solcher Höhe. Der Grund der englischen Riesenverluste ist, daß die englischen Heere die Gefahr der deut schen Offensive kennen und bis zur Vernichtung Widerstand leisten. Die Tapferkeit der englischen Soldaten wird auch von Seite der Deutschen an erkannt. Besonders erwähnt werden muß, daß auch bei diesem Entscheidungskampf an der Westfront unsere gefürchteten Motorbatte rien fürchterliche Arbeit leisten

3
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1923/18_05_1923/TI_BA_ZE_1923_05_18_1_object_8370073.png
Pagina 1 di 16
Data: 18.05.1923
Descrizione fisica: 16
und Gefechte, dafür aber wird auf^ wirt- schaftlichm- und nationalem Gebiete der Kampf mit un gebrochener Leidenschaft fortgesetzt. Die nämlichen Gegner, die sich zum Sturze der deutschen Weltmacht zusammen- gefnnden hatten, wollen nun. das deutsche Volk bis zu dem Grade der Verarmung überantworten, daß sie auf absehbare Zeiten von Seite der Deutschen eine Wiedcr- vergeltung für all das Unrecht, das sie ihnen angetan, nicht mehr zu fürchten hätten. Wenn man während des Weltkrieges mit Recht gesagt

hat, daß die Schrecken des Blutvergießens durch die Schrecknisse der Hungersnot, die durch unsere Feinde uns anfgezwungen worden, noch Übertrossen worden sind, so kann man heute mit ähn lichem Rechte sagen, daß der gegenwärtige Wirtschafts und Vernichtungskrieg trotz seiner unblutigen Formen kaum weniger furchtbar und schrecklich ist, als es die blutigen Kämpfe des Weltkrieges gewesen sind. Die leidenschaftlichsten und unversöhnlichsten Feinde der Deutschen sind die Franzosen. Seit dem Jahre 1870

/71, wo die Franzosen von den vereinigten Deutschen furchtbare Niederlagen erlitten haben, sind in Frankreich zwei Generationen im Hasse gegen Deutschland erzogen worden. Dieser Haß durchdringt das ganze französische Volk und will allem Anscheine nach erst dann sich zu frieden geben, wenn der deutsche Gegner vollständig zer knickt am Boden liegen wird. Der Deutschenhaß der Fran zosen ist aber ganz durchspickt von Furcht. Denn die Franzosen wissen sehr gut, daß das deutsche Volk trotz seiner Verluste noch immer

an Zahl doppelt so stark ist wie sein französischer Gegner. • Und ebenso gut wissen die Franzosen, daß beim raschen Wechsel der politischen Verhältnisse schon in nicht ferner Zeit ein Augenblick kommen könnte, wo die Franzosen ohne Bundesgenossen dem viel stärkeren deutschen Volke standzuhalten hätten. Es ist das böse Gewissen, das die Franzosen nicht zur Ruhe kommen läßt und sie unversöhnlich macht. Denn die Franzosen müssen sich dessen bewußt sein, was sie durch Jahrhunderte fort und fort

am deutschen Volke gesündigt haben, wie sie in Deutschland planmäßig die Zwietracht geschürt und die Glaubensspalmng befördert, wie sie weite Gebiete, die ehemals zum deutschen^ Reiche gehörten, entweder für sich erobert oder als selbständige Staaten abgezweigt haben, und wie sie namentlich in den vergangenen Jahrzehnten die ganze Welt in Bc- wegung gesetzt, um das deutsche Volk einzukreisen und durch den furchtbarsten aller Kriege an den Rand des Verderbens zu bringen. Wez:n auch die Deutschen welt

4
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1923/02_03_1923/TI_BA_ZE_1923_03_02_1_object_8369889.png
Pagina 1 di 20
Data: 02.03.1923
Descrizione fisica: 20
sein werden, wenn das deutsche Volk in folge zunehmellder Verarmung sich fortgesetzt in einem Zustande großer sozialer Unzufriedenheit befindet. Die fiegreichen Gegner haben dem deutschen Reich eine unerhört hohe Kriegsentschädigung aufgezwungen. Eine ähnliche Kriegsentschädigung war auch uns Oester reichern zugedacht gewesen, konnte aber infolge unserer Verarmung bis heute in keiner Weise eingetrieben wer ben- Die Deutschen im Reiche draußen waren zahlungs fähiger als wir und sie haben schon bis heute ungeheuere Beträge

eingerückt. Das Ruhrgebiet gehört zu den besten Kohlenbezirken der Welt. Nachdem Deutsch land einen Teil seiner Kohlenfelder in Oberschlesien an die Polen und ganz Elfaß-Lothringen an Frankreich verloren bat. war das Ruhrgebiet das Zentrum der deutschen Kohlenförderung und der deutschen Industrie geworden. Mit der Wegnahme dieses Gebietes soll die delltsche In dustrie dauernd geschädigt und dadurch die angestrebte vollständige Berarnrung Deutschlands entscheidend geför dert werden. Das deutsche Volk

setzt dem Vordrillgen der Franzosen und Belgier bisher entschlossenen Wider stand entgegen. Aber es ist nicht mehr der Widerstand wie in beit Jahren des Weltkrieges, sondern nur mehr der Widerstand deS Duldens, Ertragens Und Leidens, aber nicht des Nachgebens. Durch den Friedensschluß hat man dem deutschen Volke Armee und Waffen wegge nommen und die frühere militärische Organisation für alle Zukunft verboten. Während die Franzosen heute über die größte Armee der Welt verfügen und das ganze

französische Volk in Waffen starrt, ist" das deutsche Volk durch den Friedensschluß weltrlos gemacht worden. In folgedessen können die Franzosen vorerst in den von ihnen besetzten deutschen Gebieten machen, was sie wol eit, und sie arbeiten auch elüsp rechend ihrer unersättlichen Nach sucht. Es fragt sich aber, wie lange das deutsche Volk eine solche Behandlung noch aushalten wird, ohne zur Ver zweiflung getrieben zu werden und darnach zu handeln. Deutschland zählt auch heute noch fast doppelt soviel

Ein wohner als Frankreich. Es ist kaum zu erwarten, daß ein an Zahl so ungleich stärkeres Volk sich vom schwächeren fort und fort bis aufs Blut wird mißhandeln lassen. Es ist daher von Woche zu Woche mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die von den Franzosen und Belgiern bis znnr äußersten gequälten Deutschen mit dem Mut der Ver zweiflung sich zur Wehre setzen, und ddß dann der Krieg, und zwar ein Volkskrieg von ungeheurer Heftigkeit, neuer dings ausbrcchen wird. Vielleicht wäre es von Seite der Deutschen

5
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1927/15_12_1927/TI_BA_ZE_1927_12_15_1_object_8374449.png
Pagina 1 di 20
Data: 15.12.1927
Descrizione fisica: 20
es, mit aller Innigkeit an die Allmutter Italien. Als aber die italie- nischen Truppen mit aller Vorsicht Wer Salurn hinaus in die deutschen Gebiete vorrückten, zeigte sich alsbald ein ganz anderes Bild. Von einem Jubel der Bevölkerung keine Spur. Man ließ geschehen, was man nicht hindern durfte, über allen Gebieten lag tiefe und würdige Trauer. Diese Verschiedenheit des Empfanges südlich und nördlich von Salurn ist damals 'den italienischen Truppen sehr unangenehm ausgefallen. Hatte man sie doch planmäßig dahin

die Wegnahme des deutschen Südtirol recht- fertigen wollen, sind -derart ungeheuerlich un'd erlogen, daß sie für jeden, welcher Land und Leute in Südtirol und deren Geschichte auch nur einigermaßen 'kennt, eine freche Lächerlichkeit sind. Die Italiener mögen es unter- lassen, die Welt mit solchen Irreführungen noch weiter belästigen zu wollen. Denn sie werden dadurch doch keinen ernst zu nehmenden Mann zur Annähme bringen, man habe bei der Wegnahme des 'deutschen Südtirol im guten nationalen Glauben

versichert worden, man benötige von Südtirol in keiner Weise die dortige Bevölkerung, dafür aber umso mehr das dortige Land. Nun sind aber die 230.000 Deutschen Südtirols trotzdem da. Man hat auch schon an eine V o lk s en tw u r z e l u n g gedacht, ähnlich derjenigen, welche die alten Assyrier und Babylonier am Iudenvolke vorgenommen hüben oder welche in neuester Zeit zwischen der Türkei und Griechenland durchgeführt worden ist. Darnach sollten die Deutschen Südtirols zur Auswanderung bewogen

oder gezwungen werden und anderswo neue Wohnsitze erhalten. In das dadurch menschenleer gewordene Südtirol -aber sollen Italiener einwandern. Ein 'derartiger Plan ist so hart und aben- teuerlich, daß auch Italien dessen Inangriffnahme nicht wagen dürfte. Was zwischen der Türkei und Griechen- land möglich ist und von Europa geduldet wird, dürfte inmitten der europäischen Kulturwelt doch eine Unmög- lichkeit bleiben. Die armen Deutschen Südtirols sind vorläufig den Italienern auf Gnade un'd Ungnade

Staaten noch immer so lebhaft, daß jedes Auftreten zu- gunsten der Deutschen in Südtirol als Bruch der be- stehenden Verträge aufgefaßt und damit die frühere deutschfeindliche Weltkoalition neuerdings ins Leben ge- rufen würde. Diesen Stand der Dinge kennen 'die Itaue- ner sehr genau. Sie meinen, daß sie mehrere Jahrzehnte zur Verfügung haben, um aus Südtirol und den 'dortigen Deutschen das zu machen, was sie anstreben, ohne daß sie an dieser Arbeit von außen ernstlich gehindert werden. Auf Grund

6
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1924/04_07_1924/TI_BA_ZE_1924_07_04_1_object_8371177.png
Pagina 1 di 16
Data: 04.07.1924
Descrizione fisica: 16
; Donnerstag, 10. 7 Brüder, Amaba; Freitag, 14. PmS l. P. Ae giinjt völ k Gegenwärtig wird sehr eifrig über die Möglichkeit verhandelt, in die Frage der deutschen Kriegsentschä digung eine Ordnung hinenrzubringen und diese Frage so zu regeln, daß Deutschland die auserlegten Zahlungen auch erschwingen kann. Es verlautet, daß in dieser Hin sicht Mischen Frankreich und England bereits ein volles Einvernehmen erzielt ist, und wenn diese zwei maß gebenden Machte einig sind, wird auch Italien und Belgien

nichts anderes übrrg bleiben, als sich anzu- Weßen. So lange Poincare die Geschicke Frankreichs leitete, bestand ein tiefer Gegensatz zwischen England Md Frankreich, der sich zusehends immer mehr ver schärfte, so daß vom früheren Bündnis nicht viel mehr als der Schein noch übrig war. Seit Pomcare und Mil lerand zurückgetreten, ist Vas volle Einvernehmen zwi schen den beiden Staaten bezüglich des Verhaltens gegen über Deutschland sehr rasch wieder hergestellt worden. Man will in der Frage der deutschen

, sondern in kurzer Z eit den ganzen Gold ström , aus Deutschland zum Versiegen bringt. Nun will man es auf eine andere Weise versuchen. Die Deutschen ün Reiche draußen, noch immer 60 Millionen stark, sollen knapp zu leben haben, aber jeder irgendwie erzielbare Ueberschuß soll an die Gegner abgeführt werden müssen. Der ungeheure Haß, welcher über das deutsche Volk den Weltkrieg und den nachfolgenden Gewaltfrieden ge bracht, bestes noch immer nngemindert fort. Weder bei den Amerikanern noch bei den Engländern

und Ita lienern und erst recht nicht be: den Franzosen ist eine /Umkehr zu bemerken. Man will das deutsche Volk un bedingt nicht mehr hoch kommen lassen. Ein sicheres Mittel hiezu sieht man m der bleibenden Verarmung der Deutschen. Sie sollen arbeiten und verdienen, aber Echt für sich, sondern für ihre Gegner. Nnd das heißt man ans Grund der Kriegsschuldluge Wiedergutmachung! gleichzeitig will man aber dem deutschen Volk "auch lebe Wehrhaftigkeit nehmen. Um dies zn recht- sertigen

, welche den Franzosen gegenüber den Kriegsabsichten der Deutschen notwendig geboten werden müsse! Vor etlichen Monaten, wo der Gegensatz zwischen England und Frankreich sich besonders zugespitzt hatte, hat em englischer Staatsmann in seinem Aerger über die Fran zosen sich so weit vergessen und Hinreißen lassen, daß er sogar einmal die Wahrheit sagte und den Ausspruch tat: Wenn man schon fortwährend von den Sicherheiten rede, so sei die wichtigste Frage, wie man Deutsch land vor den Franzosen sichere

7
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1926/18_02_1926/TI_BA_ZE_1926_02_18_1_object_8372727.png
Pagina 1 di 20
Data: 18.02.1926
Descrizione fisica: 20
: Donnerstag, 25. Walburga, Adeltraud. Das deutsche Südtirol. TL In der Südtiroler Frage ist eine bedeutsame Wen dung eingetreten. Bisher hatte diese Frage in der großen Welt wenig Beachtung gefunden. Handelt es sich ja nur um ein ganz kleines Land und um das Schicksal von bloß 230.000 Menschen. Solche „Kleinigkeiten" pflegt die heu tige große Welt kaum eines Blickes und eines Gedankens zu Würdigen. Anders wäre es gewesen, wenn es sich im deutschen Südtirol um Diamantenfelder wie im südafrika nischen

Burenland oder um große Bodenschätze an wert vollen Erzen wie im nordafrikanischen Rifgebiete des Abd el Krim gehandelt hätte. In einem solchen Falle hätten schon längst alle großen Zeitungen über das Wunderland im deutschen Südtirol und über die namenlosen Leiden seiner braven Bevölkerung regelmäßige und ausführliche Berichte gebracht. So aber drohte der Südtiroler Frage das schlimmste Geschick zu widerfahren, das in der Politik überhaupt sich zutragen kann, nämlich das Geschick, in der großen Welt

eine entscheidende Lösung findet, wenn es gelingt, diese Fragen bei der großen Welt als noch ungelöst in lebhafter Erinnerung zu halten. Für das deutsche Südtirol und die Leiden der dor tigen Bevölkerung hatte die große Welt bis in die aller letzte Zeit leider kein allgemeines Interesse aufgebracht. Es war, als ob unter allen Völkern, die mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn im Kriege gelegen, das'stillschwei gende Übereinkommen bestände, sich in keiner Weise um das Schicksal jener deutschen Minderheiten

zu kümmern, die durch den Friedensschluß unter Fremdherrschaft ge raten waren. Es war in den Zeitungen des ehemals feind lichen Auslandes selten die Rede vom Schicksal der Sy 2 Millionen Deutschen in der Tschechoslowakei oder von der Behandlung der Deutschen im Elsaß, in Polen und in Jugoslawien. Wurde von diesen Millionen von Deutschen schon nicht viel gesprochen, so von den bloß 230.000 Deutschen in Südtirol erst recht nicht. Wohl ist es vor gekommen, daß in England und sogar in Amerika edel denkende

Männer ihre Stimme für die Rechte des deut schen Südtirol erhoben haben. Aber diese vereinzelten Stimmen verhallen fast ungehört in der endlos sich aus dehnenden Welt des Schweigens. Auch der Völkerbund, zu dessen Obliegenheiten der Schutz der Minderheiten ge hört, hat in dieser Beziehung bisher vollständig versagt. In diese wenig erfreulichen Verhältnisse ist in den letzten Tagen eine Wandlung zum Besseren gekommen. Die Frage des deutschen Südtirol ist wie mit einem Schlag insofern eine Weltfrage

8
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1928/01_03_1928/TI_BA_ZE_1928_03_01_1_object_8374651.png
Pagina 1 di 20
Data: 01.03.1928
Descrizione fisica: 20
die Sridtiroler Frage im Na- tionOlrate zur Sprache. Nationalrat Dr. Kolb hielt eine erschütternde Anklagerede gegen Italien, wobei er ausführte: „Trotz aller Bemühungen war es nach dem Kriege nicht zu erreichen, den Deutfch^Südtirolern den Weg unter Fremdherrschaft zu ersparen. Aber eines hat die deutschen Südtiroler aufrecht erhalten: das waren die Garantien und die 'feierlichen Versprechungen, die ihnen vor aller Welt gegeben wurden, baß sie in ihrem kultu- rellen Leben nicht geschädigt

noch etwas gelten sollen. D i e s e V e r s p r e ch u n g e n s i n d ins Gegen- teil verkehrt w o r d e n. Es wird das auch gar nicht verheimlicht. Heute steht Italien auf einem ganz anderen Minderheitenstandpunkt. Italien hat heute den Standpunkt «bezogen, es sei ein nationaler Staat mit über 40 Millionen Einwohnern. Die eine Million Anders- sprachiger, Deutsche und Slawen, existiere juristisch für Italien nicht. Im Gegenteil ist darauf zu verweisen, daß der italienische Staat, der den Deutschen Südtirols

und auch die Redner in der italienischen Kammer bezogen sich darauf, obwohl auch gegen diese Beweisführung mit sehr triftigen Gründen, -leider ohne Erfolg angekämpft worden ist. Heute -hat Italien -diesen Standpunkt verlassen. Wir stellen das mit tiefem Bedauern fest. Italien steht aus dem Standpunkt, nicht die strategische Sicherheit ist die Aufgabe allein, sondern die Deutschen S ü d t i r o l s h a b e n kein Recht auf eine eigene natio nale Existenz. Sie feien erst in den letzten fünfzig Jahren

über den Brenner emgewaNdert oder -sie seien Reste früherer barbarischer Einfälle. Die Ungeheuerlichkeit einer solchen Behauptung zu widerlegen, halte ich für überflüssig. Ich möchte nur darauf verweisen, daß die Deutschen Südtirols zu geschlossenen Ansiedlungen schon gelangt sind, bevor es eine italienische Ra- t i o n g e g e b e n h a t. Wir sehen, daß die feierlichen Versprechungen nicht eingchalten werden. Sie wurden ins Gegenteil verkehrt. Ich muß das beweisen. Ich lasse nur die Tatsachen sprechen

ist dem deutschen Volk Düdtirols die Wahrung der vorhandenen Selbstverwaltung garantiert worden. Sie bestehen heute nicht mehr. Die Selbstverwaltung des Landes ist überhaupt me in die Wirklichkeit umgesetzt worden. Die G e m e i n d e a u t o n o m i e ist vollständig zugrunde gerichtet. Die Südtiroler haben keine freigewählten Gemeindevertretungen mehr. Ueber jede Gemeinde ist ein A m 1 s >b ü r g e r m e i st e r gesetzt, der mit seinem Sekretär die Gemeinde -ohne Kenntnis der Gemeindeverhältnisse

9
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1928/27_09_1928/TI_BA_ZE_1928_09_27_1_object_8375187.png
Pagina 1 di 24
Data: 27.09.1928
Descrizione fisica: 24
auch der dritten und letzten Zone schon vor dem Jahre 1935 erfolgen werde, wenn Deutschland seinen im Friedensvertrage ihm auferlegten Verpflichtungen entsprochen hat. Seit man sich in Deutschland zur Cr- füllungspolitik .entschlossen hat, war es das Bestreben aller deutschen Regierungen gewesen, sämtlichen Ver- pstichtungen des Friedensdiktates mit der peinlichsten Genauigkeit zu entsprechen. Das geschah nicht zuletzt auch zu dem Zwecke, die Vorbedingung für eine frühere Räumung der Rheinlande zu schaffen

. Es wurde also in einer -Weise ab gerüstet, d aß sich alle Kriegsg egner Deutschlands als befriedigt erklären mußten. Die un geheuren Zahlungen aus dem sogenannten Dawes-Ab- kommen wurden mit solcher Pünktlichkeit geleistet, daß auch die gehässigsten Gegner des deutschen Volkes nichts auszustellen fanden. Deutschland zeigte stch in allem und jedem entgegenkommend, willig und versöhnlich. Es ver zichtete in den Locarno-Verträgen noch einmal und dies mal freiwillig auf jede gewaltsame Wiedereroberung

von Regierung zu Regierung weiter zu verhandeln. Das unmittelbare Ergebnis war also gleich Rull. Ja die Deutschen mußten bei diesen Verhandlungen Erfahrun gen machen und Eröffnungen entgegennehmen, die wohl geeignet sind, jede Vertrauens- und Hoffnungsseligkeit bis zum Gefrierpunkt herabzustimmen. Die ehemaligen Kriegsgegner Deutschlands sind bei diesen Verhand lungen als Einheit aufgetreten. So viele Gegensätze es auch geben mag zwischen 'England und Frankreich und noch mehr zwischen Frankreich und Italien

, sobald es gegen Deutschland geht, sind diese Gegensätze zurück- gestellt und die Deutschen sehen sich einer einheitlichen Front von Verbündeten gegenüber. Wie 'der Weltkrieg von den Feinden Deutschlands auf diplomatischem Ge biete unvergleichlich besser vorbereitet war als von den deutschen 'Staatsmännern, so zeigte es sich auch diesmal, daß die Franzosen die Vorarbeiten bedeutend besser ver stehen als die Deutschen. Wie während des Weltkrieges hatte das deutsche Volk auch während dieser Verhand

hinaus noch neue große Lasten auferlegen wollen. Die Franzosen verlangten allen Ernstes, daß auch nach dem Zähre 1935, wo die dritte und letzte Zone laut Vertrag geräumt werden muß, die Rheinlande auch weiterhin- nnier Kontrolle bleibeu sollen! Es ist tief bedauerlich, daß es den Deutschen nicht gelingen will, irgendwelche opferwillige Freunde zu finden, als ob die ganze Welt im ausgesprochensten In teressengegensätze zu Deutschland stehen würde. Wenn man nach den Ursachen dieser fortdauernden Verein

10
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1925/30_07_1925/TI_BA_ZE_1925_07_30_1_object_8372233.png
Pagina 1 di 16
Data: 30.07.1925
Descrizione fisica: 16
als einen deutschen Staat und ver langten für denselben die deutsche Staatssprache. Roch im Jahre des Zusammenbruches 1918 hat ein groß deutscher Redner auf einer Versammlung in Tirol sich den Ausspruch geleistet: Oesterreich wird ent- weder deutsch sein oder es wird nicht mehr sein! Bald darauf ist das alte Oesterreich nicht mehr gewesen. Man stellte solche Forderungen in unbe- greiflicher Verkennung aller bestehenden Verhältnisse. Man verlangte den deutschen Charakter Oesterreichs, ob wohl die Deutschen

in diesem Staate nur eine Minder heit darstellten und einer erdrückenden Mehrheit An- derssprachiger gegenüberstanden. Bei einem so aussichts losen Beginnen verstieg man sich auch noch zum Aus spruch, daß die nichtdeutschen Nationen Oesterreichs min derwertig seien und daß es sich für die Deutschen Oester- reichs gar nicht lohne, deren Sprachen sich anzueignen! Mit der Betonung des Deutschtums wurde damals von den Liberalen, die sich heute Großdeutsche nennen, ein wahrer Terrorismus getrieben. Wer

sich über irgend einen nationalen Zusammenstoß zwischen Deutschen und Tschechen nicht entsprechend aufzuregen vermochte oder wer sich nicht ausreichend um das deutsche Gymnasium in Lilly begeisterte, wurde ohne weiteres als nationaler Verräter verschrien. Als unverrückbarer Grundsatz aller Politik der Deutschen in Oesterreich wurde auf allen Ver- sammlungen und in allen deutschnationalen Blättern verkündet, daß in sprachlicher Beziehung den nicht- deutschen Nationen Oesterreichs keinerlei weitere Zuge

ständnisse gemacht werden dürfen. Insbesondere dürfe an keine Föderalisierung des Reiches gedacht werden, durch welche die einzelnen Kronländer oder die einzelnen Nationalitäten mehr Selbständigkeit und Bewegungs freiheit erlangt hätten. Dies sei, so versicherten die Deutschnationalen, schon aus dem Grunde ganz unmög- lich, weil jeder derartige Versuch sofort zum Bürgerkrieg führen müßte. Denn niemals würden die Sudeten deutschen eine Oberherrschaft der Tschechen dulden, welche bei einer Anerkennung

Widerspruch stand. Es gehört zu den heiligsten Ueberlieferungen der ehemaligen Deutschliberalen und heutigen Groß deutschen, den Fürsten Bismarck als den Schöpfer des Deutschen Reiches wie einen Heros zu feiern. Diese Bis marckbegeisterung ließ auch dann nicht nach, als der da mals noch lebende Reichskanzler seine Verehrer in Oester- reich energisch zur Ordnung rief, als er sie unter Anspie lung auf deren Führer Dr. Herbst als Herbstzeitlosen ver spottete, als er ihnen vorhielt

11
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1938/24_03_1938/TI_BA_ZE_1938_03_24_5_object_8383467.png
Pagina 5 di 24
Data: 24.03.1938
Descrizione fisica: 24
Und sie alle ermessen das Gefühl des Glückes, daß ich nicht ein Leichen- und Ruinenfeld dem Deutschen Reich zu er obern brauchte, sondern ihm ein unver sehrtes Land mit überglücklichen Men schen zu schenken vermochte. Ich habe so gehandelt, wie ich es allein als Deutscher vor der Geschichte unseres Volkes, vor seinen vergangenen und lebenden Zeugen unserer Volksgemeinschaft, vor dem Hei ligen Deutschen Reich und meiner ge liebten Heimat verantworten konnte. Hinter dieser meiner getroffenen

zen als gegeben ansieht. Ich möchte an dieser Stelle dem großen italienischen Staatsmann namens des deutschen Volkes und in meinem eigenen Namen unseren warmen Dank aussprechen. Wir wissen, was die Haltung Mussolinis in diesen Tagen für Deutschland bedeutet hat. Wenn es eine Festigung der Beziehungen zwischen Italien und Deutsch land geben können, dann ist sie jetzt eingetreten. Aus einer weltanschaulichen und interessenmäßig bedingten Gemeinschaft ist für uns Deutsche eine unlösbare Freundschaft

, da dank der Kraft der nationalsozialistischen Idee und der aus ihr neu er standenen Stärke des Reiches ein ewiger Traum der deutschen Menschen verwirklicht wurde, nicht ein ein zelner Teil unseres Volkes berufen sein kann, durch seine Zustimmung das gewal tige Ereignis der endlichen Gründung eines wahrhaft großdeutschen Volks reiches zu bestätigen. Am 10. April werden Millionen deutscher Oesterreicher vor der Geschichte ihr Bekenntnis ablegett zur großen deutschen Volks- und Schick- falsgemeinschaft

. Sie sollen schon auf diesem ersten Weg im neuen deutschen Reich nicht mehrver- einsamtsein. Gairz Deutschland wird sie von jetzt ab begleiten. Denn vom 13. März dieses Jahres ist ihr Weg gleich dem Weg aller anderen Män ner und Frauen unseres Volkes. Es soll daher am 10. April zum ersten Mal in der Geschichte die ganze deutsche Nation, so weit sie sich int heutigen großen Volksreich be findet, antreten und ihr feierliches Bekenntnis ablegen. Nicht 6V 2 Millionen werden fteftagt, fon- dern

7 5. Und zweitens: Ich löse damit den Reichstag des alten Deutschen Reiches auf und verfüge die Wahl der neuen Vertretung Grotzdeutschlands. Ich bestimme als Termin ebenfalls den 10. April. Nahe zu fünfzig Millionen Wahlberechtigte unseres Volkes rufe ich damit auf, indem ich Sie bitte, mir jenen Reichstag zu schenken, mit dem es mir unter der gnä digen Hilfe unseres Herrgotts möglich sein wird, die neuen großen Aufgaben zu lösen. Das deutsche Volk soll in diesen Tagen noch ein mal überprüfen

12
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1918/14_06_1918/TI_BA_ZE_1918_06_14_3_object_8366745.png
Pagina 3 di 16
Data: 14.06.1918
Descrizione fisica: 16
. hat H i n d e n b u r g nach beiläufig sechswöchent licher Pause am 27. Mai zum dritten großen Schlage ausgeholt und er kam den Feinden, insbesondere was den Punkt anbelangt, ebenso unerwartet als die am 21. März und 9. April. Diesmal war es der Frontabschnitt südlich von Laon, tvo der deutsche Sturmangriff so unwi derstehlich einsetzte, daß die Spitze der deutschen Truppen, jeden Widerstand im ersten Anpralle überrennend, in sechs Tagen südlich von Laon a n der Marne a n l a n g t e n, so daß die deut schen Truppen heute

in einer Breite von 26 Kilometer an der Marne stehen. Die Breite dieses Schlachtabschnittes reicht von Reims bis westlich Soissons und mißt ungefähr 70 bis 80 Kilometer. Das inzwischen liegende Gebiet, im Umfange von 3000 Quadrat kilometer mit 200 Ortschaften, darunter 25 Städten und fruchtbarsten Gebieten wurde von den Deutschen innerhalb sechs Tagen erobert. Reims ist von drei Seiten auf Kvei Kilo meter Distanz von den Deutschen umringt. Ein Blick aus die Karte zeigt die Größe des neu en deutschen Sieges

. Zieht man. einen Strich von Reims nach Chateau Thierry, von dort nach Noy- on, Montdidier, einige Kilometer östlich Amiens und von dort nach Albert, so hat man ungefähr die heutigen Stellungen der deutschen Truppen. Von der weiter vorspringenden deutschen Stel lung nordwestlich Chateau-Thierry beträgt die Luftlinie nach Paris bei 60 Kilometer. Also ein neuer wunder Punkt für die Franzosen. Seit 6. Juni ist wieder eine Pause in'dem deutschen Angriff eingetreten. <Älhswerständlich schleppten

die Franzosen alle verfügbaren und auch nicht leicht entbehrlichen Reservetruppen von anderen Stellungen an die bedrohte Front und erschöpften sie neuerlich in verlustreichen, vergeblichen Gegenangriffen, denn was die Deutschen einmal in Händen haben, wis sen sie in der Regel auch zu halten. Wie überraschend der deutsche Angriff südlich von Laon kam, beweist der Umstand, daß am Bergesrücken Che min de Dam es, dem er sten Angriffspunkte der Deutschen, fünf von den früheren Kämpfen hart mitgenommene

feindliche Divisionen standen, wo sie zur Erholung hinge schoben worden waren. Von den deutschen Vor bereitungen für den Angriff merkten die Feinde trotz der regsten Fliegertätigkeit ihrerseits nichts. Dem wuchtigen neuen Schlage entsprechend ist auch die Beute der Deutschen. Vom 27. Mai bis 6. Juni machten sie 55.000 Gefangene, dar unter 1500 Offiziere, und erbeuteten 650 G e- schütze und weit über 2000 Maschinen gewehre, nebst einer Unmenge sonstigen Kriegsmateriales und Lebensmittel. Als geradezu

13
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1916/14_07_1916/TI_BA_ZE_1916_07_14_1_object_8366003.png
Pagina 1 di 12
Data: 14.07.1916
Descrizione fisica: 12
Nr. G. Nr. 14 Innsbruck, Freitag, den 14. Juli 1916. 15. Jahrgang. Der Weraweiffaistatnpf unserer Feinde im Westen, Sudweste» und Osten Dia englisch - französische Offensive tarnt nicht vorwIris 7 Tage und Nächte die deutschen Stellungen mit Artilleriefeuer überschüttet. — 100.000 Mann englische Verluste in den ersten Tagen der Offensive Die Hälfte des geräumten Raumes in Wolhynien zuräckerobert Schwere Kämpfe in Oftgalizien Blutig abgewiesener Angriff einer 18.000 Mann starken Neitertruppe bei Tlumatz Die Russen

in einer Front von 20 Kilometer zurückgedrängt Frelw. Frontverkürzung im Verräterlande Qfrfiero und Asiago geräumt Alpiniangriffe unter den schwersten Verlusten für den Feind zurückgeschlagen. 800 tote Welsche vor unserer Front. — Fruchtlose feindliche Angriffe an der Kärntner- und Jsonzofront 5 betooffnete ml Schiffe v. ist. Kreuzer .Koran 4 versenkt Heise des Deutschen Kaiser Kuriers im Unterseeboote nach Spanien Ankunft eines deutschen Unterseebootes in Amerika Verheerende Windhose in Nieder-Sesterreich

Wichtigere Tagesereignisse. 1. Juli: Beginn der großen englisch-französischen Offensive an der Westfront. 4. Juli: Ein feindlicher Unterseebootzerstörer vird in der Nordsee von einem deutschen Unter seeboot versinkt. 6. Juli: Nückkehr eines deutschen Unterseebootes mit dem Kurier des Deutschen Kaisers aus Spa nien. 8. Juli: Ein deutsches Uirterseeboot mit Waren in Baltimore (Nordamerika) angelangt. 9. Juli: Erbitterte und für die Italiener mit schwersten Verlusten verbundene welsche Angriffs kämpfe

14
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1928/09_02_1928/TI_BA_ZE_1928_02_09_1_object_8374599.png
Pagina 1 di 16
Data: 09.02.1928
Descrizione fisica: 16
S. Telephon 62-S-S5 Serie. — Kienreich» Anzeigen-DermittlungL-Gefellschast m. b. H. <5ra& Sackstraße 4—6. — Die „Tiroler Bauernzeitung- gelangt jede« Donnerstag zur Ausgabe. — Einzelnummer 25 Groschen. Nr. 6. Innsbruck, Donnerstag den S. Februar 1928. 27. Jahrgang. Wochenkalender: Freitag, 10. Scholastika; Samstag, 11. Adolf; Sonntag, 18. Gaudentiu»; Montag, 13. Katharina; Dienstag, 14. Valentin; Mittwoch, 15. Erich; Donnerstag, 16. Iuliana. Deutschland und Frankreich Zwischen den Franzosen und Deutschen

, deutsche Stämme wie nach Italien, so auch nach Frank- reich erobernd eindrangen, der dortigen Herrschest der römischen Kaiser ein Ende machten und aus diesen Ge bieten neue Reiche gründeten. Diese siegreichen deutschen Stämme bildeten in den eroberten Gebieten das Herrenvolk, das als Einwanderer an Zahl und Bil dung gegenüber den bodenständigen Dolksmassen zwar weit zurückstand, «aber durch seine unverbrauchte Natur- kraft das Land beherrschte und die vielfach entartete hei mische Bevölkerung

'wieder auffrischte. Eine besondere Bedeutung erlangte für das heutige Frankreich der deutsche Stamm der Franken, (her dieses Land er- oberte und demselben für die folgenden Zeiten den Namen gegeben hat. Frankreich und die Franzosen, die sich so oft und so gerne deutschfeindlich 'zeigen, haben also vom deutschen Stamme «ber Franken ihren Namen. Unter Kaiser Karl dem Großen und noch kurze Zeit nach ihm standen Frankreich und Deutschland unter einem gemein- samen Herrscher. Aber die zwischen den Franzosen

und den Deutschen bestehenden Gegensätze waren doch zu groß, um die Reichseinheit aufrecht erhalten zu können. Es kam Mo durch den berühmten Vertrag von Verdun im Jahve 843 zur bleibenden Trennung zwischen Frankreich und Deutschland. Bei der weiteren Ausgestaltung dieser Teilung waren -die Grenzen Frank reichs gegenüber Deutschland im Vergleich zu 'den Heu- Ligen Grenzen grundverschieden. Denn damals gehörten nicht bloß das heutige Holland und Belgien sowie Elsaß und Lothringen zu Deutschland

, sondern auch noch aus gedehnte Gebiete längs der ganzen Nord- und Oftgrenze Frankreichs, so daß Burgund und das ganze Rhonegebiet und Städte 'wie Toul, Verdun, Lyon, Besancon usw. im deutschen Staatsvevbande lagen. Seit länger als einem Jahrtausend ist es das Be streben Frankreichs, seine Grenzen aus Kosten der Deutschen zu erweitern, und die Franzosen hatten bei diesen Bestrebungen fortgesetzt großes Glück. Sie er warben ausgedehnte Gebiete und verstanden deren Be völkerung mit Anhänglichkeit an das neue Vaterland

15
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1916/10_03_1916/TI_BA_ZE_1916_03_10_3_object_8365887.png
Pagina 3 di 12
Data: 10.03.1916
Descrizione fisica: 12
kriege bisher war. so ist es jetzt: Ter Vierverband spricht viel, der Vierbund handelt. Im Vierverband war man von der UnbeMingbarkeit seiner Schlächtfront so sest überzeugt/ daß rnan der Stärke derselben den endgültigen Sieg züschrieb, sie gilt in seinen Augen als ein „Rührmichnicht an", an der jeder deutsche Angriff zerschellen müsse. Nun sind die Deutschen dem angekündigten vier- verbändlerischen Frühjahrsangriffe zuvorgekom men und haben außerdem noch den Beweis erbracht

wieder einmal überzeugen. Im Vierverbande ist man ob des deutschen An griffes wie aus den Wollen gefallen. Der fran zösische MinisterpräsLent Briand wußte sich nicht anders zu helfen, als daß er den Aboegrdneten in her Kammer vorlog, das Panzerfort sei wieder zu- rüLerobert worden, was aber vollkommen unwahr ist. Nicht nur die neutrale' Presse, sondern auch die feindlichen Blätter zollen der furchtbaren deut schen Kraft volle Anerkennung, freilich versucht man aber den deutschen Sieg dadurch abzuschwä chen

vorwärts. Vom deutsch-belgisch-fran zösischen Kriegsschauplatz. Die deutschen Angriffe bei Ypern, in der Cham pagne nd die deutschen Artillericangriffe aus die Festung BelsorL, von denen wir in letzter Num mer berichteten, dürsten wohl noch mehr oder we niger Scheinangriffe gewesen sein, um die wirk liche Turchbruchsstelle zu verschleiern. Mit diesen Angriffen fast gleichzeitig unternahm das Heer des deutschen Kronprinzen im Beisein des deutschen Kaisers einen mit fürchterlicher Krait ausgeführten

Angriff auf die Vorstellungen der wichtigen Festung Verdun. Dabei gelang es den Deutschen, das stärkste Panzerfor t der Fe stung Verdun, Touaumont, im Sturme zu erobern; ein anderes kleines Panzerwerk in dessen Nähe wurde mit einem einzigen schwe ren Schuß i n d i e L u f L g e s p r en g t. Ver geblich blieben die.7 Gegenangriffe der Franzosen, wobei sie grüße Verluste erlitten haben. Nun.stehen die Deutschen nur mehr 9 bis 10 Kilometer vom Mittelpunkte der feindlichen Hauptstellung von Verdun

entfernt. Ter deutsche Angriff muß von fürchterlicher Ge walt, das Feuer der deutschen Artillerie von schau- oerhafter Wirkung gewesen sein. Ein französischer- Offizier, der den Herbstangriff der Verbündeten and jetzt die Schlacht bei Verdun mitgewacht'hat, sagte , selbst: „Mit dem deutschen Trommelfeuer -erglichen, dessen höllische Intensität (Stärke) in ver Kriegsgeschichte überhaupt unerreicht ist, waren sichere.Artillerievorbereitungen in der Cbamvagne rin harmloses Feuerwerkspiel." Scharenweise

16
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1916/21_04_1916/TI_BA_ZE_1916_04_21_2_object_8365922.png
Pagina 2 di 16
Data: 21.04.1916
Descrizione fisica: 16
scheinen ihnen doch auf die Nerven gegangen zu sein. Dagegen dauert der Kampf um Verdun ungeschwächt fort. Die Fran zosen befinden sich dort in einer argen Klemme, eAne Stellung nach, der anderen muffen sie den Deutschen überlassen und so schließt sich-,immer enger der deutsche Eisenring um die Festung. Vergeblich bleiben die Vorstellungen des französischen Ober- kowmandanten Joffre bei den Engländern und Ita lienern um ausgiebige Hilfeleistung und so sind die Franzosen auf "sich selbst angewiesen

, weil ihnen sowohl Eng land als auch- Frankreich den deutschen Markt nicht zu ersetzen vermögen.. Durch diesen neuen Plan geben oi.' Engländer zu erkennen, daß sie selbst keine Hoffnung 'mehr haben, die deutsche Macht mit den Waffen oder durch Hunger zu besiegen Sie suchen ans dem bevorstehenden Schiffbrücke m retten, was nochzu retten ist. -vom deutW-belgisch-fran- zösischen Kriegsschauplatz. Mit einer Beharrlichkeit, die den Deutschen aue Ehre macht, bereiten sie mit kluger Berechnung und größter Vorsicht

den Generalsturm auf die Festung Verdun vor. Die Ruhepause, die nach jeder Stellungeinnahme folgt, erfolgt auch zu dem Zwecke, um die neu gewonnene Stellung sofort für die Verteidigung herzurichten. Sobald dies gesche hen ist, greisen sie bald an diesem, bald ort jenem Punkte, wie es eben in ihrem Plane paßt, neue feindliche Stellungen nach fürchterlicher Artillerie vorbereitung an, eine nach der anderen dem Feinde entreißend. Dabei haben die Deutschen keine leichte Arbeit, denn, alles was recht

ist, die Franzosen schlagen sich tapfer, daher ist auch der G e l ä n d e- gewinn von 25 Quadratkilometer, den die Deutschen seit Beginn des Angriffes auf Verdun (d. i. seit Februar) dort errungen haben, als eine sehr ansehnliche Leistung anzusehen. Seit unserem letzten Berichte gab es besonders beiderseits des Maasflusses, nordwestlich von Ver dun, erbitterte Kämpfe, in welchen die Franzosen neuerdings schwere blutige Verluste hatten und die Deutschen mehrere wichtige feindliche Stellun gen eroberten. Besonders

erbittert und für die Franzosen mit ungewöhnlichblutigen Verlusten ver bunden war der Kampf auf dem Termitenhügel. Dort war es auch, wo die Franzosen der vordersten Stellung zum Zeichen ihrer Ergebung die Hände in die Höhe hoben, und, als die Deutschen arglos an ihnen vorüber auf die hintere feindliche Stel lung stürmten, ihnen in den Rücken schossen. Es ist leicht begreiflich, daß den Franzosen dieses hin tertückische Vorgehen teuer zu stchen kann Einen geradezu schauerlichen Anblick muß die Stadt

17
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1925/05_11_1925/TI_BA_ZE_1925_11_05_1_object_8372461.png
Pagina 1 di 16
Data: 05.11.1925
Descrizione fisica: 16
allen übrigen Mächten und nicht zuletzt auch Amerika so sehr ein Dorn im Auge. Das deutsche Volk stand damals bei seinen Machtbestrebungen nicht isoliert da, sondern hatte mächtige Bundesgenossen. Durch das Mndnis mit Oesterreich-Ungarn standen dem Deutschen Reiche bei einem eventuellen Kamps um seine Weltstel- lung nicht bloß die Kraft der Deutschen Oesterreichs, son- dein auch noch die Kraft von mehr als 50 Millionen Nicht- deutscher zur sicheren Verfügung. Diese vereinigte Macht konnte damals Deutschland

. Man kann ohne Uebertreibung sagen, daß England, Frankreich und Amerika nur deswegen mit solchem Eifer zur Zer- trümmerung Oesterreich-Ungarns mitgewirkt haben, um dem Deutschen Reiche seinen mächtigsten und verläß- lichsten Bundesgenossen für immer zu entziehen. Seit dem Ende des Krieges sieht sich Deutschland vollständig vereinsamt, und zwar ohne Waffenrüstung in mitten von kriegsbereiten Gegnern. Bis in die jüngste Zeit standen sämtliche Staaten Europas dem Deutschen Reiche gegenüber entweder als verbündete Gegner

, die Jahre, innerhalb welcher die Sieger das Besatzungsrecht aus- üben dürfen, hätten noch gar nicht zu laufen begonnen, indem Deutschland seine Entwaffnung noch nicht zur Gänze durchgeführt habe! Unter einem ähnlichen Vor- wände ist die schon zu Beginn des heurigen Jahres fällige Räumung der Kölner Zone verw-i?ert worden. Für die Besetzung der deutschen Rheinläde sind im Friedensver trage genauere Abmachungen getroffen, welche die Rechte der deutschen Bevölkerung und der deutschen Reichs regierung

zufrieden sein würden, welche die deutschen Unterhändler in Locarno erzielt haben. An fangs schien es auch so. Dann aber hat von Seite der so genannten Deutschnationalen eine scharfe Agi- tation gegen die Annahme der Verträge von Locarno eingesetzt. Diese Agitation war umso auffallender, als die Deutschnationalen zu den Regierungsparteien ge hörten, drei Minister in der Reichsregierung hatten und diese Minister mit den Ergebnissen von Locarno einver- standen gewesen waren. Aber die deutschnationale Par

die Mehrheit verloren, obwohl für die Verträge von Locarno im deutschen Reichstag eine ausreichende Mehrheit doch noch vorhanden ist, in dem mehrere Parteien, die sonst nicht zur Regierungs mehrheit gehören, entschlossen waren, das Werk von Lo carno gutzuheißen. Alle Welt fragt sich, was die Deutschnationalen mit ihrer ebenso unerwarteten wie sonderbaren Haltung eigentlich bezwecken. Die Deutschnationalen sind jene Partei, welche aus dem Krieg und seinen Folgen bisher nichts lernen

18
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1923/16_07_1923/TI_BA_ZE_1923_07_16_1_object_8370217.png
Pagina 1 di 16
Data: 16.07.1923
Descrizione fisica: 16
denkt nriur we sentlich anders, denn heute- ist jede SLaatspolitil vor allein die Sorge um das wirtschaftliche Wohlergehen. Auch der Weltkrieg war' in seinen eigentlichen Ursachen eilt Wirtschaftskrieg gewesen. Tie Engländer und Amerikaner fürchteten allen Ernstes, daß die Deutschen in ihrer Be triebsamkeit nach mid nach alle Weltmärkte erobern und die Geschäfte des englischen und amerikanischen Volkes zurückdrängen. Es war Geschäfts- und Häudelsneid, der die Engländer dahin brachte, das Deutsche

beisammengesessen und' unter Ausschluß der Deutschen, Oefterreicher, Bulgaren und Türken darüber beraten haben, wie man den niederge worfenen Gegnern möglichst schmerzhafte. wirtschaftliche Daumenschrauben an setzen könnte, hatten die irrige Mei nung, daß der wirtschaftliche Schaden der Besiegten not wendig der wirtschaftliche Nutzen der 'Sieger sein werde. Aus Grund' dieser irrigen Meinung wurden die Friedens schlüsse diktiert. Seitdem sind mehr als vier Jahre ver gangen, und die Auswirkungen beginnen

hatten, es noch immer nicht begreifen wollen. Die Franzosen haben in ihrer blinden Rachsucht den Deutschen das Ruhrgebiet lut'genommen. In diesem Gebiete befinden sich ,aüße"( -de-^Lch ergiebig" Kohlen bergwerke, wodurch zahlreiche Fabriken gespeist werden. Das Ruhrgebiet ist deswegen der heute wirtschaftlich wertvollste Teil des Deutschen Reiches und bildet, wie ein englischer Minister sich ausgedrückt hat, geradezu die Kraftquelle, ja die Schlagader des deutschen Wirtschafts lebens. Durch die Wegnahme

dieses Gebietes hofften die Franzosen, das deutsche Volk rasch auf die Knie zwingen und der endgültigen Verarmung zuführen zu können. Aber sofort zeigten sich die wirtschaftlichen Zusammen hänge. Wenn die Franzosen den Deutschen ihren wert vollsten Besitz wagst ehmeu und' ihnen die Möglichkeit zum Arbeiten und Verdienen unterbinden, dann können die Deutschen selbstverständlich nicht mehr jene Summen an Kriegsentschädigung zahlen, die sie ohne Wegnahme des Ruhrgebietes hätten zahlen können. Diese Tatsache

Deutschlands um keinen Preis zulassen. So sehr die Engländer vor dem Kriege den wirtschaftlichen Aufschwung der Deutschen und deren Betriebsamkeit gefürchtet haben, ebenso sehr begrei fen sie jetzt, daß der wirtschaftliche Ruin Deutschlands auch denjenigen Englands nach sich ziehen könnte. Denn rvenn Deutschland wirtschaftlich zugrunde geht, so ist nicht bloß die Vorherrschaft der Franzosen über ganz Europa auf sehr lange Zeit hinaus gesichert, was für England höchst gefährlich wäre, sondern ein verarmtes

19
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1918/17_05_1918/TI_BA_ZE_1918_05_17_7_object_8366717.png
Pagina 7 di 16
Data: 17.05.1918
Descrizione fisica: 16
Nr. 10. Parteischattierungen endlich einsehen gelernt haben, daß die beste Wasfe gegen Welschlands Tücke deutsche Einigkeit ist. Ein schönes Bild der Einigkeit bot diese Sterzin- ger Tagung. Abgeordnete der deutschen Par teien Tirols, darunter auch Priester, fanden sich zur Gründung dieses Schutzbündnisses ein. LaMeshauptmann Schraffl sandte nach stehendes, unter großem Jubel .verlesene Telegramm: »Leider verhindert, an der Tagung teilzu- nehmen, bitte Ich. derselben meinen Gruß zu überbringen

. Der Gott, der Eisen wachsen ließ, wird das um seine Freiheit ringende, heimische, deutsche Volk beschützen." Abordnungen aus allen Ecken und Enden Tirols waren zugegen, zündende Ansprachen wurden gehalten, aus denen immer wieder die Forderung nach Schutz den Deutschen sich geltend machte. Unter den verschiedenen Rednern befand sich auch Landtagsabgeordne ter Pfarrer Ioh. Steck von Prissian, dessen prächtige, die innige Liebe zum deutschen Volke zeigenden Worte einen seltenen Bei fallssturm Hervorriesen

. Wir lassen seine Rede hier folgen: Herr Professor Edgar Meyer hat gekenn zeichnet, welche große Erregung bei unse rer deutschen Bevölkerung herrscht. Ich kann das nur bestätigen. (Lebhafter, stürmischer Beifall und Heilruse). Ich bedaure nur, daß kein höher gestellter Vertreter des Staates unter uns weilt, welcher diese Meinung hören könnte. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit der Vertreibung B a d e - n i s und der Erregung, die damals herrschte. Damals aber hat diese Empörung k e i n e s o weiten

Verordnung erschei nen wird. Gekommen ist sie nicht. Ob ein solches Gesetz im Reichstag kommt, bezweifle ich. Wenn es nicht kommt, so haben wir eine traurige Zukunft. In Welschtirol wollen wir die Autonomie nicht. Wir wollen auch in Zukunft kein politisches Bündnis mit dem Verräter dort unten. Wäre dieser Bund nicht gewesen, so hätten wir kön nen mit Italien anders reden. Wir wollen die Liebe zu unserem eigenen deutschen Volkstum. Die Liebe drückt sich nicht durch Zurufe und Klatschen

aus. Sie ist aber noch nicht in alle deutschen Kreise gedrungen. Die deutschen Min derheiten in Welschtirol sind bisher vernach lässigt worden. Ich habe sechs Jahre als Ku- rat in Lusern zugebracht und habe bitter empfunden, daß man nur die Achseln zuckte über die Versuche, dort drunten Stützpunkte zu schaffen. Das waren bittere Gefühle. Also mehr Liebe? Was wir da drunten schützen, schützen wir am eigenen Leib. Mehr Liebe müssen wir haben zum deut schen Volkstum mit der Sprache bei u n s f e l b e r. Wenn in Südtirol zehn Deut sche

20
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1916/24_03_1916/TI_BA_ZE_1916_03_24_1_object_8365897.png
Pagina 1 di 12
Data: 24.03.1916
Descrizione fisica: 12
Nr. G. Nr. 6 Innsbruck, Freitag, den 24. März 1916. 15. Jahrgang. Vom europäischen Großmächtekrieg. . Kriegserklärung Deutschlands an Portugal. — Oesterreichs Bruch mit Portugal. Die deutschen Siege bei Verdun. Gesamtbeute: 430 Offiziere, 26.042 Mann, 189 Geschützt, 232 Maschinengewehre. Die fünfte Jsonzoschlacht. — Auch die neuen welschen Angriffe abgeschlagen. Die Zahl der Kriegserklärungen in diesem fürchterlichen Kriege hat sich nun wieder um eine vermehrt. Deutschland hat nämlich am 9'. März der portugiesischen

Regierung den Krieg erklärt. Es ist dies die drei undzwanzigste Kriegserklärung. Diese Kriegs erklärung kam absolut nicht überraschend, sondern war schon seit einiger Zeit zu erwarten.. Der Grund der Kriegserklärung war die von uns schon in der vorigen Nummer gemeldete Beschlag nahme der deutschen Schiffe an der portugiesischen Küste und die A u s f o l g u n g dieser Schiffe an England seitens der portugiesischen Regierung. Der seit/Oktober vorigen Jahres auf dem Prä sidentenstühle Portugals sitzende

. Nun 7 ging der portugiesische Hausknecht Englands um einen Schritt weiter, raubte den Deutschen die. unter dem Schutze der portugiesischen Neutralität stehen den Schiffe und übergab sie den Engländern. Tie fer frechfeige Raub brach den deutschen Gedüld- faden und führte, nachdem der. Protest Deutsch lands erfolglos blieb, zur Kriegserklärung. Diese Kriegserklärung wurde, wie man sieht, von Portu gal erzwungen. Portugal erhielt hiefür von Eng land eine Anleihe von 300 M i l l»i otteit Franken

und 50 Millionen für die Ausfolgung der geraubten deutschen Schisse an England. Wie inan hört, soll die Bevölkerung mit dein Vorgehen ihrer Regierung nicht einverstanden sein. Es gibt deswegen etwa keinen neuen Kriegs schauplatz, diese Kriegserklärung ist für die ^Fort führung des Krieges in Europa auch ganz, belang los, weil die militärische Kraft, die Portugal den Franzosen und Engländern zur Verfügung stellen kann, schwach und minderwertig ist. Man schätzt die militärische Hilfe Portugals auf 100.000 Mann

und einige alte Schiffkästen. Tie Deutschen wer den auch mit diesem neuen Feinde fertig werden und die deutschen Unterseeboote werden nun auch die portugiesischen Schiffe aufs Korn nehmen. Das Vorgehen Portugals tut die Tägliche Rundschau" in Berlin mit folgenden Worten ab: „Mit großer Gelassenheit nehmen wir den engli schen Vasallenstaat in die Liste unserer Gegner aus. Der Franzose ist der radikalste, der Englän der der giftigste, Rußland der plumpste, Italien vielleicht der dümmste, aber Portugal

21