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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1928
Tirol unterm Beil
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Pagina 141 di 266
Autore: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: 244 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Südtirol ; z.Geschichte 1918-1928
Segnatura: II 64.035
ID interno: 162545
künden, wie es von der faschistischen Regierung gutgeheißen worden war. Es war reichlich viel, was da einer tobenden faschistischen Ver^ sammlung vorgetragen wurde: Bozen sollte mit Trient in einer Provinz vereinigt werden. Die deutschen Gemeinden sollten italienische Sekretäre erhalten, die Staatsbürgerschaftsverleihungen widerrufen, das Ergebnis der Volkszählung nochmals überprüft werden. Die Amtssprache müsse italienisch, die deutschen Ortsnamen durch italienische ersetzt, die öffentlichen

Aufschriften, die Straßen- und Hofbezeichnungen ver- welscht werden. Für deutsche Reisende sollten Einreise- und Aufent- Haltserschwernisse geschaffen und ihre Ansiedlung verhindert werden. Der Erwerb von Grund und Boden durch Italiener sei von Staats wegen zu fördern, das italienische Kulturleben in Südtirol durch Errichtung italienischer Kindergärten, Volks-Mittelschulen und durch Ausbau eines Studieninstitutes für Südtirol zu unterstützen. Die deutschen Banken sollten liquidiert und an ihrer Stelle

eine italienische Bodenkreditanstalt geschaffen, die Karabinieritruppe verstärkt und der Stand des aktiven Militärs in Südtirol erhöht werden. Die Handelskammer und die landwirtschaftlichen Körperschaften müßten scharf überwacht und zur Durchdringung Südtirols die Bahnlinie Mailand-Mals und Agordo-Brixen ausgebaut werden. Nordtirol sei aus dem Bistume Brixen auszuscheiden. In Sterzing und Toblach müßten große Grenzzollämter geschaffen werden und die deutschen Beamten seien entweder zu entlassen

oder in die alten Provinzen zu versetzen. Die Gerichte hätten sich der italienischen Sprache zu bedienen. Das Studium von Südtirolern an aus- ländischen Hochschulen müsse gedrosselt werden. Endlich forderte Tolomei die Auflösung des Deutschen Verbandes, der alpinen Vereine, die Einstellung des „Tiroler', das Verbot des Landesnamens Südtirol und die Jtalianisterung der „verdeutschten Familiennamen'. Sogar das Denkmal Walthers von der Vogelweide auf dem Hauptplatze von Bozen vergaß Tolomei nicht: es müsse

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1928
Tirol unterm Beil
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Pagina 257 di 266
Autore: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: 244 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Südtirol ; z.Geschichte 1918-1928
Segnatura: II 64.035
ID interno: 162545
Zuerst legte Manaresi die Notwendigkeit dar, alle deutschen Lehr- kräfie, auch wenn sie der italienischen Sprache vollständig mächtig sind, aus Südtirol zu entfernen, denn sie „sind und werden immer von der deutschen Kultur durchdrungen bleiben. Sooft es nur mög- Itch sein wird, werden sie mit ihren Schülern selbst ihre Sprache sprechen und so alle Wirkungen des italienischen Schulunterrichtes vernichten.' Ebenso müsse das Land von der gesamten deutschen Geistlichkeit gesäubert werden. Es müsse

erreicht werden, daß der ganze Klerus, von unten bis oben, italienischer Herkunft, Kultur und Sprache sèi. Es müsse unbedingt verhindert werden, daß das Kind, das in der Schule italienische Bildung erhält, in der Kirche deutsch erzogen werde. Dann sei ein energischer Schritt notwendig, durch den auf allem Grund und Boden im öffentlichen Besitze Bauern italienischer Herkunft und Sprache angesiedelt werden. Auf diese Weise wäre es möglich, in die geschlossenen deutschen Sprachgebiete kleine italienische

Kerne einzuschieben, welche dazu bestimmt waren, sich rasch zu ver- größern und auszubreiten und die völkische Einheit der deutschen Einwohner zu sprengen. Schließlich aber ist dies alles noch ungenügend, wenn das Kind auch nur außerhalb der Schule mit seiner Mutter die gleiche Luft atmet, wenn es noch einen Hauch ihres Geistes aufnehmen kann. Darum schließt der Satrap Mussolinis mit der letzten Forderung: „Nachdem der Lehrer italienisch ist und der Priester, darf das Kind

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1928
Tirol unterm Beil
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Pagina 243 di 266
Autore: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: 244 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Südtirol ; z.Geschichte 1918-1928
Segnatura: II 64.035
ID interno: 162545
Köhlern nur den halben Preis der Einheimischen bezahlen wollten. Ms der Beamte erklärte, er sei nicht ermächtigt, diesen Wunsch zu erfüllen, zertrümmerten die Herren Akademiker mehrere Tafeln, welche an die deutschen Firmen Bleichert und Addierwerke erinnerten, die die Bahn gebaut hatten. Um weitere Verwüstungen zu ver- hindern, mußte ihnen der Schalterbeamte dann die billigen Karten geben. Sogar fur das Battisiidenkmal in Bozen, das später Sieges- denkmal genannt wurde, zeichnete der Kommissär

Regierungsbeginnes. Von der Gemeinde- Verwaltung aus wurden massenhaft Fahnen gekauft und am Vor- abend von nationale» Feiertagen an alle Hausbesitzer zur Be- fiaggung verteilt. „Morgen muß von jedem Haus die Trikolore wehen', hieß es wörtlich in den Anschlägen des Kommissärs, und wer anderer Meinung war, der durfte es nicht wagen, sie zu zeigen. Auf der andern Seite erreichten die Zurücksetzungen und Schädi- Zungen der deutschen Bürgerschaft einen geradezu erstaunlichen Grad. Die Bauaufträge der Gemeinde wurden

den Trientiner oder alt- italienischen Firmen vergeben, die mit schamlosem Gewinn und schlecht arbeiteten. Hingegen wurden der deutschen Säuglingsfür- 226

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