werden, den Tiroler Ständen ist Has ganz einerlei! Was hilft es, baß Erz- Herzog Leopold dennoch von Vorarlberg aus in -das Land 'der Bündner ein- fällt und sie sogar, da sie inzwischen untereinander uneins geworden waren, 1622 in acht Tagen ganz besiegt und unterwirft? Der Zu Lindau 1622 ge schlossene Vertrag, der die österreichische Herrschaft in Unterengadin und Prättigau wieder anerkennt, besteht nicht lange) Richelieu läßt 1632 ein französisches Heer in Bünden einrücken und hie Erzherzogin
Claudia, der die Stände nicht helfen wollen, muß Zusehen, wie das Beltà von päpstlichen, dann von französischen Truppen besetzt wird. Dieser Landstrich ging 1637 wieder an die Bündner über. Die Stellung eines Gubernators von Tirol befriedigte Erzherzog Leopold auf die Dauer nicht) dafür war er Zu unternehmend und strebsam. Tatsächlich boten die Beschränkungen seiner Befugnisse in diesen schwierigen Zeiten gewisse Gefahren, da es sich oft um einen schnellen Entschluß handeln konnte. So brachte
er die Frage einer Erbteilung in Anregung. Nach ver- schiedenen Verhandlungen mit dem Kaiser und dem damals noch lebenden dritten Bruder ErZherZog Karl, Bischof von Vrwen, kam es nach dem Tod des letzteren zum Erbvertrag von W i ener - N eustadt 1625. Leopold wurde schließlich 1630 auch noch Erbherr der Vorlande, so daß er die gesamten ober- und vorderösterreichischen Besitzungen als erbliches Eigentum erhielt. Nun ging er ernstlich daran, an seme Vermählung Zu denken, um Erben für seinen Besitz
Zu haben. Dazu bedurfte es -aber, obwohl er die Priester- weihe mcht empfangen, einer päpstlichen Dispens. So begab sich Erz- Herzog Leopold im Jahre 1625 auf die Reise nach Italien. Er wurde vom Heiligen Vater freundlich aufgenommen und erhielt die Erlaubnis, seine geistlichen Würden Zurückzulegen. Der Landesfürst richtete nun seine Aufmerk- samkeit aus Claudia von Medici, die Tochter des Großherzogs von Florenz) seine bald darauf erfolgte Werbung hatte Erfolg. Kurz nach seiner Rückkehr durfte er feine Braut