12 die letzte Tultima ir,.7.1981 Amsterdam , Ber/in, Zürich , London , Nürnberg... und Bologna? Das grosse Treffen für die europäische Jugend in Bologna, anlässlich der Gedenkfeier für die 85 Toten des Bombenattentats am 2. August 1980, wird keine reine Feierstunde sein. Den offiziellen Teil dürften wohl eher Behörden besorgen. Das heisst bestimmt nicht, dass den Jugendlichen, die aus allen europäischen Ländern nach Europa kommen, die Toten des faschisti schen Terroranschlags unwichtig
sind, ln Bologna wie in München, in Paris wie in Antwerpen haben im letzten Jahr viele Jugendliche mit spontaner Betroffenheit auf die schrecklichen und scheinbar so sinnlosen Blutbäder reagiert, die den schwarzen Faden des Hufs nach dem starken Mann durch Europa ziehen wollten. Und doch genügt es vor allem für junge Menschen nicht, Anschläge zu verurteilen und demokratische Entrüstung zur Schau zu tragen. Die Stadtverwaltung von Bologna - die bittere Erfahrungen im Konflikt mit Jugendlichen
, vor allem mit Studenten, sammeln musste und zeitweilig geglaubt hatte, ihr Verhältnis zur Jugend den Carabinieri anvertrauen zu sollen - will diesmal eine Gelegen heit geben, dass sich Jugendliche aus ganz Europa treffen und die Stadt - ein Jahr nach dem Massaker - mit Leben erfüllen. Bestimmt wird dies nicht der, womöglich von Bürgermeister Zangheri verordnete, Beginn einer neuen Jugendbewegung sein, und auch nicht die Antwort auf die vielbeschworene Entpolitisierung der Jugend. Aber wir würden uns schon etwas davon
erwarten, wenn sich Jugendliche aus ganz Europa (allerdings wohl fast nur Westeu ropa, leider) in freier Diskussion und Erfahrungsaustausch trefTen - und wenn gerade in Bologna auch jene Jugendlichen zu Wort kommen, die heute in Berlin oder Zürich, in London oder Hamburg mit der Polizei in Konflikt geraten, weil selbst die satten und durchor ganisierten Gesellschaften Mittel - und Nordeuropas keinen Platz für sie gemacht haben. Und wir würden uns ebenfalls etwas davon erwarten, wenn sich Jugendliche
aus Amsterdam wird es da auch Jugendfunktionäre aus Parteien und Verbänden geben, und die Gemeindeverwaltung mag bemüht sein, alles in geordnete und kontrol lierbare Bahnen zu lenken, damit nichts «ausartet». Aber der gemeinsame Nenner, einander kennenlemen zu wollen und der neuen Jugendbewegung, die heute Europa durchzieht, ins Auge sehen zu wollen, ist für Tandem Grund genug, diese Veranstaltung aktiv zu unterstüt zen. Und die Hoffnung auszuspre chen, dass auch aus Südtirol möglichst viele junge Menschen