zu verschonen, und befahl mir, mir Georg aus dem Kopfe zu schlagen — stell' Dir das nur vor! — und mich vorzubereiten, «mich in allernächster Zeit , mit Max Weißberg zu verloben. — Schade, daß ich den Doktor gar nicht kenne! Ich würde ihn anflehen, zurückzutreten; wenn ich ihm sagte, daß ich einen andern liebe, würde er sicher freiwillig auf meine Hand verzichten!' „Der und verzichten! Nein, darauf mache Dir nur keine Hoff nung! Der ist jedenfalls selig, auf solch bequeme Weise überhaupt noch eine Frau
! Nimm 'mal all Deinen Muth zusammen und gehe hinein; nach ein paar Minuten komme ich ganz unbefangen hinterher; denn ich möchte doch auch gerne wissen, was es gibt und je nachdem kann ich Dir vielleicht auch vd'ü Nutzön sein!' - „Womöglich isfs gar Dr. Weißberg,' sagte sie zu sich selbst, „der irgendwie vom Himmel geschneit ist, und dann wär's doch unrecht, das arme Ding allein zappeln zu lassen!' Es war in der That Max Weißberg, dessen Kommen die jungen Mädchen in ihrer Aufregung
und über dem Bestreben, ein Mittel zu finden, seine gefürchtete Werbung zu hintertreiben, ganz über hört hatten. Max hatte nach einer Nacht, die ihm nur wenig Schlaf brachte, die Zeit kaum erwarten können, welche ihm gestattete, dem Commer- zienrath, von dessen Seite er mit Gewißheit einen freundlichen Empfang erwarten konnte, rinen Besuch abzustatten. Der alte Herr war nicht wenig erstaunt, als der Sohn seines Freundes plötzlich, wie aus dem Boden gewachsen, vor ihm stand, und seine Verwunderung wuchs, als ihm Mar
nach kurzer Be grüßung freudestrahlend erklärte, Fräulein Elisabeth und er hätten sich per Zufall kennen und lieben gelernt, und somit werbe er um ihre Hand, nicht ans konventionellen, von den Wünschen seines Vaters diktirten Gründen, sondern aus reinster, tiefster Herzens neigung. Starr vor Staunen hörte der Rath diese Erklärung an. Wenn er Max auch nur wenige Male und immer nur kurze Zeit gesehen hatte, so kannte er ihn doch genügend, um zu wissen, daß der junge Mann, wenn auch heiter und stets
zu machen, war es zweifellos das beste Mittel, sie auf der Stelle mit l)r. Weißberg zu verloben, der gar nicht ge rufener hätte kommen können. Und so besann sich der Rath nicht lange und ließ, dadurch zugleich dem lebhaften Wunsche seines zu künftigen Schwiegersohnes entsprechend, Elisabeth zu sich bescheiden. Als das junge Mädchen, bleich und noch mit den Spuren der vergossenen Thränen auf den Wangen, zögernden Schrittes ins Zimmer trat, prallte Max zurück, was indessen der Rath, dessen Blicke seiner Tochter zugewandt