, 5. November. Die Nordd. Allg. Ztg. schreibt: Bethmann-Hollweg stattete gestern nachmit tags dem Marchese di San Giuliano auf der italien ischen Botschaft emen Gegenbesuch ab, der eine halbe Stunde dauerte. Dann empfing di San Giuliano den Staatssekretär von Kiderlen-Gächter. Paris, 5. November. Das Parlament wurde heute eröffnet, die Tagesordnung wurde in kurzer Sitzung festgestellt. Budapest, 5. November. Der Kaiser empfing heute den Ministerpräsidenten v. Lukacs in Istündlger Audienz. Berlin
) Im Ausschuß des Aeußern der österreichischen Delegation ergreift Graf Berchtold das Wort und gedenkt des Friedens schlusses zwischen Italien und der Türkei und er innert daran, daß Oesterreich-Ungarn zuerst die Souveränität Italiens über Libyen anerkannt habe. Er äußert seine Genugtuung darüber, daß Italien sein seit Dezennien angestrebtes Ziel erreicht und ein weites Kulturfeld gesunden habe, um die heimatliche Kultur auf fremden Boden zu pflanzen. Zwar konnte durch den Friedensschluß der Brand am Bal
kan nicht hintangehalten werden, doch wurde die ernste Lage wenigstens nicht noch komplizierter, des halb muß der Frieden willkommen geheißen werden. Der Minister weist dann auf seine Aufnahme in Italien hin, die er nicht in letzter Linie auf die Würdigung zurückführt, die unsere Haltung gegen über dem türkisch-italienischen Kriege erzeugt hat. Der warme Widerhall könne als Bürgschaft für die weitere Allianze mit Italien dienen. Oesterreich- Ungarn stehe derzeit in Kontakt mit den Großmächten
er, nicht vernachlässigen dürfen. Alle Völker der Monarchie haben Interesse, den Frieden zu wahren, aber er darf nicht unsere Interessen schädigen.' Durch den italienisch-türkischen Friedens schluß nahm Italien die aktive Rolle in der Reihe der Großmächte wieder auf und wird nur in Ueberein- stimmung mit jenen handeln, die den europäischen Frieden erhalten wollen. — Darauf sprachen noch die Del. Baernreither, Ellenbogen, Schustersic, dann wurde die Sitzung geschlossen. — Delg. Bärnreither begrüßt in seiner Rede
die San Giuliano dem Kaiser ein eigenhändiges Schreiben des Königs, von Italien. Budapest, 7. November. Kardinal Vaszary rich tete eine Eingabe an den Papst, wotin er unter Hin weis auf sein hohes Alter und die geschwächte Ge sundheit auf das ungarische Primat und die Würde eines Erzbischofs von Gran resigniert. Budapest, 7. November. In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Aeußeres der österr. Deleg. sprach Dr. Grabmayr, der sich ausführlich mit den Verhält nissen der Monarchie beschäftigte