388 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1913/27_06_1913/IS_1913_06_27_2_object_1024815.png
Pagina 2 di 8
Data: 27.06.1913
Descrizione fisica: 8
oder übel seinen Wunsch unterdrücken. Und er fühlte schnell, wie weise das gewesen war. Nach kaum acht Tagen hatte die stärkende Ge- birgslust wahre Wunder an ihm getan. Als er angekommen war, wie schwer war's ihm da geworden, langsam bis vor den Ort zu schleichen, um dort, auf die würzig duftende Bergmatte gestreckt, im kraftlosen Hindäm mern die Zeit zu verträumen. Seine Schwäche war eine so große gewesen, daß sein Auge fast verständnislos aus das ihn umgebende herrliche Bild geblickt hatte. Bald

finden las sen, das er als eine Erinnerung an den Ort, an dem er seine Genesung gefunden, für sie auf einem Bilde zu verwerten gedachte. Froh, beinahe übermütig beantwortete er die Frage der Hausleute, die ihm beim »Aus packen seiner Maleffekten behilflich gewesen woren, ob das Bild denn auch in solch eine Kiste komme, wie die, die er mitgebracht habe? Wenn ja, dann sei's gerade gefun den, daß eben der Schreiner unten im Haus arbeite, denn schnell. ginge es nicht, wenn man von dem was brauche

! Lächelnd über die Idee, für das noch nicht begonnene Bild, schon dessen zukünftigen Schrein zu bestel len, befolgte Guido trotzdem den ihm. erteil ten Rat, ließ den Mann heraufholen und das Maß nehmen. „Malen Sie auch nur gleich die Adresse auf den Teckel — ganz so wie jene auf der Kiste, die ich mitgebracht habe,' vervoll ständigte er seine Weisung, schrieb Professor Andrinots Namen und Wohnort auf ein Blatt Papier und händigte dieses dem Manne ein. Am Nachmittag erwartete er mit der Familie Bender

an dem Wallfahrtsort das Eintreffen der Prozession.^ Ja, es war eine brillante Idee gewesen, diese, als Stoff für fein Bild benutzen zu wollen. Wie stets, war auch hier für das Gnadenkirchlein ein prächtiger Platz ausgewählt worden, so recht geeignet, um Schauer des Entzückens über die Schönheit der herrlichen Gotteswelt durch die Seelen ziehen zu lassm -und dadurch zur Andacht zu stimmen. Dazu die Teil nahme an der Wallfahrt — prächtige Ge stalten in Hülle und Fülle — oh, dies mußte ein ganz köstliches Bild geben

lich, die sich mit wahrem Feuereifer als Guidos Gehilfin zeigte. Der war groß er staunt über das Geschick, welches sie befähigte, ihm als solche Beistand zu leisten. Rasch war das Bild skizziert und die darin figu rierenden Personen für spätere Sitzungen ge wonnen, so daß nichts die Ausführung des Snrwurjed verzögerte. ^llle vre günstigen Vorbedingungen, welche dieselben unterstützten^ bewirkten denn auch, daß Guido ein Bild schuf, wie er noch keines gemalt hatte, eine tüchtige, jedes kunstsinnige

1
Giornali e riviste
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1913/27_06_1913/IS_1913_06_27_3_object_1024825.png
Pagina 3 di 8
Data: 27.06.1913
Descrizione fisica: 8
München aufzusuchen, um dort sein Bild zu besichtigen, jenes Bild, über dessen hölzerne Hülle Fe so oft gestolpert waren. Er hinter ließ noch einmal die genaueste Weisung, wie der Tischler das eben vollnckete Bild in die so lange schon bestellte, aber richtig, noch nicht fertig gewordene Kiste verpacken solle — eine Manipulation, die zu überwachen ihm sein zuverlässiger Gehilfe Anna Bender versprochen hatte. Er übergab sein sämt liches Reisegepäck sowie das für die Aus stellung bestellte Bild

und dem Zusammentreffen mit den Andrinots zur Verfügung stand. Daß sein Äild in München eingetroffen fei, wußte er aus dem Brief eines Freundes, der ihm mitteilte, daß alle die es gesehen, des Lobes voll seien und sein Werk als eine Perle der Ausstellung bezeichneten. Luisens Dank für das ihr zugedachte Bild war ihm noch nicht zugegangen. Als sie den zuletzt in seine Hände gelangten Brief geschrieben hatte, konnte sie sich noch nicht in dem Besitz des selben befunden haben, da sie nichts von der Ueberraschung

gütig Deckt sie zur süßen Ruh' Mit ihrem Sternenschleier Die Müde Erde zu. Der Mond, der stille Wandler, Erscheint am Himmelszelt, - Und kränzt mit mildem Lichte Die schlummertrunk'ne Welt. E. m. ein wahrer Sturm von Glückwünschen und Lobpreisungen hagelte auf ihn nieder. Sein Bild war am selben Tage durch den ersten Preis ausgezeichnet Wörden! So stürmisch war die Begrüßunz, die man ihm ange- deihen ließ, daß es Guido unmöglich wurde, aus all dem Wortschwall etwas anderes heraus zu hören

Gehirn wogte es wie im Schwindel. Jenes Bild war also nichts — wirklich nichts! Die Anerkennung der Ver dienste feiner „Wallfahrt' verbot zu unwider leglich ein vorauszusetzendes Uebel!voll<m gegenüber seinen Leistungen, als daß er das soeben vernommene Urteil für ein ungerech tes hätte halten dürfen. Hatte er somit auf einem Umwege sein Ziel erreicht — oder — — —? ' Die Antwort hierauf aber blieb nicht lange aus. Guidos hilflos umherirrender Blick traf auf zwei wohlbekannte Gestalten, die langsam

2
Giornali e riviste
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1911/29_12_1911/IS_1911_12_29_66_object_986302.png
Pagina 66 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
abreisen, gezagt und gehofft und mit ihm die bittern Zweifel durchge! Er hat einen Auftrag von irgend einem neugebackenen Guts- kostet, die frohe Zuversicht geteilt. Für seinen Erfolg betete Herrn bekommen, soll glaube ich) einige Ahnenbilder kopieren sie, auf sein Haupt flehte sie die Ehrung herab — ihr eigenes oder fabrizieren. Da hat er mich gebeten, sein Bild mit dem Werk konnte — so dachte sie — ja niemals den ersten Platz meinigen verpacken und abholen zu lassen. Er hat es übrigens erlangen

— Sie haben ein Werk geschaffen.' mit Mutter nnd Schwester im Erdgeschoß desselben Hauses — Mit strahlenden Augen und hochklopfendem Herzen hatte aber sie hatte den Raum nicht betreten, seitdem er an dem Bild sie ihm zugehört. „Sie sind zufrieden mit mir, mit meiner arbeitete, das ihm die glänzende Bahn erschließen sollte. Vor Arbeit? Sie glauben, ich könne Aussicht haben?' seiner Vollendung sollte sie sein Werk nicht sehen und sie hatte „Zufrieden? Aussicht? Wenn die Preisrichter was besseres gern seinen Wunsch

, gegen ihren Willen gewählten selbst wenn es Ihnen diesmal den gewünschten Erfolg noch Beruf ihrer Tochter, der sie so manche, schwer zu entbehrende nicht bringt. Ist übrigens ein vertrauter Kerl, dieser Amerikaner. Summe bereits gekostet, und ein bi5 jetzt so wenig befriedigendes Wrs waren doch gleich die Bedingungen?' Resultat aufzuweisen hatte. . . ' /.Sonderbar genug, allerdings. Für aufstrebende, noch un- Heute hatte Richard ihr freudestrahlend das fertige Bild bekannte Talente. Die Summe von 20060 Mark

für den gebracht. Er mußte am Nachmittag noch abreisen und war in „Ersten Frühlingstag', der von drei Preisrichtern in München großer Eile. als das beste Werk erachtet wird.' ,Hch habe die Buchstaben und Ziffern noch nicht angebracht' „Und daS Bild? Es wird ausgestellt?' sagte er — ein Name war der Preisbewerbung halber nicht „Nein Und soll auch nicht kopiert werden. Er kauft es zu- erlaubt — „und wollte sie bitten, es für mich zu tun, Fräulein gleich an und verleiht es seiner Sammlung ein, drüben in Liesel

viel, war in übersprudelnder Wieland fort, „Sie haben gezeigt, was Sie vermögen — Ihre Laune, war stolz auf das, was er geschaffen — war des Erfolges Schöpfung stellt Sie auf die Stufe, die Sie zu erreichen ge- sicher. hofft. Die Zukunft wird mir Recht geben.' Sein Auge ^iel „Sehen Sie, selbst wenn es keiner von den drei Preisen wieder auf das andere Bild. „Armer Junge! Er wird die sein sollte, so darf ich doch, wie ich mir schmeichle, auf die lobende Enttäuschung bitter fühlen, er hat ja tapfer und fleißig gear

3
Giornali e riviste
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1911/29_12_1911/IS_1911_12_29_74_object_986341.png
Pagina 74 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
Richard nicht der ehrloseste Schurke war, hätte er sie nicht ringen. Fräulein Neunmnn's junge Welt war in die Sommer- Lügen strafen können, hätte zugeben müssen, daß nur eine un- ferien gezogen und Liesel hatte jetzt täglich lange, ungestörte Mge Verwechslung den Lorbeer ihm aus's Haupt gedrückt. Stunden für sich, zum ersten Male wieder seit jener Zeit, da Aber sie hatte geschwiegen, der Gedanke, daß sie, gerade sie es sie an ihrem Bilde gemalt, dem Bild, das dem Geliebten

dm sein sollte, die ihm den vernichtenden Schlag beibringen mußte, gehofften Preis, ihr selbst aber die Entsagung gebracht. Es war ihr unerträglich gewesen. Die Mutter und die Schwester war ein schwerer Traum gewesen, den sie längst überwunden, wollten das zurückgewiesene Bild sehen, sie hatte es ihnen zeigen aber ein Gefühl der Wehmut hatte sie dennoch beschlichen, als müssen — und sie hatte geschwiegen. Wenn sie die Kraft ge- sie nach all den Jahren wieder vor ihrer Staffelei stand und Sunden hätte zu reden in jenem Augenblick, laut

mit, über die sie «egung nur sckwer unterdrückend. Sie selbst hatte noch nicht hingezogen war. Endlich! Waren das nicht Schritte auf de? alles weggeräumt, und das Bild, sein Bild, stand noch oben. Treppe? Sie stand regungslos und lauschte mit verhaltenen: »Ja, er bat um den Schlüssel und bedauerte zu hören, daß Atem. Er war es — ja — die Tritte kamen zum letzten Stock- du auch dort oben heraus willst am ersten. Er wolle dir ein werk herauf. Mit fröhlichem Lachen sprang sie zur Türe und paar Kleinigkeiten lassen

— auf das Bild, das sie in der Kiste gelassen hatte, in der es ihr er hatte gefürchtet, sie anders zu finden, vergrämt, verbittert, zurückgeschickt worden war. Der Deckel war jetzt abgenommen, alt geworden und verblüht. Langsam trat er ins Zimmer und es stand so, daß das helle Licht durch das Fenster darauf fiel, schloß die Türe hinter sich. Sie stützte sich schwer auf die Lehne des Stuhls. Er hatte es „Ich bin gekommen, endlich gekommen, Fräulein Liesel, um gesehen — er hatte es selbst hervorgeholt

Mo- „Hier in diesem Räume. Dort stand das Bild. Ich sehe naten schon ein glückliches junges Frauchen, und das nicht viel es noch jetzt vor mir wie das Dämmerlicht in der Ecke meine minder glückliche Muttchen weilte auf Besuch bei ihr in Thü- Auqen zu trüben schien, wie ich es hervorholte, es erkannte.

4
Giornali e riviste
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1913/12_12_1913/IS_1913_12_12_3_object_1014809.png
Pagina 3 di 8
Data: 12.12.1913
Descrizione fisica: 8
, als wir uns auf der Treppe begegneten, mir sanft auf die Schulter klopfte und sagte: „Frau chen, was haben Sie da oben für gesegnete Herzen: Gott der Herr erhalten Ihnen Ihr Glück!' — dann meinten wir Wohl, wir wären auf dem Gipfel. Aber es sollte noch besser kommen. Herbert hatte ein Bild auf die Ausstellung geschickt. Selbst Hinreisen konnten wir nicht. Eines Tages stürmte er die Treppe hinauf und riß den Glocken-i zug ab beim Klingeln und hielt mir, der Halberschrockenen, ein Zeitungsblatt unter die Augen: ^,Lies

, Erna, lies!' Ja, da stand es gedruckt, daß er zu den tüchtigsten unserer jungen Maler zu rechnen sei und sein Bild eine der Perlen der Ausstellung; und er faßte mich um und küßte mir fast die Seele aus dem Leibe. Seliger Augenblick! Und fünf Tage nachher brach er wieder wie ein Wetter herein, unter jedem Arm eine Flasche Champagner. — Wie leuchteten die blauen Augen! Solche Freude habe ich nimmer gesehen. „Erna, ich habe das Bild verkauft für zehntausend Mark!' jubelte er, und hielt die Flaschen

hoch auseinander, „komm an mein Herz, die trinken wir ganz allein aus!' Und auf meinem Rücken kreuzten sich die beiden dickbäuchigen Pon- sardins. > Unsere Hochzeitsreise machten wir jetzt auf die Ausstellung. Und als wir zum ersten mal vor dem Bilde standen, an dem der Zettel „Verkauft' prangte, da kam jener Stolz über mich, daß ich auH mein Teil dazu getan. Das Bild hieß „Am Jlken- see', und die vielbewunderte Frauengestalt auf dem- Stein im goldenen Sonnenlicht — das war ich! Ich mußte

überging. Dann kehrte er mir langsam, den Rücken. „Komm, Lilly,' sagte er zu seiner Begleiterin — also ''wieder eine LZraut oder gar Frau, glückliches Wesen! — „das Bild ist schlecht: ich weiß nicht, was die Leute daraus machen.' „Aber die Figur auf dem Felsen ist doch reizend!' entgegnete die Dame mit matter Stimme. ' i „Seine Maitresse: die siud meistens hübsch!' sagte er gleichgültigen Tons. Sie gingen. Er sprach leise mit ihr weiter. Ich sah, wie sie schnell den Kopf nach mir zurückwandte

und wie sie erstaunt die Lip pen öffnete. Er zog sie mit sich fort. Ich bebte. Das war der zweite Hieb. Aber er ging vorbei. Er konnte nichts mehr treffen; ich deckte.die Hände über die Augen, nur ein zweites „Gott sei gedankt!' drang aus meines Hirzens Tiefen auf. Ich blickte auf das Bild, auf den Stein — klar stand jede Minute dort vor meinem Blicke — da trat Herbert zu mir. Ich sah ihn an. Er neigte sich zu mir. „Deine Augen leuch ten wie damals am See, Erna!' flüsterte er. „Das macht, weil ich dich so lieb

5
Giornali e riviste
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1911/29_12_1911/IS_1911_12_29_414_object_984456.png
Pagina 414 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
Kompliment, Herr Holbein-Rüttelberger. Das ist ein Meister stück! Das muß in die Ausstellung!' Neugierig drängte sich alles hmzu. „Ah, Fräulein Eva!' klang es von allen Seiten, während das nichts ahnende Original wie in Glut getaucht erschien. „Mein Bild?' hauchte sie halb beglückt, halb verwirrt. „Aber Herr Rüttelberger!' „Sie tun ja fast, als hätten Sie keine Ahnung, daß Herr Rüttelberger Sie gemalt hat!' sagte der Bankdirektor lächelnd. „Das habe ich auch nicht!' erklärte sie erstaunt

. „So hätten Sie das Bild ohne jede Sitzung gemalt? — Herr, das wäre eine Leistung, die —' „Ich meine, wir können uns darüber unten angenehmer unterhalten. Geben Sie mir das Bild so lange in Verwahrung!' sagte Papa Warnecke, der voll heimlicher Rührung war; und Arno Rüttelberger vor sich her schiebend, flüsterte er diesem zu: „Sie haben mir heute gegen Abend eines Ihrer Bilder angeboten. Ich komme darauf zurück und behalte dieses!' „Das tut mir leid. Aber das ist das einzige, von dem ich mich nicht trenne

ich mich ihm gern dafür erkenntlich zeigen und habe ihn deshalb schon gebeten, mir das Bild meiner Eva zu überlassen! Aber er will sich durchaus nicht dazu bewegen lassen, selbst durch die kostbarste Draufgabe nicht, die ich habe! — Mein liebes Evchen, schlimm ster aller Trotzköpfe, du hast dich umsonst auf den Kriegsfuß mit deinem Vater gestellt: der Mann liebt sein Bild mehr als dich, das Original —' In dem allgemeinen fröhlichen Tumult, der sich auf diese deutliche Kundgebung Papa Warneckes erhob, ging

6
Giornali e riviste
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1912/09_02_1912/IS_1912_02_09_7_object_982947.png
Pagina 7 di 18
Data: 09.02.1912
Descrizione fisica: 18
. Man kann aus dem Vorkommnis eine nützliche Lehre für eine bessere Anlage des Transformatorenhauses ziehen. Ein kleiner Irrtum. Ein bedeutender französischer Kunst sammler kaufte einst auf der Kunstauktion eine Landschaft von einem bekannten „Impressionisten', die er mit großem Stolz einem ihm befreundeten Maler zeigte. „Nur erscheint mir das Bild etwas zu unbelebt', meinte er, „es müßte etwas Staffage darauf sein. Wenn Sie mir auf die Landstraße, die mitten durch das Bild läuft, einen Mann oder eine Frau setzen

würden, so würde dies meines Erachtens das Bild bedeutend verbessern.' „Das ist leicht getan,' sagte sein Freund, nahm das Bild mit und sandte es 'nach einigen Tagen, mit der Figur einer alten Bäuerin auf der Straße, wieder hin. Nach einiger Zeit traf er zufällig mit dem Impressionisten, dem Urheber des Bildes, Zusammen und sagte zu ihm: „Ich war so kühn, eine Ihrer Landschaften, die im Besitze von Herrn B. ist, neulich zu ver ändern. Ich habe auf die Landstraße eine alt Bauernfrau ge malt.' — „Auf die Landstraße? Ich erinnere

mich nicht, je ein Bild mit einer Landstraße gemalt zu haben. Ich möchte wohl das Gemälde mal sehen und die Wirkung Ihrer Änder- und beobachten.' — Sie fuhren beide zu Herrn B., der sie vor die Landschaft führte» Der „Impressionist' wurde grün und gelb vor Wut und Ärger. — „Elender', schrie er außer sich, „was haben Sie getan? Das ist ja gar keine Landstraße, das ist ja ein Fluß.' Die Entdeckung eines vermeintlich ausgestorbenen Tiers. Die Forschungsreise^ die unter der Leituug von Professor Townsend, dem Direktor

7
Giornali e riviste
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1913/20_06_1913/IS_1913_06_20_4_object_1024435.png
Pagina 4 di 8
Data: 20.06.1913
Descrizione fisica: 8
machte sich der Ingrimm eines ehrlichen Künstlers Lust, vor dessen Augen sich Guidos Ringen abspielte. Ja — wenn sein Schüler in solche Hände, in solche Gesellschaft geraten war, dachte der! ergrimmte Adrinot, dann konnte er es frei lich nicht weiter bringen. ' „Nimm dir ein eigenes Atelier, frage niemand — denke an meine Ratschläge uiü> male frisch drauf los! Und das, Bild sen dest du, sobald es fertig ist, ohne es einen Menschen gezeigt zu haben, zur Ausstellung nach München, die ich und Luise

— ungestört, unbeirrt durch äußere Einflüsse — wer weiß — bielleicht doch — vielleicht doch! ' . Ein Atelier war bald gefunden. Wieder durcheilte er Kirchen und Galerien, wieder' berauschte er sich.an dengenlalten. Farben wundern — dann sing es ans - Werk.^ Undc der Raüsch-^m dem er begonnen,, hielt Hesmal HchMKWMtm wuchsen nur' so aus vor der er stand,, so K lange . das Tageslich t leuchtete. Kein Ur-^ tell' 'Mte7'ihn»/mlr^ seine Augen sc^en Las Bild, und sie sahen nur das,, was. ihm im- Geiste

vorschwebte.„ In wmigen . Monaten hatte er der Vollendung nahe gebracht,^ was ihm in den verflossenen Jahren nicht mög lich gewesen war. Jubelnde Briefe an Andrinot gaben diesem Kunde von dem, was geschah. Der triumphierte mit Gu.ido. Was ihm dieser über das Gemälde schrieb, be-, frredigte ihn in hohem Maße. !Tas mußtet etwas werden! Und gleichzeitig wurde, dies Bild ja auch die beste, einzige Antwort, die dem aus Rom erhaltenen Briefe gebührte; losigkeit zurückzufallen schien. Das kannte Andrinot

, diese Zweifel, an denen fast alle Künstler litten, ging ein Werk seinem Ende entgegen. Und er sandte Guido erprobte Ratschläge gegenüber dieser Kalamität: „So bald du den letzten Pinselstrich getan hast Reisequemlichkeiten im Ausland: Gepolsterte 3. Klaffe auf engl. Eisenbahnen. ein Baoeis, wer der Unfähige gewesen sei, der Tälente nicht' begreifen könne. Andrinot ließ sich in seiner Siegesgewißheit auch nicht durch spätere Briefe Guidos stören. Briefe, welche verrieten, daß nun das Bild

sich seiner Vollendung näherte, dieser in seine alte Mut — keinen Blick mehr auf das Bild ! Aende- rungen schaden meistens in dem Fall. Ein sicherer Mann soll das Bild verpacken -- du laß die Hände und die Augen davon!' (Schluß folgt.) ^ Der Kriegshasen von Pola (Oest.)

8
Giornali e riviste
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1911/29_12_1911/IS_1911_12_29_389_object_984341.png
Pagina 389 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
sie nun in stummer Verzweif lung, ganz zusammengesunken in der Sofaecke und starrte vor sich hin. Da fiel plötzlich ihr Bild ihres Gatten, , unwillkürlich faltete sie die Hände, und Träne um Träne rann aus ihren schönen Augen in den Schoß. „O du — du!', rief sie im Übermaß ihres Empfindens, „wie ist's dir nur möglich, mich so leiden zu lassen? kannst du mir nicht helfen, mir nur einen Schritt entgegenkommen?' Sie erhob sich, ging langsam zu dem Bilde hinüber und betrachtete es mit überwallender Zärtlichkeit

; dann umschlang sie plötz lich mit beiden Armen das Bild und drückte einen leidenschaftlichen Kuß auf die kalte Leinwand. „Mama, — schäme dich!' ließ sich ganz ener gisch Paulchens Stimme vernehmen. ' Und Mama schien sich wirklich zu schämen, denn-sie fuhr tötlich er schrocken Herum, und ein tiefes Rot überlief ihr Gesicht, bis hinauf zu den blonden Haarwurzeln. Doch als sie erleichtert wahrnahm, daß kein ande rer ZeUge da war und Päulchen so Herausfor dernd putzig vor ihr stand, ganz Kopie des Fräuleins

, da konnte sie sich eines Lächelns nicht errwehren, und sie hob das Kind auf ihren Arm. „Warum soll ich mich schämen, Pauli? ist's nicht recht, wenn ich den Papa küsse?' „O ja, den Papa schon, aber das Bild nicht.' Gisa drückte stumm den Knaben' an ihre Brust, es ging eine merkwürdige Wandlung in ihr vor. „Wer hat dir das gesagt, Pauli?' „Das Fräulein.' „So, warum? hast du vielleicht auch Papas Bild geküßt?' „Ja.' „Du meinst also, Pauli, daß wir den Papa in Natura küssen dürfen?' ^ „O ja, aber Papa

11
Giornali e riviste
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1912/04_10_1912/IS_1912_10_04_3_object_1140084.png
Pagina 3 di 18
Data: 04.10.1912
Descrizione fisica: 18
von A. Rupp in Saarbrücken. ^ wollte Gertruds Bild nicht mehr in jenem strahlenden Licht vor ihm erscheinen. Es blieb dunkel vor seiner Seele, nur , ein Ehaos von Gedanken raste in wilder, unsteter Flucht durch ö sein Hirn. Ganz langsam, allmählich erst gewann die ruhige Über legung die Oberhand. Aber auch sie fand keinen Ausweg. Was hatte er getan? Er fühlte, daß er Gertrud tödlich be leidigt hatte. Sie war berechtigt gewesen, einen Antrag zu erwarten — sie hatte ihn erwartet — ohne Zweifel

ihm wieder das schrille Lachen Gertruds in den Ohren nach — ein Lachen, nicht vom leidenschaftlichen Schmerz heraus gezwungen, sondern hervorgestoßen wie in bittrem Hohn. Daß sie so lachen konnte — daß sie so gelacht hatte, als er von ihr gegangen war—! Er schlug die Augen auf. Gerade vor ihm stand eine kleine Photographie — das Bild seiner Mutter. Sie ließ sich nicht gern photographieren, die alte Frau. Es hatte vieler Mühe bedurft, ehe er sie bewog, mit ihm nach Bergen zu fahren, daß er doch wenigstens ein Bild

von ihr mit in die Fremde nehmen könne. Und die Photographie war herzlich schlecht. Bisweilen hatte er im stillen gelächelt, daß die alte Frau in dem schlichten Nahmen da eigentlich seine Mutter sein solle, seine liebe Alte, die ihm in ihrem weißen Greisenhaar, mit den tausend Fältchen um die treuen Augen, immer als die schönste aller Matronen erschienen war. Heute umfaßte er das Bild mit einem schmerzlichen und doch glückseligen Aufstöhnen: „Mutter — meine Mutter!' Jahre auf Jahre mögen im Leben des Mannes vergehen

12
Giornali e riviste
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1911/29_12_1911/IS_1911_12_29_94_object_985736.png
Pagina 94 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
. Nebenbei, denke ich mir, wandte man sich an das Auge des Nächsten mit seiner Miniaturreproduktion. Augen sind nicht nur treue Spiegel der Seele ihres Besitzers, „auch des Anderen Bild Werfen sie treulichst zurück' — heutzutage wie ehedem. In diesen beiden Arten von Anschauung liegt viel Poesie; wie Silberbänder zieht sich denn auch die Verherrlichung des rieselnden Wiederscheins und des Spiegelns in geliebten Augen durch unsere ganze Literatur. Siegfried besah im klaren Springquell sein Heldengesicht

, Ingraben verschmähte ihn nicht, als sie ihr rotblondes Haar flocht; Hermann und Dorothea „sahen gespiegelt ihr Bild in der Bläue oes Himmels schwanken, und nickten sich zu und grüßten sich freundlich imSpiegel.' —. Die Zähl der romantischen Helden und Heldinnen, die Augen- spiegelbrlder produzieren, ist Legion. Im Wasser spiegeln sich nicht nur Wange an Wange ge schmiegt, liebende Männlein und Fräulein, das größte und weiteste Wird da als Reflex zurückgeworfen. Segelnde Wolken, die himmlische Königin

ihres reinen Kindergemüts er klärte, worin Grete fehlte. .. Da kannten ihr Mitleid, ihr Jammer keine Grenzen. Sie wollte durchaus zu ihr und ihr zureden, wieder gut zu sein. Rosen mochte sie vorläufig nicht sehen, auch nicht sein Ruhmes bild. Frank sah ein: es war am besten, sie aus Berlin for-zu- nehmen. Sie fuhren ins Riesengebirge, um in seiner Schnee pracht zu wandern und zu rodeln; der häßliche Eindruck schwächte sich ab, doch das kurze, vollkommene Rosenglück kehrte nicht wieder. Wie das Menschenlos

13
Giornali e riviste
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1916/10_03_1916/IS_1916_03_10_6_object_983155.png
Pagina 6 di 12
Data: 10.03.1916
Descrizione fisica: 12
km, wie tief die kleine Rosemarie Sie liebt.' Dabei hatte sie ihn groß und lachend ange strahlt mit den Völlen Blicken ihrer ver wirrenden goldbraunen Augen. Und er war immer unheilvoller verstrickt in das Netz der schönen Zauberin, neben der das Bild der stillen blassen Rosemarie erbleichen mußte. Jetzt, da sie daherkam, Blumen empor zu allen Fenstern reichend, erkannte sie plötzlich mich ihn. Er erriet es an dem erst jäh er blaßten und daun wieder von Glut über flammten Gesicht, das unfähig

die neugierigen Köpfe von Huppertz uztd Müller, die knurrten und auch zurückblicken wollten, sanft zurückschie bend, um noch einmal Rosemarie grüßen zu können. Tann rollte der Zug davon und das Mäd chen, der Bahnhof, die Häuser, die Türme,' die Stadt blieben zurück. Die Stätten des Krieges empfingen Klaus Ohnsorg und seine Gefährten. Das neue, bunte, große Leben erfüllte ihn uild umbrauste ihn. Da !var nicht Zeit, mehr, an das Bild des blond haarigen ernste» Mädchens zu denken. Nur die kleinen Rosen

von dem kühlen Wind umwehen zu lassen. Die Sonne war am Untergehen. Der eine Teil des Himmels, in den sie über das Wasser hin die grünen Türme am jenseitigen Ufer ragen sah, war stählern grau, der andere aber war überbreitet von Streifen ver- schiedenfarbenen Rotes, das sich vom blassen Rosenrot bis zum dunkelflammenden Pur pur steigerte. Sie lehnte den Kvps zurück an die Tür und blickte verträumt auf das schöne Bild vor ihr. Weiße Schwäne zogen daher auf der Flut, fern am Horizont erschien ein Helles Segel

14
Giornali e riviste
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1914/25_09_1914/IS_1914_09_25_14_object_1002507.png
Pagina 14 di 16
Data: 25.09.1914
Descrizione fisica: 16
. Als Sinn bild der Schönheit war sie der Venus heilig, als Zeichen der Liebe dem Amor geweiht und als Symbol der Jugend und Schönheit stand sie der lieblichen Aurora am nächsten. Bei °den Festen der Gottheiten schnlückten sich die 'Opfernden mit Rosenkränzen, ja selbst die Opfertiere erschienen im Schinucke der Rosen und als selbst die barbarische Rau heit menschlicher Sitte?: gewichen waren, lebte die Vorliebe für das holdeste Kind Floras unbekümmert fort im Gemüte der Völker. Die Rose

, der» Los, tvag's mit Geduld! Kaum hatte Jesus diese Worte . Von I. vatzer. gesagt, da sprießt ein wundernettes Rös- lein aus dem Moose hervor, Moosröslem genannt. Dasselbe war so lieblich und schön, daß yran eA unmöglich übersehen konnte. Das Blümlern aber blüht jetzt in jedem Land, der Demut stilles Bild. Als Joseph und Maria vor der Grausamkeit des Herodes mit dem lieben Jesukinde fliehen mußten, trafen sie in der Wüste einen dornigen Strauch.' Auf diesem trocknete die Gottes mutter die Windeln

haben. Nachclruck verboten. Blühen in einem Garten drei Rosen an einem Stiel, so kommt gar bald eine Braut ins Haus; doch eine vereinzelte, verspätete Rose im Herbst bedeutet einen Todesfall in der Familie. Werfen Liebele Rosenblätter ins Wasser und zwei schwimmen zusammen weiter, so kommt das Paar zusammen. Der Duft, der dem Rosengarten des Zwergkönigs Laurin entströmte, hatte tounderbare Kraft. Er machte Leid und Kummer vergessen und brachte Kranken die Genesung. Federmann kennt das herzige Beuchen, da) Bild

18
Giornali e riviste
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1915/01_10_1915/IS_1915_10_01_6_object_988328.png
Pagina 6 di 8
Data: 01.10.1915
Descrizione fisica: 8
. Und nun sah er ein junges, schönes Men schenkind, das bereit war, um dieser idealen Güter willen alles zu opfern, was es sich in jahrelangen Mühen errungen hatte. Eine geachtete, sichere .(^istenz. . Hempel war durch und durch Krimina list, aber er war mehr als alles andere Mensch. Darum griff ihm Miß .Armsters Wesen ans Herz. Er zögerte zu gehen. Dann besann er sich, zog die Photographie der Gefangenen heraus und legte sie Miß Ärmster vor. „Wollen Sie mir sagen, ob Sie dieses Bild kennen

? Es ist das der namenlosen Gefangenen.' „Vielleicht wäre es ihm. ohne die letzte Be merkung gelungen. Miß Ärmster zu über rumpeln und ihrer Ueberraschung einen Namen abzuringen. Aber er brachte es nicht über sich, dieses edle junge Wesen durch eine List zu täuschen. Miß Ärmster starrte .erschrocken auf das Bild, während tiefe Röte langsam ihr lieb liches Gesicht überzog. Sie schwieg. „Nun— wollen Sie mir nicht antworten? Sie versprachen mir doch die Wahrheit!' Da sagte sie langsam mit einer hilflosen Bitte im Blick

: ,Za — ich will nicht lügen — ich — kenne diese Frau. Aber wenn Sie barmherzig sein , wollen, dann fragen Sie mich nicht mehr. O mein Gott — und sie ist gefangen!' Mit einem Seufzer steckte Hempel das Bild wieder zu sich. Dann drückte er Miß Arm sters. Hand zum .Abschied. „Nein. Ich frage nichts mehr. Sie haben die Hoffnungen, welche ich an diesen Besuch bei Ihnen knüpfte, enttäuscht. Miß.Ärmster, Und doch — ich kann nicht anders, ich Muß es Ihnen sagen: Sie haben mir gezeigt, daß es auch noch Menschen gibt

19