", dort im Winkel sitzen zwei vertieft in eine „Mühle", am .Fenster lehnen sich einige über den Tisch und treiben ein lustiges Festungsspiel. Kurz, eine Zerstreuung für alle, auch für jene, die sonst im Bette liegen, auch sie erheben sich für einige Minuten zu einem ergötzlichen Spiel. Doch schon allzubald kommt die. Zeit der Wendvisite. Ich komme in das Zimmer und mache alle aufmerksam: „Visite!" und.gleich bre chen sie ihr lieb gewonnenes Spiel ab;- es herrscht auch im Spital militärischer Gehorsam
da mancher nach der Me nage, „jetzt war halt noch so ein Schluck Bier gut", „tak, tak, pivo", bestätigt ein polnischer Jude — doch Wasser leistet bessere Dienste, sagt der Arzt bei der Visite manchmal! Dafür wird aber geraucht, gespielt, gesungen — trotz der Heimwehgedanken, die manchem das Herz be klommen halten. Ich beeile mich, schnell eventuell mit Bronchitis Behafteten nach der . ärztlichen Verordnung die bekannten „Wickel" anzulegen oder Magenkranken Prisnitzumschläge zu machen, kurz, meine Pflicht noch voll
auszuführen, noch einige Medikamente zureichen — dann setze ich mich noch für einige Wgenblicke zu den fidelen Leuten, sie erzählen mir von den vielen schlaf losen Nächten in den Schützengräben, kurz, von diesem und jenem — bis die Nachtinspektion kommt und zur Nachtruhe mahnt. Noch eine Vier telstunde — es werden noch gleich einige Besuche gemacht — mancher sucht einen Kriegskameraden auf, mit dem er im Schützengraben beisammen gelegen, der jedoch jetzt in einem anderen Zim mer untergebracht