. Die Dienerschaft des Ritters aber eilt voll Schrecken auf dessen Schrei in's Schlafgemach; doch welch'' Entsetzen! das Lager ist leer, vom warmen Blute raucht die Wand,, unerträglicher Dunst nillet das Gemach, und der Ritter wird nir gends mehr gesehen! Der Arme, so erzählt sich das Volk, mochte selbst im Augen-' blicke der heiligen Wandlung seine Trägheit nicht überwinden, um sich vom Bette zu erheben und seinen Gott und Herrn demüthig. anzubeten, und seiner Sünde Maß ward dadurch erfüllt. Durch- göttliche
Zulassung erhielt nun der Satan Gewalt über seine Seele,, so wie über seinen Leib, die er auch in jenem furchtbaren Augen blicke an ihm geltend machie. Lange noch aber waren die blutigen. Spuren an der Wand des Gemaches zu schauen. (Unterinnthal.) 696. Der WcetscHer Witter. Auf dem Schlosse zu Matsch, das mm in Trümmern liegt,, saß einst ein gar grausamer Ritter, der seine Lust am Elend anderer sand. Namentlich litten unter diesem Herrn die Bauern der Umgegend. Einst war ein armer Bailer mit seinem Weib
und- Kindern auf dem Felde mit der Ernte beschäftigt. Da erschien, plötzlich der Ritter mit seinen wilden Knechten, ließ den harmlosen. Bauern ergreifen, nach dem Schlosse führen und in das Burg verließ werfen. Alles Bitten des Weibes und der Kinder, den Bater frei zu geben, half nicht. Endlich schien es, daß er ihnen, gnädiges Gehör schenken wollte, er ließ den Gefangenen holen und sprach zu ihm: ..Sieh', ich will dir die Freiheit schenken, doch mußt du den größten Baum, der in meinem Walde steht, fällen