St. Ni kolaus einfallen lassen'" So forderten die Bischöfe energisch. Vergnügt drehte sich Toni im Bette aul die rechte Seite. Was war aber das? Ein bartloser Nikolaus goldrosenge schmückt, wandelte zwischen den noch erregten Brüdern im Mittelgang hin durch. gefolgt von einem /weiten mit jugendlichen strahlender Stirn \m Marmorgitter drehen si, h heule um, und alles starrt aul den Meianei mul seinen Begleiter. „Ich stelle Finch, Bindet", heeinnt der Meraner mit lieblicher Stimme, „den jüngsten Nikolaus
Siidtirols vor, ein Gebilde des Meraner Bildhauers To ni. Seht, unser Neuling ist haltlos wie unsere gotische Generation"' Ein Wispern und Surren und Fragen : „Was hebt sich aus dem Bausch 'eines Mantels"? „Ein junges Weib?" .Was soll der Mädchenkopf aul ilern F.xange- liar?" „Wie versteht sich das Gold ne ben ihrem Haar?" „Kauft St. Nikolaus Mädchen?" Ein Wink. Der wachsame Bozner. der Herr des Hauses, beschwichtigt. Milde fährt der Meraner fort: „Wie alle. Brü der, werden selig
sein, wenn uns des Künstlers Absicht bekannt ist. Das Mädchen hier, hingegeben der Liebe zu unserem Herrn, hat das Haupt die nend auf sein Wort gelegt. Der Gold ball, von uns ihr geschenkt, ruht fern. Fremd ist reinem Herzen Gold. Wie sie sich Christo rein ergeben hat, schaut, so will sie ohne Eigennutz das Gold vergeben! Vergebung in allem ist ihr Wesen." Wieder ein Schwirren durch „Maria Himmelfahrt". Da fährt der Meraner Heilige gütig dem Mädchenkopf über den lichten Scheitel, und sieh, das Mäd chen schlägt die Augen
: „Sankt Nikolaus ohne Bart und ohne Brater!" Bei seinem Erscheinen im Meraner Künstlerbund taten sie alle fremd, nur sein Freund faßte ihn an. „Wer bist Du? Wir kennen Dich nicht. Ich habe geglaubt, Toni, unsern Bildhauer, vor uns zu haben. Ich sehe Dich aber ohne Bart, folglich bist Du es nicht. Wie konntest Du nur Deinem Faungesicht den Bart rauben, der ganz verteufelt gut zu Deinem Kopf gepaßt hat?" In seiner Bedrängnis gestand der Künstler, daß seiner Frau der Barl ab- St. Nikolaus ohne Bart