der Wahrheitsfindung sehen wollen. Aber es ist klar, daß man ohne die Zulassung der beantragten Bela stungszeugen schwerlich einen vollen Frei spruch hätte fällen können, auf jeden Fall nicht, ohne den Anschein der Voreingenom menheit zu erwecken. Nachdem bereits das Verfahren so vorbereitet, eingeleitet und eingeengt worden war, fand eine Hauptver handlung statt, die absolut objektiv und sachlich schien, wenn man vom Staatsanwalt absehen will, welcher in diesem Prozeß eher die Rolle der öffentlichen Verteidigung
die Verlesung der gerichtsmedizinischen Gutachten mitangehört hat, wurde von die- em Urteil zutiefst getroffen. Zutiefst getrof fen aber wurden mit diesem Richterspruch alle Südtiroler; sie befürchten darin einen Frei brief für jeden Carabinieri zur Wiederholung dieser Polizeimethoden gegenüber von Süd tirolern. Warnend hat der berühmte Rechts anwalt Gallo aus Vicenza, Vertreter der Ne benkläger, auf diese Folgerung hingewiesen: „Glauben Sie nicht”, rief er warnend aus, es handle
man mich genug geschlagen hatte . ..”, so begann einer seiner Sätze. Obwohl frei von Sympathie für die Tätigkeit des Spions, der am anderen Tage nach Amerika gebracht werden sollte, fühlte ich, wie Entsetzen und Zorn mich packten. „Geschlagen? Wer hat Sie geschlagen?” — „Die amerikanische Militärpolizei!” — „Und da wehren Sie sich nicht, nach Amerika gebracht zu werden? Und da sagen Sie, die USA seien Ihnen, weil es ein Zurück nach Rußland für Sie nicht mehr gibt, immer noch lieber als ein euro päisches Land
, geprügelt, gefoltert worden waren, und ich den noch nicht entschließen konnten, diese „Hü ter der Ordnung” zu bestrafen, hat sich einer gewaltigen Blamage ausgesetzt. Daran ändert die Tatsache nichts, daß die schlimm sten Berserker in Uniform nicht gerade frei gesprochen wurden, sondern unter eine Am nestie fielen. Jedenfalls zogen die beamteten Prügler frei davon, während unter den Ge prügelten, die hier als Kläger auftraten, einige in Ketten abgeführt wurden, zurück in die Gefängniszelle
gegenüberstand. Würfe man solche Gleichgültigkeit den Rich tern von Trient vor, sie würden dies als die größte, die ungerechteste Beschimpfung emp finden. Gut, aber dann macht euch nicht mitschuldig daran, daß Polizisten auch zu künftig ruhig weiterprügeln und weiterfol tern dürfen, in Italien wie in allen anderen Ländern! Wie es in den Berichten über den Prozeß heißt, haben die Zuschauer, soweit sie Ita liener waren, die Prügelpolizisten freudig begrüßt, die frei aus dem Gerichtssaal spa zierten