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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 3 di 14
Data: 19.02.1921
Descrizione fisica: 14
«300 CU» pro 1021), für SüdNrol 2533 £lw (2800 Lire pro 1921) von der Landeskasse gezahlt werden müssen In dieser Post liegt keine Bevorzugung des Trentino, trotz der so un gleichen Ziffern, denn diese Beträge werden der Landeskasse rückersetzt von den Sanitätssprengeln. Die Ungleichheit erklärt sich aus den verschiedenen Systemen, die im Trentino und Süd tirol herrschen: während im Trentino hohes Wartgeld und niedere Ganggebühren fixiert sind, so ist dies in Südtirol gerade umgekehrt

. Einer Klärung wird aber die folgende Post be dürfen, in welcher für notleidende Sanitätssprengel 20.000 Lire eingesetzt sind. Südtirol scheint nach Ansicht des Trentino keine notleidenden Sprengel zu haben (Franzensfestei), da eine Zu weisung aus dieser Post nicht erfolgte. In dieses Kapitel wäre übrigens das neue Erholungsheim für Lungenkranke auf Palmschoß einzustellen. Dos 3. Kapitel behandelt die Humanikäksanstalken: Ver- gine, S. Jlario, Stadlhof. Die Einstellung des Betrages von 168.828 Lire

für das kleinere S. Jlario und von 106.161 Lire für das größere Skadlhof findet die Erklärung in der Kriegs beschädigung der italienischen Anstalt. Einer näheren Beleuchtung wert erscheint die Post 36: Bei träge an verschiedene Korporationen und Gesellschaften. Liier ist im Jahre 1920 eine Summe von 160.170 Lire, pro 1921 eine Summe von 168.370 Lire eingestellt; für Südtirol sind von üesen 330.000 Liren effektiv ausgewiesen 22.000, je 10.000 Lire ürs Jesuheim und je 1000 Lire für die Bozcner Rettungsgesell

, Arbeiterpensionat Trient 1000, Asilo delle Grazia Sacco 1000, Providenza Arco 3000, Waisenhaus Lenzima 1000, verschiedene Spesen 500 Lire. (Pro 1921 sind die Ziffern etwas höher gehalten.) Hier ist Südtirol wohl etwas stiefmütterlich behandelt worden, wenn immer auch die mir gegebene Erklärung, daß sich die Slldtiroler Bereinigungen zu wenig rühren, einige Berechtigung haben mag. Es kann daher allen hier außer acht gelassenen Humanikäksanstalken und Ver einen nur dringend empfohlen werden, dem Beispiele

der Tren- llner Kollegen zu folgen, und wo 7lok ist, bllklich zu werden. Dag 4. Kapitel behandelt das Ilnlerrichkswesen. an erster Stelle die Mittelschulen, wobei festgestellt sei, daß Südtirol 5900 Lire, das Trentino 5500 Lire für diesen Zweck erhält (1920). Das Franziskaner-Gymnasium Bozen und das Lyceum Bozen erscheinen mit je 2000 Lire, das Gymnasium Meran mit 1400 Lire bedacht. Das 5. Kapitel behandelt die L a n d e s k u l t u r. Darunter fallen die Landesanstalt St. Michele, die provisorische

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 22.04.1921
Descrizione fisica: 12
. DieS gab uns die Hoffnung, baß eS unS wenigstens vergönnt fein werde, gemeinsames Leid gemeinsam zu tragen. Doch auch dieS will man unS nehmen! Angeblich ,,wn» ein altes, den Italienern zugufügteS Unrecht gut zu machen', hat die italienische Regierung unS Ladiner mit dem Trentino zu einem Wahlkreis vereinigt; »aus Gründen der besseren Verwaltung und beS leichteren Verkehrs' will sie die alten deutschen Siedlungen des NonSbergeS und deS FleimStaleS vom deutschen Südtirol albtrennenl

. Damit legt sie unser Schicksal in unser eigene Ladiner und Deutsche beS Wahlkreises Trient! Des halb muß der Wahltag uns gerüstet finden! Einmütig und geschlossen wie bisher wollen wir in diesen Entscheidungs kampf gehen! Hier Südtirol! Ties sei unser Kampfruf! Tie Ziele, für die Südtirol in die Wahlen geht, sind auch die unseren. Wir wollen jene Freiheiten uno Rechte, bi« notwendig sind, unserm Volle sein Dasein, unserm Lande den tirolischen Charakter zu erkalten! Wir wollen, daß die heimatliche Erde

eines stetigen Aufstieges erlangten. Nach gründlichen Beratungen Mer unser Verhalten bet den Wahlen und über die Kanoidatenfrage wurde von den berufenen Vertretern der laöinischen Täler und der deutschen Randgemeiudeu beschlossen, zum Protest gegen unsere Zu- > Weisung zum Wahlkreise Trient, zum Protest gegen die be- > absichtigte Eingliederung tn die Provinz Trentino, zum Pro- ! test igegen den Friedensvertrag eine eigene Liste aufzustjeÜem Um unser Gefühl untrennbarer Zusammengehörigkeit mit ' Südtirol

. 6. Franz. Kostner, Wirt und Bauer, Corvara. 6. Josef Temetz, Bauer, St. Ulrich 7. Tr. -Benigno Testor, Advokaturskanbckat, Buchen stein, DaS Edelweiß, die Blume unserer Berge, sei daS 'Sinn bild unseres Wollens und daS Kennzeichen des Stimmzettels unserer Partei. Südtirol den Südtirolern allzeit! i Tie Tiroler Autonomistenpartei. Der Deutsche Verband und die Parlamenkswahlen. Der Wahlaufruf des Deutschen Verbände» in Südtirol bildet in der Trientiner Presse den Gegenstand eifriger und höchst

Südtirol» tn Trient ebenso ungehalten sind über die Tenoenz und den Inhalt der Kundgebungen, mit denen die sozialdemokratische Pattei Süd- '.'l» bisher an die Oeffentllchkeit getreten ist. Wir vermuten Ü.Ü öoß st« ihr« helle Freude an den Angriffen haben y® sitzt von den Südttroler Sozialdemokraten gegen m „Deutschen Verband gerichtet werden. Die Versuche des “«'»iw«» zu icywacyen, mo m Wasser auf oie nll M e . u ~i'er Gegner in Trient. Wie mag sich klefe Schützenhilfe dt« .Liberia' innerlich erfreuen

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 13.12.1921
Descrizione fisica: 8
nicht entsprechend heraus, wie auch die andere, daß jene Schülleitenin eine Italienische Lehrerin habe entlasse» lassen. Der Redner be- dauert es, daß man, was Südtirol betrifft, nur a u f G r u n d von Eindrücken und nicht a u f G r u n d w i r k l! ch e r Kenntnis alles beurteile. So wurde erst gestern in den Zeitungen gemeldet, daß der Bürgermeister von Bozen die Bolkszählungsbogvn nur in deutscher Sprache ausgegeben i)uit>c. . Der Redner ist ln der Lage, erklären zu -können, daß die Volks- zählungsbogen

doppeksprachig waren. Es ist wahr, daß der Bürgermeister von Bozen die Verlautbarung über die Volks zählung in deutscher Sprache machte, aber nachdem man ihn eingeläden hatte, die Kundmachung auch in italienischer Sprache auszugeben, kam er der Ansforderung sofort nach. Der Redner setzt dann die Schulfrage und innere Politik in Südtirol auseinander. Er sagt dann „Kein Italiener von ge sundem Stil kam: die Evenüalität der Aufgabe des Brenners ins Auge fassen. Man kann nicht verstehen, daß die Tore Ita liens

ungefähr 150.000 Fremde jährlich das Trentino und Südtirol besuchten,- jetzt, bei der Ent wertung der österreichischen und deutschen Valuta ist dieser Fremdenzustrom aus den nördlichen Gegenden sehr zurückge- gangen, konnte a>ber teilweise von den Italienern'mettgemacht werden, welch letzterer Umstand wohl auch einen hohen politi schen Wert hat. Der Schutz dieser Interessen muß von uns mit derselben Sorgfalt wahrgenommen werden, wie jene militäri sche, man darf aber nicht vergessen, daß heute

Verfolgungen und Willkür kennen werde, wie dies durch lange Jahre die Italiener des Iulischen und Tridentiinschen Be- nezien unter der kaiserlichen österreichischen Regienmg erfahren »rußten.' Der Red-ner erklärt sich mir als einen bescheidenen Ausführer dieser Direktiven. Auch die Presse werde überwacht und vielleicht mit etwas zu großer Strenge. Er glaubt, daß es zu früh sei, das italienische Preßgcfctz auf Südtirol aiiszudeh- nen. Jedenfalls sei der Stock in Südtirol nicht anzuwenden, dem, die Oiefühle

die Düdtiroler Frage vom Sen. Vitelli nochmals zur Debatte gebracht. Vitelli anerkennt, daß die Fehler, welche in Südtirol begangen mutften, nicht dem Aeiieralkoniinissär z »geschrieben werden dürften. Rach ihm spricht der Sen. Spirito, welcher der Regierung- große Flauheit vorwirft, unld daß es -erst der Initiative der Bischöfe von Trient und Brixen bedurfte, damit auch die Regienmg in den la-dini- schen Täleni znr Wiederherstellung der italienischen Sprache K . Der Sen. Spirito beklagt sich Min

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 23.08.1921
Descrizione fisica: 8
bei den Südtirolern gern gesehene Gäste, so öffnen sich ihnen jetzt zum Willkommen die Arme und die Herzen. Wem es vergönnt war, nach der Beendigung des Krieges wieder die altgewohnten Stätten von Südtirol auszusuchen, der weiß davon zu erzählen, mit welcher innigen Freude die alten Freunde bei ihrer Wiederkehr begrüßt wurden. Nicht mit vielen Worten: aber ein stummer Händedruck, ein Blick, der die Bewegung des Gemüts er kennen ließ, besagt, daß hier Gefühlswerte mitsprechen, die weit über alles wirtschaftliche

-Interesse an der Einkehr des Besuchers hinaus- gehen. Und es Ist auch eine Pflicht der Deutschen gegen ihre Stammes genossen südlich des Brenners, sie nicht zu vernachlässigen. Die Tatsache, daß politisch Südtirol dem Königreich Italien unter gänzlicher Mißachtung des vielgerühmten Selbstbestlmmungsrechtes der Nationen einoerleibt ist, besteht: mit ihr Ist zu rechnen. Aber unbe- schadet ihrer neuen staatlichen Pflichten will sich die Bevölkerung Ihre auf der uralten Zugehörigkeit zum deutschen

, den Fremdenverkehr ln Südtirol nach Möglichkeit zu heben. Denn der Fremdenverkehr ist neben dem Obst» und Weinbau die einzige nennenswerte wirtschaftliche Quelle, aus der dies Land schöpfen kann. Der Fremdenverkehr aber hat ln Südtirol von jeher seine Hauptzufuhr, ja seine einzige Zufuhr von Be deutung aus dem Deutschen Reiche und den deutschen Tellen Oester- relchs erhalten. Die Engländer bevorzugten immer die Schweiz und die Franzosen, die ohnehin weniger gern die Grenzen ihres Landes ver- lassen

, haben Im Dauphine, in Savoyen und an der französischen Mittelmeerküste genügend von dem. was andere in den Alpen uno im Süden suchen. Sie werden auch jetzt nicht nach Südtirol kommen. Und die Italiener können schon der Zahl nach den Ausfall nicht ausgleichen, welcher den Südtirolern durch den Berlust des deutschen Reiseverkehrs droht: das hat bereits die Erfahrung des Sommers 1920 ergeben und wird sich voraussichtlich noch mehr zeigen, wenn Südtirol für sie den Reiz der Neuheit verliert. Freilich

, wenn sie von einem ähnlichen Geiste getragen sind. Auch die Angehörigen des italienischen Militärs treten in Südtirol als Träger dieser Gesinnung auf. — Das Streben der Bevölkerung nach einer da» deutschsprachige Südtirol und seine ladinifchen Bezirke umfassenden kulturellen und administrativen Autonomie hat ln der Zeit seit Beendigung des Krieges noch keinen erkennbaren Erfolg davongetragen. Ein Zeichen dafür, welchen Weg die Regierung einschlagen will, und zugleich von hoher Bedeutung für den Südtiroler Fremdenverkehr

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 6 di 6
Data: 24.08.1920
Descrizione fisica: 6
Südtirol mit seinem Handel- und Geschäftsleben, fei nem stolzen, freien Bauernstand. Der deutsche Fremdenver kehr hat uns groß und reich gemacht. Ein imve-ialistischer Raubzug, wie ihn die „Epoea' empfiehlt, würde gleich- bedeutend sein mit dem Raubbau am Reichtum Südtirols. Der italienische arbeitshemmende Bureaukratiomus. die ita- lienischs Wirtschaft, der italienische uns fremde Verwaltungs und Verkehrsapparat, der auch unsere bisherigen Bedürfnisse absolut nicht kennt, die Unmöglichkeit, unseren

Fremden Weiterarbeiten lassen — das Wiedsraufblühen Südtirols hätte es garantiert: es könnte auf Südtirol als feine Musterprovinz Hinweisen. Die Deutschsüdtiroler würden, deutsch regiert und von diesen selbst in alt gewohnter» glücklich fortschreitender Weise selbstver waltet, wieder steuerkräftig wie einst werden, und so wohl Italien besser dienen, als wenn es Sitdtirol verwelscht. nie- derzwingt, eine wütende Irredenta schafft, welche Wirtschaft« iiche Zusammenarbeit unmöglich macht

zwischen italienischem und deut schem Wesen voll bewußt sind und welche auch unser Vertrauen zrr gewinnen trachten. Rur sie werden Italien einen guten Dienst erweise^, bis dieses selbst, wie auch die andern Staaten der Entente zur Einsicht kommen, daß man im Bestreben, un terdrückte Nationen zu befreien, nicht Millionen Deutscher frvafloo unter die eigene fremde Herrschaft bringen darf. Deutsche, kommt nach Südtirol! Der „Tiroler Anzeiger' bringt nachstehenden Artikel, Lessen Aus führungen im 2. Absah wir uns gsrq

besonders anschließen. Heuer hat Südtlrol wieder seine Sommersaison, zwar nicht in dem Mähe wie vor dem Kriege, aber immerhin lassen sich die Anzeichen eines Wiederaufblühens der Fremdenindustrie keststellen. Da bereits tm Vorjahre dle Gaststätten durch eins gründliche Ausbesserung der Kriegsschäden dem Fremdenverkehr offen standen, so lag es Heuer nur mehr an den Fremden selbst, ob sie unser Südtirol aussuchen wollen. Und wirklich sie kann n ;»i' ar sind es zumeist Gäste aus dem Süden

; finanziellen Gründen gerne Südtirol auf, da man hier im Bei hältnis zu den Luftkurorten Italiens und der Schweiz billig lebt. Der Deutsche ist im allgemeinen zwar auch nie ein Ver schwender gewesen, hat es sich aber in den paar Wochen keines > Sommeraufenthaltes gut gehen lassen und nicht mst jedem * Groschen geknausert. Wenn ich al^e, den idealeren Vorteil nennen will, der arin liegt, daß der Deutsche nach Südtirol kommt, so ist es er nationale Schutz. Beispiele zeigen es, daß dort, wohin iele Ausländer

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 02.11.1921
Descrizione fisica: 8
, können ihren Beruf bis 30. Juni 1922 ausüben und wenn sie oin diesbezüg liches Ansuchen gestellt haben, bis zur Entscheidung des Mini» steriuins des Innern über dasselbe. Art. 10. Das gegenwärtige Dekret ttitt am Tage seiner Verlautbarung im Amtsblatts (das ist a m 25. Ok tober 1921) in Kraft und wird dem Parlamente zrvecks Umanderüngin ein Gesetz vorgelegt werden. Lin italienisches Urteil über die Zensur in Südtirol. Bor einigen Wochen veröffentlichten die „Bogner Nachrich ten' einen -in der Genueser Zeitung

das Vergehen der „Herabwürdigung behördlicher Entscheidungen im Sinne des 8 300 St.-G.'. Diese Äonfiskationspraxis, nach der nicht einmal Re i ch s i ta l i en e r in Südtirol ihre politischen Ansichten frei und offen aussprechen dürsten, scheint nun in Italien doch böses Blut erzeugt zu haben. Die in Genua erscheinende Zeitung „Jl Lavoro' wendet sich in ihrer Nummer vom 26. Oktober d. I. mit äußerster Schärfe gegen diese Vergewal tigung der freien Meinungsäußerung und geißelt mit bitterem Sarkasmus

die Methoden, nach denen die italienischen Ratto- nalisten Südtirol regieren möchten. Die Kritik, die die Zeitung an diesem System übt, ist um so bemerkenswerter, als der Autor — ebenso wie Dr. Roncali — keineswegs zu den Ber- zichtspolitikern gehört, vielmehr vom Standpunkte ausgeht, daß Italien Südtirol aus strategischen Gründen zu annektieren ge zwungen war und an sich an der Brennergrenze unbedingt re sthalten müsse. Wir geben im folgenden den wesentlichen Inhalt dieser Ausführungen — unter Weglassung

einiger allzu scharfer Stellen — unverändert wieder: Der Verfasser stellt zunächst fest, daß die Ausführungen Dr. Roncalis durchaus vernünftig und maßvoll gewesen seien und fährt dann fort: „Aber in Südtirol, im neuen äußersten Rand des Vater landes, geschweige denn, daß man solche Dinge nicht schreiben darf! Ja nicht einmal lesen darf man fiel Nein, auch nicht lesen, denn Südtirol ist Italien, insofern« Besuche des Königs und der Faschisten in Betracht kommen; es ist aber noch Oester reich, was die Zensur

anbelangt Vernünftig gewesen zu sein, wenn -auch erst aus zweiter Hand, bekam Len „Bozner Nachrichten' schlecht. Die kgl. Staatsanwaltschaft von Bozen beschlagnahmte jene Nummer der Zeitung, in der der -betreffende Artikel abgedruckt war. Wir haben vor uns die inkriminierte Nummer der „Bozner Nach richten' mtt den weißen Spalten, wie sie die Herausgeber pflichtschuldigst Herstellen mußten, wenn sie sie verkaufen wollten, liegen. Die Preßfreiheit besteht also in Südtirol darin: die Ar tikel

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 17.03.1922
Descrizione fisica: 6
«influhreiche Kreise im Trentino aus dem Standpunkte stehen, Südtirol müsse, wenigstens für einige Zeit, mit dem TrenWw vereinigt blei. .den, weil das Trentino ohne die Steuergelder der Deutschen nicht leben können. Dieser Standpunkt ist alles eher als schön; in der Politik spielen -aber eben auch höchst unedle Motive eine nicht zu unterlschätzende Rolle. Daß die Trentiner sich nach unserem Gelds sehnen, -glauben -wir ihnen. Wir haben damit zu rechnen, daß sie mit -allen Mitteln trach ten werden, sichg

, daß die geniemsame Autonomie für uns wertlos ist. Denn darüber müssen wir uns klar fein: find Südtirol und Trentino einmal-durch-eine gemeinsame Auto, nctm-ie und in einer Provtnz verbunden, so b l e!i b t e s a u ch d a b e i. Eine Trennung der beiden Provin zen wird dann praktisch fast unmöglich. Das wissen wir nur zu gut. Vertröstungen aus die, Zukunft sind daher für uns wert los. Auf dem Prinzip der Verwaltungstrennung müssen wir daher bestehen bleiben. Ihre Durchführung bietet allerdings Raum für Kompromiß

richtige und -gerechte Weg der ist, die Ladiner selbst ln freier Selb-stbesti-m- nmng darüber entscheiden zu -lassen, welcher Provinz sie -ange- gltedert werden wollen. Wir sind in der lMnischen Streit frage nicht Partei; die LMner sind wed!er Deutsche noch Italiener. Dag ladinische Volk hat sich bisher in fainer Mehr heit für das Verbleiben bei Südtirol ausgesprochen. Dieser Wille sollte nach unserer Meinung unbedingt geachtet werden. Verwickelter liegen die Verhältnisse im Unterland. Für den Wunsch

der Trentiner. dieses Gebiet unter Een Umständen der Provinz Trentino sinzuoerleiben, find zum Teil geheime Gründe maßgebend, die sich der öffentlichen Erörterung ent ziehen. Im übrigen wird die Losretßung des 'Unterlandes von Südtirol unter -Hinweis auf die Tatsache verlangt, daß' -dort erhebliche italienische Minoritäten seßhaft seien, die man nicht der „Germantsievung-' überliefern dürfe, die ihnen- nach der Behauptung der Trentiner bet ihrem Verbleiben bei Süd» ttrol drohe. In dieser Frage

und Entwicklungsfreiheit italien'^ scher Minderheiten in Südtirol >in -der wirksamsten -Weise auf anderem Wege vorgosargt werden bann. Wir wiederholen -auch zu diesem Punkte, was Graf Tog- genburg auf dem Meraner Volkstag -ausgesprochen hat: es ist -selbstverständ'liche Pflicht der deutschen S-üdtiroler, sich künftig auf dle nationale Defensive zu beschränken- und jeden Versuch einer Germanisierun-g zu unterlassen. Wir unterstreichen diese Worte; denn die peinliche Beobachtung dieses Grundsatzes entspricht unterem

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 05.12.1920
Descrizione fisica: 16
auf den 12. Dezember nngeietzt. Eine varlamenta- rische Kommission wird den König von Luzern abholen. Auf der Reise über Italien soll er dem italienischen König einen Besuch abstatten. Süd-Tiroler Tagesfragen u. Neuigkeiten. Line Kundgebung in Men für Deutsch- südtirol. UeLer die am 1b. November in Men stattgtsundcjne Kundgebung anläßlich der Annexion Teutsch-Slldtirols er halten wir nackstehenoen ausführlichen Bericht: In Teutscklärw und Deutschösterreich hat man für die in Südtirol leoenden Stammesbrüder

viel mehr Jntckresjtz, als man in Südtirol selbst etwa a»tit#neit diürfte. In Deutsch land und Deutschösterreich hofft man zuversichtlich, daß das deutsche SMirol in Bälde wieder mildem deutschen Mutterland« vereinigt werde. Bekanntlich hat man sowohl in Deutschland wie in Italien den lebhaften Wunsch, daß sich zwischen den beiden Staate» und Völkern die politische,». Und wirtschaftlichen Beziehungen wieder knüpfen lassen, die im Vorteile beider Staaten und insbesondere von Italien gelegen

sind. Eine unerläßliche Vorbedingung für die Wie- devhchstellung dieser politischen und wirtschaftlichen Verbin dung zwischen Deutschland und Italien ist die Wi^rrückgabd des deutschen Südtirol an TeutWistxrreich, ist die Wietze» veressnigung des deutschen Südtirol mit Nordtirol. ' Int Sinne dieser in deutschen Landen!' verbrrWtens Auf fassung kam es bei einer am 15. November in Wien veran stalteten Trauerfeier für das verloren« Südtirol zu einer großen Kundgebung für die staatliche Wliehsrveref.nigung der Deutschen

ln Südtitol mit ihren StamMesbrMrn. Vormittags veranstaltete der Deutsche Volksrat für Wien ush MchLÄstÄLerch — fikseta ’ mit dÜÄ Lsüö der Tfroler in Wien und der Bnndesortsgiuppe Mm des A». breas Hoferbundes — in der Bolkshalle des Wiener Rat- Hauses eine Trauerstier für das verlorene Südtirol, die sich zu einer großen Kundgebung d«r Deutschen Wiens und der anderen Länder Teutschöstrrreichs für daS Selbstbestinv. mungsrecht und die völkische Freiheit der Deutschen Süd- tirols gestaltet. • An der großen

dem britischen^Lord Bryce für die völkischen Rechte der Teutscheßr Südtirols eintre!ten. Redner stellte fest, daß die Festsetzung und Auf- rechchaltung der Brcnnergrcnze nicht Nur eine nationale, sondern auch eine wirtschaftliche Katastrophe sowohl für das arme Nordtirol wie für das reiche Südtirol bedeute, welch letzteres durch die Trennung vom' Norden sein Wirtsckafttichej; ?lbsatzgebiet ftir seine landwirtschaftlichen Erzeugnisse, inS- besolioerS Wein und Obst, verloren 'yabe.^ Nachdem noch Major'Pazen

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 16.03.1922
Descrizione fisica: 8
. Die erste Gruppe dieser Vorschläge befaßte sich mit der eigentlichen Autonomie und bezweckte — unter Voran- stellung der Grundforderung nach Bildung einer eigenen Pro vinz, die Schaffung eines Selb st Verwaltung s» körpers Südtirol ungefähr nach österreichischem Muster unter genauer Festlegung jener Materien, deren Behandlung für Süd tages wesen u irol in die Kompeten allen sollte (wie z. B. Agrarwesen. Forstwesen, w.), sowie des Wirkungskreises der Landes! des zu schaffenden Land- grarwesen. Forstwesen

, Kredit- andesbehörden (Landesausschuß. Landeshauptmann) und deren Beziehungen zu den Organen der Staatsbehörden. Auch die Gemeindeauto nomie gehört in dieses Kapitel. Die zweite Gruppe oon Richtlinien bezog sich auf das Ge- biet des Minvritätenschutzes. S.ie hatten d>« Durch führung aller jener Maßnahmen zum Ziele, durch die dem deutschen Volke ln Südtirol die ungeschmälerte Erhaltung seiner Rationalität, Sprache und Kultur gewährleistet werden sollte. Ihr wesentlichster Inhalt bezog

- schen Basis aus die Arbeit wieder zu beginnen. Zwei Haupt- ziele sind uns gesteckt: die Selbstverwaltung und der Schutz des deutschen Bolkstums in Südtirol. Zwischen diesen beiden Fragen muß, trotzdem sie manchmal ineinander übergreifen, scharf unterschieden werden. Erstere, die eigentliche Autonomiefrage, ist im Grunde ein rein ver waltungstechnisches Problem; letztere eine natio nale Frage. Es wäre theoretisch durchaus denkbar, daß wir zwar eine mehr oder weniger ausgedehnte Selbstverwaltung

, die mit der im Trentino vor 1914 große Aehnlichkeit hätte. Diese Unterscheidung wird im vorliegenden Falle noch von einer anderen Alternative durchkreuzt — von der Frage, ob Südtirol eine eigene Provinz wird oder mit dem Trentino vereinigt bleibt. Es ergeben sich also vier Möglichkeiten 1. Südtirol wird eine eigene Provinz und erhält eine Auto nomie; 2. Südtirol wird mit dem Trentino zu einer Gesamt provinz vereinigt, der autonome Einrichtungen verliehen wer den: 3. Südtirol wird zwar eine eigene Provinz

wurden. | Ganz anders liegen die Dinge hinsichtlich der formalen 1 Behandlung der Autonomiefrage. Hier hat sich die Lage gegen über 1920 völlig geändert. Damals konnte man vielleicht dran denken, die Autonomie zunächst für Südtirol allein, beispielgebend für die anderen neuen Provinzen, zu verwirk lichen. Das ist heute nicht mehr möglich. Eine spezielle Südtiroler Autonomie, dle „deutsche Autonomie', wie sie von überängstlichen, schlecht Informierten Italienern genannt

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Pagina 3 di 12
Data: 10.09.1921
Descrizione fisica: 12
wieder betonen, daß wir Deutsche sind und Deutsche bleiben, solange wir in diesen Bergen wohnen, mit denen wir verwachsen sind. Die italie nische Regierung hätte in diesen Jahren zur Genüge Gelegen heit gehabt, unser Bolk und seine Psychologie zu studieren, »nd wenn sie dies mit dem ernsten Willen der Verständigung und des Entgegenkommens getan hätte, wenn sie wirklich ihre vielgerühmte „liberale, loyale Politik, die die Eigenheiten und Interessen des deutschen Bolkes von Südtirol achtet und aner kennt

', wie der schone Spruch lautete, der schon so und so oft »ns und dem Auslände vorgekaut wurde, daß man wirklich meinen mochte, Italien wolle uns nicht entnationalffieren, dann wäre sie wohl schon lange zur Einsicht gekommen', daß der Weg, unbeaueme Tatsache schon mit ln den- Kauf nehmen, sie kann dieselbe nicht aus der Welk schaffen, und wenn sie es versuchen wollte, so werden wir dafür sorgen, daß man in der Welt nicht vergißt, daß Südtirol deutsch ist und deutsch bleibt. Dom kulturhi st arischen Standpunkt

aus ist der Universitätszwang für uns Deutschsüdtiroler ein Unding, das bei näherem Lichte betrachtet, die Handlungsweise der Italiener, gelinde gesagt, in ein sehr zmeifelhastes Licht rückt. Wenn es mir der Raum gestattete, würde ich mir die Freude nicht ver- foQen können, einen Rundgang durch die Gebiete der Kunst und Wissenschaft zu machen, um der italienischen Regiemng zu zei gen, welche kulturhistorische Arbeit in Südtirol geleistet wurde und von Südtirol In die Welt hinausgegangen ist, würde der Ualienischen

Regierung die Gelehrten und Philosophen, die Dichter und Denker, die Maler und Musiker, die alle aus dem deutschen Bolke von Südtirol heroorgegangen, an Hand ihrer Werke vor Augen führen und ihr einmal über unsere kultur historische Arbeit seit Iahrhurrderten die Augen öffnen, allerdings ein wenig anders als Cttore Tolomei: doch hätte mein Weg das vor Tolomei voraus, daß er nur auf Grund von Tatsachen Wahrheit beweist, wäh rend Tolomei auf Grund einer staunenswerten Phantasie Illu sionen aufftellt

, welche jede Wahrheit Lügen straft. Da dies leider zu weit führen würde, so muß ich nur auf ein kleines Küchlein Hinweisen, worin einer unserer Gelehrten, auf seinem Gebiete einer der größten, es versucht, in knapper Form deutsche Kulturarbeit in Südtirol darzustellen. Ich meine mit diesem Buch Dr. Karl v. Grabmairs „Südtirol'. Es besteht ja auch eine italienische Uebersetzung dieses Buches, zu welcher M. Credaro das Borwort geschrieben. Man möge dieses Büchlein aufmerksam durchlesen und dann ohne Boreingenom

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Pagina 2 di 6
Data: 04.10.1921
Descrizione fisica: 6
ängstliches Gemüt zu besitzen, denn er stellt mit allen Zeichen des Entsetzens fest, daß es in Südtirol nicht weniger als 68.000 — deutsche Soldaten? nein — deut sche Feuerwehrmänner gäbe, die er zu den Bewaffneten zählt? Der Ärmel (Eine gewisse Frau Occella schlägt vor, daß jede Schule auf der Türe oder draußen eine Marmortafel mit dem Berichte über den Sieg (den bekannten letzten Kriegsbericht des Gene rals DIaz nach Vittorio Beneto) besitzen müsse, und daß der Verein Dante Aighieri alle Schulen

Bedenklicher ist schon die Tatsache, daß die führenden Red ner sich nicht gescheut haben, die Verhältnisse in Südtirol in derart wahrheitswidriger Weife zu färben und zu entstellen, daß die aus allen Gauen Italiens herbeigeeilten Zuhörer ein völlig falsches Bild der »Gesamtlage in Südtirol gewinnen mußten. Mit bewunderungswürdiger Fertigkeit haben es die Redner verstanden, durch Rhetorik, bewußte Oberflächlich keit des Urteils, gehässige Ausdeutung von Einzelnvorfällen, ja glatte Fälschungen

, wie die Unterlandsstatistik Bonattas durch und durch tenziöfe Vorstellungen Über die nationale und politische Lage in Südtirol bei ihren Zuhörern zu erwecken, die, bei ihrer völligen Unkenntnis der wahren Lage der Dinge, naturgemäß alle Behauptungen der Referenten für bare Münze nehmen und von Trient mit der Ueberzeugung nach Hause fahren mußten, daß in Südtirol ein Italiener sich kaum mehr auf der Straße zeigen könne, ohne Gefahr zu laufen, von den Deutschen aufs gröblichste mißhandelt zu werden, daß der Deutsche

Verband nur auf das eine denke, wie er schleunigst alle Italiener in Südtirol und womöglich auch im Trentino mit roher Gewalt zu Alldeutschen machen, daß der Uebermut und die Frechheit der Deutschen keine Grenze mehr kenne und es daher die höchste Zeit sei, uns nicht mit Ruten, sondern mit Skorpionen zu züchtigen. Freilich — wir sind an solche Ding« bereits gewöhnt; und so bedauerlich und folgenschwer diese, zum Teil wider besseres Wissen betriebene neue Hetze gegen uns auch sein mag, brauchten

mir die Hoffnung doch nicht zu verlieren, daß es der zielbewußt aufklärenden Tätigkeit unserer Abgeordneten in der Kammer mit der Zeit gelingen wird, der Wahrheit und der Vernunft zum Siege zu verhelfen. Was uns aber mit den schwersten Besorgnissen erfüllen muß, das ist die noch selten mit solcher Offenheit aufgestellte Forderung, daß ganz Südtirol der Charakter eines gemischt sprachigen Landes aufgezwungen, ja noch mehr, unser Land mit der Zeit italianisiert werden müsse. Der Verein „Dante Alighieri' genießt

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Pagina 3 di 8
Data: 01.02.1921
Descrizione fisica: 8
, daß erstens die Konsulate Italiens! von der italie nischen Regierung ermächtigt werden, den österreichischen Staatsangehörigen, die Bergfahrten in Südtirol unter nehmen wollen, auf Grund eines ordnungsmäßigen Reise passes und der Mitgliedskarte eines! der großen alpinen Vereine (Deutscher und österreichischer Alpenverein, Oester- reichischer Touristenklüb, Oesterreichischer Gebirgsverekn) ein begünstigtes Visum nach Siidtirol auf einen Monat für eine Gebühr von höchstens drei Liren zu gewähren

und' zweitens, daß dieses Bergsteigervisum zur beliebigen Grenz- lüberschireitung nach Südtirol berechtigt, wenn der Paßin haber sich ipach Ankunft in der Talstation bei der nächsten italienischen Gendarmerie- oder Grenzkontrollstation zum Kontrollvermerk meldet? ES ist lebhaft zu wünschen, daß die von den öster reichischen Abgeordneten angeregte Aktion der österreichischen Regierung bezüglich des Rciseverkehresi in Südtirol von bestem Erfolge begleitet werbe. Dies liegt nicht nur km Interesse der deutschen

und österreichischen Touristen, son dern auch im höchsten Interesse der wirtschaftlichen Wöhle fahrt der Bevölkerung von Südtirol. Rätia Italiana? Von der Schweizer Grenze schreibt man unS: Bekanntlich hat die italienische Negierung aus Kreisen der italienischen Nationalisten den Antrag entgegengenom men, die int Frieden von St. Germain Italien zugcspro- jchenen Gebiete von Tirol als Provinz „Nätia Italiana' zu erklären. Mag sein, daß die Welschtiroler des Trcntino, die ja seit jeher Pflanz und Aufputz lieben

Gesinnung, Art und Sitten unserer einstweilig annektierten Brüder südlich deS Brenners kennt, ganz überflüssig. Aber es gibt auch noch andere, die mit einer Bezeichnung der neuen Provinz Südtirol mit „Nätia Italiana' nicht ein verstanden find, nämlich unsere westlichen Nachbarn in der Schweiz, die auch in anderen Belangen seit einiger Zeit auf d ie Italiener nicht gut zu sprechen sind. So wurde denn auch die „Nätia Italiana' von ihnen bereits mehrfach auf-- ' jgegriffeni Und die Frage in der Schweizer

Presse zum Teil kurz gestreift, mitunter aber auch ausführlicher behandelt. Tie Graubündner nreinen ganz richtig, daß der Vor schlag, Südtirol mit „Italienisches Nätien' zu bezeichnen, vielleicht bei den Nvmanen in Tirol Anklang finden dürfte, daß er aber bei den Deutschen unbedingt auf Widerstand stoßen werde. „Alt sry Nätien' wird den Gedanken auch Mit schr gemischten Gefühlen. aufnehmen. „Besteht einmal'- sagt der Bündner „Rätter', „ein Nätien in Italien, dann wird Man leicht den Gedanken

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Pagina 1 di 4
Data: 23.05.1921
Descrizione fisica: 4
gewesen set. Die christliche Internationale. Rom, 23. Mai. Hter findet eine Tagung der christlichen Internationale statt. Auf derselben wurde als erster Gegen stand die Organisierung der christlichen Gewerkscha ten Oester reichs und Ungarns behandelt. Hierauf kam die Einbeziehung der orientalischen Länder in die christlichen Gewerkschaften zur Sprach e. - wegen plötzlicher Störung unserer Fenstprechteiiung konnten wie die weiteren Depeschen heute leider nicht mehr bringen. Sozialismus in Südtirol. Ili

, wie auch den veränderten und stets sich ver ändernden politischen und wirtschaftlichen Berhältnissen Rech nung zu tragen? . , Es ist vor ollem eine unleugbare und wohl begreifliche Tatsache, daß jedes Bolk sich hauptsächlich gemäß seiner Sprach- und Kulturgemetnschaft auch sein eigenes Wirtschaftsgebiet, seine „Allgemeinheit' tm engeren Sinne bildet. Südtirol, als der südlichste Teil der deutschen Sprach gemeinschaft, welcher kulturell vom deutschen Bolksganzen ab hängt, politisch aber Italien angehört, bildet daher

in sich selbst. Die Ausdehnung des Begriffes Allgemeinheit, die ja theore- tisch die Welt umfassen kann, muß daher praktisch und svlge- richtigerwelse eingeschränkt, bezw. näher präzisiert werden. Der Kreis kann nicht den Erdenrund, kann nicht Europa, ja nicht einmal Deutschland oder Italien umfassen, er legt sich hin gegen um Südtirol, welches unsere engere Heimat bildet, inner- halb welcher die Allgemeinheit lebt, deren Wohl und Wehe uns warm am Herzen liegen muß und die für uns bet diesen Erwägungen allein in Betracht

kommt. Nicht der einzelne, sondem sie alle, Bürger, Bauern und Arbeiter, somit die samte Bevölkerung Südtirols, sollen bei Beratung aller sozialen Fragen berücksichtigt werden: dte Südtiroler Sozialpolitik muß demnach vor allem in diesen Nahmen fallen, wenn wir uns eins gute und sichere Grundlage für den wirtschaftlichen Wiederaufbau, der für uns die wichtigste Aufgabe sozialpoliti scher Tätigkeit bildet, schaffen wollen. Cs wäre Sache der sozialdemokratischen Partei für Deutsch- Südtirol

, sicherlich auch zur inneren Genugtuung vieler Ihrer Genossen, den internationalen Gedanken mehr auf die Theorie zu beschränken und Südtirol bei Behandlung der vielen drin genden Aufgaben sozialpolitisch, den jetzigen Berhältnissen Rechnung tragend, als ein eigenes Wirtschaftsgebiet aufzu- fasten. Die ergebnislos geführten Verhandlungen der verschie- Venen „Internattonalen' mit den Genossen der einzelnen Völ ker beweisen hinlänglich, daß der Gedanke einer wirklichen in ternationalen Sozialdemokratie heute

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Pagina 2 di 10
Data: 23.07.1921
Descrizione fisica: 10
, daß das Proletariat in Rußland» um endlich das Zustandekommen von Handelsbeziehungen mit den kapita listischen Ländern zu erreichen, für einige Zeit wenigstens poli- tisä.e Konzessionen machen >uid insbesonders von der Auslands- Propaganda in den betreffenden Ländern absehech werde müssen. Süftficoter XageöfcagetiuJteingfeifen Jür den wahren Frieden. Wie gestern bereits gemeldet, hoben die Vertreter der iialie- irischen Parteien in Südtirol — es gibt deren nicht weniger als sieben — den Beschluß gefaßt

ist dieser Zusam menschluß «ine interne politische Angelegenheit der in Siidtirol lebenden Italiener, in die wir uns nicht elnrnischen, wie wir es auch ablehnen, daß sich unsere Mitbürger italienischer Natio nalität in unsere internen deutschen Parteiangelegenheiten einmengen. Nicht unwidersprochen kann aber die Tagesordnung blel- den, mit der die in Südtirol lebenden Italiener diesen Schritt begründen. Die italienischen Parteien — von den Faschisten bis zum Vertreter der Kommunisten — behaupten, daß Siidtirol

«in Gebiet sei, daß zum (st. italienischen) Vaterlande „zurückgekehrt' sei. Das ist eine krasse Geschichtslüge. Italien hat in Südtirol niemals irgendwelche Hoheitsrechte ausgeübt, es war niemals von Italienern besiedelt, es war seit dem Beginne der Völkerwanderung deutsches Land» das durch den Frieden von St. Germain im Jahre 1919 dem italie nischen Staate eingestandenermaßen aus strategischen Grürrden einverleibt wurde. Gleichermaßen unrichtig — ja geradezu lächerlich — ist die weitere Behauptung

, diese absichtlichen Mißdeutungen be rechtigter sachlicher Klagen und Beschwerden, diese schein heiligen Verdammungen derselben Kritiken, die in den alten Provinzen geradezu auf der Tagesordnung sind, beweisen einen Mangel an Verständigungswillen und eine Bös willigkeit, die nach unserer Ueberzeugung eine viel schwerere Gefahr für die gemeinsame „Arbeit, den Frie den unb die Eintracht' in Südtirol bilden, als jene ex - öster reichischen Gesetze, Aerwaltungseinrichtungen und öffentlichen Anstalten, um deren

mißverstehen, man will und muß uns pauschaliter ver dächtigen, weil es unseren nationalen Gegnern sonst nicht möglich wäre, ihre vorgefaßten Absichten zu verwirk lichen und der italienischen Oeffentlichkeit mutchgerecht zu machen, die einfach aus eine Entnationalisierung Südtirols hinauslaufen. Das ist des Pudels Kernl Dem gleichen Zwecke dient auch die bittere Klage der italie nischen Parteien in Südtirol über die „unbedingte Inferiorität dex Italiener in Südtirol gegenüber dem deutschen Elemente

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Pagina 7 di 12
Data: 25.04.1921
Descrizione fisica: 12
der Beschluß ge faßt, die Genossenschaftsumlagen für das laufende Jahr je nach dem Umfange des Geschäftes in drei Stufen zu 30, 60 und 100 L. einzuhebcn. Vorstand Frank teilte sodann mit, baß etwa 120.000 Hektoliter Wein ans ganz Italien zur Ausfuhr freigcgeben werden sollen. Wieviel davon auf Südtirol entfällt, lasse sich noch nicht sagen. In Süddeutschlaud zeigt sich großes Interesse für unsere Weine, aber es müßte erst der Modus ge sunden werben, um daraus einen Nutzen ziehen

des Jogdschutzvereines für Deutsch Südtirol statt. Der Obmann des Hauptausschusses, Dr. Oswald Streiter, be grüßte alle Anwesenden, hauptsächlich die Vertreter der aus wärtigen Ortsgruppen Meran, Brixen, Bruneck und Stilfes. Nach Verlesung des Tätigkeitsberichtes von der Gründung des Vereines 23. Juli 1919 bis 20. April 1921, folgten sodann die Berichterstattungen seitens der Ortsgruppen, aus welchen man ersah, wie notwendig dieser Verein zum Schutze der jagd lichen Verhältnisse in Deutsck-Südtirol ist. Allgemeines

-Südtirol durch die italienischen Truppen besetzt. Am 26. Juni 1919 hat die italienische Regierung ein Verbot des Tragens von Feuer waffen jeglicher Art also auch für Jagdgewehre, erlassen. Es war nicht zu erwarten, daß dieses Verbot In absehbarer Zeit aufgeboben würde, so daß die Jagd mit Sicherheit lange Zeit nicht hätte ausgeübt werden können. Teils durch die Mißstände während des Krieges, teils durch die neugeschaffenen Ver hältnisse hervorgerusen, war das jagdbare Wild in allen Ge bieten lehr

war die. daß dieser Fonds in Verwaltung des Jagdsmutzvereines für Deutsch-Südtirol verbleibt. Eine neuer liche Verordnung vom 16. Dezember 1920 gibt bekannt, daß die Landesverwaltung von Trient einen Fonds zum Schutze und zur Wiederbesetzung der Jagdgebiete und Fischerei errichten wird. Der Jaadschutzverein für Deutsch-Südtirol wurde am 18. Februar 1921 aufgesordert, zwecks Abhaltung der grün denden Versammlung dieses Verwaltungskörpers einen Ber treter nach Trient in den Landeskulturrat zu entsenden. Der Hauptausschuß

glaubte, die Wahl des Bertreters der General versammlung überlassen zu sollen, in welchem Sinne an die vorgenannte Behörde berichtet wurde. (Laut General-Ver- sammluugs-Beschluß wird der Vertreter vom Hauptausschuß bestimmt werden). Zu einer, Finanzbestimmung, wonach die Waffenpässe mit Lire 26.25 besteuert werden sollten, hat der Hauptausschuß einen Protest Rr. EA. 186 vom 23. März 1921 an das Zentral amt der neuen Provinzen in Rom eingereicht. Der Jagdschutzverein Für Deutsch-Südtirol besteht heute

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Pagina 3 di 8
Data: 04.08.1921
Descrizione fisica: 8
zu machen, wobei er auf den Umstand verwies, daß Toggenburg allein schon durch seine Erziehung zu edlen Gefühle hingeleitet worden sei. Gestern hat Gras Toggenburg noch einmal das Wort in der Kammer ergriffen. Wieder unter dem größten Silentium des ganzen Hauses. Er kennzeichnete die geänderten Berhält- nisse in Südtirol, dessen wirtschaftliche und finanzielle Lage äußerst schwierig und ernst geworden sei: die Ausfuhr sei unter bunden, der Fremdenverkehr so gut wie erloschen. Italien müsse daher sehr behutsam

und die sich demnach ver- ständigen mästen. Graf Toggenburg lud die Kollegen der Kam mer herzlichst ein, das deutsche Volk von Südtirol an Ort und Stelle zu studieren, um es wirklich kennen zu lernen. Die Südtiroler Abgeordneten haben gut abgeschlosten. Der Zwischenfall, der dem Abg. Dr. Reut-Rikolussi passiert ist (be kanntlich hatte ihm der Hauptmann Starace, der am 24. April die verbrecherische Expedition der Faschisten nach Bozen leitete, vor der Kammer ins Gesicht gespuckt), kann als erledigt ange- - sehen

Grabmayr verfaßt hätten, statt, wie es bester gewesen wäre, dieses „unbedeutende -Büchlein' ganz außer acht zu lasten und ohne sich überhaupt darum zu küm mern, Slldtirol den Italienern nahezubringen, denn — I t a- lien kennt Südtirol und besonders Ladinien sehr wenigund sehrfchlechtl Diesen Satz können auch wir unterschreiben, können es aber nicht unterlassen, die Schuld an dieser in vielen Dingen geradezu haarsträubenden Unkennt nis unserer Berhältnisse den Blättern vom Schlage der „Li berty

nicht verdiente. Auch das nächste Kapitel — über Volkswirtschaft — erntet nicht den uneingeschränkten Beifall der „Libertü'; das freundliche Entgegenkommen, mit dein der Verfasser, Dr. August S a r t o r e l l i, die Südtiroler zu gewinnen trachtet, ist ihr ein scharfer Dorn im Auge. Folgt noch der Abschnitt über Kunst, der beweisen will, wie gewaltig der italienische Einfluß auf die Kunst Südtirols gewesen sei. Er vergißt aber scheinbar ganz u. gar, daß alles, uzas an Renainssa»ce nach Südtirol gekommen

die Rede war. ' ' So führt-sich also das neue Werk der italienischen Wissen schaft im Lichte der Liberia — selber haben wir es leider noch ! nicht zu Gesicht bekommen können — nicht sehr vorteilhaft ein; * das Blatt faßt freilich seinen Standpunkt in den Schluß , zusammen: „Italien darf-nie vergessen, daß sein Recht (in i Südtirol) nicht durch Professoren, sondern durch Alpini, nicht j durch die Feder, sondern hauptsächlich mit dem Schwerte oer- ! teidigt werden muß.' ! Auf 'wissenschaftliche

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Pagina 2 di 8
Data: 14.06.1921
Descrizione fisica: 8
. Richard Huldschiner veröffentlichte in der „Vossischen : Zeitung' folgenden Artikel mit Erklärungen der Südtiroler Abgeordneten: , „Die deutschen Abgeordneten, die In Südtirol zum Italic- ; nischen Parlament gewählt wurden, haben in einer öffentlichen ! Kundgebung an die Bevölkerung als Hochziel die Autonomie 1 Südtirols bezeichnet und die Erklärung abgegeben, sie würden j trachten, „die Fäden dort wieder aufzunehmen, wo sie vor - einem Jahre abgerissen sind, als die italienische Negierung

die ; Erledigung der Amonomiefrage dem Parlamente Vorbehalten j wollte'. Sie berufen sich ferner auf die Abstimmung der ladi- ! nischen Täler, die bewiesen habe, daß auch diese Gebiete die j vier deutschen Abgeordneten als Ihre berufenen Vertreter be< ! trachten. Sie werden deshalb alles cinfetzen, damit Ladinien ! bei der künftigen Gestaltung des Gebietes dort verbleiben könne, wo es selbst wolle, nämlich bei Südtirol. Bemerkenswerte Ergänzungen dieser öffentlichen Kund- ' gebung brachten Unterredungen

, war Vertreter der Südtiroler in der Nationalversammlung in Wien tm September 1919 und habe nach der Unterzeichnung des Friedens von St. Germain die Abschiedsrede für Südtirol gehalten.' Friedrich Graf Toggenburg äußerte sich besonders über die Frage der Autonomie für Südtirol. Er führte aus, daß er sich einen Erfolg schon deshalb erhofft, weil die autono- mistische Bewegung in Italien selbst sehr erstarkt und nament lich von den Popolari aufgenommenen worden sei. Im Grunde wisse man allerdings in den alten

Provinzen nicht recht, was Autonomie sei, und müsse es erst von den neu er worbenen altösterrelchischen Provinzen, besonders vom Tren- tino und von Südtirol, lernen, die im Rahmen des Kronlandes Tirol ja eine weitgehende Autonomie besaßen. Im Frieden seien die Machtbefugnisse des Landes so große gewesen, daß z. B. der Landesverteidigungsminister um jede Erhöhung des Rekrutenkontingents schwer habe kämpfen müssen. Autonomie des Landes sei nichts ariden-, als was Im kleineren Rahmen Autonomie der Gemeinde

: es habe ja auch bis zum 24. April eine aschistische Frage in Südtirol nicht gegeben. Am Morgen des 24. noch sei er, um nach Gröden zu fahren, auf dem Bahnhof gewesen und habe sich vollkommen unbefangen und frei unter den gerade ankommenden Faschisten bewegt: es fei ihm gar nicht der Gedanke gekommen, daß irgendeine Gefahr für ihn oder Irgend jemanden bestünde. Aber der Ueberfall auf den Trachtenumzug hätte dann alles mühsam Errungene über den Haufen geworfen und man müsse wieder von vorn anfangen. Gras Toggenburg sprach

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Pagina 3 di 8
Data: 09.03.1921
Descrizione fisica: 8
euch nur mehr zu sagen, wir denken auch so wie ihr, ihr gehört zu uns wie wir zu euch, ihr seid Fleisch von unserem Fleisch und Dein von unserem Bein. Euer Schicksal ist auch das unsere, euer Leid unser Leid. Wir gehören zusammen wie die Glieder desselben Körpers; und wenn man in einer verbrecherischen Weise durch Wahlkreisabzwickelung oder Provinzeinkeilung das Unterland von Südtirol lostrcnncn wollte, dann werden wir selbst verstümmelt und verkrüppelt: man schnitte Fleisch aus unserem eigenen Fleische

, und das tut weh und das macht uns mit euch auffchreien, aufschrcien im heiligen Zorne über die grausamen Zerfleischungsvcrsuche der Trientiner. Ja, das Unterland gehört zu uns, gehört zum übrigen deutschen Südtirol und das nicht erst seit gestern oder vor gestern, nicht erst seit den Novcmbertagen 1918, nicht seit einem Jahrhundert und nicht seit einem Jahrtausend, sondern länger noch, ja so lange, als Deutsche in diesem Lande sitzen. Und das ist jetzt bald anderthalb Jahrtausend. Die Deutschen

der Feinde aufhalten mußten, und in den Freiheitskriegen 1809 ist immer wieder an der Salurner Klause um Südtirol gekämpft wor den. So oft der Kampf dort ungünstig schien, bangte man in Bozen um diese Stadt und um das ganze Land, und so oft gute Nachrichten über die Kämpfe an der Salurner Klause eintrafen, atmeten die Bozner wieder auf und mit ihnen ganz Tirol. Man sagte sich schon damals: Wird die Salurner Klause gehalten, dann ist Tirol gerettet. Und auch im folgenden Jahrhundert blieb Salurn

schweben würde. Hofers Geist ist der Geist hinge bungsvoller Heimatliebe, der Geist der Unbeugsamkeit gegen über der rohen Gewalt. Der Geist, der aus den Worten spricht: Da sollt er nkederknien, er sprach: „Das tu i n i ti' Ha, nieder knien, beugen werden wir uns niemals der Diktatur der Trien tiner, unbeugsam fest bleiben wir in unserer Forderung nach dem geeinigten Südtirol vom Brenner bis zur Salurner Klause, und nochmals rufen wir unseren Gegner zu: Hände weg vom deutschen Südtcroll Hierauf sprach

Dr. W. v. W a l t h e r. Er dankte vor allem namens des Deutschen Verbandes den Etschtaler Landsleuten für die treue, unerschrocken» völkische Wacht, die sie an den Torrn Südtirols feit jeher gehalten haben. Sie haben durch ihr mannhaftes, unbeugsames Verhalten nicht nur ihrem engeren Gebiete — dem unteren Etschlande —, sondern ganz Südtirol einen unschätzbaren Dienst geleistet, den wir ihnen nie vergessen werden. Wenn es nach der italienischen Besetzung hier und da Kleinmütige gegeben hat, so wurden diese gerade

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Pagina 1 di 6
Data: 09.09.1921
Descrizione fisica: 6
10.—, aus der Tschechoslowakischen Republik tschech. Kr 12.—, aus dem übrigen Auslande 8 Lire, »auptschriftleltung: Meran, Postgasse 4, (Fernsprecher 384 und Hauptgeschäftsstelle Fernsprecher 270). Schriftleitung und Geschäftsstelle Bozen. Obstmarkt 6 (Fernsprecher 370). — Drahtanschrift: Landegzeituna Meran Italienisches Postsparkassen-Konto Triest 11/153. Oesterreichisches Postsparkafsen-Konto 111.775. Münchner Postscheck-Konto 28.104 Nummer 202 Freitag, den 9. September 1921 2.Zahrgang Zur Mlitärfrage in Südtirol. Tar Bez

i Konferenz der Gemeindevorsteher Deutsch-Südtirols. Die beabsichtigte Einführung des Wehrgesetzes in Süd- ttrol hat in den neuen Provinzen und besonders in Südtirol eine außerordentliche Beunruhigung hervorgerufen. Besonders hart würde eine derartige Verfügung selbstverständlich den Bauernstand treffen, der immer das größte Kontingent an Re kruten beistellen mußte. Das italienische Wehrgesetz kennt über dies keine Erleichterungen, wie sie das österreichische Gesetz be- « ererbter Landwirtschaften

der Versammlung wurde Bürger meister Perathoner au« Bozen einstimmig gewählt, zu seinem Stellvertreter wurde Oberbammer ausersehen. K Als erster Redner meldete sich Abg. Pr. Tinzl zum Worte. Er-dankte dem Bauernbundobmann Oberbammer kür die Ein berufung der Versammlung. Es werde auf diese Weise endlich den Abgeordneten Gelegenheit geboten, in dieser Frage Bericht zu erstatten. Die Kürze der Zeit ließ e« nicht zu, Wählerver- sammlungen einzuberufen; doch stehe hinter den Abgeordneten ganz Südtirol und so sei

und verlangte die Militärfreiheit oder zumindestens die Ver wendung des in Südttrol ausgehobenen Militärs im eigenen Lande. Demgegenüber stehe der Standpunkt der italienischen Regierung, welche von einer „Schutztruppe' nichts wissen wolle. Die Vertreter verlangten auf einige Jahre Befreiung vom Mili tärdienste. Die Regierung Nitti war nahe daran, für Südtirol eine eigene Autonomie zu gewähren, als der Sturz dieses Mini steriums Giolitti ans Ruder brachte, der die Bertreter des Deutschen Verbände

aus Ueberzeugung kämpfte. Es gebe nur zwei Wege: In die Verbannung oder ins Märtyrium zu gehen. Wie könne sich ein Deutscher unter fremdem Bolle wohlfühlen, dessen Sprache er nicht kennt, das Klima des Landes und die Kost nicht verträgt? Der Deutsche müsse körperlich, geistig und sittlich zu grunde gehen. Zu einem Lande, das mit Terror arbeitet — Georgitag» Traminer Prozesse usw. — könne man sich wahrlich nicht hingezogen fühlen. — Seit Südtirol bei-Italien ist, liegt die Wirtschaft darnieder. — Ferner spricht

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Pagina 4 di 8
Data: 30.08.1921
Descrizione fisica: 8
und der Kurvorstehung Meran, beziehungsweise der Fremden- verkehrskominission Bozen vorn Berkehrsamte München mitge- teilt wurde, ist die Besetzung der durchgehenden Tagesziige München—Bozen—Meran im Berkehr zwischen München und Südtirol leider hinter den Erwartungen, die man bei Schaf fung einer so günstig gelegenen Verbindung immerhin hegen durste, zurückgeblieben. Die Gründe sind in ber an die er wähnten Verkehrskörperschaften gerichteten Aeußerung ange deutet, wobei allerdings nicht zum Ausdruck gekommen

durch ihre Befürchtungen nicht abhalten lassen, zunächst einmal einen Versuch mit dieser Verbindung zu machen, weil sie die Gelegenheit gerne ergriff, nach Kräften an dem Wiederaufbau der alten Berkehrsbeziehungen zwischen München und Südtirol mitzmvirken. Sie hat jedoch dabei immer betont, daß sie eine gedeihliche Entwicklung der Tages verbindung über den Brenner nur dann erhoffen könne, wenn es gelingt, die Verbindung auch für den großen Durchgangs verkehr von RotddeutschlcmL (Berlin, Rheinland usw.) nach Italien

die Möglichkeit gegeben wird, die Tagesverbindung auch nach Bozen und Meran, unter Umständen mit durchlaufenden Wagen, in Zukunft beizubohalten. An das italienische Konsulat ln Innsbruck. Die Schwierig keiten, welche österreichischen Paßinhabern, die in Südtirol in einer Anstellung schon sind oder eine Stelle suchen, gemacht wer den, ist sattsam bekannt. Durch die Paßschrvierigkeiten sind be- sonders Haus- und Hotelpersonal betroffen, denen die Einreise bei Unterschiebung der Floskel „Arbeitslosigkeit

in Südtirol' unmöglich gemacht wird. Man kann ter Linie deutschen Familien nicht zumuten, italie- teilweise er wohl in er nifche Dien stehen. Arbeitslosigkeit besteht in diesem Berufe in Südtirol Gegen! ' nicht. Ganz im Gegenteil. Dasselbe gilt auch für die Hotel ' ' ' ‘ ~ ‘ t fio ' ' * tmädchen zu halten, deren Sprache sie nicht ver- ' ' ' 1 ‘ ' ' rse Garn industrie. Sollte es vielleicht dem Innsbrucker Konsulat unbe kannt sein, daß die Dienstvermittlungsbüros in Südtirol von italienischen Familien

, die zum Sommeraufenthalt hier weilen, geradezu nach deutschen Dienstmädchen überlaufen werden? Und sollte das Konsulat vielleicht nicht Kenntnis davon haben, daß die italienische Hotelindustrie sich an die hiesige Genossen schaft um Dienstpersonal wendet, weil auch unten Mangel herrscht? Es ist mithin das Märchen von der Arbeitslosigkeit — eben nur ein Märchen; doch läuft natürlich die Einreise von deutschen Personen nach Deutsch- Südtirol den plan mäßigen Jtalienisierungsbestrebungen zuwider

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Pagina 3 di 8
Data: 14.01.1921
Descrizione fisica: 8
Seite S grtfot, 14 . »am 1 ML Züdlivoler JÜgesfragerruNelÄgketten Die Frage des Fremdenverkehres in Südttrol. Bekanntlich >ft vor e>»^er Zeit Me bi' dahin von der Ita lien cb>n Regierung be^iehung^mei^ vom Generalpmikommis- sariat In Trient bewilligt gewesene Vereinfachung der Erlan gung der Einreisebewilligung von Fremden nach Südtirol be- deuiend eischwert worden. Gegenwärtig ist es notwendig, daß die Fremden, welche nach Südtirol oder Trentino, in unserem besonderen Falle zur Erholung

, Staatsbürger schaft, Zuständigkeitsgemeinde, Aufcnthaltsgemeinde, Beruf und das zuständige italienische Konsulat im Auslands. Diese Borschriften sind an und für sich schon derart erschwe rend, daß viele Fremde vom Besuche der Kurorte in Südtirol und Trentino abgehalten werden. Außerdem kommt noch der Umstand hinzu, daß viele Hotels und Pensionen, die bereits mit Fremden voll beseht sind, gar kein Interesse mehr daran haben, die von den Fremden eingelangten Ansuchen um Einreisebewil ligung

beim Zivilkommillaciate^nachzuholen und die sonst bei en zu bezahle mögl i dal, nsoferne verzichte. lienischen Zivilkömmissarlate in Südtirol 'oder Im Trentino nachgetragen wird — solange Oesterreich nicht eine eigene Paß stelle In Südtirol oder Trentino errichtet — und daß der für das österreichische Disum zu erlegende Betrag von den italie nischen Behörden eingehoben und der österreichischen Negierung überwiesen wird. Wenn die italienische Regierung, wie sie es verschiedentlich behauptete

, wirklich ein Interesse am Fremden verkehr hat, so wird es ihr nicht schwer fallen auch diesem Standpunkte näher zu treten, und sich mit der österreichischen Regierung hierüber ms Einvernehmen zu fetzen. Unzweifelhaft muß aber schon in nächster Zeit Abhilfe ge schaffen werden, da für Südtirol und Trentino die Hochsaison bereits mit Februar beginnt und es eine Existenzfrage für viele Kurorte in Südtirol und Trentino bedeutet, ob der Fremden verkehr möglichst freigegeben oder gedrosselt

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