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Südtiroler Heimat
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Pagina 6 di 8
Data: 15.02.1933
Descrizione fisica: 8
, der aber als wahre Landplage galt. Sein Name ist Dr. Max von Ferrari, der ganz plötzlich Mals verlassen mußte. Man weiß eigentlich heutie nicht, wo er sich aufhält; einige sagen, er habe im Unterland einen Posten bekommen, andere, versetzen ihn in die Meranergegend. Vorläufig hat er noch nirgends seine neuen Räume Mfgeschlagen. Man munkelt sogar, er werde vielleicht in Nordtirol austauchen, bei seiner Wandelbarkeit wird es ihm nicht allzuschwer sein, aus einem Faschisten einen nationalen Deutschen zu formen

. Im oberen Vintschgau hinter läßt Dr. Ferrari nur ein mifera'/c? ' üben en und aus e,st hob? Arztrechnungen. Während dieser gefährliche Patriot nun end gültig aus dem oberen Vintschgau zu verschwinden scheint, ist mittlerweile eine andere Landplage wieder aufgetaucht: der >,Dr. Pfiffikus'. Tiefer Rechtsanwalt, der leider auf den deutschen Namen Habicher hört und wegen seiner Veruntreuungen trotz seiner faschistischen Gesinnung lange Monate hinter Schloß und Riegel saß, macht nun wieder das obere

Vintschgau — seine Heimat — unsicher, da er infolge der Amnestie auf freien Fuß gesetzt werden mußte. Er war der intimste Freund des Ferrari, die beide einander wert waren. Freilich: die fetten Weidegründe am faschistischen Parteifeuer werden ihm und Ferrari wohl für eine lange Zeit verschlossen sein, aber immerhin kann ein solcher Mann ungeahntert Schaden an- richten. Auch in Prad mußte der bisherige Gemeindearzt seinen Kosten verlassen, dieser aber, weil er sich! nicht in die faschistische Liste

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Südtiroler Heimat
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Pagina 6 di 8
Data: 15.10.1930
Descrizione fisica: 8
, wo dies keineswegs erforderlich war; er Aeß sich gerne von den Faschisten huldigen; behandelte die höheren Fa schisten als Kameraden; befehligte Faschistenttupps und grüßte auf römische Art. Als er dann im Jahre. 1929 für die Kammer die faschistische Liste wählte, verließ er die Tradition der Neutralität. Auch er hatte, wie sein Vater, denn Eid auf die Verfassung abgelegt.' Nach Tarchiani wurde der bekannte UniversitätsProfessor Francesco Ferrari einvernommen. Er sagte auf die Frage des Rechtsanwaltes

j über die konstitituonelle Freiheit in Italien: ! „Ich könnte mit einer kurzen und synthetischen Phrase ant worten: die faschistischen Gesetze haben jede poMsche Frelj- heit in Italien völlig unterdrückt'. Und auf die Frage, warum er Italien verlassen habe und was er über die Behand- lungderPresse wisse , sagte Ferrari: „Ich verließ mein Vaterland im November 1926. Bis dorthin war es unser Bestreben, dem faschisttschen Druck zu widerstchen. Aber die Veröffentlichung der Ausnahmsgesetze und die Auflösung der Parteien

kann. Es besteht keine Lehrfreiheit mehr, die Professoren und Lehrer wurden verhalten. einen Eid abznlegen. der sie völlig ans faschistische Regime bindet. Auf die Frage, welche gerichtlichen Sicherhei ten der italienische Staatsbürger habe, antwortete Prof. Ferrari: die gerichtlichen Garantien gegenüber den Staats bürgern sind in Italien null und nichtig erklätt worden, von dem Tage an. als die Gerichte m Verwaltungsstellen umgewandelt wurden. Es besteht in Italien nicht mehr die Unver setzbarkeit der Richter

. Aus die Frage, was dann von den königlichen Prärogattven übrig bleibe, antwortete Ferrari: nichts. Der König ist nichts mehr als der Kanzler der faschistischen Dik tatur. Es wurde sodann Professor Salvemmi einvernommen. Er berichtete über die Massaker voitz Turin: als Vergeltungsmaßnahme wurden damals nicht etwa die Urheber des Zwischenfalles getötet, sondern Leute, die auf einer vom „Konsjul Branbimarte' ver faßten schwarzen Liste standen. Man kannte alle Verantwortlichen; aber keiner würbe je belästigt

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Südtiroler Heimat
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Pagina 6 di 8
Data: 15.05.1932
Descrizione fisica: 8
rund KlO.OOO Lire veruntreuter Gelder), wurde Habicher mangels an Beweisen fteigesprochen. Derurteiluus eines Renegaten. Vast gleichzeitig mit dem Renegaten Dr. Habicher wurde amh der Malser Gemeindearzt Dr. von Ferrari, allerdings wegen eines anderen Deliktes, der verdienten Strafe zugesührt. ^rrarj hat gegen den Präfekturskommissär FFresini falsche Gerüchte auSgestrent und wurde über Anzeige des letzteren O» einer Strafe von 5.000 Lire verurteilt. Das Urteil wurde in Ovei Bozener Blättern

verlautbart. Die Bevölkerung des oberen Bintschgaus Hai mit die Urteil eine gennsse Freude, weil Dr. Ferrari sozusagen ganze Tal terrorisierte und infolge seines Uebertrittes faschistischen Partei für die Deutschen äußerst gefährlich r Er glaubte gleich seinem Parteifreund« Dr. Habicher dieser Zugehörigkeit Kapital schlagen zu können und — j erblich nach langer Üeit einen Gegner, der sich ihm gewac) zeigte. Der Faschismus hat in Südtirol mit feinen Anhäm schlechteste Erfahrung gemacht: unter den wenigen

Deuts die sich der neuen Richtung offen verschrieben, waren r nur solche Individuen, die sich persönliche Vorteile aus i Gesinnungslumperei erhofften und schließlich doch im K« enden mußten. Die letzten beiden Bintschgauer Fälle (Dr dich« und Ferrari, sind dafür Belege. Der Podest« von Jnnichen Aus Jnnichen schreibt man uns: Man mochte meinen, daß bei der heutigen allgemeinen Wirtschaftskrise alle überflüssigen Ausgaben nach besten Kräften vermieden werden sollten, besonders hinsichtlich

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