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Libri
Categoria:
Storia , Giurisprudenza, politica
Anno:
1975
Südtirol unter dem Faschismus.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
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Pagina 39 di 142
Autore: Gruber, Alfons / von Alfons Gruber
Luogo: Bozen
Editore: Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica: 263 S. : Ill.. - 2., überarb. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 249 - 255 ; Def. S. 217 - 222!!
Soggetto: g.Südtirol ; z.Geschichte 1922-1939 ; <br />g.Südtirol ; s.Faschismus
Segnatura: II 23.391
ID interno: 93021
III. Kapitel DIE ERRICHTUNG EINER SELBSTÄNDIGEN PROVINZ BOZEN DAS jBOZNER UNTERLAND' BEI DER PROVINZ TRIENT Am 6. Dezember 1926 wurde im Zuge der angestrebten Zen tralisierung der bislang noch autonom gebliebenen Institutionen des öffentlichen Lebens Italiens vom Ministerrat in Rom die Errichtung von siebzehn neuen Präfekturen und die Abschaffung sämtlicher Unterpräfekturen beschlossen. Ministerpräsident Mus solini richtete noch am gleichen Tage an den Präfekturkommis- sär von Bozen, Steffanini

, ein Telegramm folgenden Inhalts: „Heute hat der Ministerrat über meinen Antrag die Stadt zur Würde einer Provinzialhauptstadt erhoben. Ich bin sicher, daß mit fleißiger Arbeit und faschistischer Freude die Bevölkerung dieser Stadt sich immer dieser heutigen Entscheidung der faschi stischen Regierung würdig zeigen wird. Mussolini' ! ). Bozen war also zur Hauptstadt einer selbständigen Provinz geworden 2 ). Dieser lange gehegte und nun endlich realisierte Wunsch wirkte auf die deutsche Bevölkerung Südtirols

wie eine Befreiung. Man war endlich der Botmäßigkeit Trients enthoben. Denn hier saßen die gehässigen Peiniger, die sich an Unterdrük- kungs- und Schikanierungsmaßregeln nicht genug tun konnten; von hier aus operierte ein egoistischer Machtklüngel, der unab lässig versuchte, die wirtschaftliche Kraft Südtirols seinen eige nen Interessen nutzbar zu machen. Der verhängnisvolle politische und wirtschaftliche Einfluß Trients in Südtirol war also g e _ brochen. Allerdings war die Verselbständigung der Provinz Bozen

mit einer für die Südtiroler drückenden Hypothek belastet: die Ge meinden des „Bozner Unterlandes', d.h. das Gebiet zwischen Branzoll und Salurn mit den Gemeinden Branzoll, Neumarkt Montan, Aldein, Salurn, Auer, Margreid, Kurtinig, Kurtatsch und Tramin wurde beim Bezirk Cavalese belassen und zur Provinz Trient geschlagen 8 ). Auch die im Trentino gelegenen deutschen Randgemeinden blieben bei der Provinz Trient. Ebenso wurden alle Angelegenheiten der Schule der Provinz Bozen im Kornpe- tenzbereich des Schulamtes in Trient

belassen. Die Grenze der neu geschaffenen Provinz Bozen verlief im Süden am Südrand von Leiters und Pfatten; im Westen lag sie am Stilfser Joch; im Osten berührte sie die Provinz Trient und die Provinz Belluno auf einer Linie, die über den Karerpaß, das Sellajoch und Gröd- ner Joch, über den Campolongo und den Kreuzbergsattel führt. Im Norden fiel die administrative Grenze mit der politi schen zusammen. Obwohl also dieser Maßnahme, durch die geschlossenes deutsches Siedlungsgebiet willkürlich

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Libri
Categoria:
Storia , Giurisprudenza, politica
Anno:
1975
Südtirol unter dem Faschismus.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
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Pagina 40 di 142
Autore: Gruber, Alfons / von Alfons Gruber
Luogo: Bozen
Editore: Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica: 263 S. : Ill.. - 2., überarb. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 249 - 255 ; Def. S. 217 - 222!!
Soggetto: g.Südtirol ; z.Geschichte 1922-1939 ; <br />g.Südtirol ; s.Faschismus
Segnatura: II 23.391
ID interno: 93021
1. Die leitenden Manner der Provinz Bozen Der Mann, der — mit solcher Würde und Bürde ausgestattet — zusammen mit einem neuen faschistischen Provinzialsekretär und einem neuen Regierungskommissär für die Stadt Bozen nach einem umfangreichen von der faschistischen Regierung durchge führten Revirement im Dezember 1926 an die Spitze der Provinz Bozen berufen wurde, hieß Umberto Ricci. Ricci, der im Jahre 1924 an der Spitze der Provinz Pavia gestanden und 1925 die Provinz Udine verwaltet

nicht ohne die wohl wollende Intervention Riccis abgerungen worden sein. Der neue Provinzialsekretär der Faschistischen Partei, Muzio L e v o n i n ), der am 7. Jänner sein Amt antrat — bis dahin war die Organisation der Faschistischen Partei der Provinz Bozen noch dem Trientner Provinzialsekretär unterstellt 12 ) — und noch im Jänner wegen der mißlichen Zustände im Bozner „Fascio' dessen Auflösung und Neueinschreibung verfügte 13 ), beschwor bei einem Empfang von Vertretern der deutschen Presse in Bozen

ist 14 ). Der neue Präfekturkommissär der Stadt Bozen, Alfonso 1 rn o n g e 11 i «), d er — ebenso wie Ricci — an die Bevölke- 8 einen doppelsprachig abgefaßten Aufruf erließ, versprach n ung in der Verwaltung und Sparsamkeit mit den städti- ei _ en Finanzmitteln. Als versierter Verwaltungsfachmann ging a sbald auch mit einer soliden Führung der Gemeindegeschäfte ei spie]gebend voran 18 ). P' e . Ske P sis jedoch, ob mit den neuen Männern wirklich e j n C e ^ n neuer Geist in Südtirol einziehen

werde, der auf Kursänderung der bisher betriebenen Italianisierungspolitik en l'eß, war nicht von einem Tag auf den anderen zu beseiti gt' ^ as Mißtrauen in der deutschen Bevölkerung saß tief. Man , nerte s ' c ^ an die wortreichen Versprechungen hoher italieni- die^ ^ taatsmanner * n der unmittelbaren Nachkriegszeit. Durch klu un 8 en i' nunmehr acht Jahren italienischer Herrschaft ■lauf' ^ eworc * en > legten sich die Südtiroler der Provinz Bozen vor- de v aU ^ vors i c htiges Abwarten auf die weitere Entwicklung

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Libri
Categoria:
Storia , Giurisprudenza, politica
Anno:
1975
Südtirol unter dem Faschismus.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
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Pagina 66 di 142
Autore: Gruber, Alfons / von Alfons Gruber
Luogo: Bozen
Editore: Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica: 263 S. : Ill.. - 2., überarb. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 249 - 255 ; Def. S. 217 - 222!!
Soggetto: g.Südtirol ; z.Geschichte 1922-1939 ; <br />g.Südtirol ; s.Faschismus
Segnatura: II 23.391
ID interno: 93021
sehen Studien eine Beurlaubung bis zum 26. Lebensjahre vor sah 23 ). Betrachtet man den von Tolomei im Jahre 1928 veröffentlich ten Fünf Jahresbericht weiter, muß festgestellt werden, daß die faschistische Entnationalisierungspolitik in den fünf jähren seit Mussolinis Machtübernahme bereits alle Bereiche des öffentlichen Lebens berührt und durch verschiedene Zwangsmaßnahmen auch drastisch in die Privatsphäre der Südtiroler eingegriffen hatte. Das am 15. Juli 1923 in Bozen proklamierte

— er schloß seine Fünfjahresbilanz mit dem Satz: „La Nazione aspetta, con fede' 27 ) — erließ Umberto Ricci sein letztes Entnationali sierungsdekret als Präfekt der Provinz Bozen. Mitte Juli 1928 ordnete Ricci in einem Rundschreiben an die Amtsbürgermei ster von Brixen und Lana und an den Präfekturkommissär von Eppan die Aufhebung der Doppelsprachigkeit in den Gemeinden Brixen, Lana und Eppan an. Diese Gemeinden waren zusam men mit Bozen und Meran vom Präfekturerlaß vom 11. Oktober 1927

bestellt. Zu seinem Nachfolger in Bozen wurde Giovanni Battista Marziali, bislang Präfekt der Provinz Terni, ernannt 31 )- Auf einen Abschiedsgruß, den der scheidende Präfekt an das Provinzialdirektorium der Faschistischen Partei in Bozen richtete, antwortete Provinzialsekretär Giarratana: „Ihr Gruß war mir und meinen Mitarbeitern besonders angenehm. Man arbeitet in Oberetsch nicht so viele Monate zusammen, ohne im Augenblick der Trennung zu fühlen, daß der gute Wille bei der im Dienste einer Sache

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Libri
Categoria:
Storia , Giurisprudenza, politica
Anno:
1975
Südtirol unter dem Faschismus.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
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Pagina 46 di 142
Autore: Gruber, Alfons / von Alfons Gruber
Luogo: Bozen
Editore: Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica: 263 S. : Ill.. - 2., überarb. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 249 - 255 ; Def. S. 217 - 222!!
Soggetto: g.Südtirol ; z.Geschichte 1922-1939 ; <br />g.Südtirol ; s.Faschismus
Segnatura: II 23.391
ID interno: 93021
An ihn GLAUBEN, ihm GEHORCHEN, für ihn KÄMPFEN, den n — so glaubten die Faschisten — Mussolini hat immer recht. No c u heute grüßt der DUCE hoch zu Roß von der Stirnseite des Finanzamtes die Einwohner von Bozen Recht aber konnte ihm von den Faschisten nicht werden. So kehrte er erst am 16. Dezember 1928 nach zweijähriger Verban nung als schwer kranker Mann in seine Salurner Heimat zurück. Hier warf ihn bald ein schweres Leiden auf das Krankenbett. Eine Reise nach Karlsbad hätte ihm vielleicht

noch Heilung brin gen können, aber die faschistischen Behörden verweigerten ihm den Paß. Am 15. Dezember 1929 starb er im Krankenhaus zu Bozen. Am 18. Dezember wurde Noldin in seiner Heimaterde beigesetzt — ohne Ehrensalve, ohne Lied, ohne Musik. In Innsbruck und in München wurden Trauerkundgebungen abgehalten 85 ). Der Präsident des Deutschen Reichstages, Loebe, richtete ein Kon dolenztelegramm an die Witwe des Verstorbenen S6 ). In der Hei mat aber durfte damals kein Zeitungsblatt vom Märtyrertod

damals schwer krank, wurde sie unablässig von faschisti schen Podestàs, Carabinieris und Beamten der Quästur in Trient verfolgt, bis sie schließlich im Oktober 1927 todkrank ins Kran kenhaus von Bozen eingeliefert werden mußte. Nach längerem Dahinsiechen starb sie am 30. Oktober 1930 im Alter von 25 Jah ren — ein Opfer der faschistischen Verfolgung des deutschen Unterrichts in Südtirol 38 ). Man darf annehmen, daß Fälle wie die Noldins und Riedls in der Provinz Bozen vermieden worden wären

. Die bereits vor gestellten leitenden Männer der Provinz Bozen waren nämlich 81

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Libri
Categoria:
Storia , Giurisprudenza, politica
Anno:
1975
Südtirol unter dem Faschismus.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
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Pagina 77 di 142
Autore: Gruber, Alfons / von Alfons Gruber
Luogo: Bozen
Editore: Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica: 263 S. : Ill.. - 2., überarb. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 249 - 255 ; Def. S. 217 - 222!!
Soggetto: g.Südtirol ; z.Geschichte 1922-1939 ; <br />g.Südtirol ; s.Faschismus
Segnatura: II 23.391
ID interno: 93021
wenigstens für einzelne Südtiroler, die wegen ihres Bekenntnisses zum angestammten Volkstum in letzter Zeit schweren Verfolgun gen ausgesetzt waren, ein Erfolg. Am 21. Februar 1930 meldete die „Agenzia Stefani', daß Ministerpräsident Mussolini „den fremdsprachigen Personen der Provinz Bozen, gegen die polizei liche Vorkehrungen aus politischen Gründen getroffen wurden, diese Maßnahme' nachgesehen habe. Demgemäß sei die Frei lassung von Dr. Josef Kiener verfügt worden, der von der Pro- vinzialkommission

für Konfinierung in Bozen wegen seiner „hart näckigen und unablässig antifaschistischen Tätigkeit', die sich gegen die Staatsgewalt gerichtet habe, zu zwei Jahren Kon finierung verurteilt worden war. Weiters hieß es in der amtlichen Agenturmeldung, daß die acht „Oberetscher', die wegen ihrer „antifaschistischen Aktionen' unter polizeilicher Aufsicht stan den, von dieser Maßnahme freigesprochen wurden. Diese acht Personen waren: Marianne Heiß-Kiener, die Gattin von Dr. Josef Kiener, Bruno von Gelmini

aus Schlanders, Michael Malfertheiner aus Bozen, Josef Neuhauser aus Bruneck, Franz Oberkofler und Johann Weger, beide aus St. Johann im Ahrntal, Karl Abfalterer und Josef Heinz, beide aus Luttach 8 ).

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Libri
Categoria:
Storia , Giurisprudenza, politica
Anno:
1975
Südtirol unter dem Faschismus.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
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Pagina 11 di 142
Autore: Gruber, Alfons / von Alfons Gruber
Luogo: Bozen
Editore: Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica: 263 S. : Ill.. - 2., überarb. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 249 - 255 ; Def. S. 217 - 222!!
Soggetto: g.Südtirol ; z.Geschichte 1922-1939 ; <br />g.Südtirol ; s.Faschismus
Segnatura: II 23.391
ID interno: 93021
diese Jünger Mussolinis in die friedliche Menge schleuderten, töteten den Marlinger Lehrer Franz Innerhofer und verwunde ten fünfzig Personen 27 ). Mussolini selbst übernahm für diesen Gewaltakt die Ver antwortung; in seinem Parteiorgan, dem „Popolo d'Italia', er klärte er, daß die „Bombe von Bozen nur eine erste feierliche Warnung' 28 ) gewesen sei; er sprach die Drohung aus, daß die Dolche und das Petroleum der Faschisten für die Deutschen in Südtirol immer bereit lägen 29 ). Als Parole

für die Zukunft ver kündete er: „Kampf gegen die feige Regierung und Zerstörung alles dessen, was an Österreich erinnert' 30 ). An das gute, alte Österreich erinnerte in Bozen besonders der seit 28 Jahren amtierende bewährte Bürgermeister Dr. Julius Pera thoner, eine „Säule des Südtiroler Deutschtums' 31 ). Er war das erste Ziel der faschistischen Zerstörungswut: am 2. Oktober 1922 besetzten faschistische Kampftrupps das Bozner Rathaus, setzten Perathoner ab und zwangen den Gemeinderat, u. a. die Einführung

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