und den weg regionaler Verständigung propagiert. Der Gedanke regionaler Wirtschastsvereinbarun- gen beherrschte die Zusammenkünfte der südeuropäi schen A g r a r st a a t e n. Er führte zu grundsätzlichem Einverständnis über gemeinschaftliches Vorgehen zwischen den skandinavischen Staaten, Holland und Belgien. Ihm entspringt der Plan einer Zollunion zwischen Jugoslavien und Rumänien, wie aus ihm heraus schon vor Jahren Est land und Lettland eine Zollunion erwogen haben. In seiner Linie liegen die Vorarbeiten
zu folgen Der rein wirtschaftliche Charakter des deutsch-österrei chischen Planes steht nicht im Widerspruch zu völker rechtlichen Verpflichtungen und Bindungen. Wir haben gehört, daß Frankreich den Abschluß des in Aus sicht genommenen deutsch-österreichischen Vertrages als rechtswidrig ansehe, weil er insbesondere mit den Abma chungen im Widerspruch stehe, die England, Frankreich, Italien und die Tschechoslowakei 1922 mit Oesterreich ge troffen haben. Gewiß, der Plan zielt auf eine Zollunion, Freiheit
den haben. Wenn trotzdem der deutsch-österreichische Plan Erregung verursacht hat, so geben die wirklichen Absichten Deutschlands und Oesterreichs dazu keinen Anlaß. Daß das deutsch-österreichische Vorgehen wirtschaftliche Fra gen dieser oder jener Art aufwirft, läßt sich verstehen. Nicht verständlich erscheint es mir aber, dabei von einer Störung des guten Einvernehmens unter den Nationen oder wohl gar von einer Gefährdung des Friedens zu sprechen. Ich kann deshalb auch nicht zugeben, daß der deutsch-österreichische
Plan zu einem Hemmnis für die Ab rüstungskonferenz des nächsten Jahres werden könnte, kein Land in der Welt ist an dem Frieden Europas und seinem Wiederaufbau mehr interessiert als Deutschland und Oester reich. Staatssekretär Dr. W e i s m a n n vom preußischen Staatsministerium gab dann eine Erklärung ab, wonach dieser Wintersitzungsperiode des Reichsrates ein besonderes Gepräge gab, daß der Reichsrat mehrfach dazu ausersehen wurde, wichtige politische Erklärungen entgegenzunehmen. Sin neues
gegründet sein. Er fügte hinzu: Uebrigens war doch gerade die Furcht vor einem deutschen Einfall in Bel gien die Ursache unseres Geheimabkommens mit England. Jedenfalls müßte man sich vergewissern, daß ein Plan die ser Art die belgische Regierung nicht veranlassen würde, uns ihre Unterstützung zu entziehen." Einige der im fünften Band abgedruckten Dokumente zeigen, wie Poincare alles aufbot, um die Zustim mung der belgischen Regierung zum Einmarsch in Belgien zu erhallen. Aus seinen Weilunaen