. „Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho . . " Vernichtet starrt Achar dem Herrn nach, dann nimmt auch er dos Kreuz und wankt hinaus auf die Straße des Todes. Hammerschläge dröhnen auf Golgatha. Drei Kreuze ragen in das Blau des Himmels und um sie braust ein Chaos wild entfesselter Leidenschaften. An den weißen Mauern und schimmernden Kuppeln der Stadt bricht sich das Sonnenlicht. In weiter Ferne rasten blaue Berge. Achars Auge wandert schmerzentstellt in diese Weiten. Über seinen jungen Leib rieselt
, er kann noch nicht sterben! — Nein, noch nicht! Noch einmal will er in die Frei heit seiner Berge zurückkehren und neues, besseres Leben beginnen. In namenloser Qual sucht sein blutberonnenes Auge den gekreuzigten Meister. Glaube, Vertrauen, Hoffen ist plötzlich in feine Seele eingekehrt. Mit seinem einfachen Sinne hofft er, daß der Wundertäter, der Meister die Gewalt innehabe, die Erde in ihren Grundfesten zu er schüttern und ihm die Freiheit zu schenken. Ein Wort will er an ihn richten, ein Wort der Verzeihung
eindringt, die Nacht des Todes, die fein Leben langsam, unentrinnbar hinübergleiten läßt, in ein kaltes ewiges Dunkel. Blutige Schleier tanzen vor seinen Augen, Fieberschauer schütteln ihn, aber mit der letzten Kraft seines schwindenden Bewußtseins rafft er sich noch einmal auf und murmelt ersterbend: „Herr! Gedenke meiner, wenn Du in Dein Reich kommst!" Da ist ihm auf einmal, als leuchtete die Sonne wieder, die Berge blauten und weit, weit her drängt es sich wie ferne Orgelklänge in seine Seele