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Reuttener Nachrichten
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Pagina 1 di 6
Data: 08.08.1930
Descrizione fisica: 6
sich wie ein Märchenschloß aus dem dunklen Rahmen der Wälder. Wolken wühlen um die Berge. Nebel umhüllen die Gipfel. Ein leichter Wind streift über die Schilfhalme im Weiffensee. Das Licht der Sonne strömt gewaltig über das Alpenvorland. Ein neuer Tag ist angebrochen, hell und klar stehen die Berge in maje stätischer Pracht und Schönheit. In der Bahnhofsrestauration Pfronten-Steinach wurde das Morgen-Frühstück eingenommen. Von dort ging es zu Fuß nach dem naheliegenden Falkenstein, aus dessen Gipfel, vielmehr

. Die Tiroler Berge in weißen, grauen und blauen Wänden umschließen wie Grenzfestgürtel ihr Heimatland. Unge heure Ausblicke eröffnen sich. Das Herz wird verführt von dem Steinmeer, das keine Menschenhand beseitigen oder zerstückeln kann. Doch der Mensch hat nirgends eine Stätte des Bleibens und so mußten auch wir uns wieder zum Abstieg rüsten nach Schön bi chl, wo die Autos warteten, um die Ausflügler ins Tiroler Land zu fahren. Nach einer kurzen Fahrt war man in Reutte angelangt. Fahnen in der Tiroler

. Musikkapellen marschierten an uns vorbei — ganz eigenartig in den Trachten — für uns ein noch nie gesehenes Bild. So ganz der Gegensatz der Jazz-Kapellen in den Großstädten oder Kurorten, welche nur im Frack oder Smoking mit Stehkragen und Lack schuhen auftreten. Hier konnte man die Bewohner der Berge in ihrer Urwüchsigkeit sehen, in Trachten, welche die früheren Generationen schon getragen, vielleicht schon vor 100 Jahren. Zwar hatte die Sorge manche Falten in ihre braunen Gesichter eingegraben

. Doch auch dieser Märchensee war für uns keine Stätte des Bleibens und wir kehrten wieder nach Reutte zurück, von wo es über Weißhaus, nach dem man noch zuvor den Lechsall sowie den St. Mang- tritt besichtigt hatte, nach Füssen ging. Noch eine Stunde Aufenthalt im P o st g a r t e n zu F ü s s e n und heimwärts gings in raschem Tempo, die Berge als Silhouetten zu rücklassend. Lichtzeichen tauchten im Dunkeln auf — die Lichtreklame am Fabrikgebäude der Alpursa-Ä.-G. in Biessenhofen — eine kurze Strecke noch — und die Autos

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Pagina 5 di 6
Data: 10.04.1931
Descrizione fisica: 6
. „Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho . . " Vernichtet starrt Achar dem Herrn nach, dann nimmt auch er dos Kreuz und wankt hinaus auf die Straße des Todes. Hammerschläge dröhnen auf Golgatha. Drei Kreuze ragen in das Blau des Himmels und um sie braust ein Chaos wild entfesselter Leidenschaften. An den weißen Mauern und schimmernden Kuppeln der Stadt bricht sich das Sonnenlicht. In weiter Ferne rasten blaue Berge. Achars Auge wandert schmerzentstellt in diese Weiten. Über seinen jungen Leib rieselt

, er kann noch nicht sterben! — Nein, noch nicht! Noch einmal will er in die Frei heit seiner Berge zurückkehren und neues, besseres Leben beginnen. In namenloser Qual sucht sein blutberonnenes Auge den gekreuzigten Meister. Glaube, Vertrauen, Hoffen ist plötzlich in feine Seele eingekehrt. Mit seinem einfachen Sinne hofft er, daß der Wundertäter, der Meister die Gewalt innehabe, die Erde in ihren Grundfesten zu er schüttern und ihm die Freiheit zu schenken. Ein Wort will er an ihn richten, ein Wort der Verzeihung

eindringt, die Nacht des Todes, die fein Leben langsam, unentrinnbar hinübergleiten läßt, in ein kaltes ewiges Dunkel. Blutige Schleier tanzen vor seinen Augen, Fieberschauer schütteln ihn, aber mit der letzten Kraft seines schwindenden Bewußtseins rafft er sich noch einmal auf und murmelt ersterbend: „Herr! Gedenke meiner, wenn Du in Dein Reich kommst!" Da ist ihm auf einmal, als leuchtete die Sonne wieder, die Berge blauten und weit, weit her drängt es sich wie ferne Orgelklänge in seine Seele

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Pagina 3 di 4
Data: 13.09.1929
Descrizione fisica: 4
und Üppigkeit sich gleichsam sämtliche Berge erobert mit der wunder baren Devise: Ich möchte Euch Eure Wildheit nehmen. Das kleine Kirchlein, von einem Naturarchitekten und Künstler mit pastellmäßiger Zartheit mitten in die Land schaft hineingestellt, verbreitet einen wundersamen Frieden und weist trotzdem eine reizvolle Keckheit auf, wenn es sich plastisch von der im Abendschein rotglühenden Zug spitze abhebt. Der Reiz von Berwang sind die dunklen Tannenforsten, die wie Theaterkulissen in das grüne

Wiesenmeer hineingestellt sind, um das anspruchsvolle Grün durch den trutzig dunklen Ernst abzudämmen. Der Blick nach „Rinnen" hat Schwind'schen Charakter oder auch Rottmanns klassische Formen griechisch anmutender Berge, welche das Tal nach Westen beschließen. Noch merkwürdiger sind in Berwang die „fliehenden" Wiesen, die in rasendem Tempo in der Nähe des „Rotersteins" zu Tal sausen, eine grüne Flucht, ein rollender Teppich, auf welchen hie und da ein paar Tannengrüppchen ge stickt sind, die gleichsam

mit ihr. | Und da hat es mich gedrängt, neben der Straße auf einer Wiese oder im Walde niederzuknien und an dächtig meine Mütze zu ziehen und mit gefalteten Händen und heißem Herzen zu beten. Und die Berge rings neigten sich, und der Wald flüsterte Psalmen, und die Vöglein sangen nicht mehr kekfroh, sondern fromm und andächtig, und über das Weizenfeld flüsterte ein sanfter Lufthauch hin und hieß die Ähren sich neigen und Gott anbeten. — Wenn dann der letzte Ton der Glocke in der Luft ausgezittert hatte — war es nicht gar

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