, in welcher die Pferdezucht in größerem Um fange betrieben wird, findet sich zu Roß in der Gemeinde Westendorf, als der entferntesten derselben, ein. Die Pferde find mit Blumen, Federbüschen und reich verziertem Sattelzeug, das sich seit Jahr hunderten in der Familie forterbte, ge schmückt. Von Westendorf bewegt sich der Zug paarweise und im Schritte nach Brixen im Thale und von dort nach Kirchberg bis zur Schwedenkapelle in Klausen. Die Ordnung im Zuge ist nach - altem Herkommen streng geregelt. Er wird eröffnet
vom Hanserbauer in Klausen, als dem der Kapelle zunächst gelegenen Hofbesitzer, und ihm schließen sich die übri gen, in strenger, von der Entfernung von obiger Kapelle bedingter Reihenfolge an. Jeder Gemeinde reiten Bannerträger vor an, denen sich Reiter mit Kirchenlaternen und Leuchtern anschließen, Laut betend, zieht die Procession, aus circa zweihun dert Reitern bestehend, auf. einem Wege von vier Stunden durch. Felder und Flu ren dahin, an den Eingängen der Ort schaften von zahlreichem Landvolke
und zugereisten Neugierigen erwartet und mit feierlichem Geläute begrüßt. Die Reiter tragen grüne Zweige in den Händen. In der Mitte des Zuges reiten .die Priester der betheiligten Pfarreien in Röchet und Stola mit dem Allerheiligsten. Die Pferde der Priester tragen goldgestickte Schabra cken. Auch berittene Ministranten mit Altarglocken, fehlen nicht. Bei der Schwe denkapelle in Klausen angelangt, werden die' vier Evangelien gelesen, die Kapelle vom ganzen Zuge umritten und sodann in gleicher Ordnung
Begebenheit her. Als zur Zeit des dreißigjährigen Krieges die Schweden auch das Thal, in welchen die bereits genannten Gemeinden liegen, mit ihrem Besuche beehrten, da zogen ihnen die Thalbewohner, wohl be waffnet, zu Pferde entgegen, ihnen voran der Priester im Ornate mit dem Hoch würdigsten -Gute. An der Stelle, wo heute in Klausen die Schwedenkapelle steht, trafen sie auseinander. Als aber die Schweden des ihnen entgegenkommen den Zuges gewahr wurden, ergriffen sie ohne Schwertstreich schleunigst