Strumpf stricken und gewann einen Einblick in die Geheimnisse der Kochkunst — Mademoiselle hätte es für eine Schmach ge halten, die feinen Finger der Comteß, wie sie gern sagte, mit derlei groben Beschäftigungen bekannt zu machen — und sie lernie anch, daß ein Haushalt ganz, ganz anders ge führt sein mußte, als die kleine Französin dies mit dem besten Willen von der Welt that. Die auf diese Art, gleichsam spielend erworbenen Kennt nisse wußte Jsidore später, als sie ein erwachsenes Mädchen
, wenn sie zu sehen mußte, wie Jsidore Strümpfe stopfte — die Art, wie Mademoiselle das Geschäft betrieb, ent;ieht sich jeder Be schreibung — wie sie auch ruhig mit Kehrbesen und Scheuer tuch hantirte, ohne eine Miene zu verziehen, und das Regi ment in der Küche führte, daß es eine Lust war, zuzusehen. Nur, daß Mademoiselles Gefühle bei diesem Anblick ganz entgegengesetzter Natur waren; es schnitt ihr wie mit Messern in das Herz, wenn sie sehen mußte, daß ihr Her zenskind, die hochgeborene Comttß, die eigentlich
auf dem einmal betretenen Pfade tapfer weiter, und es war kein Zweifel, daß der Haushalt unter ihren Händen ein ganz anderes Aussehen gewunn. Jsivore war vielleicht ein grandioses Neche.ttalent, jedenfalls hatte sie es verstanden, die knappen Einnahme, die sich doch um nichts erhöht hatten, mit den Ausgaben in Einklang zu bringen, sie sparte am richtigen Ort, während Mademvijelle zuweilen Geld für unnütze Dinge ausgab, die ihr in irgend einer Weise wünschenswerth erschienen, um dafür dann wieder am Nothwendigsten