da jemand das Bett hütet, der es nicht nöthi. hat, hie und da ein Kind von der Schule zurück gehalten wird, das seines geringen Kopfschmerzes wegen ganz gut hingehen könnte, wird sie niemand ernstlich schädigen; verhängnißvoll aber wird sie, wenn auch drohende Zustände ohne weiters in die Kategorie der Influenza eingereiht werden. Von der Ueberzeugung durchdrungen, es könne ober nichts Andres sein, legt man der Sacke von Anfang an keine Wichtigkeit bei. Das .Kind klagt über Matigkeit
, Kopfschmerz. Frost, Halsweh, — ..ganz recht, da haben wir's, es stimmt auffallend, — Influenza!' Die Be schwerden nehmen zu, das Fieber steigt, das Unbehagen wird unerlräglich, — „so muß es ia kommen, immer schlimmer wird's, bis plötzlich Besserung kommt. Mußt Geduld haben, mein Liebling, das läßt sich so gefährlich an, aber wir wissen Bescheid; in ein paar Tagen ist olles gut.' Irgend jemand räth, den Arzt zu rufen, aber die Angehörigen in ihrer Zuversicht finden dazu keine Veranlassung
. „Was soll hier der Doctor? Influenza wird ganz von selbst wieder gut, warten wir's nur ab.' Und so, ohne durch irgend etwas überrascht zu werden, wartet man gelassen die Sache ab, bis der arme Kranke, dessen Diphtheritis im ersten Stadium noch durch ärztliche Hilfe geheilt werde»» konnte, ungepflegt, ohne die zärtliche Sorgfalt der Seinen, ohne Linderuugs- und Erquickungsmittel dem sträflichen Leichtsinn zum Opser gefallen. Leugnen wir es uns nicht, daß dergleichen jeden Tag geschehen kann, wo man sich der besten