Dritter Bogen zum „Pustertaler Boten' Nr. 42. Bruueck, Freitag den 17. Oktober iWZ. — 5Z. Jahrgang. Die Fleimstalbahn. Das Bozner Fleimstalbahn-Komitee sendet uns folgenden Aufruf zu: Die unberechen baren wirtschaftlichen Nachteile, welche die vom Trientiner Lokalbahnkomitee begünstigte Fleims- talbahnlinie Trient—LaviS—Molina—Moena dem deutschen Süd-Tirol, namentlich dem deutschen Etschtale, der Stadt Bozen und dem Eisacktal bringen müßte, haben diese Gebiete zu einer gemeinsamen energischen
des deutschen und italienischen Süd Tirol führten, die Waffen des wirtschaft lichen Kampfes wurden uns vielmehr in die Hand gezwungen, die Waffen der Verteidigung, der Selbsterhaltung gegenüber einem — wir können nicht aufhören, dies zu betonen — un berechtigten Vorstoß in fremde Interessen sphären, einem Eingriffe in fremde wohlerworbene Rechte. Denn alte, bereits durch Jahrhunderte von unseren Vorfahren gepflegte, wirtschaftliche Beziehungen, Handelswege, die deutscher Fleiß, deutsche Tüchtigkeit
bis Ampezzo, in das Grödnertal und die südlichen Seitentäler des Pustertales begünstigt, da das deutsche Etschland gleich einer schmalen Landzunge mitten in welsches Gebiet hinausragt, wie werden wir dann noch unsere teuere, deutsche Scholle gegen diese von allen Seiten drohende Hochflut schützen können ? Da nun wird die Fleimstal- bahnfrage, deren wirtschaftliche Seite immerhin die Grenzen des engeren Deutsch.Südtirols nicht überschreitet, zu einer Angelegenheit des ganzen deutschen Tirol nord
. Die wirtschaftliche Zugehörigkeit dieser Täler, die politisch bereits zum italienischen - Landesteile gehören, bildet derzeit noch das einzige, das letzte Band, wel ches Deutsch- und Welsch-Tirol verknüpft, es bildet immerhin noch ein Hindernis, das einer i Lostrennung des letzteren im Wege steht. Denn immer fester haben sich im Laufe langer Jahr« jene Beziehungen gestaltet, die in voller. Achtung der gegenseitigen Nationalität den friedlichen, beiden Teilen nutzbringenden Güteraustausch pflegten. Allein
auch dieses Band soll zer schnitten werden, politisch, national und wirt schaftlich sollen auch diese bisher entschieden nach Deutsch-Tirol gravitierenden Gebiete an Welsch- Tirol gefesselt werden!? Dann endlich, wenn die letzten Berührungspunkte mit Tirol ver wischt sind, ist die Zeit fiw das ersehnte „Trentino' gekommen, das sich frei und un gestört für seine — in der Zukunft liegende Geschichte vorbereiten kann.». « Bei einer Versammlung, welche am 28. v. Mts. bei der Handels- und Gewerbekammer in Bozen