Programm des k. k. Obergymnasiums in Meran; 1872/73 - 1882/83)
nun allgemein, daß durch die Wiedervereinigung Tirols mit Oesterreich der frühere kirchliche Rechtszustand hergestellt würde. Man zögerte nun nicht mehr, Se. Heiligkeit Pius 'VII., zu bitten, den alten Churer'schen District in Tirol und Vorarlberg an das Bisthum Chur zurückzustellen. Papst Pius VII. schrieb unter dem 24. August 1814 an dm Bischof Karl Rudolph von Chur: „Wir stellen Dir, Ehrwürdiger Bruder, jenen Diöcesan-Antheil freudig zurück, den Wir durch den Drang der Zeitverhältnisse dem Bischöfe
' an der Elbe belehnt hatte. In Chur hatte Bischof Karl Rudolph für die Zeit seiner Abwesenheit seinem geistlichen Rathe alle möglichen Vollmachten übergeben, und dieser delegierte im Septbr. 1814 den Regens Purtscher, Mitglied des geist- lichen Rathes, nach Innsbruck und Brixen, um daselbst, auf Grundlage des päpstlichen Breves, die Verhandlungen einzuleiten und den früheren Churcr'schen BisthumS-Antheil in Tirol und Vorarlberg wieder zmüch-
- S3 - was während der JnsnrrectionsZeit wieder in Aufnahme gekommen war. Hätte die bayer. Regierung bei der ersten Besetzung Tirols so klug ge- handelt, so würden sich die politischen Verhältnisse Zwischen Tirol und Bayern ganz anders gestaltet haben. Die Zweite Herrschaft Bayerns dauerte nur kurze Zeit. Das Land Tirol erreichte, wofür es gekämpft und geblutet hat, nach dem Sturze Napoleons und seiner Vasallen die Wiedervereinigung mit dem alten, geliebten Herrscherhaus Habsburg. Mau glaubte