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Pagina 3 di 6
Data: 23.08.1937
Descrizione fisica: 6
Line Fahrt an clie ehemalige Dolomitensront. Text und Aufnahmen von Karl Paulin. Herbstliches Leuchten um den Col di Lana! Wer von den Teilnehmern an der Fahrt zum blutgeweihten Eckpfeiler der einstigen heißumkämpften Dolomitensront unter Führung des letzten österreichischen Kommandanten der Gipfelbesatzung, Hauptmann Anton von Tschurtschenthaler, trägt nicht noch den Glanz jenes Herbsttages 1935 und seiner unvergeß lichen Eindrücke im Herzen. Bestärkt durch den Erfolg

C a n t o r e, der bei einem mißglückten Durchbruchsversuch an der Tofanafront am 20. Juli 1915 durch eine österreichische Kugel siel, unsere Aufmerksamkeit auf das nahe Kampfgebiet lenkt. Nach kurzer Rast erklimmt unser Postauto die Kehren der Dolomitenstraße und hält unterhalb des Falzaregopasses ge rade gegenüber dem mächtigen Felsenmassiv der Tofana I. Hauptmann v. Raschin erhebt sich und erzählt die Geschichte des kampfumtobten Berges, von dessen Gipfel aus die Italiener die österreichische Besatzung des „Castelletto

der Gletscher thron der Marmolata auf. Hauptmann v. Raschin steigt nun mit einer Gruppe, vorbei an der Oellacherstellung, die der Heldentat des jungen Inns brucker Fähnrichs Hermann O e l l a ch e r ihren Namen verdankt, in die Felsen des Kleinen Lagazuoi ein, um durch einen Stollen den die Italiener einst durch den Berg gebohrt, auf die Höhe der Lagazuoischarte zu kommen. Wir wählen einen anderen Aufstieg, überqueren nach rechts die steilen Felsabstürze und erreichen über mächtige Geröllhalden den Sattel

der Lagazuoi scharte. 9 Einem von uns geht angesichts der von riefenhaften Blöcken und Granattrichtern erfüllten Felswüste das Herz auf: Notar Hans Höpperger war einst im Juli 1915 als Ober leutnant und Kompagniekommandant des Landsturmbatail lons Nr. 165 im Verein mit dem Kommandanten einer bayri schen Jägerkompagnie, Hauptmann Weiß vom Deutschen Alpenkorps, der erste Verteidiger der Lagazuoischarte. Nun sieht er nach 22 Jahren zum erstenmal wieder die erinnerungsreichen Stätten und führt

uns nach gemütlicher Rast hinunter zu dem mächtigen Felsblock, unter dessen deckendem Schutz damals die Baracke des Kampfabschnittskommandos Lagazuoischarte ent stand, die später auch Hauptmann Raschin besiedelte. Die Ge mütskraft des Erlebten erfüllt diese Stunde des Wiedersehens; obwohl heute von der vor kurzem abgebrannten Baracke nur mehr verkohlte Reste stehen, so beleben sie sich bei Höpper- gers Schilderung mit Bildern treuester Kriegskameradschaft. Zahnarzt Alber aus Bozen, der bei der Sprengung

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Pagina 8 di 10
Data: 02.01.1937
Descrizione fisica: 10
Hauptmann Falconers Rache. Diese Geschichte ist nicht erfunden; sie ist einer wahren Begebenheit nacherzählt von Rosemarie von Iankö. Der Hauptmann R. C. Falconer war ein Sonderling; das wußte jedes Kind in der schönen englischen Grafschaft Hert- fordshire, in der sich sein Landgut befand. Ein paar Jahre war es nun her, da entstieg dem Lokalzug des verschlafenen Oertchens B. der genannten Grafschaft ein etwa 55jahriger Herr mit energischer Miene, dem man den Kolomaloffizier so- gleich ansah

: die zu braunem Leder gegerbte Gesichtshaut sprach von der jahrelangen Einwirkung einer unbarmherzigen Tropensonne, ein steifes Bein, von dem manche wissen woll ten, es sei sogar eine Prothese, machte die vorzeitige Pensio nierung des ansonsten kräftigen Mannes erklärlich, der stahl- harte Blick, gepaart mit scharfer Kommandostimme, verriet jahrelange Befehlsgewohnheit und keinen allzu sanften Cha- rakter, der Neugierigen jede Fragestellung und gar jede An näherung von vornherein verwehrte. Hauptmann Falconer

zu werden, sondern kostenlos alles zugestanden zu erhalten, wonach an Reparaturen und Abänderungen ihm der Sinn stand. Ehe Falconer den Kauf abschloß, stellte er an den Agenten noch eine knappe Frage. „Nachbarn?" erkundigte er sich im Kom mandoton. Der Agent sprudelte über von begeisterten Ver sicherungen der überdimensionalen nachbarlichen Vorzüge. „Es wird Ihnen nicht schwer fallen, zu verbreiten," schnarrte der Hauptmann, „daß ich allein gelassen werden will!" Das wurde er denn auch. Denn wer den Schauermären

Hauptmann Falconer nichts. Er hielt keine Zeitung, er sah keine Menschen, sein Landgut lag ent legen und wohlumfriedet in sommerlicher Pracht. In einer Sternennacht indes, da er pfeiferauchend auf seiner Veranda saß, schrillten seltsame Klänge von nicht allzu ferne an sein Ohr: ein uralter Gassenhauer, von einer schrillen Frauenstimme gesungen, verpestete die schweigende Nacht, Lachen und Gröhlen junger, ausgelassener Stimmen gellte zwischen die Rhythmen des Grammophons. Der Hauptman erstarrte

— was ging da vor? Er konnte sich's nicht erklären und rief dem Diener. Der brauchte gar nicht auf Erkundung zu gehen: „Ferienlager, Herr," brummte er, „Urlauber in Zelten . . ." „Jag sie davon!" brüllte der Hauptmann, „dies ist mein Gut! Steht es nicht deutlich genug an den Toren? Jag sie davon!" Der Diener ging und kam wieder. „Sie sagen," meldete er, „es gefalle ihnen hier und Ihr mögt ruhig den Sheriff rufen. Im übrigen seien sie höfliche Leute, die Euren Gegenbesuch zu schätzen wüßten

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Pagina 2 di 10
Data: 05.04.1936
Descrizione fisica: 10
Richard Hauptmann hingerichtet. | Trenlon, 4. April. ,(A. N.) Richard Hauptniann ist heute nachts hingerichtet ■ worden. Im letzten Augenblick hatte Frau Hauptmann eine i Klage eingebracht, in der Paul Wendel der Entführung ! des Lindberghkindes bezichtigt wird. .Auf Grund dieser Klage ! haben die Behörden einen Haftbefehl gegen Wendel erlassen, j doch konnte diese Maßnahme Hauptmann nicht mehr retten. ! Hauptmann wurde um 1.47 Uhr in Gegenwart von 55 Zeu- ! gen hingerichtet. Der Delinquent

hat, bevor er seine Zelle - verließ, die Bibel gelesen und dann raschen Schrittes i die Todeszelle betreten. Er war sehr bleich und ein wenig verwirrt. Zwei Aussetzer und zwei Geistliche begleiteten ihn auf diesem letzten Gang. Als man in Hauptmann drang, er möge noch im letzten Augenblick ein Geständnis oblegen, sagte er, daß alles, was er noch hinzufügen könnte, unwahr wäre. Hauptmanns letzte Stunden. h. Trenlon» 4. April. Hauptmann starb ohne weitere Erklä rungen darüber, wie er in den Besitz

des Staatsgefängnisses, K i m b e r l i n g, der die Hinrichtung leitete, teilte darüber mit: Hauptmann sandte mir Nachricht für seine Gattin und verbrachte den letzten Tag in anscheinend guter Stimmung, bei seiner letzten Mahlzeit zeigte er guten App etit. Reverend Wer ner, der Hauptmann auf seinem letzten Gang begleitete, erzählte, Hauptmanns größte Sorge sei das Los seiner G at- t i n und seines Kindes gewesen. Im übrigen habe Haupt- nrann erklärt, sich nicht vor dem Tode zu fürchten, weil er sein Vertrauen

in Gott begründet habe. Der Rechtsanwalt Hauptmanns erklärte: „Dieser Fall war die größte Tragödie in der Geschichte dieses Staates, die Zeit wird sie nicht weg wischen können." Als Frau Hauptmann die Nachricht von der Hinrichtung ihres Gatten überbracht wurde, fiel sie in O h am a ch t. Nach dem sie sich wieder einigermaßen erholt hatte, sagte sie: „Mein Gott, warum haben sie das getan, sie haben ihn ermordet." In der Umgebung des Staatsgefängnisses kämpfte in den Abendstunden eine großeMenge

gegen einen starken Po lizeiring, um näher an das Gefängnis heranzukommen. Berit tene Polizeitruppen standen zum Eingreifen bereit, die Ge fängniswache patrouillierte, mit leichten Maschinengewehren ausgerüstet, längs der Gefängnismauern. Schmerzloser Tod. Medizinische Fachleute erklären, daß der Tod Hauptmanns j schmerzlos gewesen sein muß. Der elektrische Stoß, der j Hauptmann tötete, habe die gleiche Wirkung, wie wenn Herz ! und Hirn plötzlich erfrieren würden. Der starke elektrische Strom lähmt Herz und Hirn

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Pagina 5 di 8
Data: 15.11.1932
Descrizione fisica: 8
Gerhart Hauptmanns dramatisches Werk. Zum 70. Geburtstag des Dichters. Keiner unserer großen Dramatiker hatte eine so lange ununterbrochene dramatische Schaffens- und Erntezeit wie Gerhart Hauptmann, der Siebzigjährige, dem nun bald ein halbes Jahrhundert die Bühne Instrument und Echo seines künstlerischen Wirkens ist. Schillers Feuergeist verzehrte sich allzufrüh und beschloß schon mit 45 Jahren sein gigan tisches Werk, Goethes dramatische Epoche war mit Ausnahme des „Faust", dessen Bedeutung

ja weit über das Drama hinausreicht, schon Jahrzehnte vor des Dichters Tod abgeschlos sen, Hebbel und Anzengruber mußten schon als Fünfziger dem Wink des Todes folgen und Grillparzer, der Achtziger, war als Dramatiker längst verstummt, ehe seine letzte Stunde schlug. I Gerhart Hauptmann der einst in einer sterbenden Zeit das Banner einer neuen Kunst entfaltet hat, erlebte die größte Umwälzung des geistigen, des staatlichen und wirtschaftlichen Lebens, ohne sich selbst zu verlieren, er blieb

dramatischer Kraft durchdrungen, seine schönsten und dauerndsten schöpfte Hauptmann aus der Geschichte der menschlichen Seele und aus dem Volksleben und der Märchen- weit seiner deutschen Heimat. Seine Wirkung holt Hauptmann nicht nur aus der voll endeten Beherrschung der kunstvollen Sprache als dichterisch beseeltes Ausdrucksmittel, sondern aus einer wurzelstarken Vertrautheit mit dem schlesischen Volksleben md seiner Mund" art, der die echtesten seiner volkstümlichen Bühnenmenschen ihre Unsterblichkeit

, Herzens kälte und eine Gesellschaftsordnung, die den kategorischen Im perativ der L i e b e nicht mehr kennt, den Mitmenschen schlagen. So wird Hauptmann ein Anwall der Enterbten, Unterdrückten, jedoch nicht im Sinne parteimäßiger Doktrin, sondern im weitesten Sinne eines Menschenfreundes, der das Leid überall dort, wo es von liebeleeren Menschen verursacht wird, ergrei fend gestaltet und den Fluch der Ichsucht auf den Pranger der Bühne stellt. Die Passivität seiner Stoffe, das hilflos Duldende

mancher seiner Helden, raubt dem Dichter oft das Hinreißende, Bezwin gende einer starken und kräftig pulsierenden Handlung. Daher schwankte auch der Erfolg seiner Dichtungen seit jeher, ja zu Zeiten schien der Ruhm des Dramatikers verdunkelt, der stets die billigen Mittel äußerer Erfolge, wie sie sein Wider part Hermann Sudermann mit bühnenkundiger Meister schaft zu verwenden verstand, verschmäht hat. Man ehrte den Ethiker Hauptmann, hielt den literarischen Wert seiner Dich tungen hoch, doch die Gunst

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Pagina 2 di 4
Data: 08.10.1940
Descrizione fisica: 4
an den Häfen der iberischen Halbinsel vorbei. Kmivtmlmn Hellmuth Wick Berlin. 8. Okt. Hauptmann Hellmuth W i ck, dem der Führer nach dessen 40. Luftsieg das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen hat, wurde am 5. August 1915 zu Mannheim als Sohn eines technischen Direktors geboren. Er besuchte von 1926 bis 1929 das Realgymnasium zu D a n- z i g, von 1929 bis 1935 die Oberrealschule Königsberg und legte auf einer Berliner Oberrealschule im Dezem ber 1935 die Reifeprüfung ab. Im April 1936

trat er als Fah nenjunker bei der Fliegertruppe ein, wurde am 1. Juli 1937 zum Fähnrich und am 8. November 1938 zum Leutnant be fördert. Nach Kommandierungen zu einem Kampfgeschwader und zu einer Jagdfliegerschule wurde er einer Jagdgruppe als Flugzeugführer zugeteilt. Im Juni 1940 wurde er ins Jagdgeschwader Richthofen versetzt, am 19. Juli zum Oberleutnant und am 4. September zum Hauptmann beför dert. Am 5. September wurde bekanntgegeben, daß Wick nach seinem 20. Luftsieg das Ritterkreuz

Messerschmitt-Jäger. „Freie Jagd!" lautet der Befehl. Hauptmann Wick fliegt wie immer an der Spitze seiner Jagdgruppe! Unsere Jäger sagen: „So etwas war noch nie da!" Mit Adleraugen wird ausgespäht; ah, da sind sie schon! Tatsächlich, fast in gleicher Höhe mit unseren Jägern fliegt eine ganze Staffel eng lischer Hurricanmaschinen. Fast jeder der deutschen Flugzeug führer hat sie schon erblickt. Haben die Briten unsere Jäger noch nicht bemerkt? Es ist nicht ganz klar — oder warten sie etwa

auf eine verstärkende Hilfe? Ziemlich dicht aufgeschlossen nehmen sie ihren Kurs. Da greift Hauptmann Wick an: Unsere Jäger sind jetzt etwa 500 Meter nähergekommen. Mit einer einzigen Feuergarbe hat er den zuletzt fliegenden Briten zerschmettert. Eine starke Rauchfahne nach sich ziehend, geht er sofort in die Tiefe. Haupt mann Wick beobachtet seinen Gegner sehr genau und schießt sofort im Bruchteil von Sekunden den zweiten Hurrican- jäger aus der Mitte heraus. Mit brennender Maschine saust auch er der Erde

zu. Nun haben die Briten das Unheil bemerkt. Der erste Jäger, den Hauptmann Wick. ins Visier bekommt, macht im gleichen Augenblick einen Abschwung. Sofort stürzt er mit seiner Maschine nach und während des rasenden Ab schwunges trifft er den Briten mit seiner tödlichen Feuer garbe. Der Kampf mit der englischen Staffel ist damit in vollem Gange. Mit einer Riesenfahrt sind die anderen deutschen Jäger eiligst herangebraust. Für die Engländer besteht keine Möglichkeit einer Rettung mehr. Feldwebel T. allein befördert

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Pagina 3 di 6
Data: 03.08.1939
Descrizione fisica: 6
. Ein breitrandiger Hut be schattete sein bärtiges Gesicht. Doch seine jungen, hellen Augen hielten sie gebannt. Augen, die so gar nicht in sein vom dunklen Et überwuchertes Gesicht passen wollten. Augen, die ihr seltsam vertraut schienen; die sie ansprachen mit einem wohl bekannten Laut. „Sie sind ... sind ..", stammelte sie, den Namen suchend. Aber der Fremde kam ihr zuvor: „Hauptmann Szasz!" rief « lachend aus. „Adjutant des Generals Görgey!" Ilona taumelte. „Das... das ist eine Freude! Wie haben Sie das ver

", begann nun der Hauptmann — und er wurde plötzlich ganz ernst — „hat uns berichtet, daß Sie, teuerste Baronin, den Weg fanden, an höchster Stelle die Kriegspläne zu erfahren. Wir haben uns in den Glauben gewiegt, es sei noch Frieden im Krieg. Die Oesterreicher schlafen; der Schnee behagt ihnen nicht. Doch ist es dem General Görgey ebenso wie dem Hauptquartier wichtig, zu erfahren, wann etwa die Armeen des Kaisers ans Losschlagen denken." „Nach der Schneeschmelze", antwortete Ilona sofort. „Wann

sprachen Sie — Ihre Freunde?" Hauptmann Szasz hatte mit Takt vermieden, den Namen des Staatskanzl-ers zu nennen. Ilona aber machte kein Hehl daraus, daß er es war, Schwarzenberg selber, dem sie so nahestand. „Bor einigen Tagen schon. Aber der Fürst Schwarzenberg erwartet mich heute." ^2^er Hauptmann und der Gelehrte wechselten einen schnellen „Dürfen wir hier warten?" fragte Szasz dann. „Natürlich. Sie sind hier wohlgeborgen. Seitdem ich beim Staatskanzler aus- und eingehe, weiß man, daß ich unter sei

nem Schutz stehe. Mein Haus wird zwar bewacht, aber nie mand wagt es, es zu betreten." „Man sah mich kommen?" erkundigte sich Szasz. „Vielleicht!" „Deshalb muß man mich auch Weggehen sehen", lachte der Offizier. „Ich habe Uebung darin, heimlich zu entweichen." Ilona wandte sich zu ihm. „Was wünschen Sie zu er fahren?" „Alles!" erwiderte Görgeys Adjutant. „Ich werde Ihre Mühe lohnen — und Ihre Todesverach tung, Hauptmann Szasz!" Wie schön sie war! Der junge Offizier, der so unverhofft

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Pagina 4 di 6
Data: 12.07.1939
Descrizione fisica: 6
war durch das Land geeilt, durch alle Komitate, von Stadt zu Stadt. Und feine Rede hatte das Volk entflammt und zum Widerstand ge stählt. Von überall her sprengten die Haiducken heran, um dem Mmisterrat die Grüße der Komitate zu übermitteln und zu melden, daß Kossuth unter ihnen geweilt hatte, und welchen Weg er eingeschlagen habe. „Wir erwarten ihn heute zurück", erklärte der Generalstabsmajor dem Hauptmann Szäfz, wäh rend sie den Saal der königlichen Burg, in dem der Kriegsrat getagt hatte, verließen

Verbindung der Menschen dieser beiden Städte. Aber sie haben ihre Brücke noch nicht erhalten, die beiden König reiche. Ein Bruderkrieg", sagte er mit schmerzlichem Ausdruck, „aber — es muß fein." Hauptmann Szäfz nickte nur, er fühlte genau so wie der Kamerad: „Wir ziehen nicht im Uebermut in diesen Krieg, son dern aus harter Notwendigkeit." Die Offiziere des Generalstabes waren ihnen auf die Ter rasse gefolgt. Hauptmann Szäfz wollte sich für einige Stunden verabschieden, da bemerkte er, als sein Blick

der Präsentiermarsch der Ehrenwache vor dem Portal der königlichen Burg, die, wie die Kaiserburg in Wien, die ganze Pracht strahlenden Barocks majestätisch entfaltete. Eine freudige Erregung durchzitterte Görgeys jungen Abgesandten; in wenigen Augenblicken würde er Kossuth sehen, den Führer des Volkes, ihn, der ihnen allen den Glauben und die Kraft an die Größe der Nation wieder gegeben hatte. Hauptmann Szäfz fühlte eine seltsame Beklemmung, wie er sie niemals zuvor erfahren hatte, eine Art Furcht

ließ. Die wenigen Menschen, die im Ablauf der Geschichte zum Führertum berufen waren, hatten, wie der junge Hauptmann sich sagen mußte, bei aller Ver schiedenheit ihrer Herkunft und ihrer Wesensart, ihrer Er scheinung und ihres Auftrages, doch dieses gemeinsam: die überzeugende Ausdruckskraft des Antlitzes, die Fähigkeit, durch den stummen Blick wie durch die tönende Rede auch die Zögernden zu erfassen und die letzten eines Volkes mit allen Brüdern zur Einheit zu verschmelzen, in ihnen den Glauben

innerhalb der deutschen und österreichischen Malerei das male rische Schaffen des Dichters, das in weiteren Kreisen noch zu wenig bekannt ist, in einem historisch geschlossenen Zusammenhang zur Dar stellung. Der Major Klapka winkte Hauptmann Szäfz in den Saal; er würde bald des Kriegsrates Antwort an seinen Korpskom mandanten entgegennehmen können. Im hellen Rund des marmorweißen Kuppelsaales stand, umringt von den Offizieren in ihren bunten Uniformen, Kos suth im dunklen Rock, der Zivilist

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Pagina 5 di 6
Data: 01.08.1939
Descrizione fisica: 6
, seinen Unterstand bewachen. Arme, tapfere Lotte! Niedergeschlagen schleicht der Hauptmann zurück. Aber da kann ihm der Horchposten, an dem er wieder vorüberkommt, die erfreuliche Mitteilung machen, daß die Hündin kurz nach dem Schuß am Postenloch vorbei zum Schützengraben ge laufen ist. Sie muh also doch noch mit dem Leben davon gekommen sein. Ungeduldig, aber so lautlos wie auf dem Hinweg, windet sich der Hauptmann unter den Hindernissen und durch das Gestrüpp hindurch. Er muh wissen, was mit dem Tier

ge schehen ist. Ohne Grund hat es das Schmerzensgeheul nicht ausgestoßen... Als der Hauptmann endlich seinen Unterstand betritt, findet er Lotte erschöpft auf ihrem Schlafplatz. Ihr Fell starrt vor Schmutz und Blut. Sie erhebt sich matt, kommt ihrem Herrn freudig heulend entgegengehinkt. Es scheint schlimm mit ihr zu stehen. Aber eine genaue Untersuchung ergibt lediglich eine Lin Schatten bricht aus der Rocht hervor Bis auf wenige Meter... Nur noch einen Sprung, -in ent- schlofsenes Zustohen

- Leuchtende Sterne, vmkrnd« Stoffe - Für jeden Geschmack etwas VI. (Schluß.) „Pfui, Lotte, leg dich!" flüsterte der Hauptmann und drückt den Hund energisch nieder. Lotte gehorcht. Das kluge Tier scheint zu verstehen, daß jeder Laut Gefahr bringt. Eng schmiegt es sich an und kriecht mit vorwärts. .Zurückschicken? Wenn sich Lotte weiter ruhig verhält, kann sie nur nützlich sein! Da ist auch schon das Postenloch! Et — Ein kaum hörbares Zischen, geflüsterte Fragen und Antworten. „Alles in Ordnung!" meldet

der Posten. Auffälliges hat er nicht bemerkt. Vor einigen Minuten allerdings hat der deutsche Horchposten, etwa fünfzehn Schritte zur Linken, einen Schuß abgefeuert. Ein Anlaß dazu ist nicht zu beobachten gewesen. Wohl nichts von Bedeutung! Die Schanzarbeiten drüben scheinen eingestellt zu sein. Der Hauptmann überzeugt sich, daß der Posten in guter Deckung liegt. Im Notfall kann er die deutschen Hindernisse mit wenigen Sprüngen erreichen. Ms ttt verschwunden! Unmöglich, von hier aus zu dem Posten

zur Linken zu ge langen. Vorgeschobene Drahtverhaue versperren den Weg — man müßte zurück zum Schützengraben und dann wieder einen anderen Schleichweg durch die Hindernisse nehmen. So kriecht der Hauptmann so weit wie nur möglich nach links, verharrt hinter einer Bodenwelle und lauscht. Nichts, nichts zu hören außer dem Raunen der Baum kronen, dem Rascheln von Mäusen und Insekten. In weiter Ferne jetzt dumpfes Donnern von Geschützen. Der schwarze Vorhang der Nacht bleibt undurchdringlich. Schon

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Pagina 5 di 6
Data: 05.01.1935
Descrizione fisica: 6
noch in etzter Minute einen Zeugen namhaft zu machen wußte, der Neu- chmids mangelndes Einverständnis mit den Zielen der Legion und frühere Fluchtabsichten bestätigen können soll. t Wie der Entführer des Lmbbergh-Äindes * nach Amerika kam. Newyorl, 4. Jänner. Bruno Richard Hauptmann, dem der Staatsanwalt die Entführung und Ermordung des Lindbergh-Kindes nach- * ^weisen hat, ist ein deutscher Zimmermann, der sich ohne be- i’ hördliche Genehmigung in den Vereinigten Staaten aufhielt. ? Er wurde im Jahre 1900

er sich an den gleichgesinnten Fritz P e tz o l d an, und beide begingen einige kleinere Einbrüche. Schließ lich überfielen sie zwei Frauen auf offener Straße und raub ten ihnen unter Vorhaltung eines Revolvers Lebensmittel und Brotkarten. Schon wenige Tage später wurden sie ver haftet. Hauptmann machte während seiner Ueberführung nach Bautzen einen Fluchtversuch, wurde jedoch neuer lich festgenommen und vom Vautzner Bezirksgericht zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Wegen guter Führung kam er schon im März 1923 frei, nahm

aber sein Verbrecherleben sofort wieder auf und wurde schon im Juni erneut verhaftet, nachdem er verschiedene Diebstähle begangen hatte. Diesmal kam es nicht zu einer Verurteilung, denn Hauptmann flüch tete aus'.dem Hof des Untersuchungsgefängnisses. Als blinder Passagier nach Amerika. Während die sächsische Polizei vergeblich nach ihm suchte, wanderte er nach Hamburg und verstaute sich als blinder Passagier an Bord eines Amerikadampfers. Kurz vor New- y o r k wurde er entdeckt, festgenommen und nach Hamburg

zurückgebracht. Aber er erklärte dem Kapitän, daß er seinen Versuch bei nächster Gelegenheit wiederholen werde — und tat dies auch, sobald er in Hamburg an Land gesetzt worden war, doch auch diesmal wurde er entdeckt. Erst der dritte Versuch gelang. Hauptmann erhielt auch gleich in einer Farbenfabrik in New-Jersey Arbeit. Bald hatte er in der deutschen Kolonie Newyorks Freunde und Bekannte und heiratete nach einigen Jahren Anna S ch o e f f l e r, Kell nerin in einem Bäckerei-Restaurant in der Bronx. Anschei

auf seine persönlichen Angelegenheiten stumm wie ein Grab. In dem Sommer nach der Entführung des Lindbergh- Babys begann Hauptmann das Leben zu genießen. Er ging abends in vergnügter Gesellschaft aus und veranstaltete lustige Picknicks auf Hunters Island; im Herbst kaufte er sich eine Iagdausrüstung und reiste nach Maine, um in den weiten Wäldern des Nordens das Weidwerk auszuüben. Im nächsten Frühling unternahm er in Begleitung seiner Frau eine ausgedehnte Tour nach dem Süden und verbrachte drei Monate

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Pagina 1 di 6
Data: 15.02.1935
Descrizione fisica: 6
werden soll, ganz vereinzelt sind, sofort mit den s ch ä r f st e n M a ß- Flemington, 14. Februar. (A.N.) Der Angeklagte Hauptmann wurde vom Gerichtshof schul dig erkannt und zum Tode verurteilt. Richard Hauptmanu ist in die für zum Tode Verurteilte besttmmte Zelle im Gefängnis des Staates New Jersey über führt worden, wo bereits fünf andere Verurteilte die Hin- rlchtung abwarten. Die Urteilsverkündung. h. Flemington, 14. Febr. Wie schon kurz berichtet, ist Haupt mann von den Geschworenen, die um 22 Uhr

amerikanische Zeit ihre Beratungen beendet hatten, für schuldig befunden und vom Gericht zumTodeverurteilt worden. Als Termin für die Vollstreckung des Todesurteiles hat das Gericht den 18. März festgesetzt. Hauptmann hat gegen das Urteil durch seinen Verteidiger sofort Berufung eingelegt, so daß die Hinrichtung durch den elektrischen Stuhl aufgeschoben werden dürfte. Hauptmann hörte den Urteilsspruch mit großer Ruhe an, während Frau Hauptmann, die bei der Urteils verkündung ebenfalls anwesend

war, sehr blaß wurde und einer Ohnmacht nahe war. Das Todesurteil von ganz Amerika mit Zustimmung ausgenommen. Nach der Urteilsverkündung begannen die Glocken des Ge richtes zu läuten. Auf der Straße hatten sich große Menschen mengen angesammelt, die das Todesurteil mit Zustim mung aufnahmen. Der Urteilsverkündung war eine eIs st ündig e Beratung der Geschworenen vorausgegangen. Die Geschworenen waren sich von Anfang an darüber einig, daß Hauptmann schuldig sei. Bei den Beratungen hat es sich lediglich darum

gehandelt, ob Hauptmann zum Tode oder zu lebenslänglichem Kerker verurteilt werden sollte. Die Ent scheidung darüber steht nach amerikanischem Gesetze gleichfalls den Geschworenen zu. Millionen von Amerikanern hörten das Urteil, das im Rundfunk übertragen wurde. Der erste Ge hilfe des Generalstaatsanwaltes, P e a c o ck, erklärte, daß das Urteil den Wünschen der Nation entspreche. Diejenigen, welche Kindern ein Leid zufügen, müßten die ihnen gebührende Strafe erhalten. Einer der Staatsanwälte ver wies

Hauptmann in der Todeszelle.

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Pagina 3 di 4
Data: 09.07.1940
Descrizione fisica: 4
, der mit einem stumpfen Messer arbeitete. Der Professor erteilte ihm deshalb eine Rüge. Der Student war hierüber beleidigt und sagte in anzüg licher Weise: „Ich verstehe eben nichts vom Schärfen der Messer, denn ich bin leider nicht Barbier gewesen wie andere Leute!" „Davon bin ich ohne weiteres überzeugt", sagte der Gelehrte ruhig, „denn wenn Sie es gewesen wären, dann wären Sie es auch geblieben!" Friedrich der Große verlieh einmal einem Hauptmann seiner Garde wegen besonderer Verdienste einen Orden. Der Deko

, Berlin Welch ein Abenteuer für Bernd, dachte Anneliese. Nein, welch ein Bernd! Er steckt schon ganz drin, überlegte die Annettes. Er hat sich nicht nur schon vollgeatmet mit der Luft, die dort unten weht. Er hat sie schon begriffen. Er hat seine Augen so willig auf gemacht, daß er den Dingen auf den Grund sah. Und weil es auf diesem Grund echte Sachen zu sehen gab, ist der Bernd nun völlig dabei. Hauptmann Dr. ing. Vopelius. Mußte ein selffamer Mensch sein. Bernd liebte ihn zweifellos

. Aber nicht darauf kommt es mir an, trotzte die Annettes bei diesem Gedanken — sondern darauf, daß dieser hölzerne Hauptmann auch meinen Bernd liebt. Bernd soll niemanden gern haben, der ihn übersieht. Das hat Bernd nicht nötig. Ich bin eifersüchtig auf diesen Hauptmann, wußte Annettes jetzt. Er ist schuld daran, daß Bernd in diesem Brief nichts von uns beiden schreibt, er beschäftigt ihn so, daß Bernd den Haupt teil seines Briefes darauf verwendet, mir von einem Mann zu erzählen, der mir unheimlich

, um an seinem Abenteuer teilzuhaben, sie ttat in Gedanken vor die alte Majorin und war verlegen, so unangemeldet zu erscheinen. Und wartete heimlich, es möchte auch jener zähe Hauptmann in die großen Zimmer herein kommen. Auf diese Weise ging die junge Frau Mettler an diesem Abend zu Bett, ohne eigentlich einsam zu sein. Sie wußte jetzt, daß Bernd es gut hatte, daß es etwas Rechtes sein müffe, was ihn fähig machte, so frohe, starke Briefe zu schreiben. Sie kamen freilich von weither, aus einer harten Wett

sind, mein Kaiser, mein Kaiser . . . Mein Hauptmann, mein Hauptmann .. . Dieser Hauptmann hat mir den Bernd geklaut, er hat ihn mir weggeatmet. Mit dem Einschlafen klappte es bei der Annettes auch heute wieder nicht. Der Kleiderschrank zerrte, er wollte altes Schnitzwerk aus seiner glatten Front herauspressen. Die Wände wollten weit auseinanderrücken und das große Bernd-Zimmer in Freiburg nachbilden. Irgendwo grummelte es, wie die Stimme einer alten, gußeisernen Frau. Auf der Straße ging ein leichter, sttaffer

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Pagina 5 di 6
Data: 16.02.1935
Descrizione fisica: 6
des „New Deal" im Auszug wieder zugeben, weil ihre Leistungsfähigkeit durch die Uebermittlung der Zeugenaussage Lindberghs im Prozeß Hauptmann über mäßig beansprucht sei. Selbst in Amerika wurden die Vorgänge in Flemington als peinlich empfunden, ja als ein Skandal. Die Verteidigung des Rechts ist eine wesentliche Bedingung der moralischen Existenz des Menschen. Der Prozeß in Flemington artete jedoch beinahe in ein der öffentlichen Unter haltung dienendes Schauspiel aus, in dem die Gerichtsbehörde samt

, als um den Sieg der einen oder andern Partei handle. Berichte im Doxkampfstil. Die Berichte der amerikanischen Blätter griffen gelegentlich direkt zum Stil eines Berichtes über einen Boxkampf. Da war etwa zu lesen: „Der Staatsanwalt versetzt dem Vertei diger einen tüchtigen Hieb; Hauptmann gerät ins Taumeln; der Verteidiger hämmert auf Dr. Condon los" und dergleichen. Ein weiteres, für europäische Begriffe ausfallendes Merkmal dieses Prozesses ist das stark r e k l a m e h a f t e, auf Be einflussung

dem armen Zimmermann aus Deutschland Gerechtigkeit verbürgt." Auch sonst spielt der Appell an das Gefühl in diesem Prozeß eine erhebliche Rolle; die Tränen, die die weiblichen Mitglieder des Gerichts vergossen, wurden in der Presse genau registriert. Die Verteidigung war von Anfang an in einer verlore nen Stellung; denn tausend Zeugen konnten, wie der Staatsanwalt sagte, die Tatsache nicht aus der Welt schaffen, daß Hauptmann im Besitz des Lösegeldes war, das für den kleinen Lindbergh bezahlt worden

14.000 Dollar — entdeckt. Fisch habe ihm einige tausend Dollar geschuldet; Hauptmann habe daher den Fund in seiner Garage versteckt, weil er fürchtete, daß die Verwandten Fischs das Geld von ihm zurückverlangen wür den. Es ist jedoch festgestell, daß Fisch in dürftigen Verhält nissen starb, und daß Hauptmann sich seit März 1932 in Börsenspekulationen einließ, wobei er mehrere tausend Dollar verlor. Das Lösegeld, das Lindbergh zahlte, belief sich, wie er innerlich, auf 50.000 Dollar. Die Anklage

berief sich auf weitere wichtige Zeugnisse. Dok tor C o n d o n, der im Auftrag Lindberghs mit dem Erpresser zu nächtlicher Stunde auf dem Friedhof von Bronx über die Auszahlung des Lüsegeldes verhandelte, behauptete mit Be stimmtheit, Hauptmann an der Stimme wieder zu erkennen, ebenso Lindbergh. Die Schriftsachverständigen erklärten, daß die Schrift der Erpresserbriefe mit derjenigen Hauptmanns völlig übereinstimme. Auf der hölzernen Füllung einer Tür im Hause Hauptmanns waren Adresse und Tele

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Pagina 4 di 4
Data: 21.10.1941
Descrizione fisica: 4
Urheber-Rechtsschutz: Deutscher Roman-Verlag, Bad Sachsa (Südharz) Schimpfend zieht er hinter den Männern her, die nur bis zu dem freien Platz vor dem Bahnhof gelangen. Dort sind die Roten in der Uebermacht. Der Hauptmann übersieht mit einem Blick die Lage. An einen geordneten Zug durch die Straßen ist nicht zu denken, und leise gibt er den Befehl, sich zu zerstreuen. „Seht zu, daß ihr die Kaserne erreicht", will er sagen, aber er weiß im gleichen Augenblick, daß der Aufruhr die ganze Stadt ergriffen

hat, daß es keine Kasernen mehr gibt und keine ordnungsmäßigen Entlassungen. In diesem Chaos ist fortan jeder auf sich selbst gestellt, und in der Stunde der Gefahr muß ein preußischer Hauptmann unter eigener Verantwortung handeln. „Seht zu, daß jeder von euch nach Hause kommt, ihr seid entlassen!" sagt er laut und hebt die Hand an die Mütze. Seine Lippen zucken. Der schmale Kopf steht bleich über dem Uniform kragen. So sahen die Männer ihren Hauptmann zum letztenmal. Es ist wie ein Wunder, daß in einem Reich

sie auch gewesen waren, hatten doch noch einen Zug erhabener Größe gehabt. Das aber, was seine Augen heute geschaut hatten, war das Antlitz der Gorgo gewesen. Er würde es nie mehr vergessen. Aufruhr, Zerfall, sinnlose Zerstörung. Rote Fahnen, geballte Fäuste. Ratternde Lastwagen mit schwerbewaffneten Männern und Weibern. Ja, auch Weiber waren dabeigewesen, halbbetrunken, schreiend und johlend. Der Hauptmann zieht die Schultern zusammen. Der Speichel in seinem Munde gerinnt bitter vor Ekel. Eintönig ratternd rollt der Zug durch die Nacht

Fahnen schwingen? Der Hauptmann geht unruhig in dem engen Gang zwischen den beiden Bänken auf und ab. Vier Schritt zur Tür, vier Schritte zurück zum Fenster. Er ist allein im Abteil, und seine Rastlosigkeit stört niemanden. Plötzlich ist da ein Gesicht hinter dem Glas der Schiebetür, ein blondbärtiges Männergosicht über grauem Soldatenrock. Lutz Hagen sieht es und reißt die Tür auf. „Reimann — Sie sind es? — Er streckt die Hand aus, aber der graue Landsturmmazm schlägt die Hacken zusammen. „Zu Befehl

, Herr Hauptmann!" Hagen schüttelt den Kopf. „Der Krieg ist aus, Reimann, der Hauptmann existiert nicht mehr. Da — sehen Sie!" — Er nimmt den Mantel vom Haken und deutet auf die fehlenden Achselstücke. Ein bitteres Lächeln zuckt um seinen Mund. — „Die Revolution hat mich degradiert. Sie hat mir die Charge genommen und auch meine Kriegs- auszeichnungen. Sie hat uns alle geschändet, die wir draußen standgehalten haben, und nun kommen wir zurück, beraubt und geplündert." Er wirft den Mantel auf die Bank

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Pagina 3 di 6
Data: 15.07.1939
Descrizione fisica: 6
erwidernd, und mel dete sich dem diensthabenden Offizier. „Hauptmann Szasz, Adjutant des Obersten!" Sofort wurde er zu Görgey geleitet. „ Der Kommandant des Korps, das den ersten Vorstoß der österreichischen Hauptmacht im Westen auffangen sollte, Artur Görgey, saß allein in seinem Arbeitszimmer über Karten ge beugt. Er trug den einfachen, schlichten Waffenrock der Honved, nur die goldene Borte am Halskragen ließ seinen Rang erken nen. Doch kannte ihn jeder in der jungen Armee; Artur Gör gey hatte schon

, dem hochmütigen Oesterreich zu beweisen, welche Kraft in ihm war und was es an ihm leichtsinnig verloren hatte. Tag und Nacht arbeitete er an einem Feldzugsplan, der das ganze Land und den Krieg an allen Fronten einbezog. Ein einziger Wille sollte die militärischen Geschicke des von einem so übermächtigen Feind bedrohten Volkes lenken — sein Wille. Hauptmann Szasz, der Adjutant, durfte ihn zu jeder Zeit aufstören. Als er eintrat, kam Görgey ihm lebhaft entgegen. Der hochgewachsene, jugendlich straffe

Kommandeur schien weit über seine dreißig Jahre gealtert. Sein Gesicht, das sich jedem eingeprägt hatte, war von den Spuren der unermüdlichen Ar beit gefurcht. Dennoch wirkte es kraftvoll und männlich, die stark hervortretenden Backenknochen gaben ihm eine Aehnlich- keit mit dem großen Heerführer der Asiaten, Dschingis Khan. Aber das helleuchtende, stählerne Blau seiner Augen, deren blitzender Strahl jeden zusammenschrecken ließ, erinnerte an die Heldengestalten der nordischen Sage. Hauptmann Szasz

dem Hauptmann Szasz die Hände auf die Schultern. „Zum Verzweifeln ist es", rief er aus, ohne nach der Meldung des Adjutanten zu fragen. „Wenn die dort drüben jetzt losbrechen, kann ich sie nicht drei Tage aufhalten. Wenn nur der Winter käme! Er ist unser einziger Bundes genosse, auf den Verlaß ist." „Doch nicht ganz, Herr Oberst", wandte Szasz ein. „Du sprachst Kossuth?" „Ich sprach Kossuth, und ich melde, Herr Oberst, daß der Ministerpräsident in wenigen Stunden hier erscheinen wird." „Hier, im Lager

?" fuhr Görgey heftig auf. „So ist es, Herr Oberst!" In heftiger Erregung begann Görgey im Saale auf und ab zu schreiten. Er schlug die Hände ineinander; sein finsterer Blick sah ins Leere. „Es ist gut, sehr gut sogar", ließ er sich dabei vernehmen. Plötzlich blieb er vor dem Adjutanten stehen: „Er hat Versprechungen gemacht, wie? Kanonen und Mu nition, Gewehre und Pferde in Hülle und Fülle, und natür lich neue Truppen, tausend, Zehntausende — ist es so?" „Ja, mein Oberst", gab der Hauptmann kleinlaut

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Pagina 6 di 10
Data: 24.07.1932
Descrizione fisica: 10
und ab 15. August um weitere fünf Prozent vorgenommen werden. $ecfd}f$e!tuiw^ Politische Gespräche im Eisenbahnwagen. Ehrenbeleidigungsklage eines nationalsozialistischen Landesrates. Krems, 23. Juli. Das Bezirksgericht Krems hatte sich mit einer Ehrenbeleidigungsklage zu befassen, die der Landesrat Hauptmann Leopold, der Leiter des nationalsozialistischen Gaues Krems, gegen den Oberleutnant Karl Hütter, Mitglied des Heerespersonal- ausschussts, angestrengt hatte. Nach Inhalt der Klage fuhr Ober leutnant'Hütter

zu Beginn dieses Jahres öfter von Krems nach Wien und ließ sich während der Fahrt mit Hochschülern in poli tische Gespräche ein. Während einer solchen Debatte erklärte Oberleutnant Hütter nach Angabe der Klage, daß man einer Be wegung, wie der nationalsozialistischen, keine Sympathien entgegen bringen könne, solange Leute, wie zum Beispiel Hauptmann Leopold, ihr, noch dazu in führender Stellung, anaehören. Auf die Frage, wie dies gemeint fei, soll der Beklagte gesagt haben, daß Leopold

derjenige, der es verstanden habe, am meisten zu schreien. Man wisse auch, wie es diese Offiziere dann getrieben hätten, wie sie heimkehrenden Offizieren die Sterne heruntergerissen hätten. Er habe aber mit dieser Aeußerung keine bestimmte Person im Auge gehabt, sie sei auch nicht gegen Hauptmann Leopold gerichtet gewesen. Oberleutnant Hütter gab zu, daß er gesagt habe, Hauptmann Leopold sei vom roten Heeresminister Deutsch damals ernannt worden. Der Hochschüler Erwin Walter erklärte als Zeuge

, der Beklagte habe gesagt, er hätte gegen die nationalsozialistische Partei an sich gar nichts, wenn nur eben Hauptmann Leopold ihr nicht angehören würde, noch dazu in führender Stellung. Der Zeuge bestätigte, daß Oberleutnant Hütter mit dem „Sterneherunterreißen" Hauptmann Leopold gemeint und auch bezeichnet hat. Auch der Zeuge Hans Sprinzl, ebenfalls ein Hochschüler, bestätigte den dem Beklagten zur Last gelegten Tatbestand und fügte noch hinzu, er habe genau gehört, wie Hütter gesagt habe, man könne

mit der nationalsozia listischen Partei nicht sympathisieren, der Hauptmann Leopold an gehöre, der nach dem Kriege in St. Pölten einem General die Sterne oder Auszeichnungen heruntergerissen habe. Schließlich wurde die Verhandlung zur Ladung eines Zeugen, des Ingenieurs Fritz Berger, und zur Erhebung über den Zeitpunkt, wann die Beleidigung gefallen ist, vertagt. Ingenieur Berger muß nämlich deshalb vernommen werden, weil er dem Hauptmann Leopold Mitteilung von der Ehrenbeleidigung durch Oberleutnant Hütter gemacht

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Pagina 3 di 4
Data: 24.10.1940
Descrizione fisica: 4
Erde auch noch in den letzten Tagen der großen Westoffensive 1940 vollbracht werden, kann der Wehr machtbericht nur selten eine außerordentliche Tat gesondert anführen. Zu den Glücklichen, die ihr eigenes Werk im OKW.-Bericht festgehalten sehen durften, gehört Hauptmann Alois L i n d m a y r, Staffelführer in einem deutschen Kampf geschwader. Allein mit seiner Staffel greift er den Bahnhof von Rennes an und vernichtet dabei viele französische Züge voller Truppen, Munition, Betriebsstoffe

. Ein kühner Ent schluß von ihm fügt dem Feind unermeßlichen Schaden zu. Am 29. Juli 1940 wird er vom Führer und Obersten Befehls haber der Wehrmacht mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Hauptmann Alois Lindmayr wurde am 19. September 1901 zu Laibach geboren. Er besuchte die Realschule in Wien. Er hält 1921 das Reifezeugnis. Am 4. März 1925 tritt er in das Radfahrerbataillon 2 des österreichischen Bundesheeres ein, wird 1930 Leutnant und lernt 1932 fliegen. 1934

wird er in des Fliegerregiment 1 versetzt und am 1. September zum Oberleutnant befördert. Im April 1938 wird er zum Stabe des Kommandierenden Generals der Luftwaffe in Oesterreich versetzt und am 1. Juni gleichzeitig mit seiner Beförderung zum Hauptmann von den Offizieren des ehemaligen öster reichischen Bundesheeres zu den Offizieren der deutschen Luft waffe übergeführt. Zahlreiche Heldentaten bei Luftangriffen in der großen Westoffensive 1940 sind mit dem Namen des Hauptmanns Lindmayr unlösbar verbunden. Er führt

ohne Eigenmächtigkeit be folgt worden. Aber schon vor Minuten hatte sich die Wolken decke gesenkt und gelichtet. Nun löste sie sich ganz in dünne, verwehende Schleier. Unverhüllt, feldergrün und wälderdunkel funkelte das Land unter den deutschen Fliegern. Nichts ent zog sich mehr dem Blick des Gegners. Wenn feindliche Jagd flugzeuge nahen sollten, war vielleicht die ganze Staffel ver loren. Auf den Hauptmann stürmen sekundenlang Bedenken, Zweifel und Ueberlegungen ein. Er befahl: Tiefangriff! (Nachdruck verboten

entgegen. Und dann lag plötzlich der Bahnhof von Rennes vor den deutschen Flugzeugen. Einen Augenblick konnten die Beob achter den Anblick kaum fassen, so ungeheuerlich schien er ihnen. Denn da unten drängten sich auf den Schienensträngen lange Züge. Der Oberfeldwebel, der als Bombenschütze und Beobachter neben dem Hauptmann in der Glaskanzel kauerte, schrie vor Ueberraschung aus, daß es dem Hauptmann, dem Funker und dem Bordwart aus der Muschel ihrer FT.-Haube in den Ohren gellte. Seine scharfen Augen

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Pagina 2 di 4
Data: 20.12.1939
Descrizione fisica: 4
Luftschlacht dieses Krieges. Reichspressechef Dr. Dietrich begrüßte den Geschwader chef Oberstleutnant Schumacher und seine mit ihm erschienenen tapferen Männer: Hauptmann Falk Oberleutnant Stein- h o f f, Oberleutnant P o i n t n e r, Leutnant L e n t und Unter offizier N i e m e y e r namens der deutschen Presse auf das herzlichste. „Es ist schon fast zur Tradition geworden", so führte der Reichspressechef u. a. aus, „daß wir die Männer der deutschen Wehrmacht, die sich durch besondere Schneid

erhal ten hatten, andere mit 30, wieder andere mit 25, andere mit 18; und alle diese Maschinen sind sicher nach Hause geflogen. Hauptmann Falk, dessen Staffel acht Gegner vernichtete, erzählte, er habe sich mit einem Teil seiner Staffel weit draußen auf der See befunden, da er einen bestimmten Auftrag hatte. Auf dem Funkwege bekam er vom Iadebusen die Nachricht, daß starke englische Kampfverbände gesichtet seien. Er nahm sofort Kurs nach dem Jadebusen und sah zunächst die starken Wolken

der deutschen Flak, die dort die Engländer bekämpfte. Bald hatte Hauptmann Falk zwei Staffeln Wellingtons und dahinter drei Maschinen vor sich, die schon von unseren kleine ren Iagdeinsitzern Me 109 angegriffen wurden. Er selber flog ner noch nicht ab. Plötzlich schrie der hinter Hauptmann Falk sitzende Bordfunker vor Begeisterung auf, denn eine englische Maschine brach mit einer Stichflamme auseinander und stürzte in mehreren Teilen ab. Hauptmann Falk erzählte weiter, wie der schneidige Heck schütze

eines anderen englischen Flugzeuges immer noch auf ihn schoß, obwohl die Maschine selbst stark getroffen war, was daran zu erkennen war, daß aus beiden Motoren eine kleine, weiße Benzinfahne herauskam. Auch die Maschine von Hauptmann Falk war getroffen; der linke Motor war zerschossen und der Propeller stand. Haupt mann Falk betonte, daß es sich bei den acht Abschüssen, die seine Staffel erzielte, nur um einwandfreie Abschüsse handelte. Hauptmann Falk selber mußte dann mit dem einen in Be trieb gebliebenen Motor

die Küste ansteuern und dort auf einem Flugplatz landen. Einer Kette seiner Staffel gab er auf dem Funkwege den Befehl, die versprengten englischen Flugzeuge, die nach Westen zu entkommen versuchten, zu verfolgen und anzugreifen. Vier seiner Maschinen haben nördlich Borkum fünf Wellingtons zum Kampfe gestellt und alle fünf innerhalb kürzester Frist abgeschossen. Zum Schluß schilderte Hauptmann Falk, wie groß die Freude auf seinem Heimathafen war, als er feststellen konnte, daß er mit seiner Skaffel

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Pagina 4 di 4
Data: 16.07.1940
Descrizione fisica: 4
und will wissen: „Henseleit, was spielen Sie hier?" Henseleit sagt ihm Bescheid, und der Hauptmann sagt: „Na gut, dann weg damit!" Aber er überlegt weiter und kommt nochmal zurück. Sagt er: „Henseleit, liegen hinter den Büschen da vorne Träger!" Henseleit sagt: „Nein, Herr Hauptmann!" Nickt der Hauptmann und sagt: „Das trifft sich ja großartig. Henseleit!" Und geht. Na, also Henseleit weiß ja auch, daß man die Träger, die hier falsch sind, anderswo mal gut gebrauchen kann. Holt sich also einen Polier und sagt

, „bis morgen früh find die Träger da!" Henseleit guckt noch mal, die Träger sind nochmal nicht da. Abends holt er tief Luft, geht zum Holzgesicht ins Büro. „Aha, da kommt der Mann mit den Vierziger-Trägern!" sagt der Hauptmann. „Nein, Herr Hauptmann!" sagt Henseleit, „die Träger sind nicht da!" „Dann werde ich Ihnen suchen helfen!" sagt das Holzgesicht. „Erft essen wir Abendbrot." Nach dem Abendbrot setzt der Hauptmonn Henseleit in den Wagen und haut mit ihm ab, immer wie die Hexen über den Brocken

. Als sie hin kommen, ist es schon dämmerig, die Träger sind nicht da. „Bei dem bißchen Licht kann man ja auch nichts sehen", sagt der Hauptmann. Muß Henseleit den Wagen zurecht rangieren. Scheinwerfer anstellen. Große Bühnenbeleuchtung. Bühne mit Büschen, Schauspiel mit zwei Personen, krabbeln zickzack durch die Büsche, hinter die Büsche, vor die Büsche. Sonst passiert nichts, Träger sind nicht da. „Das Suchen strengt doch an!" sagt das Holzgesicht. „Jawohl, sehr, Herr Hauptmann!" sagt Henseleit

. „Na, wir werden ein Stündchen schlafen!" sagt das Holzgesicht, „dann finden wir die Träger, verstanden!" „Nein, Herr Hauptmann", sagt Henseleit. Also sie legen sich unter die Büsche und schlafen. Um drei Uhr weckt das Holzgesicht den Henseleit und fragt: „Ist es Ihnen im Schlaf eingefallen, Henseleit?" Henseleit sagt nein. Der Hauptmann rappelt sich hoch und meint: „Henseleit, es muß an den Büschen hier liegen!" Henseleit ..." Soweit war Böhme mit dem Erzählen, als erst Bernd, dann Schulz und plötzlich alle Männer

spürte, daß jetzt alle am Tisch an das Holz gesicht dachten. Es ist genau, als fei der Hauptmann auf dem Wege hierher und werde jeden Augenblick eintreten, fand sie. Dieser Mann geht wie ein Schatten durch alle Gespräche, dis hier geführt werden. So etwas müßte polizeilich verboten fein. „Henseleit, glaube ich, hat eine ziemliche Nummer bei ihm", bemerkte Bernd. „Eine Nummer hat jeder bei ihm", antwortete Böhme, „dis erste Nummer haben Sie, Mettler!" Der Ostpreuße sagte das ganz leichthin

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Pagina 4 di 6
Data: 12.04.1939
Descrizione fisica: 6
." — „Also leiden willst Du", sagte der Major. Er schlug mich wieder und wieder, links und rechts ins Gesicht und gegen den Leib. Ich wischte mit dem Handrücken das Blut vom Gesicht. — „Leg Deinen Rock vor Dich hin", sagte er, „wir wollen nicht den ganzen Fußboden voll Blut haben." — Ich gehorchte. — Drehen Sie sich um!", sagte der Hauptmann. — Ich drehte mich um. — „Sehen Sie dort die Photo graphien?" — „Jawohl", sagte ich, und blickte auf die Wand. — „Schön. Von denen wollten auch einige nicht aussagen

, die sind jetzt tot." „Willst Du mir antworten?", fragte der Major, „wo wohnst Du?" — Ich gab keine Antwort. Er schlug mich von neuem und gab mir einen Stoß, daß ich ^egen die Wand flog. „Stop", sagte jetzt der Major, und der Hauptmann klappt« mein schwarzes Notizbuch zu. Er hatte von meinen Notizen über die Stärke der bewaff neten Abteilung gesprochen, die täglich von der Militärkaserne in Kilkenny nach dem Zuchthaus ging, um die Wache ab zulösen. „Auch ich habe einen netten Plan", sagte der Hauptmann. Er trat

vorn an den Ofen und nahm einen Schürhaken vom Boden auf, steckte ihn zwischen die Roste; als er ihn wieder herauszog, war er schwachrot. Er steckte ihn wieder hinein. Der Major sah mich an, drehte sich dann zu dem Ofen. Ich fühlte eine Leere in meinem Magen. Der Hauptmann sah den Schür- „Humanität" haken an; er war gebogen und die rote Glut lief fast bis m. Griff. „Jetzt wirst Du schon reden!" Er hielt mir das glühende Eisen vors Gesicht. Vor der M wich ich zurück. „Bei Gott, Du sollst reden

herunter, die Zähne schienen unter der Zunge herauszufallen, fühlten sich an wie dicke Finger, wenn die Zunge dagegen drückte. Die Nase war schief geschlagen; wenn ich ausatmete, mußte ich röcheln. „Verdammtes Schwein!", schrie der Hauptmann, die Stimme schnappte schrill über. Er griff mich mit der Hand bei der Kehle und stieß mir die andere heftig in die Herzgegend. Er drücke mir mit beiden Händen die Gurgel zu, preßte die Daumen tief ein. Er wandte sich begierig zum Major und fragte

gebaut, von herrischem Wesen, die Linien aufder Stirn zogen sich beim Sprechen zusammen. Das war der Major 2), der andere war Hauptmann X. „Wie heißen Sie?", fragte der Major. — „Stewart." Ihr Vorname?^— „Vernarb? — „Was sind Sie?" — „Farmer." — „Wo wohnen Sie?" — „In Jniftiogue, Provinz Kilkenny." — „Aber da wohnen Sie doch nicht? — „Nein." — „Wo wohnen Sie also?" Keine Antwort. — „Ziehen Sie mal den Rock aus!", befahl er. — Ich zog den Rock aus; er sah die Cardigan-Weste

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Pagina 3 di 6
Data: 12.07.1939
Descrizione fisica: 6
seines Zeichens, Sohn Szegediner Handwerker, ge leitete den Offizier zur Burg hinaus. Unter ihnen, im silbrigen Dämmern des Morgens, zog die Donau ihren hellen Streif. Von den Bergen mochte der erste Schnee des frühen Winters zu ihr gefunden haben; denn eine Haut von schmutzigem Grau hatte die anrollenden Wasser über zogen. Am anderen Ufer reckte sich jung und weitatmend die Stadt Pest mit tausend Giebeln und Dächern. Hauptmann Szäsz war froh, als die ausladende Pracht der königlichen Burg ihm entgegengrüßte

. Die Wachen traten vor ihm ins Gewehr; er konnte den braven Honved verabschieden. „Zum Kriegsminister Meszaros!" befahl er dem Dienst habenden. Im Kuppelsaal traf er auf eine Gruppe kommandierender Generäle. Sie waren so eifrig über die Karte gebeugt, welche die Struktur dSs Landes wiederaab, daß sie sein Nahen über hörten. Um so deutlicher konnte oer Hauptmann, der jetzt zum ersten Male vom vorgeschobenen Posten an der Landesgrenze in die Hauptstadt gekommen war, sie beobachten und be lauschen

bärtigen Offizier zu, in dem Hauptmann Szäsz den Kriegs minister erkannte. „Sechzigtausend", sprach er das Wort ge wichtig nach. „Wo nehmen wir sie her? In der Festung Ko morn liegen achttausend Mann, Oberst Görgey hat bei seinem Korps keine zwanzigtausend, die übrigen wurden bei Schwechat zersprengt und sind zu unserer Südarmee kommandiert worden." Meszaros, dessen Generaluniform ein weiter schwarzer Man tel verdeckte, sah dem Sprecher fest ins Auge: „Sie haben recht, Major! Ein Krieg an drei Fronten

er seinen Adjutanten. „Zu Befehl, keine!" Eine helle, jugendlich männliche Stimme ertönte: „Herr Major, zu Befehl, Hauptmann Szäsz, Adjutant des Obersten Görgey, meldet sich." Eine Bewegung entstand; die Generalstäbler bildeten einen Halbkreis und ließen den Hauptmann vor den Kriegsminister treten. Meszaros begrüßte den jungen Offizier mit einem herzlichen Händedruck. „Wann bist du aufgebrochen, Kamerad?" „Bin die Nacht durchgeritten, General, Oberst Görgey befahl Eile." „Die Meldung, bitte." Hauptmann Szäsz nahm

Fürst Windischgraetz residiert noch in Schloß Schönbrunn. Stünde ein Aufbruch bevor, müßten wir es erfahren haben." Die Offiziere sahen einander an. Ein Gefühl der Erleich terung glättete ihre Mienen. Görgeys Meldung bannte die schwerste Sorge. Der Kriegsminister fragte, nach einem Augen blick der Ueberlegung: „Was rät Görgey?" Auch der Major Klapka richtete wieder feine Blicke mit wach sender Aufmerksamkeit auf den Hauptmann. „Den Angriff?" fragte er, ohne die freudige Ungeduld seines Herzens ganz

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Pagina 4 di 4
Data: 20.10.1941
Descrizione fisica: 4
. Doch es ist niemand da, der befiehlt und die Verantwortung für sie mitträgt. Stumm sehen sie sich an. Was nun, Kamerad? Achselzucken. Da ruft eine Stimme, und es klingt ihnen allen wie eine Erlösung: „Unser Hauptmann!" Die bärtigen Gesichter wenden sich dem Manne zu, der hoch und schmal, mit blassem Antlitz und tiefeingesunkenen Augen in ihre Mitte tritt. „Guten Morgen, Leute!" Sie stehen stramm wie an der Front. „Guten Morgen, Herr Hauptmann!" Sie sind nicht mehr allein. Der Mann im grauen Offiziers mantel

ist bei ihnen. Er hat sie draußen geführt, und er wird ihnen auch jetzt sagen, was sie zu tun haben. Wer zu seiner Kompanie gehört hat, schart sich um ihn. Der Hauptmann Lutz Hagen sieht seinen Männern in die Augen. Keiner senkt die Lider. Die Gesichter haben sich entspannt, und erwartungsvoll hängen die Blicke der Leute an ihm, die von Aufruhr und Widersetzlichkeit noch nichts wissen. „Was wird jetzt aus uns, Herr Hauptmann?" fragt einer. Der Hauptmann Lutz Hagen hat seinen Befehl ausgeführt. Er hat seine Kompanie geordnet

ihm die silbernen Achsel' stücke mit den beiden Sternen vom Mantel. Ein junger MenH rothaarig und mit pickelübersätem Gesicht, zieht ihm den Säbel aus der Scheide und zersplittert ihn an einem Eisenträger. Pfiffe und Schreie gellen durch die Bahnhofshalle. Der Hauptmann steht da, gelähmt, ohne Kraft. Auch seine Männer sind wie erstarrt, aber als die Burschen sich auch an ihnen vergreifen wollen, als sie ihnen die eisernen Kreuze und Ehrenzeichen von der Brust reißen, geht ein dump' fes Murren durch den Zuq

. Fest schließen sie sich aneinander. Ihren Hauptmann haben sie in ihre Mitte gezogen. Einer hat das Gewehr entsichert. „Finger weg!" knurrt er drohend. Andere folgen seinem Beispiel, und die Gewehre schußbereit, schiebt sich die Kompanie Schritt für Schritt weiter. Der rote Haufe weicht feige zurück. (Fortsetzung folgt.)

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