, nur die Stimmung über die Vollendung des großen Werkes war festlich. Als man den ersten Personenzug von der Landeshauptstadt über den 1370 Meter hohen Bergpaß Brenner, die Wasserscheide zwischen Donau und Etsch, gegen Süden sandte, vertraute man auf die Geschicklichkeit des Personals der Südbahn, denn eigentlich war der Bau noch nicht zur Gänze vol lendet und die Betriebseröffnung völlig ein Wagnis. Aber das Wagnis gelang. Das Jubiläum des halbhundertjährigen Bestandes der Brennerbahn fällt in eine denkwürdige
, war der Erbauer der Brenner- Bahn, aber nicht der erste Projektant der heute so berühmt gewordenen und in hohem Ansehen stehenden Bergbahn mit den unzähligen großen Werken der Technik, mit den dielen Naturschönheiten des Berglandes, welches der Brennerpaß in zwei gleich begehrenswerte Teile, den gletfcherumfpannten Norden und den wonniglichen, 'fruchtbaren Süden, trennt. Lange vor ihm hatte der Er bauer der Semmeringbahn, Karl Ghega, einen allgemei nen Entwurf für die Brennerlinie Innsbruck—Bozen
aus- tzearbeitet, der aber nicht entsprach. Ghega hatte seinem Projekt nur eine Steigung von 15 Prozent auf dem Wege von Innsbruck zum Brenner zugrunde gelegt, feine Linie wurde deshalb viel länger, während Etzels Projekt mit 25 Prozent kühn den Weg durch den Berg Isel und die an deren Hindernisse in der Wildnis des Silltales nahm und neben der alten Römerstraße, der ersten fahrbaren Straße über die Alpen, den Bergpaß bezwang. Mit der Linienführung für die Bahn wurde im Früh jahr 1861 begonnen
des Eilwagens über den Brenner ist er loschen, das Dampfroß rollt mitten durch die Bergriefen dem sonnigen Süden zu. Heue fährt man um die Hälfte des Preises bequem in einem der modernen Schnellzug wagen, was früher der Stellwaaen kostete: !0 Gulden 80 Kreuzer für drei Tage Fahrt, denn die 16 Stunden Innsbruck—Bozen hatten drei Unterbrechungen mit Näch tigungen in Brenner und Brixen. Unglücksfälle kamen während der 7-jährigen Arbeit nur sehr wenige vor, tödliches Unglück nur eines, hervorgerufen
der Eröffnung der Brenner hahn fanden sich 70 Ingenieure zur Feier ein, 1387 wa ren es nur mehr etliche 40, als im Jahre 1892, dem 25. Iübiläumsjahre, auf der Brennerhöhe das Denkmal für Etzel enthüllt wurde, erschienen 27 zur Feier, die 30jährige Feier aber unterblieb ganz wegen eines Un glücks auf der Linie, als ein Felsblock vor die Lokomotive eines Zuges stürzte und zwei Opfer aus den Reihen des Personals forderte. ! Ganz Tirol aber, nein, das ganze Reich begeht in die- | fern Jahre die 50jährige