des einen Standes, der einen Partei, sondern auch jenen der „anderen' kennen zu lernen. Nur dann wird man aus den«, Labyrinth der Gegensätze Iii Talvv vominal 7 n. (Zn Marie Eboer-Eschenbachs 80. Sebnrtstag) . Bon Hermann Slenzl, Berlin. I .. ' . > ISKchdnM verboten.! Die Frauen, die das Große wollen, huldigen ihr, der großen Frau. Eine große Frau, ein ganzer Mensch, die Verkörperung eines persön lichen Menschenideales ist Marie von Ebner- .EschenbaA Die Charakterbedeutung dieser ein zelnen ' Frau
, die als Dichter an Gottfried Keller gemessen wird, kömmt in besonderem Maße der Frauenweltzu 'gute. Die Ebner-Eschenbach ist die'Arena''gestiegen,' '.hak. nie als.Partei- gängerin^daS Wort ergnffen, ist keine politische Frauenrechtlerin. Dennoch hat der Kampf um die Würde und Selbständigkeit des Weibes^ von ihr «ine , starke moralische Unterstützung. erfahren; bloß.durch ihr Sein;'und' Wesen, das sich,bei «aller.Stille ihrer. persönlichen Zürückgezogenheit, auS' dem 'Meiste!, ihrer Bücher entfaltet
., Ihr künstlerisches ''Lebenswerk ist Frücht, nicht blos Blüte/ ^ ^ „ ' ,7 ' Es geziemt dem ' emporstrebenden Geschlechte, sich einer solchen Genossin stolz zu freuen. Doch mögen die ^ lieben Frauen dem anderen Teile der Menschheit sein Recht auf Marie Ebner-Eschen bach. nicht verkürzen I Sie ' selbst. ist doch > auch über me über ihr Land und ihren ererbten Stand. Ein Befreier kann nur werden, wer sich selbst befreit. Die ganze Entwicklung der Ebner-Eschenbach ist ein ehrliches Ueberwinden, Sich-Befreien
, Altösterreichischen und des Frauenloses, all das, was sie sprengen balf, nützte sie in ihren dichterischen Lebensbil-. dern zn den intimen Reizen, die die Erfahrenheit, verleiht. Marie Ebner-Eschenbach hat die Welt zum Vaterland, aber Wurzelkraft gibt ihr der österreichische Boden. Sie ist die Verächterin des blasierten, frivolen Aristokratentums, dem jeder Idealismus lächerlich; aber die aristokratische Herkunft hat ihr nebst einem besonderen Er fahrungsschatz auch eine gewisse großzügige Sicher- heit
und die gebundene Anmut der Form ver liehen, die als Reste abgestorbener Kulturen in manchen Enkel noch aufleben. Und daß dieser kraftvolle Dichter eine Frau ist, dem danken wir, d<r hier von weibischer Schwäche durchaus nicht die Rede sein kann, eine Fülle von echt»weib» lichen Feinheiten. Sie hielt es nicht,, gleich ge wissen Amazonen, für nötig, das Weib zu ver leugnen und sich männisch zu verwandeln, um Vollmensch zu sein. Der äußere Lebensgang der Freifrau Marie Ebner-Eschenbach ist kein spannender Roman