gefallen auf dem Gemalet. Wenn die Sonne eini scheint in'S Laub, hat sie einen Glanz und ist nit so moosgrün wie da aUs'n Bild. Und das Wasser vom Pseirerbach ist viel zu grün. Seh'n Sie, Frau, daS Waffer, kommt mir vor, hat an Wiederglanz vom blauen Himmel, der ja den ganzen Tag ein! schaut, wie in einen Spiege'. Morgen werd i Ihnen was zeigen, so etwas schönes, wie Sie nit glei g'sehn haben.' Am andern Tage zur Abendstunde folgte die Malerin mit ihrem Töchterchen willig der Führung des kleinen Jungen
. Durch die „klein Lauben', wie man Isamals die Postgasse nannte, führte der Knabe die Malerin, dann durch die enge Steinachgasse und ersuchte sie, dort zu warten, bis er rufen werde. Eine geraume Weile währte es, da kam er zurück und führte die Dame vor das Paffeirer Thor, dort wo der Weg sich absenkt gegen den Steinachplatz. Mit einem Aus ruf entzückien Staunens betrachtete die kunstsinnige Dame dann das Bild, welches ihr der Knabe zeigte. Das graue finstere Passeirer Thor bildete den Rahmen. Im Vorder- giunde
auch dieses Bild unter den Händen der Künstlerin, während die zwei Kinder lustig in den Felsen hernmklelterten, wo heute das zierliche Passe» schlößl m!t der blumenreichen Tereasse und die Pension Felseneck stehen. Der Sommer zog nun aber in'S Land und die fremden Gäste flüchteten vor der Hitze und zogen von dannen. Mit ihnen auch die fremde Malerin mit dem hübschen Töchterlein. Hoch oben auf einem Borsprunge deS KüchelbergeS, >00 die ersten Veilchen blühen, faß der arme Junge uud schaute mit brennenden Augen
, und wenn er einst ein großer Mann sein wird, dann — ja dann wird er die Tochter der Malerin aussuchen — dann — was dann? Was dann kommen wird, das wußte er selbst nicht. In der Kunstausstellung in X. hatte unter den Bildern, die für die Concurrenz zum großen StaatSpreise angemeldet waren, eines geradezu Sensation gemacht.Zi.ES war kein Gemälde, es war eine gemalte Erzählung. „Der erst« Ver dienst', so halte der Künstler das Bild genannt. Sin Dach lämmerchen mit einem kranken Mülterlein In einem Sorgen stuhl