, die stolzesten Blumen auf den Alpen sind. Wenn die Burschen zu Berge steigen, um Holz zu fällen, oder das Vieh auf die Almen zu treiben, pflücken sie ein Sträußchen davon und nehmen es Abends auf Heimgarten mit. Freudig steckt dann die Dirne dasselbe in ihr Mieder, nicken ihr ja die rothen Blumen in ihrer Sprache freundlich zu: „Sein Herz glüht Dir so heiß wie wir.' Wer ihnen die Worte in den Mund gelegt, ist nicht be kannt, im Volke kreisen sie und Niemand frägt nach ihrem Ursprünge. Die Sage
, mit der sie einst verknüpft waren, ist vergessen. Unsere Generation eilt über die Perlen, die halb versteckt im üppig schwellenden Moose uuserer Berge ruhe». In einem stillen Bergwinkel, wohin nur Gottes herrliche Sonne manchmal ihre freundlichen Strahlen sendet und die Thiere den seltenen Wanderer furchtlos und nur erstaunt be trachten. da habe ich im trauten Familienkreise einer ärm lichen Bauernhutte, während es draußen stürmte und blitzte, die alte Geschichte vernommen. Ein verwitterter Graubart, der gleich
, daß sie ein Menschen kind, das nur dies eine verschuldet, arm geboren worden zu sein, mit blutenden Händen hatte aus den Felsen losreißen müssen. Franz, der schon früh seine Eltern verloren, war ein fleißiger Bursche, der Erste beim Ausstiege, der Letzt« bei der Abfahrt vom Berge. So war eS ihm auch gelungen sich so viel zu erwerben, daß er ein kleines Gütchen außerhalb dtS Dorfes ankaufen konnte. Den letzten Winter über hatte er dasselbe mit eigenen Händen eingerichtet. Morgen sollte er wieder auffahren