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Meraner Zeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 08.02.1918
Descrizione fisica: 8
', wird besonders allen, die zu Berge fahren, ihre Berge lieben, Schönes und Tiefes geben. Gewinnt schon die schlichte, warme Sprache, so noch mehr die Herzlichkeit und Hingebung, die in der Schilderung der Alpenwelt, ihrer Schönheit und Größe, ihr friedlichen und schreckhasten Wunder liegt. D. Sehr. .»«««e r tühne Nebelbrücken, überspannen in schlanken Lögen die abgründige Luft und stürzen lau'- los s.in, wenn es dem Bergwind gefällt. Seit Wochen braut es so in den Ke>few, die im langen Jahr weiß geworden

sind. Ter neue Wtnterschnee hat das letzte kümmerliche Leben auf den Höhen zugedeckt. Unter kaltem Eis schluchzen spärliche Bergwässer zu Tal. Selbst die Tränen, die die Berge dem ent schwindenden Sommer nachweinten, sind glä sern erstarrt: wie Spitzenoorhänge fallen weiße Eiszapfen von schwarzen Gesimsen. Winterstill ist es in den triegslauten Tälern geworden. Längst nicht meyr wiegen sich schwerbeladene Maultiere auf steilen Pfaden zu Berg. Kein lachender Sordatentrupp zieh, zur Hohe. Limmer schwanken

im Hinterlcuid weiß, im teuren Land, für das lein Ovser zu groß, kein Blut zu kostbar ist. Tas Icanc», das sich hinter himmelhohen Bergen breiter, in das sie, wenn der Nebel steigt, sehnend, liebend ihre hciszen Blicke schicken. Und die ^andhürer nehmen alle Pein nnd alles Leid gern auf sich nnd harren willig ans, trotz Tod und Tränen, und werden starr in, it,rem Trntz und hart in aller Unbill. Tag und Nacht stehen sie. wie an die Berge geschmiedet, auf der Wacht, nnd lugen hinüber zum verhaften Feind. Tief

deckt der Schnee die winzige Wohnhütte ein, längst ist der schmale Lauf- graben, den sich der Posten gestampft., ver- weht, und an dem einsamen Mann aus der Wacht klettern die fallenden ^chneeschichten erdrückend empor. Lon der Welt, vom glück lichen Sein abgeschnitten, führen die ein samen Soldaten Tag und Nacht ihren Krieg weiter; den harten Krieg in de» Bergen, den Kampf um die Berge, den Krieg gellen die Berge. Vor grauen Wolkenschleiern tänzeln nun seit Tagen flatternde Flocken. Ter Wind

hat sich im Nebeljagen müd gehetzt, jetzt liegt er hinter den Bergen uud holt sich neuen Acem. Inzwischen sinkt der Schnee: fällt nnd sällt, stundenlang, tagelang. In dicke», weichen Tüchern legt ec sich über die Berge, sickert lauttos in dichten Strömen vom Himmel, glättet alle Unebenheiten in den Karen ans und gibt dem Land ein freundliches, milderes Gesicht. Tie reisumsponnenen Drahtverhaue versinken unter den sich stauenden Massen, Steige, Wege verschwinden, der Schnee füllt schon die dachlosen Grräben

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Pagina 3 di 12
Data: 22.03.1924
Descrizione fisica: 12
Augenweide, als rings die hoben, waldbewach- senen Berge bewundern zu tonnen, auf deren Gipfel der ewige Schnee liegt. Wie gKtzert das alles in der Sonnenpracht und ob rechts oder links, ob man dien Bkick rückwärts wendet, ob man nach vorne schaut, immer bleibt das un vergleichlich herrliche Bild! Von dort grüßt die Mendel herüber, nach Westen hin schaut man -vom Tappeinerwsg auf die Ortlergruppe, im Süden Dolomiten und Trientiner weihgekrönte Berge: auch einzeln» Gletscher vermögen uns III« III II»»III

und dich dennoch Hoch preise, geseg nete» Meran. Vu bist der Jungbrunnen, aus dem wir Men schen, schon im Abstieg, noch Gesundheit und Kraft schöpfen können. Wer deine roine, herr liche Luft eingeatmet, dsn> Odem der Berge, hier im Tale angesammelt zum Segen aller, die hier weilen dürfen, wessen Lungen sich gekräftigt und geweitet höben, der weiß, daß du, Meran, unvergleichlich bist als Quelle der Gesundung. Doch nicht nur reine, milde Luft genügen zur, Stärkung des Körpers wie des Geistes

, herrlich sind sie alle die Berge rundum, ob es am Mor gen, am Mittag, am Nachmittag, da sie sich oft >ganz klar vom Horizont abnehmen unter tief blauem Himmel, oder gegen Abend sein mag, wenn die letzten Sonnenstrahlen noch einmal die Berge rings herum küssen, daß sie gang rosig erschinrmern: das Auge, wird nie gesättigt. Zu aller Pracht der Umgebung gesellen sich noch die vielfachen Spazierwege im Tale selbst. Die herrliche Kurpromenade am still rauschenden Gobirgsfluh, der Passer, der Tappeinerweg

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Pagina 1 di 18
Data: 26.09.1913
Descrizione fisica: 18
wir Menschen der Neuzeit haben den- tiefen Zauber, welcher in diesem Satze lieM ganz kennen und empfinden gelernt. Wir haben ihm zum Siege in Weltanschauung und Lebensführung VerHolsen. <Ä: ist ein kiW liches Gemeingut unseres Volkes^ und sein Wert steigt in dem Maß> als es> gelingt, die sen Gedanken in reale Kulturformen umzu prägen. In die Natur. Dieser Zauberspruch hat Hunderttausende von Menschenherzen in den Mann: getan.' Er ist die Triebfeder zu der: großen ^sommerlichen Völkerwanderung in die Berge

., Nur in dis Berge?: Eine Zekö lang ist-dies wohl der Fall gewesen. Man ging nur in die Berge. Auf die Modeberge vor allem- Ihre Gipfel belebten sich, die Unterkunftshäuser« waren AberfüUh und auf den Felsen und Gletfcherpsaden zogen an den. sicheren Seilen der Führer die Scharen der Bergfreunde, denen es nach der Schön heit und dem seltsamen Nervenkitzel der Felsen und Firne des Hochgebirges gelüstet. Die Täler wieder waren bis ihre entlegensten Winkel! mit den behaglicheren Talbummlern gefüllt

, welche vollkommen darin ihr Genüge fanden, die Berge in gemütsinniger Beschau lichkeit von untenher zu betrachten. Auch sie hatten Großes gesehen, auch sie waren in Bergen . gewesen, dem Allerheiligsten der Natur, und hatten ihre Freude daran, die ihren lichten Zauber noch lange in die Tage des Altgemachs zurückstrahlte. Sie kannten woht das Goethe'sche Wort, welches- „Natur- und Kunstgenuß ohne Selbstbetätigung für leer und verweichlichend erklärte'. Der bloße Anblick der grandiosen Bergnatur befriedigte

und mit der stillen Einsamkeit und der reinen Luft der Berge allein vorlieb nimmt. Gottfr. Keller hat recht, wenn er schreibt: „Ich Habe es erst später erfahren und eingesehen, oatz das inüßige und einsame Genießen der gewal tigen Natnr das Gemüt verweichlicht und verzehrt, ohne dasselbe zu sättigen; während ihre Kraft und Schönheit es stärkt und nährt, wenn wir selbst auch in unserem änßeren Erscheinen etwas sind und bedeuten ihr gegenüber.' Gewiß ist es ein herrliches und befreien des Gefühl, eitlen stolzen

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Pagina 7 di 10
Data: 14.08.1925
Descrizione fisica: 10
der Anhänger der ^Natürlichen Schuld Dv. Moald Ham« statt, zu der alle Freunde einer naturgemäßen Schitl- «vneuerun^g eingeiloden werden, um mitzuwir» len bei der naMMchen Erziehung und Ertüch tigung unserer Jugend. Die beste LeleAeodelt Ikro kret»t«ke»6«ll Vodaungoo uocl Zünuoer veriatotvo bietst 6»» IVolunwAbaro 6« „Alora»« 7otdwg„ Montenegro, vas Land der schwärzen Serge. M»«mrgw, bv» Land der MoMMi Berge. «tappe,»»lwakiuiige» oo» Vr>. H. K. Vwov- egak. ... SSadt? Sie liegt in einem gwßen

viel, doch nur den Fremden. Die Einheimischen selbst fühlen sich so Misr, daß sie nachbs die Haust»« ofjen laffen. Glückliche» Landl Auf de» Loovnßgipfel. MsfeinsamSoit, Gottesnähe. Di!« Berge machen uns besser, gütiger. Wom> fuhren wir Krieg? Tief unten uniseve ^Kriegsschiffe wie winzige Nußschalen, die dalmatinischen Inseln, »ach Süden da» wette Meer. Mm Gipfel eine «eins, halbgevfchjosfene Kapelle und ein Artilleriebeob- achtungsposten. pohMchm Geschäften von dem AnterbMW- rar und Präfekten vertreten

der Welt gelten. In dieser Beziehung ist dt« Vatikanische Bibliothek nicht nur sin ! Stolz Rom«, sandn« ganz Europa«. Wer den Loosen besitzt, dem gchSrt Monte negro. Da» muhe, owvtrMhe L«d im Nnrven liegt wie eine Landkarte vor mir: Kahle Berge, nichts wie öde Felsen. Nar vom Osten leuchtet die Fläche des SkUtarifees herauf. Schönheit. Traurigkeit reichen einander hier oben die Hände. w» Tklllarlse« (Mrpazar). Der See glSnzt wie Silber in? der Mm-gen- smme. Vcir mir die Schneegipfel der Albaner- Aloen

leise rauscht der See: Gelassen steig« die Nacht ans Land, lehnt träumend a« der Berge Wand — das uralt alte Schlummer lied — vom Tage, vom heute gewesenen Tage Zm Aeldspital. Drei Wochen! Und noch immer das strenge Nicht rühren'! Ruhig liegen! Diese Stunden. Vieles, was mir sonst undeut lich und -nebelhaft erschien, nimmt eine klare und feste Form an. Ich habe mein inneres Bill» nie so unverschleiert im Spiegel gesehen. -Und meine Hand zittert nicht einmal, es zu halten. Dankbarte

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Pagina 6 di 12
Data: 23.02.1924
Descrizione fisica: 12
Appenheim, die heilgebliebene Düssel dorfer Hütte, an kleinem, selten eisfreiem Glet schersee liegt und der Blick -über die vollbeleuch tete, geisterhaft hohe, schwindelnd steile Königin der Berge schweiist, die wie glühendes Silber sich vom dunkeln! Himmel abhobt, wird jedem unver geßlich bleiben.... Bis in die zweite Hälfte des vorigen Jahr hunderts war Sulden sine „terra incognita'. Von den hohen Bergen und Gletschern der 'OrKergruppe eingeschlossen, bloß durch einen rauhen, steilansteigenden

und reines Quelliwasser waren nahezu die einzige Nahrung der Güldener, selbst das Brot war Leckerlbissen, der mW an Festtagen und von den Wohlhaben den 'genossen wurde. Ein Weines Kirchlein, der bl. Gertraud gewidmet, am Fuße der gewaltigen Abhänge des Ortlers, bildete das äußere Zei chen der Zusainmen>gehör!gkeit der Werghiife und ein würdiger Priester, der später als Touristen- freund bekannt gewordene und verdient gefeierte Kurat E l e r, selbst ein Sohn der «Berge, sorgte für das geichige Wohl

, daß er der Höchste Berg des Landes, „ja vielleicht einer der höchsten Berge Europas', midi daß er nur mit „ungeheurer Lebensgefahr' ersteigbar sei. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts hatten sich nun die Verhältnüsse des weltentrückten Sulden geändert. Der immer weitere 'Kreise ziehende Alpinismus, die mächtige Anziehungs kraft, die unser Hochgebirge mit seinen imponie renden M^Kszenerlen, ssiner erhabenen Ruhe und seiner Geist und Körper stärkenden Licht- und Aetherfüllie auif unsere überarbeitöde, ner

der Welt- ,und Marltgleffcher, Ebemvand- und Rosimgletscher an, umgeben von einem Kranze herrlicher Berge. Vor dem Beschauer liegt der vielzackige Kamm der Tabaretta mit der hochgelegenen Payerhütte. Hinter dem Massiv des Ortler steigt die wunderschöne Eis- pyrmn'de der Königsspitze zur «gswaildigen Höhe von 3857 Meter aus. .Zwischen diesen beiden Riesen erscheint der Zebru, 3706 Meter. Süd lich der Königsspitze gegen Osten folgen Kräil- svitze, 3240 Meter, Schrötterhorn, 3360 Meter, i?nd Suldenlspitze

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Pagina 3 di 6
Data: 17.11.1924
Descrizione fisica: 6
niemand im Zweifel sein. Und doch gibt es Bergsteiger, vielleicht so gar ernst zu nehmende, denen der Film eine Profanierung unserer Bergwelt zu sein scheint. Dagegen wäre nun, von einem vollkommen neu tralen Standpunkt aus betrachtet, mancherlei zu sagen. Es gibt in unseoer Bergsteigergilde Menschen, die in einem bergsteigenden Uebermenschentum, einer gewissen Einbildung über dieses soge nannte Uebermenschentum, um anmaßen, die Berge als ihr- Pachtgut zu nennen. Und doch tonnte man fragen: Wer

ist der Bergwelt mehr: ein emanzip erter Alpinist, der anderen eine weise «n dt« Herven Eöaele und Konsorten ver- Freude und eine seelische Erholung mißgönnt in taust. Nach erfolgter Anzeige hat sich die B« Hörde dtsser Sache ang>««nmsn. vi» otsherigen seinem »edlen Bergsklgertum« — oder «in berg steigend», FMnaxercK».'?. '<r unter oft 'wsag« > baren Mühsal«? die Berge abfilmt. — um da- > durch sein Brot zu verdienen — und um Hun- > derttaus«nd«n Freude zu machen. Di« Berge sind Gemeingut aller Menschen

Filmtheater in Berlin, in dem einer der Berg- ! filme lief. Der Eindruck, den ich aus den Ge- .sichtern dieser armen Großstadtmenschen mit / hinaus in die D«zemb«rnacht nahm, war «in so glücklicher, daß ich Gott doppelt dankte für Berge und Kurbelkasten. Das Licht der ewigen Bergwelt floß von der Leinwand buchstäblich herab und hinein in die vertrockneten Groß städterherzen, diese mit ungeahnten Strömungen des Daseins erfüllend.' Das wäre nur einer der Punkt«, die für den Bergsteigerfilm sprechen

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Pagina 9 di 14
Data: 12.09.1925
Descrizione fisica: 14
Pracht Engadiner Berge und schon senkt sich Straße in steilen Krümmungen nach Ken hinab. Es ist nicht nur die romantische Sehnsucht ch dein Süden, die Heuer so viele Oester- cher nach Oberitalien gelockt hat. Es ist >ch nicht der prosaische Reiz der sinkenden w,, sondern es ist die Anziehungskraft «er gesitteten, liebenswürdigen und Helte- » Bevölkerung, die ihren Sommergästen n Aufenthalt möglichst angenehm zu ge trachtet. In Oberitalien tonnten »er die maßgebenden Faktoren Oester chs lernen

tm Hochgedlrgsdleuste. Wkr losen in den „Jmvsbr. Nachr.': Der Sommer, der so viele Touristen in Miiserc Berge gezo««ni, mcht jangfam feinem End«. Vielen brachte er die ersehnte Erholung und die Erfüllung langgehegter Wiwsche. Diese um!» jene Wand vbe-r «dieser -und jeirer Gipse? wurid« bezwungen. Ledde? haben unsere herrlichen Berge gerade >in dbssem Jahre wieder schwere Opfer gefordert. Dcvfolgen wi>r 'die Ursachen der alpinen Unfälle, so muH festgestellt werden, daß sie leider meisten« selbst verschuldet «wurden

, der selbst einmal eine solche Ber gung durchgeführt hat. Und trotzdem ist kaum ein Fall zu verzeichnen, >in dem ein Mitglied einer Retrungsexpedition verunglückt wäre. Un willkürlich fragt man sich, wie s>o das möglich ist. DI« Antwort Ist leicht gegeben Unsere Ret tungsmannschaften sind glänzend geschult, ihre alpine Ausrüstung Ist vorzüglich, sie kennen die Gefahren unserer Berge und sie wissen, wie sie überwunden und vermieden «worden können. Nicht jeder Tourist kmin naturgemäß so ausge bildet

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Pagina 2 di 20
Data: 17.08.1902
Descrizione fisica: 20
. Am oberen Ende der Schlucht angelangt, kommen wir zu einer Lichtung in den Olivenwäldern, zu einem blumenreichen Tafellande, auf dem eine tiefpur- purrote Lilie mit grünen Staubfäden unsere be sondere Aufmerksamkeit fesselt. — Nun nimmt die Gegeud um uns herum einen alpinen Cha rakter an. Zu unseren Füßen, in der Tiefe, öffnen sich Ravinen, welche auf den Schultern der Berge sich wieder verlieren. Talabwärts fahrend, gelangen wir nach Kiriath Jearim, einem Weiler, der auf einer terrassenartigen

. Zahlreich sind die schönen, zumeist aus Lorbeer und Eichen laub kunstvoll gewundenen Kränze, welche am Sockel des Denkmals niedergelegt werden, das sich bei der Wucht der nahen himmelanstrebenden Berge trotz seiner Höhe zart und bescheiden aus nimmt. Grasstein, 15. Aug. Statthalter Baron Schwartzenau überreicht dem Obmann des I. Tiroler Andreas Hofer-Vereines in Wien, Ge meinderat Hugo Platter, nnd dem Notariats- fubstitnt Dr. Rob. v. Posch das goldene Ver- dienstkrenz mit der Kione, Kassier Baader

des Täufers. Dort beginnt ein neuer nnd müh samer Aufstieg. Auf der linken Seite läuft der Weg am Rande einer tiefen Schlucht entlang, wvhrend auf der rechten, an dem vor uns auf steigenden Berge, große Felsblöcke über unsere Köpfe herunterhängen. Wilder und wilder wird die Landschaft und spärlicher der Pflanzenwuchs. Wie angeheftet an der steilen Wand eines Berges liegt unter uns, kaum erkennbar inmitten der Felsenklippen, das Dorf Lifta, das biblische Nep- toa.h Bald darauf erreichen wir ein ödes Hoch

land : ein graues Felsenmeer, das die Fahrstraße auf beiden Seiten fast erdrückt. Nicht lange währt es, dann bemerken wir eine violette Masse, die, einem Vorhange gleich, den Horizont ab schließt: es sind dies die Moab-Berge jenseits des Jordans gelegen. Scholl wird der Oelberg sichtbar, ein runder mit Bäumen gekrönter Gipfel. Eine halbe Stunde später erspähen wir einen Dom, nicht den der heiligen Grabeskirche, noch denjenigen von Omar, — die Kuppel der außer halb Jerusalems Mauern gelegenen

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Pagina 3 di 10
Data: 22.09.1880
Descrizione fisica: 10
von Würtemberg schön besungen: „Wie hat der Jugend tapferes Herz Laut in der Brust geschlagen. Als sie den Helden alpenwärtS Zu Berge nun getragen! Die alten Gletscher flammten Gluth Aus ihren greisen Mienen, Den Sandwirth grüßten, roth wie Blut. Mit Donner die Lawinen ' Am Vorbilde dieser beiden großen Männer können wir heute unsere patriotische Tugend auffrischen und stählen; wir wollen die Pflanze treulich Pflegen, die . gerade bei uns so schön grünt, knospet und blüht, zu Berg und Thal, in Palast

, bei dieser Gelegenheit das Wort zu ergreifen, wenn mir nicht die große Ehre zu Theil geworden wäre, das Heimathsthal des Andreas Hofer als Abge ordneter beim Lande zu vertreten. Hofer war ja der wackerste aller Landstände, der das Land im Jahre 1809 ohne Zweifel gut vertreten hat. Hier also ist die Stätte, wo er gefangen genom men wurde „der Mann vom Land Tirol.' Dieser Himmel ober uns — dieser Boden zu nnseren Füßen — diese Berge um uns herum haben ihn in Sesseln schlagen gesehen, den Mann, so fest und uner

und Vaterland. Sie werden wachse», wenn der Grund, auf dem sie gedeihen, Religion und «Älaube, nicht erschüttert wird »nd zerbröckelt. Ich muß Ihnen anjrichiig sagen, meine Herren! ich habe großen Respekt und tiefe Ehrfurcht vor dem Patriotismus, wie der des Andreas Hefer war. Die nie wankenden Berge, die uns nmzeben, sind das schönste Bild davon. Die>e Berge rufen n»s deshalb mit mächtiger Stimme zu: „Söhne Tirols l steht fest für Gott, Kaiser uns Vaterland, wie Andreas Hofer gestanden ist - Ich schließ

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Pagina 9 di 14
Data: 14.03.1885
Descrizione fisica: 14
Zweites Blatt der Meraner Zeitung Nr. 32 vom 14. Mär^ 1885. VerschieStne Touristen. V Von Franz Flatz. ^ Wem ist nicht Anastasius Grün's köstliche ;Manze von den Touristen in Erinnerung? nei Wanderer ziehen in's Gebirge; und als zurückkehren, Da wirbelt's von Fragen, ohne Zahl: Was habt Ihr gesehen? Erzählt einmal! - » Eine d'rauf mit Gleichmuth spricht: , . ^ -Z s wir geseh'n? Viel Rares nicht; ?ir Berge, Wiesen, Bach und Hain, -ch blauen Himmel und Sonnenschein! ? - . , i Der And're lächelnd

dasselbe spricht, - ^ ' Doch blitzenden Aug's, mit verklärtem Gesicht:. Ach, Berge, Wiesen, Bach und Hain. Und blauen Himmel und Sonnenschein! Die beiden Leutchen, welche hier mit den Ischen Worten ihren so verschiedenen Empfind en Ausdruck gaben, scheinen also sehr unter- edliche Cumpane gewesen zu sein; und in hrheit theilt der große Schwärm Derjenigen, lche mit regen Sinnen die Erscheinungen der ä »nm Natur in sich ausnehmen, die gewonnenen ^drücke in ihrem Gemüthe verarbeiten und Wer Erinnerung zu bewahren

reili^ Welt, deren Schönheit >ied?? ^ Centigraden ausdrücken läßt, enn und daselbst befragt, gewesen sei, mit Gemüths- ^ iet- r ^wissenhaftem Eifer abliest und ver- ' > in dieviell^cht^mit einem zerstreuten ^ reilich >ieder z enn die A-mg-l-öN ^Naturfreunden', welche ihren ?urück°,s ^'uen, d. h. je nach der Anzahl ^ der Wegstunden odir nach dir Lvdesn-k?^^^'^ Kletterschwierigkeiten ^fahren bemessen; ferner von Jenen, die Berge Men k>Vw?»> liebsten aus der Ferne, Wenden von jenen doppelt '- Schaft

um Eigenschaften, die auch dem Laien zugänglich sind. Das steht fest, daß die Anschauungen, die wir aus den Bergen nach Hause bringen, um so reicher, um so bestimmter sein werden, je mehr Vorarbeit und Vertiefung wir selbst auf die Berge ge tragen haben. > Die Erwerbung der gedachten vorbereitenden Schulung ist selbstverständlich Sache des Ein. zelnen; Sehen muß ein Jeder selber lernen; gefördert aber wird das gebildete Sehm durch Anleitung. Daß nach dieser Richtung noch immer zu wenig geschieht, das lehrt

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Pagina 4 di 8
Data: 03.08.1915
Descrizione fisica: 8
wir noch einen Imbiß neh-i men, den uns österreichische Gastfreundschaft anbietet. Unwillkürlich kommt uns bei dent überwältigenden Anblick der Palagruppe, der fernen Oetztäler Ferner und der ungemein an den GlUngezer bei Innsbruck erinnernden Fassaberge der Gedanke, welche Opfer wohl mancher Bergsreund bringen würde, könnte er mit uns sein und die bekannten Tiroler Berge in voller ^Wehrhaftigkeit Und Rüstung bewundern. Im Kreis der Offiziere, die hier Hausen, lernen wir einen Landsturmleutnant kennen

hätten, .: würden' die. Köche ? in ihrer sicheren, unerreichbaren Felsenhöhle, die selben schönen runden > Knödel formen wie heute, und die Schläfer würden sich höchstens einmal auf die andere Seite drehen. Solange der Feind , kein Mittel findet, um die Berge abzutragen, solange wird er nicht ins Land kommen, Es wird ihm auch weiterhin nichts anderes übrig bleiben« als k.'eine Erfolge gegen vorgeschobene Posten aA Ske^e auszUschreien, Däs steht ihm frei. ^ Wir sind auf einer Spitze oben und suchen

mit chem .Ml-s die Palaferner und den Mit- lätsch ab. Eines unserer Maschinengewehre hustet Kon irgend woher einigemale gegen. eine Stelle, an der sich Italiener zeigen/ von Juni-, brutto her oder von weiter drüben. Der Schall trügt im Gebirge. Es ist gerade halb 1 Uhr. Die Berge liegen klar und fichtig unter dem wolkenlosen Himmel. Einer von den Vorärl- berger Standschützen/ die hier liegen/ seufzt und meint, es sei recht langweilig, daß - die Welschen Har nicht kommen wollen. Sie Kecken immer

.' Wenn dies wahr ist, dann.sind sie jedenfalls-bitter enttäuscht wor-, den. Und jetzt? Jetzt ist Tirol eine so furcht bare BerMtuna, daß wohl jede Hoffnung auf einen wirklichen und entscheidenden Erfolg der Italiener eiteljist. Etwas, wehmutig wird uns wohl zumute, wenn wir-die vielen prächtigen. «Zirbeln! betrachten, die gefällt werden mußten>, um Schußfelder freizugeben.. Dieser edelste Baum der Tiroler Berge kommt hier in . gro ßen Mengen, vor, und seine harzig schmecken^ den. kleinen Msse

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Pagina 9 di 12
Data: 23.11.1915
Descrizione fisica: 12
es der Feind; von Nord und Süd und Ost. Im Rücken die unwegsamen Berge. Ein umstelltes Wild! Was nützt da Aufopferung und Heldenmut? Solange . der Kampf noch unentschieden tobt, ist im Herzen-kein Platz für Mitleid. Ach- - tung vor dem tapferen Feinde wohl, abeokein Mitleid. — Die Serben haben uns den Kampf nicht leicht , gemacht. Diel Blut ist geflossen. Bis zum letzten Atemzuge haben sie sich ge- . wehrt.. Aber.-uuo..ist Berge gedrängt. Von seinen Freunden verlassen. Die Serben sind am Rande ihrer Kraft

, wie sie nur ein tapferes Bergvolk auf bringen kann, jetzt geht es nicht mehr. Es geht nicht mehr. Ihre eigenen Berae, die sie schützen sollten, werden ihnen zum Verhängnis. Sie hielten sie auf dem planmäßigen Rückzüge auf, der zur Flucht ausartete. Freilich waren die Verfolger wie das Wetter dahinter her. Was heißt unfahrbare Wege, schlechtes Wetter, Re gen, Wind, Schmutz, steile Berge! , .Die sorgfältige Vorbereitung des Feldzuges bewährt sich. Was. waren nicht alles für For mationen geschaffen worden

zwölfspännig über die Berge, und ging das nicht mehr, weil die Pferde vor Erschöpfung umzufallen drohten, so be gleitete nur eine Abteilung den Vormarsch, und die Pferde der übrigen wurden zum Ge spannwechsel nachgeführt. Aber mindestens eine Batterie kam durch und blieb dicht hinter der Infanterie. . ' Die Serben hatten sicher darauf gerechnet, daß wir unsere stärkste Ueberlegenheit, unsere gewaltige Artillerie, in den Bergen preisgeben müßten. Aber die 13 Zentimeter-Haubitzen kamen bis zuletzt

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Pagina 9 di 10
Data: 08.07.1894
Descrizione fisica: 10
Pfarrers Lrneipp von d-r Ficina P, Heiinann in Ächw^insurt niigesertlgte» Sandale würd-: mir sür Meian d-r ^l!i«inverkans über- Nupei»t üilsll«, Sckukmacher, Hallergaffe 7. Sommerfrische Josefsberg Nestanration, qute gliche, niägige Preise Daselbst jiiid auch niöbllrte Wohnungen mit Küche ,;n ver- >uie theil. ^ ^ v» Pächteriu Wlmt. ES war Sommer — Sommer in Italien. Der glänzende Strahl der Jiinisoiine war milder geworden, die Cypresseu, die Pinien, die Berge und Felsen warseu lange, gigantische

, über das Berg- Plateau sich öffnete, war köstlich. Bis nach Spoleto schweifte der Blick, und die Oesfnung der dahinter liegenden Berge ließ selbst an den äußersten Gienzen des Horizonts den mit den Wolken verschwindenden Streifen des mittelländischen Meeres erkennen. Der Wirth der armseligen Herberge hatte schon lange vor ihm gestände», ohne seine Redseligkeit bei dem im Anschauen deS wunderbaren Panoramas Versunkenen anbringen zu können. Jetzt wagte er einen neue» Anlauf, denn es kamen nicht allzu viele

Sie aber in diese Berge? Die Wege hier werden von Reisenden gemieden, da sich allerlei Gesindel hier herumtreibt. Die Miliz unternimmt zwar häufig Streiszüge, aber die Banditen find doch schlauer, und die Verwegenheit des Pepo Tudi wird alle Tage größer.' Ich habe davon gehört,' eiliges,nele der junge Deutsche gleichmüihig. .Ich habe wohl kaum eiwas von ihnen zu fürchten, den» wen» sie wirklich so schlau sind, wie man es ihnen nachlichmt, dann werden sie auch wissen, daß bei einim arme» ForstMilsen nichts zu finden

? Er hat doch vor zwei Tageil die Tochter des Mmqnis Agliardi aus dem Schlosse ihrer Eltern drunten bei Spoleto ^ ° Kein Wort weiß ich davon,' versicherte der Wirth, ganz starr vor Erstaunen. .Es dringt so selteu eine Kunde von unten hier herauf.' »Und doch vermuthet man, daß die Comtesse hier iu die Berge geschleppt worden sei; sie »st also mög licherweise hier an dieser Herberge v-irnb-rgekoinmen.' „Bei dem Kreuz von Spoleto, ich höre jetzt zum erstenmal davon,' betheuerte der Wirth. „Aber wenn sich Ihre junge

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Pagina 2 di 16
Data: 12.04.1899
Descrizione fisica: 16
und Pläsier geführt. Jetzt war sie ernstlich erkrankt; die Nerven hatten ihren regelmäßigen, geordneten Dienst aufgekündigt. Die Berge sollten helfen. In diesem Zustande lernte ich sie kennen. Jetzt war mir sofort klar, daß weder Klimawechsel, noch Schärfe der Lust die Ursache jener starken Unlustgefllhle- war, sondern daß diese in der Beschaffenheit des eigenen Charakter« lag. Luch bei leichtsinnigen, oberflächlichen, charakterschwachen jungen Leuten mit emfindlichem Gewissen kann man diese Erscheinung

beobachten. Und sie ist ganz natürlich und leicht erklärlich. Der Kontrast zwischen ihrem Inneren und der zur Ruhe und zum Ernst gemahnende» Majestät der Bergwelt ist ein zu großer nnd bereitet ihnen UnbehaglichkeitSempfindung und Depression. Die Berge sind ihnen «in zu Parker und zu nen Kconländern übergegangen. AlSArster referierte Abg. Prade über die Forderungen der Deutschen in Böhmen, sodann Groß über die Forderungen der Deutschen in Mähren, dann ziemlich kurz Prinz Liechtenstein (Niederösterreich

, sie Hetzen hindurch. Und gegen diese Hetzjagd legen die Berge ein unbequeme? Veto ein. Wenn dies« Unlustgefühle bei Erwachsenen unnatürlich und ein Zeichen hochgradiger Schwäch« sind, so sind si« bei Kindern sehr «rklärlich. DI« Kinder zeigen vor hohen, dunklen Bergen Furcht, wie «twa vor einem Gewitter. Die Eindrücke sind noch zu stark für das zarte KindeSgemüth, welches nu^ sanstere, leichtere, heitere Eindrücke aufzunehmen fähig ist. Die KindeSseele ist noch nicht aus den tieferen, erhabenen

aus Gemüth und Charakter. Andrea« Hofer und Wilhelm Tell sind beide solch« «chttn Söhne der Berge, Helden und Vorbilder an Gemüth und Charakter. Meran. Hm. Stchting.

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Pagina 4 di 12
Data: 17.02.1872
Descrizione fisica: 12
. Die Thatsache, daß die Bewohner der Ebene mit jedem Jahr zahlreicher die Berge aussuchen und in ihnen verweilen, ist nicht blos ein Zeichen °der Annehmlichkeit, sondern bietet vielfache Ge legenheit, den günstigen sanitären Einfluß zu lonstatiren. Als ein Ort, der in den letzten Jahren be sonders zahlreich zum Sommeraufenthalt gewählt wurde, ist das Jnnthal und speciell Hall zu nennen. Der Vorzüge, die zur Wahl dieses OrteS veranlaßten, sind viele und sie verdienen ausführlich dargestellt und immer

es viele andere Momente, die Hall zum Sommeraufenthalt geeignet machen. Hall liegt 1800' über der Meeresfläche — es ist daher der höchst gelegene Soolenbadort. Durch diese höhere Lage wird eine größere Frische und Reinheit der Lust bedingt und diese Neiuhei und Frische wird noch unterstützt durch dir Lage der Berge nnd die von Ost nach West ziehende Thalrichtung. Der vom nördlich gelegenen, in seiner Höhe kahlen Berghang in Folge Erwär mung zur Mittagzeit aufsteigende Luftström er zeugt regelmäßig

ein Nachrücken der Luft aus den kühlen Seitenthälern und aus östlicher Rich tung, und macht durch den in den ersten Nach mittagsstunden sich einstellenden Luftzug, daß die Wärme uie schwül und drückend wird. — Noch weniger ist die Luft hier feucht und regnerisch, was eine stehende Klage der Orte vom Rande der Alpen (Neichenhall, Jschl, Salzkammergut) ist, die am Negenwetter der Elbe und der Berge, daher in zweifachem Maße, theilnehmen. Der lästige Siroco (Föhnwind), die Plzge des Jnnthals, ist im Sommer

selten und in Hall noch seltener von großer Heftigkeit. Die Gewitter sind hier zahlreicher als anderswo, ver schonen meist die Thalsohle und ergießen ihre Entladungen über den Kamm der Berge. Zur Besserung der Lust trägt nicht wenig die Beschaffenheit des Bodens bei, der aus durch- ässigem Geröll bestehend, mit nicht dicker Humus schichte bedeckt, nirgends stagnirendes Wasser birgt — den unheilvollen Born der gefährlichsten Seuchen. Schließt man vom Aufsteigen der Sumpflust auf ungesunde Atmosphäre

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Pagina 46 di 120
Data: 31.12.1923
Descrizione fisica: 120
ein nach der durchfahrenen Nacht erklärlicher erster gesunder Schlaf, aus dem mich um 4 Uhr morgens die derben Fäuste des Hausknechthäuptlings weckten. Die Sonne versprach einen schönen Tag. darum rasch aus dem Bette, in die Kleider ge schlüpft, mit verschiedenen Trinkgeldern um mich und Ränzel, Schnapsslaschö und Plaid über-geworfen und nun hinaus ins Freie, hinein ' lracytvollen Berge vor mir. Mit elasti n die vrc . , . chen Schritten, mit hochatmender Brust schritt ch vorwärts; mit jedem kräftigen Zug in der reinen

. In Salzburg Regenwetter, so daß ich vom schönen Salzkammergut keinen reizenden Ein druck empfing. Fahrt durch ein Eckchen Bayer land und endlich der Eintritt ins Tiroler Gebiet, in die wunderbare Landschaft der nie gesehenen Berge. Ueberraschende Fernsichten in reizende Täler, freundliche,- Sonnenschein und ange nehme Reisegesellschaft aus aller Herren Länder rissen mich bald aus meiner trüben, schwermü tigen Abschiedsstimmung, flößten mir neuen Lebensmut ein, so daß ich in das paradiesisch schön gelegene

und guter Dinge waren. In weiter Ferne sahen wir unser End ziel, wenigstens die Berge, von denen einge-, schlössen Meran liegen mußte, und steuerten frisch darauf los. Lanafam hatte sich jedoch der Himmel mit Wolken überzogen und bald fiel's in dichten Strömen auf uns hernieder, so daß wir In eiligem Laufe in ein Bauernhaus flüch teten, von dessen Altan herab uns der Bauern- Hausherr ein „Grüaß Gott' zurief. Kurz da rauf kam auch die Frau Mutter herzu, ich zog meine Kümmelflasche heraus und präsentierte

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Pagina 2 di 4
Data: 08.06.1923
Descrizione fisica: 4
no,hm>'^ herzliche Abschiedsmorte: „Dir, teurer Otto Sölder. der Alpenvereine letzten Gruß! S' rr-n und klar wie die Luft der Berge, die du so se'u liebtest, wollen wir dir ein Andenken bewahr^, als emer der Besten und Treuesten, die un!^ uns lebten, für heute und immerdar!' Dr. Richard Putz sprach: „Hur Scholle, der Du inniglich verbunden. Zur Scholle, der Dein Blick und Wissen gali. Zum Urgestein, in dem Du forschend schürs^i, Zum Alpenboden, dessen Grün Du liebtest. Zur Heimaterde bist Du heimgekehr

! —. Die srüchtenreiche Au, die Rebenhügel, Der Kalkfcls und die Glimmer grüßen nieder Auf ihren treuen Freund, der Alpen Sohn. Das Bergvolk sucht vermissend Deine Spum?, Den Freundestritt entbehrt Dein Höhenpfad, Du schliefst im Traum hinein ins Urgestein Drum sei Dir Erde ei» geweibtcs Bette! - Du ruhst nach schönen Lcbcnsstunden aus - Die Frcundc ließest Du. in Treu, zurück. — Schlaf, Otto, Deine Berge halten Wacht! —' Durch die Pinien, die Weiden strich leüe. Wind, auch das letzte Wölkchen schlich

sich nn > dem Blau des Himmelszeltcs, in das unsere geliebten Berge, mit all den Stätten und Pun^ ten, d Aloen gesuch e Dr. Otto v. Sölder u. seine dem Hein?» port Getreuen so oft und so gerne a»s> , haarscharf sich einzeichneten. Ebenfalls gestern nachmittags zur selben Stunde schloß sich in Untermais die Erde über die irdische Hülle der Ehrendame des adeligen freiweltlichen Damenftiftes Maria-Schul z» Brünn, Julie Freifrau Klein von Wifen- berg. Sechs Burggräsler trugen ihren Sarg. Unter den Trauergästen

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Pagina 5 di 8
Data: 11.08.1923
Descrizione fisica: 8
, alles andere ist nur Scherz und Spiel. Schon in alten Zeiten haben die Berge eine geheimnisvolle Anziehung auf die Menschen ausgeübt. Aus jungen Tagen dämmert mir eine Erinnerung an den älteren Plinius empor, der das Bedürfnis hatte, um jeden Preis dem Vesuv in den Magen zu sehen. Aus den Tagen der Renaissance existiert ein Brief Petrarcas über seine Besteigung des Mont Ventour bei Avig- non, der Epoche machte in der Geschichte des menschlichen Naturgefühls. Schon das bloße Unternehmen einer scheinbar ganz zwecklosen

so, wie man, mit dem Baedeker bewehrt, die städti schen Sehenswürdigkeiten in zwölfstündiger Tagesartelt „kennen lernt'. Unbewußterweise aber waren sehr viese von ihnen — dies wird uns heute bei der Rückschau zweifellos klar — scharfe Sporkgeister, denen die Leistung, das Ueberwinden des Schweren und Schwerererl, die höchste Freude machte. Wir haben heute dieses zentrale Schwungrad klar erkennen ge lernt, eine ganze Reche von zielbewußt sport lichen Menschen geht in die Berge, die gar nichts anderes mchr planen

, als sich mit dem Entsetz lichen zu messen, das Schwerste zu wagen, „Probleme zu lösen'. Da dies Plan und Be wußtsein ist, so bildet es gewiß nicht mehr die innerste, geheimste Triebfeder unseres Tuns, die wieder Im dunklen Instinkte liegt. Nicht die Berge wollt ihr kennen lernen, sondern euch selbst, den unermeßlichen Schatz von Gefühlen und Charakterzügen, die sonst ungekannt, un genützt in eurer Seele vermodern. Nicht um diese Wand und jenen Kamiin ist es euch zu tun, son dern ihr wollt bei all dem nur immer reicher

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Pagina 3 di 6
Data: 05.06.1924
Descrizione fisica: 6
. Ich -bringe ihm den letzten Grüß von sei nen Kameraden. Schlicht wie er gelebt, ist auch 'ein Grab. Doch stehen die Berge, die er so sehr geliebt. ringsum owige Wache. Auf ein Wieder sehen in reinen Höhen. Fiduzit!' Die T-urnersängerriegen von, Meran und Sterzing füllten die Zeiträume Mischen den Reden aus, von ihrem Bmder in heimatlichen Klängen Abschied zu nehmen. Als dritter Redners -sprach Dr. Trenkl in Vertretung des Turnvereins Meran: „Lieber Freund und Riegenbruderl -Ein letztes Lebe wohl rufe

du den alten beriihmten Spruch der Seefahrer a-uf dich um gemünzt und für deinen vorwärts drängenden Geist waren oec freien Tage zu wenig, die Füße zu langsam, die Lunge zu kurzatmig! Nun hat der -Lew -ausgestürmt, der Geist aber wird, befreit -von joder Erdenfeffel, lichtere Höhen du-rchfliegen, reinere Freuden atmen als deine Berge, deine belligen, dir -dargebracht. Kurz aber inhaltsreich war dein Erdenwallen, starke -Erinnerungen hast du hinterlassen, imd wir betten dich mit dem, was sterblic

war, in den heiligen Heimat, der leuchtenden Stubaier Firmiracht. Die ersten Alpenrosen grüßen dich vom Lenz, den du nicht! mehr erlebt. Es ist keine Trennung, denn deine» ^ Geiste» reimen Hauch werden wir im Berge oben stets verspüren! Fid-ucit! ^ Eine stille Schar verlieh den schlichten Fried- - Hof, einfache Kränze a-us Tannreis, verflochten -mit blutroten Alpenrosen bedeckten die -aufge worfene Erde. Weiche Nebelschleier zogen -vom Jaufen her, die Wolken weinten warme TrÄnen -.. Auf der Heimfahrt

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Pagina 4 di 6
Data: 25.06.1924
Descrizione fisica: 6
ein landwirtschaftliches Unwesen besitzt, ist mit seinem Beisitze froh und Fusrieden, wenn er nur die Arbeitskräfte aufbringt. Andere Bau lichkeiten, mit denen keine Land -Wirtschaft ver- l'unden ist, werdien in größerer Anzahl veräu ßert. Auch diesbezüglich find die Preise du>rch>- wsgv schr gute, es muH eine Steigerung, von 3V bis 40 Progenit gegeniüber den Preisen im Sonnwend. Wieder einmal gilt es zu zeigen, daß man die Berge mehr lieot, als feine eigene Bequem lichkeit. Die Zeit der Sommersonnenwende ist gekommen

umd mit ihr das Fest der Berge, wo sie wie Fackeln der Ewigkeit in das Tal hinunter grüßen!. Ein geheimnisvolles Treiben beginnt. Hände, an die während des gangen Jahres kein Schmutz herangekommen, wühlen nun mit Eifer in Haufen von Lumpen und Hadern, mancher Feuerstelle entsteigt ein übles Gevüchl, wie nach Poch und Schwefel und Be sprechungen setzen ein Wer das Ziel. Natürlich ein bikchen weiter hinauf, für die näheren, fin- den sich sowieso genug. lEndlich ist der Borabend gekommen

des Wetters mit «gleichen Gefühlen und dieses Mit fühlen scheint wie ein wohliger Hauch um uns zu wehen. — Da horch: eine Stimme, mehrere, die Dunkel heit gewinnt «Leben!, der Bann iist gebrochen. Bon Mpfel zu Gipfel schwingt sich «der Weckruf, überM Leben und Antwort wachruisend. Auch wir erhoben uns und stimmen aus voller Brust mit ein. Die Berge gelben «das Eclp w-ie!dier, bis es leise verklingt. Dreiviertel neun Uhr ist es, -all« Mann sind am Platze. Da zeigt es sichi wieder, daß unser Schutzpatron

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