arglos in seiner Stube, als plötzlich sein Vater, roth vor Zorn, fast sinnlos vor Wuth, eintrat, ihm die geballte Faust entgegen hielt und rief: »Ehrloser Bube! Hast Du Dich unterstan den, der Leni aus Bütkihof einen »Maien' zu setzen?' Ulrich war aufgesprungen. »Wen Du mit dem »ehrlosen Buben' meinst, weiß ich nicht. Einen Maien aber habe ich meiner Braut aller- dingS gesetzt', antwortete er ruhig. »Schweig', rief der Bauer. »Wer hat deS RothenbauerS Tochter am selben Morgen eine» Strohmann vor'S
Kammerfenster gehängt, daß sie zum Spott des ganzen DorfeS geworden ist.' »DaS weiß ich nicht, ich war es nicht, denn ich habe noch nie EtwaS ' mit ihr zu thun ge habt und will auch nie Etwas mit ihr haben.' »Lügner!' donnerte der Bauer. »Du bist eS gewesen und kein Anderer. Sogleich machst Du eS gut, und heute noch fahren wir zum Rothenbauer.' »Nein', entgegnete Ulrich fest, »und noch einmal nein. Ich weiß nichts von jenem Stroh; mann, gewiß haben ihn andere Burschen hinge stellt, denn es ist ja bekannt
, wie heirathStoll die rothe Kathrin ist.' »Willst Du still fein', fuhr der Bauer loS, aber er b.zwang sich und sagte ruhiger: »Um zwei Uhr ist angespannt und wir fahren zur Brautschau.' »Um Gotteswillen nein, Vater', rief Ulrich, »ich kann nicht und ich thn's nicht.' »So, Du thust'S nicht', sagte der Bauer langsam und v»r Zorn bebend, »so höre mich. Entweder Du thust genau, was ich will — oder — ich habe keinen Sohn mehr.' »Vater', schrie Ulrich auf, »nimm daSWort zurück.' »Ah so', höhnte der Gonzenberger
, »das sticht. Also entweder heute noch die Rolhen- bäuerin, oder der schöne reiche Gonzenbergerhof ist für Dich verloren.' »Am Hefe liegt mir'S nicht, nur erlaube mir, daß ich Leni heimholen darf.' »Der Ulrich Gonzenberger', sagte der alte Bauer langsam, »der heute noch dies HauS ver läßt, ohne etwas mitzunehmen — verstehst Du wohl? — und der sich nie wieder hier sehen läßt, wenn er nicht vom Hof gejagt werden will, — der kann thun, was er will. Um ihn kümmere ich mich nicht. Mein Sohn