, nicht ohne edle ntenschliche Gefühle geschildert; Schönherrs „Glaube und Heimat' ist auch kein Kulturbild in des Wortes enger Bedeutung, denn es sind allgemein und für alle Zeiten gel tende Charaktere, Ansichten und Vorurteile, die dort entwickelt werden. Daß eine Bäuerin „luthe rische Hennen' selbst nicht geschenkt annehmen will, aus Furcht, daß „die ihren den Pips kriegen', — daß ein Bauer den Geist seines toten Weibes in der Kammer umschlürfen und zu sich sprechen hört, kommt heutzutage in Tirol ebenso gut
vor, wie in den Zeiten der Gegen reformation. Herr Schneider, der diesen Bauer Sändperger spielte, hätte ganz gut die Steigerung bis . zum! Wahnsinn, die er dieser Stelle verlieh,, fallen lassen können, er wäre noch immer glaubwürdig geblieben. Die An hänglichkeit an die Scholle, die sich hier bis zur wahren Bodengier steigert, dort so stark ist, daß sie selbst, zum „Abschwören' treibt, ein andermal den bäuerisch-schlauen Ausweg zeitigt, den Glau ben erst daM zu bekennen,, wenn es zum letzten Stündlern kommt
. Allerdings spielte den. Bauer Christof Rott ein Künstler von hervorragenden Eigenschaften: Willi Thaller vom Deutschen Volkstheater in Wien. Er faßte hie Figur mit jenem gesunden Realismus auf, fern von jeder idealisierenden Verschönerung, wie es nur große Künstler im Stande sind. In Gang,. Sprache und Gebärde schwerfällig und hart, ein richtiger. Bauer, wie er leibt und lebt. Doch unter dieser rauhen Hülle ein goldenes Herz, das weint und lacht, blutet und ringt. Und Thaller besitzt die künstlerische