Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
hat, ihr Geliebter möge sich vor den Wellen „scheuen', Pinola ist beherzter und heiterer. Bertuccio meldet Giovannis Freilassung und Ein setzung in sein Kommando zur See. Luigia fährt zusammen, denn sie wittert Unheil, und als bei den Worten Bertncews „Jed' Leid kann uns begegnen überall zu Land, wie auf den Wellen' Giovanni eintritt, schreit sie: „Hilf, Madonna?' Bei den Schmeichelworten des Geliebten kommt sie zwar wieder zu sich, allein noch immer meint sie: „Doch wie ein Schatten schwebt etwas uni
dich: Bewölkt im Licht des Tages stehst du da.' Greif hat im „Marino Falieri' nicht allein den strengen und ungestümen, in seinem Familienleben makellosen Titelhelden, sondern auch die Nebenfiguren mit Sorgfalt gezeichnet, wie die beiden Töchter, den wackeren Giovanni, der manchen Zug von Max Piccolomini trägt, und die hingebende Annunziata, die voll Sorge um ihren alten Gemahl ist. „Daß hier der Dichter den leisesten Schatten des Lächerlichen, das so nahe lag, gänzlich vermieden hat, legt Zeugnis von hoher