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Pagina 28 di 30
Data: 07.08.1909
Descrizione fisica: 30
„Was?' fragte das Mädchen und tat wie ein unschuldiges Lämmchen. Der Oberst schaute noch einmal lange und sinnend. Dann sagte er barsch: „Ach was! Schluß! Ich mag den Kerl nicht leiden und damit basta!' Und zur Bekräftigung schlug er auf den Schreib tisch. „Übrigens' — setzte er hinzu — „da hat er auch wieder so eine Geschichte gemacht ... der ... der Preuße, der!' „Was denn, Papchen?' „Ein Mädel hat er gerettet. Vor fünf Monaten. Droben in Heringsdorf. Ausser Ostsee hat er sie rausgeholt

. Das war der schwarze Domino, der Domino mit den klugen, verliebten Jungensaugen. Und das Schönste war, daß man die beiden für das jungver- heiratete Paar Smelow hielt. So konnten sie tuscheln und verliebt sein, denn Smelows waren noch im seligen Stadium des Flitters. Georg und Henni tanzten, erzählten und taten ihrer jungen Lust etwas zugute. Und hinten, hinten in dem stillen Kabinett und noch weiter, auf dem dunklen Balkon, der zum Garten hinaus führt, dort waren sie direkt verliebt. . . . Der Oberst war guter

, auf ihre Alabasterstirn, auf ihre Ringellöckchen so graziöse kleine Kreuzchen, wie er sie in dem Briefe mit der Einladung vorgefunden hatte. Die beiden merkten nichts — gar nichts! Da schrie plötzlich der Oberst: „Herr!!' Und wie er das gerufen hatte, sagte Henni: „O Gott, der Bater!' Der Domino aber sagte: „Herr Oberst!' „Wer ist der Kerl?' fragte sich der alte Soldat. „Seine Stimme kommt mir bekannt vor. Werden wir gleich haben', tröstete er sich. Dann wies er mit dem Finger zur Tür. Henni ging. Die beiden Männer

waren allein. „Mein Herr,' sagte nach einem stummen Intermezzo der Oberst, „Sie tun gut, wenn Sie den Domino lüften. Sie können sich wohl denken, daß es mich interessiert, zu erfahren, wer meiner Tochter die Haarfrisur verdirbt!' Der schwarze Domino hatte sich in den Schatten des Balkons zurückgezogen. Aus dem tiefen Dunkel leuchteten dem Oberst zwei Äugen entgegen. »Zu Ihren Festen, Herr Oberst, haben nur Offiziere mit Ein ladungskarten Zutritt. Ich bin Offizier und Ehrenmann — ich kenne meine Pflichten

! Ich werde morgen mit Ihnen rechten. Heute achten Sie wohl die — die Maskenfreiheit!' „Der ist keck', dachte der Oberst. Er hatte zuerst eine sackgrobe Antwort auf der Zunge, dann überlegte er sich die Sache. „Ich achte die — Maskenfreiheit!' sagte er und ging. Einen Moment später stürmts Henni atemlos herein und rief: „Georg, Georg? Er weiß, er weiß alles! Geh' — geh' sofort' Ich verrate nichts!' Georg von Kaltensund stand da — kreidebleich. Die Sache mit dem Oberst, die wäre ihm egal gewesen. Dafür

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Pagina 27 di 28
Data: 20.12.1902
Descrizione fisica: 28
am Kiebkr erkrankt, und seine Frau, ber sein kritischer Zustand mitgeteilt worden war, verlies ihre Heimat in Newar? und reiste nach Virginien, nm ihren Gatten persönlich zu Pflegen. Ihrer Umsicht und sorgfältigen Pflege gelang es auch bald, ihn soweit wieder herzustellen, daß er es wagen konnte, die Reise nach Was hington anzutreten. Aber während der nächtlichen Fahrt auf dem PotomSefluß wurde der kleine Dampfer, auf dem der Oberst sich mit seiner Frau befand, von einem größeren Dampfer

angerannt und in den Grund gebohrt. Die Mannschaft und fast alle invaliden Soldaten, die sich an Bord befunden hatten, wurden gerettet, nur die junge Frau des Obersten, die in der schrecklichen Verwirrung bei dem Zusammenstoße von ihrem Manne getrennt worden war, wurde vermißt. Trotzdem der Oberst sofort eine große Belohnung verhieß und die Mannschaft des Dampfers, die ihn gerettet hatte, alles aufbot, um wenigstens den Leichnam der jungen Frau zu bergen, denn sie noch lebend aufzufinden hoffte niemand

mehr, war doch alles Suchen vergebens. Auch als am nächsten Morgen die Be wohner des Flußnsers, gerührt durch den Schmerz des jungen Offi ziers, an der Suche teilnahmen, blieb diese erfolglos; der trübe schlammige Fluß gab seine Beute nicht heraus und der Oberst war endlich gezwungen, seine Reise nach Washington fortzusetzen. Aber schon nach kaum einer Woche erhielt er hier aus einem Dorfe am jenseitigen, also noch vom Feinde besetzten Ufer des Potomae die Nachricht, daß die Leiche der jungen Frau

angetrieben und bis zum Eintreffen des Obersten geborgen worden sei. Gerade zu dieser Zeit aber war vom Kriegsdepartement ein strenger Befehl erlassen, der zum Zwecke der Geheimhaltung von militärischen Operationen jede Verbindung mit dem jenseitigen Flußufer untersagte. Schon mit der Vorahnung, daß ihm seine Bitte um Urlaub, sich in Feindesland begeben zu dürfen, um den Leichnam seiner Frau in Empfang nehmen zu können, verweigert werden würde, begab sich Oberst Schutze zum Staatssekretär Stau- ton

. Er hatte sich nicht getäuscht. . „Unmöglich, Herr Oberst,' erwiderte Stauton kurz, „wir können niemand Urlaub gewähren, um eine Privatangelegenheit auf jeuer Seite des Potomae zu ordnen. Unsere augenblickliche Lage zwingt uns zu den strengsten Maßnahmen, uud ich hoffe, ich brauche Ihnen nicht erst anzudeuten, daß rein persönliche Interessen denen der Nation untergeordnet werden müssen. Ich sehe wohl ein, daß Ihr Fall ein außergewöhnlich tragischer ist, aber wir leben in einer kritischen, gefahrvollen, gransamen Zeit

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Pagina 29 di 30
Data: 07.08.1909
Descrizione fisica: 30
Nach einiger Zeit kam Georg. Frisch und munter wie neuer Schnee. In tadelloser Ausmachung und strammster soldatischer Haltung, mit leuchtendem Blick und unschuldvollster Miene trat er vor den Oberst. „Leutnant Kaltensund meldet sich gehorsamst zur Stelle, Herr Oberst!' Der Oberst war wie verschüchtert. Noch in der letzten Sekunde hatte er an eine Täuschung des Burschen geglaubt — jetzt stand er vor ihm, der Leutnant, den er in so schlimmem Verdacht gehabt hatte. Seine Gedanken schwirrten

Geschichte her. War 'ne adellose Sache, was? Hehehe? Gratu liere von Herzen, Herr Leutnant — auch meine Tochter, ja, ja, nicht wahr, Henni?' Der Leutnant stattete in straffer Hal tung seinen Dank vor dem Obersten ab und küßte galant die Fingerspitzen des .gnädigen Fräulein.' „übrigens,' sagte dann der Oberst, als er wiederholt die stattliche Figur und die tadellose Haltung des Offiziers mit Wohl gefallen betrachtet hatte, „äh, Herr Leut nant, was mir eben gerade einfällt. Ist ja noch früh am Morgen

, ja, ja, erst vier Uhr. Wollen Sie sich den . . . den .... hohen Schokoladenorden jetzt gleich selber holen? Bin im Auto da. Können mitfahren, ja?' „Au, verflucht!' dachte der Leutnant und sagte: „Zu Befehl, Herr Oberst! Es ist mir eine große Auszeichnung!' Man ging zusammen hinaus auf den Exerzierhof. Draußen war dicke Finsternis. Sie wurde kaum merkbar vermindert durch das trübe Licht aus der Wachstube. „Chauffeur?' schrie der Oberst in lustigster Stimmung. „An die Gewehre!' Es war aber kein Chauffeur

zu finden. Man suchte ihn wie eine Stecknadel — aber er war weg. „Herr Oberst!' meinte später der Leutnant. „Ich bin ein tüch tiger Chauffeur. Darf ich die Führung übernehmen? Ich fahr' dem Kerl, der jedenfalls in irgendeiner Ecke des Forts den Rausch ausschläft, die Karre wieder zurück.' Der Oberst war einverstanden. Er nahm im Auto mit seiner Tochter Platz und machte einen Witz um den anderen. Di^ Morgen fahrt gefiel ihm. „Hehehe,' sagte er zu Henni, die glückselig vor sich hinlächelte, „es gibt

scheinbar auch unter den Preußen hin und wieder 'nen tüchtigen Kerl!' Und dann war alles parat. Auch der Leutnant. Er trat an den Wagenschlag und bat, abfahren zu dürfen. Einen Moment stutzte der Oberst, als er den Leutnant hörte. War das nun der Chauffeur oder der Leutnant? Die Brille, der Mantel, die Pelzmütze. . . . Und der fehlende Chauffeur. . . . Das waren doch faule Sachen! Der Oberst schaute den Leutnant an, dann schaute er sein Mädel an — die beiden waren eine Unschuld. „Bitte, Herr Leutuant

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Pagina 22 di 24
Data: 05.11.1904
Descrizione fisica: 24
3 „Ihr redet gut, mein lieber Herr Pncca,' antwortete der Oberst, indem er die feine weiße Hemdkranfe aus seiner rote» Uniform hervorzog; „ich werde es machen, wie Ihr saget. Machet' also mein Abendessen und mein Zimmer fertig und sorget dafür, daß alles recht gut sei. Ich werde, wie Ihr mir geraten habt, morgen früh abreisen uud am Abend zurückkommen. Traget Ihr während dieser Zeit Sorge, daß ich einen guten Platz erhalte, um die Hinrichtung anzusehen, ein Fenster znm Beispiel

, Eure Rechnung reichlich zu bezahlen.' „Gut, gut,' sagte Herr Gastauo; „ich sehe, es wird sich alles schon einrichten lassen, und ich hoffe, Euer Excellenz wird mein Hans befriedigt verlassen. Wenn Sie jetzt nur im Gastzimmer an de? Tafel Platz nehmen wollen; die Suppe ist aufgetragen.' „Ach,' sagte der Oberst, „warum habt Ihr mir das nicht früher gesagt, mein lieber Herr Pncca? Ich hätte Euch die Mühe erspart, Euer Gedeck hervorzuholen.' „Wie, Exzellenz, ist das Gedeck nicht nach Ihrem Geschmack

?' „Doch, mein lieber Herr Pucca; aber ich habe die Gewohnheit, auf der Reife mein eigenes Tischzeug von holländischer Leinwand zu gebrauchen und von Silbergeschirr zn speisen. Ich will damit ja nicht sagen, daß Ihr Tischzeug nicht sauber oder ihr Tafelgerät nicht von echtem Ziun wäre. Aber mit Ihrer Erlaubnis werde ich mich dessen nicht bedienen.' Herr Gaetano gehorchte augenblicklich, obgleich etwas verletzt durch die Geringschätzung; aber da der Oberst ihm ja versprochen hatte, ihm die Rechnung reichlich

der Schaubühne erhob. „Der Oberst Santa Croee! Der Oberst Santa Crose!' rief der Verurteilte. „Ich?' sagte der Oberst ganz erstaunt, indem er aufstand, „ich, mein Freund? Ihr irrt Euch gewiß, und wenn Ihr auch meinen Namen kennt, so kenne ich Ench doch nicht.' „Ihr kennet ihn?' fragte der Richter. „Durchaus nicht,' antwortete der Oberst, nachdem er den Ver urteilten noch einmal genauer angesehen hatte. „Ich dachte es Wohl,' erwiderte der Richter, den Kops schüttelnd, „das ist eine gewöhnliche List

solcher Unglücklichen.' Dann setzt er sich nieder nnd gab dem Henker ein Zeichen, sein Amt zu verwalten. „Oberst,' rief der Unglückliche, „Oberst, Ihr werdet mich nicht sterben lassen, wenn ein Wort von Euch mich retten kann! Laßt mich nur eine Frage an Euch richten!' „Ja, ja,' rief die ganze Menge, „das ist recht, laßt den Un glücklichen reden, laßt ihn reden!' „Herr Richter,' sagte der Oberst, „ich glaube, die Menschlich keit verlangt es, daß wir uns der Bitte dieses Unglücklichen fügen. Wenn er uns täuschen

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Pagina 18 di 23
Data: 23.03.1901
Descrizione fisica: 23
Die Nacht war nun vollends herabgesunken und hatte alles in ihren schwarzen Schleier gehüllt. Nur hier und da brach ein schwacher Lichtschein durch das Dunkel, der aus einem Fenster des Dorfes fiel. Plötzlich wurde auf der Straße die rote Flamme einer Fackel sichtbar und in ihrem Lichtkreise erschien ein braunes Geficht mit dickem schwarzem Schnurrbart, sowie der Kopf eines Pferdes, das lauschend die Ohren spitzte. „Panteleloff!' rief der Oberst dem auf dem Pferde sitzenden Kosaken zu. „Wohin

willst Du?' „Zu den Vorposten, Oberst. Das Feuern hat schon wieder be gonnen.' „Gut, sage ihnen nur, sie brauchen es nicht zu erwidern, so lange es nicht ernstlicher wird. Wenn das unnütze Geschieße den Türken langweilig wird, werden sie schon von selbst aufhören. Wer kommt denn da noch mehr an?' Soldaten kamen durch den Schnee gelaufen. Panteleloff hielt seine Fackel empor, und nun sah man, daß sie jemand mitschleppten. „Marsch, — vorwärts! , . , Diese verfluchten Kerls lassen

einen auch keinen Augenblick in Ruhe! Der Teufel hole sie alle miteinander!' wetterten die Soldaten, denen die Anwesenheit der Offiziere bisher entgangen war. „Na, nur schnell! Sollen wir Dich mit dem Bajonett laufen lehren?' „Was geht dort vor?' rief der Oberst, sich erhebend. „Wir haben hier einen Türken, Herr Oberst, den wir unter einem Gebüsch gefangen haben.' „Unter einem Gebüsch?' „Ja, dort hatte er sich verkrochen. Leutnant Wassiljeff hat uns beauftragt, ihn lebend zu fangen und zu Ihnen zu bringen, Herr Oberst

. Er heißt Mahmoed.' „Leuchte einmal, Panteleloff!' Das rote Licht der Fackel fiel jetzt auf ein Gesicht mit großer Nase und borstigem grauem Schnnrrbart. Ueber die Nase lief eine Narbe und auf der zum Teil durch eine Tüllbinde verdeckten Stirn war eine Noch frische Wunde sichtbar. Ein Mantel von gelber Kameelwolle umhüllte die Gestalt. „Sieh mal an, — es ist ein Offizier!' sagte der Oberst zu seinem Freunde. Der Kommandant schaute den Türken ansmerksam an. „Und es ist sogar ein alter Bekannter

,' versetzte er. „Erkennst Du ihn nicht? Erstens an dieser Wunde, — und dann werden ihm wohl auch zwei Finger der linken Hand fehlen. Heda, Jnngens! Zeigt uns mal die linke Hand des Türken!' Die neben Mahmoed stehenden Soldaten packten eine Hand desselben und hielten-sie in die Höhe. „Richtig, es ist Mahmoed Bey, ein türkischer Oberst.' „Desto schlimmer für ihn. Sein Los ist besiegelt. Wahr scheinlich wird ihn der General füsilieren lassen. Schade um den Mann! — Bringt ihn nur hier hinein, Kinder

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Pagina 20 di 22
Data: 19.03.1897
Descrizione fisica: 22
Oberst um sieben Uhr — Herr, was ist Ihnen überhaupt? — Machen Sie die Augen auf! — Sie sehen aus, als hätten Sie acht Tage nur Sodawasser getrunken — und in dem Zustande wollen Sie den Parademarsch mitmachen — noch dazu als Flü Herr, scheereu Sie sich ins Glied! Nach der Vorstellung sprechen wir uns und wehe Ihnen, wenn der Parademarsch schief geht!' „Der Herr Kommandeur!' meldete in diesem Augenblicke der Sekondelieutenaut und trat auf seinen Platz am rechten Flügel neben den Einjährigen Reiff

. „Stillgestanden! T'Achtong! — Präsentiert das — Gewährr!' kommandierte von Kräher mit Aufbietung seiner gesamten Stimme. Dann schritt er dem Herrn Oberst entgegen, salutierte und meldete — was der Oberst längst gesehen hatte —, daß die Schwadron angetreten sei. Der Oberst nickte gnädig, schritt die Front entlang und bat den Herrn Rittmeister, „Wendungen' machen zu lassen. „Befehlen, Herr Oberst!' erwiderte Kräher und wandte sich darauf zur Schwadron. „Achtong! — Gewährrr auf Schurr (Schulter)!' „Wen- dungen

!' Rääächts — um!' Liinks um!' „Aeääsk- dron — kitt — (kehrt)!' „Futt (Front)!' „Danke!' lächelte der Oberst. „Ich bin sehr zufrieden. Möchte nun einige Griffe sehen?' Während der Regimentskommandeur dem Schwadronschef ge genüber diesen sehr maßgeblichen Wunsch aussprach, flüsterte der »eben Reiff stehende Einjährige Nagel seinem Kameraden zu: „Mensch, sage blos, was hast Du sür Stiefel an? Die Absätze sind ganz »»vorschriftsmäßig flach, und die Sporen fehlen gänzlich!' „Himmel!' gab Reiff zurück

. „Die verfluchten Stiefel! Wahr haftig keine Sporen?' „Nein, gewiß nicht! Ich habe es vorhin, als wir .Rechtsum' machten, deutlich gesehen!' „Heiliger Crispin, sei mir gnädig!' betete Reiff inbrünstig. „Wenn auch dieses Verbrechen ans Tageslicht kommt, dann bin ich .vollständig aufgeschmissen!' „Griffe!' avertierte in diesem Moment von Kräher. „Das Ge währrr ürr(über)!' „Faaßt — das Gewährrr — an!' „Aaach—tong! Gewährrr auf Schurr!' „Danke, danke, lieber Rittmeister!' rief der Oberst mit heiterer Miene

taktmäßig mit den Nasen- ' 4—- flügelu. „Freist wägg!' Schrumm! Die Front war los gelassen und marschierte vorwärts. Die Kerls warfen die Beine, als wenn sie der Lust einen Fußtritt geben wollten, nnd die Köpfe , drehten sie nach rechts, daß die Halswirbel in Gefahr kamen; mn Reiff blickte schnurgerade aus und behielt sein Fensterkreuz im Auge. Als er beim Oberst, neben dem sich der Rittmeister aus gestellt hatte, vorüberkam, hörte er, wie derselbe mehrmals sagte: „Stramme Soldaten, sehr stramme

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Pagina 28 di 30
Data: 11.12.1914
Descrizione fisica: 30
sie aus der Erde hervor, zerstreute ihn durch die laue Luft. Oberst von Treskow schaute einem munteren Buchfinken« Pärchen nach ... Wie es dahinflog ... So neckisch ... In treuer Liebe warb das Männchen um die Gunst des Weibchens. So sittsam ... so rein ... und doch ... so keck. Treskow fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Ein leises Lächeln lag auf seinem Antlitz. Der schrille T^n der Hausglocke erklang. Der Bursche trat ein. „Herr Leutnant von Pleiersheim', meldete er. „Ich lasse bitten', sprach der Oberst

. Nn junger Offizier trat über die Schwelle, klappte die Hacken zusammen und schaute dem Oberst frei und offen ins Auge. Wohl gefällig ruhte dessen Blick auf der schlanken, sehnigen Gestalt des Leutnants. „Guten Tag, Pleiersheim', sagte er lächelnd. „Guten Tag, Herr Oberst. „Bitte, setzen Sie sich.' Leutnant von Pleiersheim nahm, sich höflich verbeugend, Platz. Treskow reichte ihm die Zigaretten. Dankend bediente sich der Jüngere. Erwartend schaute er seinen Kommandeur an. „Ich weiß bereits

, was Sie zu mir führt, lieber Pleiersheim Ihr Freund Degenhardt hat mir bereits erzählt ...' In das Antlitz des Leutnants stieg ein heißes Rot. „Degenhardt ist mein bester Freund', unterbrach er den Oberst. „Ich würde ihn sonst nicht gebeten haben, Herr Oberst.. „Ich weiß, Pleiersheim', lächelte Treskow. „Wie denken Sie sich denn die Sache, Mann Gottes?' „Keine Ahnung, Herr Oberst. Ich weiß nur, daß ich Fräulein Werner liebe und heiraten werde auf jeden Fall.' Über Treskows ernstes Gesicht huschte ein Lächeln

. War es damals nicht ebenso gewesen? — „Sie werden sich versetzen lassen müssen, Pleiersheim.' „Nein, Herr Oberst', kam es fest und bestimmt über die Lippen des jungen Offiziers. „Ich kann Ihnen aber den Konsens nicht geben. Bedenken Sie doch, Pleiersheim, was würde Hoheit sagen, wenn unter den Offiziersdamen der Gardeulanen eine Komödiantin wäre.' „Herr Oberst!' Der Leutnant war aufgesprungen. Wieder huschte das leise, melancholische Lächeln über das Gesicht des Kommandeurs. Genau so war es gewesen. Genau

der Oberst fort: „Denken Sie an die Damen Ihrer Kameraden. Sie würden Ihre Gemahlin über die Schulter ansehen.' „Ich denke, der Name derer von Pleiersheim ist klangvoll genug, um Fräulein Werner unbedingte Anerkennung zu ver schafft n.' „So wenig kennen Sie die Welt! Nein, mein Lieber. Bringen Sie den Damen die Tochter eines hohen Militärs. Mag sie noch so häßlich und launisch, mag sie hundertmal bürgerlich sein. Honig süß sind die andern. Die geringste Beleidigung Ihrer Fran könnte ja dem Avancement

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Pagina 29 di 30
Data: 11.12.1914
Descrizione fisica: 30
Ter Leutnant errötete. „Run?' drang der Oberst. Sie schwiegen ... Nachdenklich Alle beide. Bis der Leutnant das Wort nahm. „Ich mag nicht', sagte er. Weiter nichts. „Warum nicht?' fragte der Oberst. Und als der andere nicht antwortete, fuhr er fort: „So will ich es Ihnen sagen. Weil Sie zu eitel sind. Sie mögen nicht zum Train! Nicht wahr?' Ter Leutnant schwieg. Treskow lächelte. „Na ja. Gehen Sie zum Herzog. Vorher aber lassen Sie sich nvch eine kurze Geschichte aus dem Leben eines alten

, daß es aufflammte in seliger Liebesglut. Sie liebten einander. Doch das Mädchen schalt sie Toren. Nie könnten sie sich angehören. Standesunterschiede machte es geltend, sprach hin und her. Doch der Mann schloß ihm lächelnd den Mund mit Küssen. Und glücklich waren sie und froh. Langsam reiste in dem jungen Leutnant der Plan, dieses Mädchen an sich zu ketten fürs Leben. Er zog seine Ulanka an, setzte den Tschapka aus und ging zum Oberst. Ter hörte ihn ruhig an, lachte hellauf, als der junge Offizier geendet

hatte. Sprach das berühmte Wort vom Umdrehen der Ahnen in den Gräbern, weigerte sich, den Konsens zu geben, schlug Versetzung vor. Ta trat die Eitelkeit in Tätigkeit. Dieser Strohhalm kitzelte den jungen Menschen. Das geliebte Regiment verlassen! Zum Train versetzt werden! Nein. Niemals! Nicht um das herrlichste Weib der Erde. Unschlüssig sah ihn der Oberst vor sich stehen und schmiedete das Eisen, solange es warm war. Und der Tor gab seinem Kommandeur das Ehrenwort, jenes Mädchen nie wiederzusehen, nie

, seligen Liebeszeit. Er suchte und sehnte sich nach dem Glück. Er anü es nicht. Ein Einsamer ist er geworden. Ein Pflichtmensch. Und heute, lieber Pleiersheim, ist er der Oberst der Gardeulanen.' Treskow schwieg. Stumm schaute der Leutnant seinen Kom mandeur an. „Es war eine kurze Spanne Zeit,' suhr der fort, „da ich das Glück genoß, von einem Weioe geliebt zu werden. Von einem Weibe, das rein war und weiß wie frischgefallener Schnee — edel und gut. Edler und besser als viele Damen der sogenannten

, daß Ihnen eine brillante Karriere winkt. Sie werden weiter kommen. Sie haben das Zeug dazu. Aber' — hier wurde die Stimme des Obersten seltsam weich — „es wäre traurig, wenn Sie dereinst einem jungen Leutnant dieselbe Geschichte erzählen müßten, die Ihnen heute ibr alter Regimentskommandeur erzählte.' Draußen zwitscherten die Buchfinken. „Wie glücklich sind die kleinen Tierchen', fuhr der Oberst fort. „Da sitzen sie traulich zusammen und sonnen sich an ihrem Liebes glück, das einen kurzen Sommer währt. Es genügt

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Pagina 25 di 26
Data: 13.02.1904
Descrizione fisica: 26
„Treten Sie doch näher, schönes Kind!' sagte der Oberst, denn er war es natürlich, der mit seinem Freunde Lebansky so ver lassen in dem Maskengewühl bei Moitrier saß. Schüchtern näherte sich die junge Dame und legte eine Hand ans den unbesetzten Stnhl am Tisch. ..I'-irä»», Nessisur«, vette pluoo est-elle oeou^ös?' („Bitte, meine Herren, ist dieser Platz besetzt?') „I bewahre, mein Fräulein,' beeilte sich Lebansky zn ver sichern, „bitte, nehmen Sie nur Platz!' Und er erhob sich galant

, um ihr den Stnhl nnterznschieben. „Vous stes bien siumblo!' („Sie sind sehr liebenswürdig!') lächelte die junge Dame, sich graziös darauf niederlassend. „Aa,--. Mräoii, ^lousieur, je ns ^>g.rle j)üs l'uHemuncl. Du tout, clu tout!^ („Aber, verzeihen Sie, mein Herr, ich spreche nicht dentsch, gar nicht, gar nicht!') „Na, wir wollen schon sehen, wie wir miteinander fertig wer den,' meinte der Oberst gemütlich- „Einige Austern gefällig, nein?' Und er schob ihr die Platte hiu. Vons ^srwstts? Asäsmoisslls

verzehrte sie eine Auster nach der anderen, und Lebansky mußte immer wieder die Gläser fülle». Sie waren fchon bei der vierten Flasche uud alle drei ausnehmend heiter. Die kleine Französin hatte ihre anfängliche Schüchternheit ganz abgestreift und kokettierte ganz gehörig. Lebansky ließ sie ziemlich links liegen, aber nm so feuriger ging sie gegeil den Oberst vor. Der fühlte sich dadurch nicht wenig geschmeichelt. Er mnßte doch noch einen ganz leidlichen Eindruck inacheir, denn schließlich

war er doch eiu gut Teil älter als sei» unverheirateter Major. Und noch dazu hatte er heute nicht einmal Haar und Bart gefärbt. Rätselhafterweise konnte er sein vorzügliches Färbemittel heute bei der Toilette durchaus nicht finden. „Monsieur!' Er suhlte seinen Arm leicht berührt. vetrs Kants!' („Ans Ihr Wohl!') Die kleine Französin lächelte ihn schelmisch und verliebt durch die Maske au. „Famose braune Augen hat das Mädel!' äußerte LebauSky, gegen den Oberst gewandt. Der nickte ganz verträumt

. Sie waren ihm auch ausgefallen, sofort aufgefallen, diese strahlenden, brannen Augen, die ihn so zwingend an ein anderes braunes Augenpaar gemahnten. Aber dieses heißgeliebte braune Augenpaar war längst sür ewig ge schlossn. Der Oberst senszte leise. Da ging die Tür ans, und ein ganzer Schwärm lachender, ju belnder Masken quoll herein. „Um Mitternacht, da beginnt ja das Lebens trällerte Lebansky übermütig vor sich hin. „Was? Schon Mitternacht?' rief der Oberst erschrocken uud zog die Uhr. Er wußte, daß Fräuleiu Huglein

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Pagina 24 di 28
Data: 21.05.1910
Descrizione fisica: 28
„Wir kommen dann wenigstens nicht wie zwei Wegelagerer, wenn Sie den Inspektor kennen', sagte der Oberst scheMnd. Die Lichter rückten immer näher, und mm gingen die beiden an einer langgestreckten Ar beiterkate vorüber, aus deren kleinen Fenstern schwaches Licht schimmerte. Gerade vor ihnen winkte ihnen, kenntlich durch hohe Bäume und das Dickicht eines hinter dem Hause befindlichen Parks, ein großer, geräumiger, von hohem Eisen gitter eingeschlossener Hof, dessen Hintergrund ein hohes

in eine spärlich erhellte^ gemütliche Vordiele. „Wolf, Harro, Spitz,' rief eine tönende Män nerstimme, „gebt Ruh' — was ist denn los?' „Kerner, bist du's?' fragte jetzt, am Tore angelangt, der Chauf feur, und „Haller, wo kommst du denn her?' war die Antwort. Einige Worte verständigten Kerner — er schloß das Tor aus, ließ die beiden eintreten und wandte sich zum Obersten: „Ich bitte, wollen der Herr Oberst hier so lange in mei nem Hause verziehen, bis ich der gnädigen Frau Bescheid gesagt

habe? Sie wird na türlich auch wissen wollen, weshalb unsere Wächter so unruhig sind.' Er öffnete die Türe zu ei nem einfachen Zimmer. „Bitte, wollen der Herr Oberst nicht Platz nehmen? Wenn ich von drüben kom me, soll auch das Fermden- zimmer gleich bereit sein, für Haller ist hier unten ein klei nes Kabinett. Meine Frau wird für alles sorgen.' Der Oberst, müde von dem fast einstündigen anstrengenden Marsch, ließ sich in den tiefen Lehnstuhl fallen. - Wie nett und gemütlich es hier war, recht wie eine Oase

in der Einöde! Der Oberst lächelte über de n Vergleich, der ihm in ' den Sinn kam: heute ^ morgen Berlin -heute abend hatte er zu einem Polterabend seinesPa- ! tenkindes in Damstedt soinsollen, und nun saß er hier, inmitten der Heide in einem so trau lichen Stübchen, so Weltverloren, so abge schnitten von allem Leben da draußen. Der energische Schritt Kerners ließ ihn auf schaue n: „Es ist alle s in Ordnung,HerrOberst,' sagte er und schlug stramm die Hacken zu sammen, wie in seiner Militärzeit, „die gnä

dige Frauhat hier oben das Fremdenzimmer für den Herrn Oberst bestimmt und läßt den Herrn Oberst in einer halben Stünde znm Abendessen bitten. Das Zimmer soll gleich geheizt und fertig gemacht werdi ü. Darf ich es dem Herrn Oberst zeigen?' Ter berühmte Romanschriftstelle Felix Dahn. <Mit Text.) Graf Wilhelm von Zeppelin, der Senior des gräslichen Hauses von Zeppelin. (Mit Text.) Erweiterungsarbeiten am Kaiser Wichelm-Kanal: Ter Bagger „Goliath' in Tätigkeit. Mit Text.) hatte, leuchtete die Treppe

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Pagina 11 di 18
Data: 19.01.1895
Descrizione fisica: 18
weiter mit der heimlichen Liebe zu des Komman deurs Tochter machte den jungen Offizier fast sche». Dadurch erhielt der Argwohn des Obersten, daß doch irgend etwas nicht stimmte, nur neue Nahrung. Monate waren so vergangen, und dem Oberst wurde immer unbehaglicher zu Muthe, wenn Dienst oder Geselligkeit ihn mit Berda zusammenführte. Er beschloß, diesem Zustand durch ein offenes Wort ein Ende zu machen. Als er den Lieutenant eines Nachmit tags beim Dienste traf, sagte er leichthin: „Nun, lieber Berda, was macht

denn Ihr Patent?' Da leuchtete des Lieutenants Auge hell auf, und er erwiederte: „Gerade wollte ich in der Sache znm Herrn Oberst kommen!' „Nun, denn auf morgen. Im Zimmer bespricht sich das besser.' „Wie seine Augen funkelten, als ich nur von dem Patent sprach! Fixe Idee!' — sagte der langsam und sorgenvoll davon- schreitende Oberst zu sich. „Und was soll ich denn mit der Sache? Bin doch neugie rig ' Kaum war am nächsten Vormittag die übliche Meldezeit herangekommen, als Lieute nant von Berda

sich in des Obersten Woh nung einfand. „Nun, wie steht's mit Ihrem Patent?' — fragte der gütig, aber nicht ohne Unbe hagen, denn wieder leuchteten des Lieute nants Augen ganz merkwürdig, und sein gan zes Wesen erschien aufgeregt, seine Bewe gungen waren hastig. „Gut, Herr Oberst. Aber was .... aber, was ich heute auf dem Herzen habe ... es hängt ja mit dem Patent zusammen. Herr Oberst .... ich liebe Ihr Fräulein Tochter und bitte, da ich glaube, auch ihr nicht gleichgiltig zu sein, um ihre Hand.' Oberst

von Welling, der sich beim Ein tritt Berdas erhoben hatte, sank auf seinen Stuhl und blickte starr den Lieutenant an, der mit glutrothem Gesicht vor ihm stand. Das kam verblüffend, gerade jetzt hatte er diese Frage nicht erwartet. Er brachte nur heraus: „Meine Marie?' „Jawohl, Herr Oberst.' „Aber sagen Sie mal — bedenken Sie auch wohl alles, Herr von Berda? Sie über schätzen vielleicht mein Vermögen, denn Sie selber, soviel ich weiß . . .' „Das hat sich geändert, Herr Oberst, eben durch jenes Patent

!' Da der Oberst ihn sprachlos anstarrte, fuhr Berda rasch fort: „Mein Projekt ist wirklich pateutirt, und es hat sich ein italienisches Konsortium ge sunden, welches mir das Patent behufs Aus führung abkaufen will. Achtzigtausend Lire sind mir geboten; ich könnte vielleicht mehr bekommen, wenn ich wartete, aber — ich habe gestern Nachmittag bereits mein Ein verständnis hintelegraphirt.' Und als das Erstaunen und eine ge wisse Unglänbigkeit von des Obersten Gesicht nicht weichen wollte, zog Berda allerhand

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Pagina 5 di 6
Data: 13.10.1943
Descrizione fisica: 6
aus äsm Sau Kärnten entgegenströmt. Mir Loläatsn äss Kärntner Osbirgsjägsr- regimentes an äsr krönt sinä stol? äarauk, auk äie ksbrs Iraäition Kärntens blicken ?u äürksn. Unser einziges Asl in äisssm sntsebei- äsnäsn Kriege ist es, bis ?um knäsisg glsiebwsrtigs, stolze latsn anreiben 2U äürksn. In enger Vsrbunäsnbsit grüks ieb mit meinem Osbirgsjägsrrsgimsnt äen Sau Kärnten unä seinen Oaulsitsr. gs?.: Kräutler Oberst Krautlsr, Kommandeur eines Osbirgs- jägerregiinsntss, an äis Kärntner klsimat A.m IlZ

Krsisleiter ?g. ?eter ?iron ber- gestsllt. vsr keiebsluktsebut?bunä trägt äis Vsr- antwortung kür alle tsebniseben unä saeb- liebsn ^/kalZnalrmsn. Ls ist äamit ?u sinsm in äsr Krisgszsit wiektigstsn Instrument äsr tigt stolze Lsvölksrung ssinss sebönen liei- matgaues. Lein ^iel bleibt es, als äeutsebe Laläaten Zebulter an Lebulter mit äsr lisi- mat äsn Lnäsisg 2u erkämpken. gs^.: Kräutlsr ^ntwortsckrsibsn Saulsiter vr. kainsrs an Oberst Kräutler, Kommanäeur eines Oe- birgsjägerrsgimentes ' Lebr vsrebrtsr

, lieber Oberst Kräutlsr! vis Orüks, äis Lis namens äes Kärnt- ner ksgimsntss mir unä äsm Oau Kärntsn anläkliek äsr ?ssttags -um 10. Oktober übermitteln bsLsn, baben uns mit kreuäs unä Dankbarkeit srküllt; spriebt äoeb aus Ibrsn Worten äis tisks Vsrbunäenbsit äes H,lx>enlänäsrs, äas Vertrauen ?ur arbeiten- äen tteimatkront unä äsr eigene unersebüt- terliebe Kampkss- unä Lisgsswills. A.ls bssonäsrss 2siebsn sngstsr Vsrbun- Über övlZl) lungen unä Ivlä6sl, äis Wsbr- srtüebtigungslager, äis kübrsrsebakt

in Kärntsn stsbsn Ibrs Loläatsn, lisbsr Oberst Kräutler, im Mittelpunkt äsr Vsranstaltungsn unä sinä Osgenstanä äankbarer kürsorgs äsr Kärntnsr Lsvöl- ksrung. Ivlit äenselbsn Osküblen geäenkt äis Kärntnsr Usimat ibrsr vor äsm ksinäe stebenäen Löbns. Lis wsik, äak sis äisss ibrs Vsrbunäsnbsit am bsstsn äaäureb 2um /Vusäruek bringt, äak sis in unsr- sebüttsrliebsr 1°rsus ?um kübrsr stsbt, in tapksrsr Haltung äis bastsn äss Krieges trägt unä äsr krönt in äsr krküllung äsr ibr vom kübrsr gssst?tsn ^.ukgabsn

dla- tion gsstaltsn wirä. In äisssr Uberasugung übsrmittls ieb Ibnsn, lisbsr Odsrst Kräutlsr, unä Ibrsm tapksrsn Rsgimsnt anläkliek äsr ksstwoebs 2um 10. Oktobsr 1943 äis Srüks Kärntens unä äis bsiksn Wünsebs tür Zoläatsnglüek unä sisgrsiebs klsimksbr. klsil klitlsr! gs?.: Rainsr Kräutlsr, Oberst unä Regimentskommanäsur. Kamercräen äss dlZ.-Krisgsrdunäss Kärntsn! Kärntnsr ^dwsbrkämpksr! Im Osäsnksn an äsn gssekiebtlieb äsnk- würäigsn lag äsr Abstimmung am 1<Z. Ok tobsr sntbists ieb als Kommanäsur

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Pagina 26 di 30
Data: 07.08.1909
Descrizione fisica: 30
den Politiker wider Wil sen auch aus der Liste des Konservativen Vereins aus. Tante Adelheid hatte es sich allerdings gefallen lassen müssen, auch dort für „nicht ganz richtig' ausgegeben zu werden. (Schluß folgt.» Der Chauffeur. Von Theodor Berkes. «Nachdruck verboten.) ^n der alten Reichsfestung Metz saß der Oberst eines baye rischen Infanterieregiments beim Frühstück. Das Regiment nar heute nicht zum Exerzieren nach Frescati marschiert. Der Herr Oberst hatte sich in seinem bequemen Stuhl zurückgelehnt

, eine Pfeife baumelte zwischen den zwar dürren, aber noch straffen Beinen, und die sil berne Schnupftabaks dose stand auf der neuesten „Armee korpsverfügung'. Da klopfte es leise an die Türe. Dann tat sich diese auf, ein Mädelchen erschien im Rahmen, zwei Hacken klappten aneinander, einliebes Patschhänd chen legte sich an eine Flut blonder Locken. — In echt soldatischer Weise salutierte es herüber. „Guten Morgen, Herr Oberst, melde mich gehorsamst zur Stelle!' Der Oberst schaute kaum auf. Konnte

es auch nicht. Denn im nächsten Momente schon flog es von der Türe her auf ihn zu, zwei Arme preßten sich um ihn herum, und zwei Lippen küß ten, wo immer nur ein Plätzchen frei war. Der Oberst wehrte ab, unwillig, aber noch gemütlich. „Ausgelassener Balg?' sagte er. „Was gibt's?' „Die Einladungen für Montag, Papchen! Hier! Was 'ne Menge, ja? Ich Hab' sie alle fein ausgeschrieben, nich? Eine Mordsarbeit, huje!' Ter Hageldoktor in Südafrika. (Mit Text.) Franz Ltto Koch, Berlin-Schöneberg, Phvt. Das kleine, sprühende Ding

mit den lieben Kinderaug. setzte sich auf den Schoß des alten Obersten uud spielte an dessen fliegendem, schon reichlich grau meliertem Henriquatre. „Runter da!' schnauzte sie der Alte an. „Was macht Mutter?' „Jlänzend is jar nischt da- jejen!' berlinerte das Mädel. „Sie hat eben drei beschmierte Schrippen und vier Hörnchen zerfrühstückt.' „Gott sei Dank!' murmelte der Oberst. „Na, also los!' Er zog nun aus irgend einer Schublade ein Aktenstu heraus, blätterte darin umher und schlug schließlich die Liste

seiner Offiziere auf. SeinTöchterchen nahm ein Bündel Briefe zur Hand und verlas die Aufschriften: „Erste Kompanie,' befahl der Oberst. „Zu Befehl!' antwortete das Mädel und leierte die Reihe herunter. „Gut!' sagte der Oberst. „Weiter — zweite Kompanie!' SeinTöchterchen las weiter. „Wer ?' unterbrach sie plötz lich der Vater. „Wer?!' „Leutnant Georg von Kal- Rtelier Z2. Juni.) (Mit Text.) teNsund, Hochwohlgeboren!' wiederholte das Mädel. „Der ist doch vierte Kompanie!' sagte streng der Vater. „Ach so!' machte

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Pagina 30 di 32
Data: 02.07.1910
Descrizione fisica: 32
-i- 214 ^ Der Regimentskommandeur reckte sich ans und war nun gut um eines Hauptes länger als der Hauptmann, und er sprach: „Ich hatte soeben das Vergnügen, Sie, Herr Hauptmann, zu beobachten, wie Sie zu Pferde stiegen.' Brenzlau zuckte zusammen. Der Oberst fuhr fort: „Ich sagte .stiegen' und bekenne offen, daß es eine Sicherst optimistische Auffassung von mir ist, wenn ich Ihr Aufklettern ein Aufsteigen nenne. Außerdem sind nach meiner in meinem Regiments unzweifelhaft maßgebenden An sicht

ist kein Freund von zu dicken Majoren. Es ist also zweifellos Ihre Pflicht, sich zu ver dünnen. Essen Sie Karlsbader Salz, viel, viel, trinken Sie Bitter wasser. Turnen, schwimmen, fech ten, rudern Sie, vor allem, schla gen Sie Ihr Vieh von einem Pferde tot und kaufen Sie sich ein Bollblut und reiten Sie, Herr, Sie sollen reiten, zweifellos viel rei ten, nur reiten. Laufen Sie, schla fen Sie wenig, schlafen Sie über- haiipt nicht, Sie sollen sehen, Herr, Sie werden dann Major.' Der Oberst schwitzte ruck

geworden. Brenzlau bekam vor Schreck hinter dem rechten Ohre ein Bün del grauer Haare. Und er entschloß sich zu dem Schwersten: er verkaufte die liebe, dicke, alte Molli, die ihn so sicher durch all die langen Hauptmanns jahre getragen hatte, und erstand sich ein munteres Reittier. Und er ritt, daß ihm der Schweiß über sein feistes Bäuchlein rann, und siehe da, als er sich nach abermals drei Wochen wog, war er um zwei Pfund schwerer geworden. An diesem Tage begegnete ihm der Oberst. „Nun, mein lieber

Breuzlau, Erfolg gehabt?' Dem Häuptling saß die Lüge auf der Zunge, aber da er noch nie gelogen hatte in seinem Leben, wollte auch diese nicht raus, und so sagte er kläglichen Tones: „Nein, Herr Oberst, vier Pfund zugenommen.' „Was? Das ist unzweifelhaft nicht möglich.' „Doch, Herr Oberst.' „Dann noch mehr Bitterwasser, mein Lieber- Das Hilst zweifellos.' Und der Hcniptmann betrank sich in Bitterwasser. Er ließ sich nachts von Philippiak alle zwei Stunden wecken, sprang aus dem Bett, machte neunzehn

ausbräche? Doch nichts war zu befürchten. Auf dem Rückwege traf ihn der Oberst. „Nun, Brenzlau, abgenommen?' Der Arme schüttelte müde sein Hanpt. „Zugenommen, Herr Oberst.' „Dann gibt es nur noch ein Mittel: Sie müssen heiraten, Herr Hauptmann. Und zwar eine Frau, über die sie sich wahn sinnig ärgern. Ihr Leben fließt zu ruhig, zu gleichmäßig dahin.' Brenzlau dachte an sein Leben und besonders an seine rnhig Vexierbild Wo ist Rotiäppchcn? Uiid gleichmäßig dahinfließenden Nächte, er sah Philipp iaks grin

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Pagina 9 di 12
Data: 13.07.1889
Descrizione fisica: 12
seiner Eonftitnirnng beigetreten: Löbl. Kurvorstehnng in Meran, Löbl. Stadtgemeinde in Brixen, Löbl. österr. Touristenclnb, Seciion Brixen, Herr Alfred 5lirchberger, Kaufmann in Brixen Herr Dr. Otto v. Guggenberg pract. Arzt in Brixen, Herr Athauas v. Gnggenberg k. k. Oberst in Budapest, Löbl. Stadt- genieiiide in Äruneck, Herr Dr. C. Höffinger, kaiserlicher Rath Gries bei Bozen, Herr Dr. Tappeiner Knrart in Meran, Herr Ferdinand Jlliug,- Stadtapotheker Bozen, Herr Josef Putzen- bacher Gastwirt in Tölsach, Löbl

Herr mit weißem Haar und grauem Schnurrbart ein. Augenschein lich nervös, erregt, überreichte er Herrn Gimlett seine Karte. „Bitte, nehmen Sie Platz, mein Herr,' sagte Herr Gim lett höflich. „Mein Name ist, wie Sie sehen, Oberst Vayne, ich möch te Sie in einer sehr delikaten Angelegenheit um Ihren Rat bitten. „Oberst Vayne, — wenn ich mich recht erinnere, wurden Sie vor kurzer Zeit bedeutend bestohlen,' sagte Herr Gimlett. „Jawohl. — Meiner Frau wurden ihre Juwelen aus ih rem Zimmer genommen

,' erwiderte Oberst Vayne hastig. „Während die Familie bei Tische saß. — Ja, ja, ich erinnere mich. Haben Sie Ihr Eigentum wiederbekommen?' fragte Herr Gimlett. „Nein, bei allen Bemühungen konnte die Polizei keinen Anhalt finden,' erwiderte der Oberst kurz. die Brnnecker, daß das Umziehen, das Dienstbotenwechseln, nicht mehr wie bisher um Lichtmeß, sondern früher stattfinden soll, was besonders bei dem mit dem Füttern betrauten Dienst^ personale große Bedeutung hat. Die Bruuecker schlagen Martini

für die Soldaten. Im Reichskriegsministerinm finden derzeit Verhandlungen statt über die Frage der Be schaffung eines Nachtmahls für die Soldaten. Da sich dem „Die Juwelen repräsentierten bedeutenden Wert?' -fragte Gimlett. Einige Tausend Pfund. Doch das führt mich nicht zu Ihnen.. Ich komme in einer viel wichtigeren Angelegenheit. Herr Gimlett, kann ich auf strengste Verschwiegenheit rechnen?' „Vollständig, Herr Oberst,' erwiederte Herr Gimlett, „Ich mag mich ja irren,' murmelte der alte Herr. „Villeicht

auch nicht, mein Herr,' meinte Herr Gimlett lächelnd. „Es sollte mir leid thun, einen falschen Verdacht auszu sprechen,' fnhr der Oberst unruhig auf seinem Stuhl hin und herrückend fort. „Falls der Verdacht falsch ist, geht bei mir das Gesagte von einem Ohr dnrch's andre' — sagte Herr Gimlett, indem er ein Formular zurechtlegte. „Was ich zu sagen habe, betrifft meine Frau — Madame Vayue,' sagte der Oberst, bis zu den Augenbrauen errötend. „Die Damen sind manchmal sorglos,' sagte Herr Gimlett, nach einem passenden

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Pagina 19 di 32
Data: 02.01.1915
Descrizione fisica: 32
,um Divisionsgeneral ernannte Generalleutnant!' Als das Regiment seine Übung beendet hat, läßt der Oberst „Offiziersruf' blasen, und — siehe da — auch Ex zellenz findet sich dazu ein. Der Oberst fragt höflich, ob er mit der Besprechung be ginnen könne, doch Exzellenz kommt ihm zuvor, er sagt: „M.ine Herren, es ist meine Pflicht,Jhncn sagen zu müssen, daß Ihr Regiment keineswegs derart ausgebildet ist, wie ich es von den unter meinem Kommando stehenden Truppen verlangen kann und verlange!' Der Oberst rückl

auf dem Sattel hin und her, legt die Hand an den Helm, um Exzellenz be- merkvar zu machen, daß er etwas sagen wolle, aber der Divisionär fährt fort und kritisiert nun in einer recht scharfen Art die Exerzitien. Wieder legt der Oberst die Hond an den Helm. „Bitte, Herr Oberst,' sagt der General, „ich bin gleich fertig und stehe dann für Einwände zur Ver- ftigung.' Und nun geht das Abkanzeln weiter, bis schließlich auch dieser Schmerz ein Ende hat. „Und nun, Herr Oberst, was haben Sie mir zu bemerken

wurde der so Gefeierte von allen Seiten bestürmt, wie er es möglich mache, die Fußbekleidung all seiner Leute zu kennen, und er erwiderte, es sei dies nur ein Produkt seines Gedächt nisses. Allgemeines Kopfschütteln: bisher hatte noch niemind beim Kameraden Berthold etwas von einem solchen Ge dächtnis verspürt. „Lieber Herr Kamerad', mit diesen Worten nahm der Oberst am selben Abend den Gefeierten beiseite, „hinter dieser Sache steckt etwas anderes. Ich versichere Sie meiner Diskretion.' „Herr

Oberst haben recht', erwiderte der Hauptmann, „es steckt aller dings etwa? dahinter. Ich ließ gestern meine Kompagnie antreten und sagte: Ihr zieht mir morgen oll« an einen Fuß Strümpfe und an den anderen Fuß lappen, und wer vor die Front gerufen wird, paßt auf. ob ich Strümpfe oder Fußlappen sag« und zeigt dann den entsprechenden Fuß!' „Also, das ist Ihr Geheimnis!' sagte der Oberst laut auslachend. „Immerhin ein gefährliches Spiel: dock meine Diskretion habe ich Ihnen zu gesichert, dem Meister

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Pagina 26 di 28
Data: 21.05.1910
Descrizione fisica: 28
, solche Dutzenddame werden Sie sich doch nicht erkiesen!' Heute erschien sie ihm anders — mehr hoheitsvoll — oder machte das nur die andere Umgebung? „Sie werden jedenfalls dort auch Äs unersetzlich empfunden, gnädige Frau.' Sie lachte. „Das glauben Sie selbst nicht, Herr Oberst, Sie wissen so gut wie ich, daß in diesen Kreisen niemand unersetzlich ist, er mag noch so vergöttert, noch so angebetet sein. Morgen oder übermorgen sind andere da.' Sie war ernst geworden. „Ich denke jetzt oft darüber nach,' sagte

sie, „daß es viel besser ist, wir werden dazu erzogen, uns selbst zu leben, nicht nur andern. Wissen Sie, Herr Oberst, ich war ein sogenanntes Mutterkind. Ich glaube, ich war nie un artig, ich richtete mich immer nach Beispielen guter folgsamer Kinder, die meine Eltern mir anpriesen. Alles, was ich liebte, stellte ich hintenan, ich war nicht so wie ich war, ich war so wie ich sein sollte. Ich wollte so gern jemand etwas sein, schon als Kind hing ich mit tausend Freundschaftsfäden an Mädchen, die ich lieb gewann

sein. Zu derselben Zeit kam die Kunde von dem Bankerott des Pächters des Sonnen hofes, auf dem Hans so gern in den Ferien geweilt — ich wollte den Sonnenhof nicht aufgeben — ich wurde auch hier nötig, und der Sonnenhof war das Asyl für meinen Hans, der in der Groß stadt verkümmert wäre. Darum bin ich hier, Herr Oberst.' Es blieb ganz still im Zimmer, nur das leise Knistern der herabbrennenden Wachskerzen war vernehmbar. Therese war aufgestanden: „Es war eine einfache Geschichte, die Geschichte

und Bücher Er sah den nach Therese eintretenden Oberst nicht: „Zwei Briefe — Mutter,' rief er, „einen von Claus aus Südwest und von Hein rich aus China, und Peter hat mir gleich die Karte geben müssen, damit ich sehen kann, wo sie sind. Ach — wenn ich da auch sein könnte!' — Er brach ab, denn er hatte den Fremden bemerkt „Herr Oberst von Lüsemann will dich kennen lernen, Hans sein Automobil wird bald wieder flott sein, dann fährt er weiter nach Darnstedt.' Hans begrüßte den Oberst, indem er mühsam

seine halbgelähmtc rechte Hand in die kräftige Manneshand legte. „Gefällt Ihnen der Sonnenhof, Herr Oberst, nicht wahr, es ist schön hier?' Sie unterhiellen sich gut, der ältere Mann und der kluge Jüngling, den sein Leiden ernst und gereist gemacht hatte; Therese hatte eine feine Stickerei zur Hand genommen. Im Laufe des Gesprächs wollte Hans dem Gast sein Aquarium zeigen, das im Nebenzimmer aufgestellt war. „Gib mir, bitte, die Krücken, Mutter.' Lüsemann sah Therese verstohlen an; ein quälender Gedanke durchzog

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Pagina 23 di 24
Data: 05.11.1904
Descrizione fisica: 24
* -^5 3 edler Herr Ihr seid, gabt ihr mir anstatt der sechs Sons, die ich forderte, zwei Lire.' „Das ist alles richtig,' sagte der Oberst, indem er sich zu dem Richter wandte, „aber wir werden uns noch genauer darüber unter richten. Ich habe mein Tagebuch bei mir, in das ich jeden Tag eintrage, was ich getan habe? es wird mir leicht sein, mich zu überzeugen, ob dieser Meusch falsche Angaben macht.' „Sehen Sie nach, Herr Oberst, sehen Sie nach!' sagte der Ikn- glückliche

; „jetzt bin ich meiner Sache sicher!' Der Oberst öffnete sein Tagebuch, dann, als er das angegebene Datum gefunden hatte, las er laut: „Heute den 18. Mai bin ich um elf Uhr morgens in Palermo angekommen, nahm am Hafen einen Burschen zum Führer, der auf dem Wege, als er mein Gepäck trng, verwundet wurde, logierte im Hotel zu den vier Kantonen.' „Seht Ihr, seht Ihr!' rief der Verurteilte. „Wahrhaftig, Herr Richter,' sagte der Oberst, indem er sich zu Herrn Bartolomeo wandte, „wenn es wirklich der 18. Mai

,' sagte der Richter, „wir wollen ihn nach dem Gefäng nis zurückführen lassen und die Untersnchnng von neuem beginnen.' „Nein, nein, frei, auf der Stelle frei!' rief das Volk. Bei diesen Worten stürzte ein Teil der Menge auf die Schau bühne zu, führte den Gefangenen weg nnd band ihm die Hände los, während andere den Galgen umrissen und den Henker mit Steinwürfen forttrieben. Der Oberst aber wurde im Triumph zu dem Hotel zum Zyklopen zurückgeführt. Den ganzen Tag war es in Castro Giovanni

wie an einem Festtage, und als der Oberst gegen Mittag die Stadt verließ, mußte er sich mit großer Mühe mit seinem Pferde den Weg bahnen durch die Scharen des Volkes, die ihm die Hand küßten, indem sie ausriefen: „Hoch lebe der Oberst Santa Croce! Hoch lebe der Retter der Unschuld!' Der Verurteilte aber, da jeder mit ihm reden und aus seinem eigenen Munde die Erzählung seiner Abenteuer hören wollte, sand erst gegen Abend einige Rnhe. Er benutzte dieselbe, um in eine schmale Seitengasse zu schlüpfen, die sehr dunkel

zu bestellen. — Der Oberst Santa Croce war also niemand anders als Luigi Lana, der eigens in die Stadt gekommen war, um einen seiner Genossen vom schimpflichen Tode zu retten. Ein Kind im Lavastrome. Jahre 1834 fand ein heftiger Ausbruch des Vesuvs bei Neapel statt. Nachdem schon mehrere Tage lang Flammen und Rauch dem Krater entstiegen waren und der Hügel, welcher früher aus demselben emporragte, sich in den glühenden Abgrund versenkt hatte, öffnete sich die östliche Seite des Berges an verschie denen

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Pagina 18 di 20
Data: 30.12.1905
Descrizione fisica: 20
Der Oberst begibt sich ins Nebenzimmer, und der Feldwebel, der im deutsch-französischen Kriege als Unteroffizier im dichtesten Kugelregen gestanden hatte, ohne mit der Wimper zu zucken, schwitzte Blutstropfen vor Angst und sah sich schon im Geiste auf der Festung Spandau, „Ich möchte dich bitten,' wendet sich die Dame au ihre» Ge mahl, „dem Feldwebel zu sageu, er solle doch, wenn er wieder kommt, unsere Mädchen draußen in Ruhe lassen. Ich kam gerade dazn, wie er eine recht tüchtig in die Wangen

kniff.' „Na, was ist denn da weiter dabei,' meinte scherzend der Oberst. „Aber es schickt sich nicht,' versetzte seine Gattin. „Weun du es durchaus haben willst, so werde ich es ihm vor halten; aber ich meine, es ist gar nicht der Mühe wert.' „Nein, nein, bitte, tue es nur.' „Nun gut!' Damit ging der Oberst in sein Dienstzimmer zurück und erledigte die Unterschriften. Der Feldwebel stand unterdessen kerzengerade wie eine Bild säule vor dem Schreibtisch des Herrn Obersten und wartete mit einem Herzen

voll banger Ahnungen auf seine Abfertigung. „Hören Sie, Feldwebel,' begann jetzt der Gestrenge, „die Kneife reien im Korridor lassen Sie künftig bleiben.' „Entschuldigen Sie, Herr Oberst, aber ich wußte nicht, daß es die Frau Oberst — ge ' „Daß es die Frau Oberst gesehen hat,' ergänzte der Oberst. „Aber einerlei, es schickt sich unter keinen Umständen und erst recht nicht, wenn Sie im Dienste sind. Verstanden?' 5 „Herr Leutnant!' „Hier, Exzellenz!' „Wie kommen Sie dazu, als Infanterist Sporen

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Pagina 24 di 26
Data: 13.08.1904
Descrizione fisica: 26
sich nicht wieder blicken. Schaudernd erkennt er jetzt den ganzen Zusammenhang. Er weiß nun, weshaVHer alte Mann tot aus dem Brunnen gezogen wurde, weshalb der Kanake nnd das Mädchen den Ort verlassen haben und wie der Schlamm auf die Gartenbeete kommt: Sobriente hatte wirklich eine Gold grube im Garten entdeckt, der Kanake war hinter das Geheimnis gekommen, hatte den Alten ermordet und die Leiche in den Brunnen geworfen. Es war kein Mensch, was er gesehen hatte, sondern der Geist des alten Sobriente!' Der Oberst

leerte sein Glas auf einen Zug und richtete sich stolz in die Höhe. „Nach meiner Ansicht hat Raintree an jenem Abend zuviel getrunken, so daß es bei ihm im Oberstübchen nicht richtig war. Mich wundert nur, daß er nicht auch ein paar rosen rote Krokodile oder himmelblaue Schlangen gesehen hat. — Aber was soll das nur mit dem fremden Stromer zu tun haben?' „Es ist ein und dieselbe Erscheinung, Herr Oberst, verlassen Sie sich darauf — der Stromer ist so gut ein Gespenst wie da mals die Gestalt

, was Sie wollen, der Mann war nichs Lebendiges!' „Das werden wir ja sehen, wenn er sich je wieder auf meinem Eigentum blicken läßt,' sagte der Oberst, der langsam vom Stuhl aufgestanden war und sich mit den Daumen in den Armlöchern seiner Nankingweste vor Hawkins hinpflanzte. „Aber eins bitte ich mir aus — daß sie gegen Pollh nichts davon verlauten lassen — Sie wissen doch, wie die Weiber sind!' Larrhs Gesicht färbte ein flüchtiges Rot, lebhafter Glanz trat in seine Augen und sein schläfriges Wesen war Plötzlich

wie um gewandelt. „Darum erzähl' ich's Ihnen ja gerade,^fagte er mit einem Anflug von Ehrerbietung gegen seinen Gefährten, von wel cher vorher nichts bei ihm zu spüren gewesen war. Wenn sie etwas zu Gesicht bekommt, worüber sie sich entsetzt, so muß man's ihr eben ausreden; Sie werden schon wissen wie.' „St!' rief der Oberst, ihm mit der Hand zuwinkend. Ein junges Mädchen war im Eingang zur Veranda erschienen nnd lehnte jetzt in lässiger Haltung, den linke» Arm über den Kopf hebend, an der mittleren Säule

Ungezwungenheit. Sie verschmähte alle Mittel der Gefallsucht, deren sich andere Mädchen zu bedienen Pflegen und ge rade durch ihren Freimut uud ihre Natürlichkeit gewann sie sich die Herzen. Daß Pollh sich für irgend jemand besonders geputzt hätte, war noch nicht vorgekommen, doch zweifelte niemand au der großen Wirkung, die das haben würde. Kein Mensch hatte sie je wegen ihres reizenden Mutwillens getadelt oder auch Lust dazu verspürt. Larrh lachte verlegen, ohne zu wissen warum, und Oberst Swinger bemühte

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Pagina 16 di 22
Data: 01.05.1914
Descrizione fisica: 22
gegenüber in der Löge, während er der Sängerin Beifall klatschte, fest den Blick auf sie gerichtet hielt. Kurz vor Schluß der Borstellung erhob sich der Oberst, um mit seiner Familie etwas eher das Opernhaus zu verlassen. Er liebte es nicht, ins Gedränge zu geraten, das heute ganz be sonders stark zu werden schien. Gertrud zuckte in der Vorhatte zusammen, als sie den jungen Mann aus der Loge, von einem Pfeiler halb verborgen, stehen sah. Sie ergriff schnell den Arm Wandos und zog diese eiligst

und antworten konnte, machte Wanda sie daraus auf merksam, daß der Wagen inzwifchen an der Freitreppe vor gefahren sei. Der Oberst und seine Gattin hatten bereits Platz dann genommen. Ter Diener öfmete den Schlag, und nachdem Gertrud und ihre Schülerin ebenfalls eingestiegen waren, rollte das Gefährt davon. 7. Eine Woche später verließ die Familie des Obersten Berlin, um für die Sommermonate nach Dahlemshof überzusiedeln. Am Bahnhofe wurden die Herrschasten von dem jungen Freiherrn von Dahlem empfangen

. Dieser war ein blonder, breitschultriger, kräftiger Mann, der echte Typus des pommerschen Landedel mannes. Seine Unterhaltung bewegte sich auch fast ausschließlich in den Interessen eines solchen. Als sie am G ttertor des Parkes aus dem Wagen stiegen und der Oberst seiner Gattin den Arm geboten hatte, um sie ins Herrenhaus zu führen, blieb Ewald von Dahlem mit Gertrud und seiner Schwester etwas zurück. Man kam sehr bald auf Berlin und das Leben und Treiben dort zu sprechen. „Ich bin kein Wel mann, mein Fräulein

du dich noch, Mama, wie Ewald einmal während einer Wohltätigkeitsvorstellung bei Kroll eingeschlafen war?'' „Ha, ha!' lachte der Oberst „das s eht ihm ähnlich, das sieht hm ähnlich!' „Ich gerate heute noch in Verlegenheit, wenn ich daran denke', sagte Frau von Dahlem. „Da kommt Cäsar?' rief Ewald, offenbar erfreut, das Ge spräch auf ein anderes Thema b.ingen zu können. „Zum Henker, was hat das Tier da? Hierher Cäsar!' Die Dogge, welche bisher nur den Kopf durch die Türspalte gesteckt hatte, schoß ins Zimmer

. Sie trug eine mächtige Ratte in der Schnauze. Die Damen schrien erschreckt auf, als der Hund das häßliche Tier zu den Füßen seines Herrn niederlegte. „Wie kannst du den Hund hier hereinlassen, Ewald?' schalt der Oberst. Der junge Freiherr erhob sich sofort, machte den: Hund ein Zeichen, .hm zu folgen und verließ das Zimmer. „Ewald scheine es übel genommen zu haben, daß ich an den Abend bei Kroll erinnerte,' sagte Wanda, „er wird so bald nicht wiederkommen.' Aber gegen alles Erwarten erschien der unge

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