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Pagina 2 di 12
Data: 01.04.1932
Descrizione fisica: 12
. Es wurde eine Kre ditbegünstigung für 12000 Waggon Schleif- und Bauholz und für dieses Kontingent, sowie für 8000 Waggon Schnittholz eine Präferenz von 70 Cen- tesimi für 100 Kilo vereinbart. Außerdem wurde Oesterreich ein Schnittholzkontingent von 30000 Waggon zugebiLigt. Von diesem neuen Vertrag erwartet man sich eine wesentliche Erleichterung auf dem Holzmarkt. Trotzdem Frankreich die Holzeinfuhrkontingente kürzt und die Einfuhrzölle erhöht, soll für das bisherige österreichische Kon tingent

noch der alte Vertrag weiter in Geltung bleiben. Ern Vertrag mit Frankreich soll die französischen Schillingguthaben für den Holzexport nach Frankreich freigeben. Es dürste sich um 15 Millionen Schillüch handeln. Mmelch DMA einen Bölntnfreöif. Im Laufe des April sind für verschiedene An leihen und Kredite ungefähr 50 Millionen Schil ling in Devisen an das Ausland zu bezahlen. Nachdem die Nationalbank nicht in der Lage sein wird, diesen Betrag ohne Gefährdung der Noten deckung zur Verfügung zu stellen

, ein Moratorium für die Auslandszahlungen zu verhängen, nicht anwen den und das Beispiel, daß andere Staaten, Un garn, Bulgarien und Griechenland, gegeben haben, nicht befolgen. Die Konferenzen über den Donauplan. Es zeigt sich, Last die Frage der wirtschaftli chen .Zusammenarbeit in Mitteleuropa nun doch ernstlich in Angriff genommen wird. Schon in den nächsten Wochen soll eine Kon ferenz ber Großmächte stattsinden, in der eine einheitliche Linie über die Zusammenarbeit der Regierungen von Frankreich

sein. In Frankreich! wird mit Nachdruck für eine französisch-englische Vorkonferenz plaidiert, die nicht als Ein leitung zu den kommenden Konferenzen, son dern als „notwendiger Abschluß" der seit An fang dieses Jahres. Mischen Paris und London geführten Verhandlungen gedacht ist. Wie das Organ des französischen Außenamtes, der „Temps" erklärt, muß man vor allem daran denken, daß Frankreich! und England als ein zige Länder augenblicklich! in der Lage sind, die sofortige Geldhilse zu leisten, deren gewisse Staaten

eingetreten, der auch andere Papiere in Mitleidenschaft gezogen hat. Die Tatsache, daß der Kreuger-Konzern zu schwere Verluste erlitten hat, ist deshalb so bemer kenswert und bezeichnend für unsere internatio nalen Finanzverhältnisse, weil es sich immer deut licher herausstellt, daß der Kreuger-Konzern durch aus solid gearbeitet hat und sich in Spekulationen, so wie andere Finanzmächte, durchaus nicht ein ließ. Der Kreugerkonzern ist das Opfer der jüdi schen Großfinanz geworden. Frankreich als politischer

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Pagina 1 di 16
Data: 29.01.1937
Descrizione fisica: 16
£ bem Qaribelß* unb (ßemerBeBlatt, fomfa her JSeilage „ö&ttivoler Qeimathfätter^ Folge 5 Lienz, Freitag , den 39. Jänner 1937 26. Jahrgang üüäüüäüüüü Politische Rundschau Im Vordergrund des Weltinteresses steht Nach wie vor die spanische Frage. Der in zwischen wieder abgeblasene Marokko-Alarm, der die Spannung zwischen Frankreich und Deutschland ins Anerträgliche zu steigern droh te, glich einem grellen Blitzstrahl, der für den Augenblick erkennen ließ, wie geladen die poli tische Atmosphäre

dieser Forderungen durch Bis mark („Emser Depesche") beantwortete Frankreicham 19. Juli 1870 mit der Kriegs erklärung. Auf diesem historischen Hinter grund gewinnen die spanischen Vorgänge nur noch an bedrückender Anheimlichkeit. 1870 schien es für Frankreich und besonders sur den wankenden Thron des dritten Napoleon un tragbar, daß ein Hohenzoller in Spanien zur Herrschaft gelange und damit Preußen in die Lage käme, auch von Süden her gegen Frankreich einen Zangenarm anzusetzen. Heute ist es die nämliche Gorge

, die Frankreich be wegt: Der Sieg Franoos und ein nationalisti sches Spanien würden gleichviel bedeuten wie vor sechseinhalb Jahrzehnten die Thronbe steigung eines Hohenzoller Prinzen: Spanien und Deutschland würden natürliche Verbün dete werden,- Frankreich aber liegt Zwischen diesen beiden Staaten eingekeilt. Diese militärische Zange, die ihre Arme vom Nordosten und Süöwesten vorstreckt, ist bei den Franzosen zum außenpo litischen Schreckensgespenst geworden. Ob mit Necht oder nicht, bleibt dahingestellt

Englands mit Frankreich in der Spanien- und Marokkv- frage durchaus keine vollständige,- London miß fiel es sch>on lange, daß Frankreich gegen die Anterstützung Franoos durch ausländische „Freiwillige" und Kriegsmaterial war, wäh rend es die Auffüllung der marxistischen In ternationalen Brigade in Spanien und die Waffenlieferung durch Gowjetrußlanö und die Ausreise v>on roten „Freiwilligen" über die französische Wp st grenze in aller Heimlich-- keit, aber um so nachhaltiger förderte

. Da durch, daß England seine Note in der Freiwil ligenfrage allein den Mächten (auch Frank reich;) überreichte, hat es auch die französische Negierung auf die Bank der schuldbeladenen Sünder zurückversetzt. Dieser Amstanö Wohl bewog Frankreich, eilends ein allgemeines Waffen ausfuhr- und Freiwillrgen-Verbot zu beschlie ßen, allerdings mit dem Vorbehalt, es nur MM« m Kraft zu setzen, wenn auch alle anderen interessierten Staaten (Deutschland, Italien, Gowjetrußland) sich zu einem gleichen Schritt bereit erklären

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Pagina 1 di 16
Data: 06.09.1929
Descrizione fisica: 16
nach dem Löwenanteil der Güter und der Arbeit, die der deutsche Sklave als Tribut an die Sie ger zu leisten hat. ., • Den größten Teil glaubte Frankreich stch gesichert zu haben. Aber die Dinge sollten an ders kommen. Durch den Ausgang des Krieges und den Versailler Vertrag war Frankreich die stärkste Macht des europäischen Festlandes worden. Die französische Politik der Nach- kriegsjahre bot ein scharf umrissenes Bild einer imperialistischen Realpolitik, die die Beherr schung Europas militaristisch

, und wirtschaftlich anstrebte. Früher oder später mußten hierin Frankreich und England scharf aufeinander prallen. Nach der Niederringung deS deutschen Rivalen hatte England seinem Bundesgenossen in Paris allzufreie Hand gelassen. Durch die Interessen auf den Weltmeeren, in Aegypten und am Suezkanal, in Palästina, Mesopotamien und vor allem Indien war Eng land so sehr abgelenkt worden, daß, eS in den europäischen Fragen geradezu in daS Schlepp tau Frankreichs geriet. Von diesem Gesichtsfeld aus die Haager

cordiale" mit Frankreich bereits zerstört sei. Nach mehr als dreiwöchentlichem Streit hat die Konferenz in der Nacht vom vorigen Diens tag auf Mittwoch nun doch eine Wendung ge nommen — England und Frankreich haben sich „geeinigt", England erhielt seine Forderungen zu 80o/o erfüllt, vielfach auf Kosten Deutschi lands. Die Annahme des Poungplanes, aber auch die Rheinlandräumung wurde gesichert. Die kleinen Staaten müssen sich fügen. Die Gegensätze aber zwischen Frankreich, und England können trotz

des versöhnlichen Aus ganges der Haager Konferenz nicht weggewischt werden. Kurz vor Torschluß im Haag schrieb der Franzose Rene PinonS, ein politischer Schrift steller von Mang, in der „Revue deS deux mondes": „Ob nun die Haager Konferenz mit einem offenen Mißerfolg endet oder mit einer Verschleierung — sie bezeichnet auf jeden Fall das Ende der Entente cordiale". In Frankreich ist man über daS Abrücken Englands bis weit hinein in die Kreise der Nationalisten sehr enttäuscht, wie vor kurzem über daS Abrücken

Amerikas von Frankreich! enttäuscht war. Hier ist zweifelsohne eine Wendung in der Weltpolitik wahrnehmbar. Bezeichnend ist, daß selbst Kreise, die bisher mit Leib und Seele für ein Zusammengehen zwischen Frankreich! und England sich, einsetzten, den Gedanken einer kontinentalen Zusammen arbeit ventilieren, einer kontinentalen 'Zusam menarbeit mit Deutschland, unter Ausschluß Amerikas und Englands. Man setzt sich für eine Annäherung an Deutschland ein. Freilich,, wie man sieht, der Not gehorchend

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Pagina 1 di 12
Data: 25.01.1935
Descrizione fisica: 12
hinweg zuhelfen. Die Monate Jänner und Februar seit jeher und überall auf der ganzen Welt die schwersten gewesen, darum werden wir alles daranfetzen, um <8 ihnen zu erleichtern, über diese Monate hinweg zu kommen. Eine Fortsetzung der Konservenaktion, wenn auch in kleinerem Umfang, ist in Auö- Grst sind es wenige Wochen, daß sich Ita lien und Frankreich in einem Konsultativ-Ab- kommen mitsammen verbunden haben. Zwei der mächtigsten Staaten des europ. Festlan des hatten sich damit geeinigt

. Nun wird es immer gewisser, daß sich auch England auf die Seite der zwei erstgenannten Staaten stellen will und mit Frankreich ebenfalls einen Kon sultativpakt schließen will, was das Zustande kommen einer neuerlichen mächtigen Entente Nicht nur in Italien und Frankreich, son dern auch in England glaubt man den deut schen FriedenSversicherungen in keiner Weise. Nach der Saarabstimmung betrieben die na tionalsozialistischen Kreise in Deutschland — sicht genommen. Es wird weiters die Möglich keit bestehen

eine wesentliche Nolle — zu erleichtern. ganz Europa mit einem paktshstem zu überzie hen, gelungen. Die eventuellen Folgen werden für die weitere Entwicklung Europas sehr weit tragend sein. Der Vertrag wird nämlich dahin gehen, daß sich England und Frankreich ,in allem, was des Festland u. das Mittelmeer be trifft, einmütig Vorgehen werden. Deutschland wird immer mehr in eine isolierte Stellung hineingeörängt. Man betrachte die Entwick lung der Vorkriegsjahre und mache sich dann selbst den Neim darauf

? diese sind zugleich die tonangebenden in der Negierung — wiederum eine starke Pro paganda in Gebieten außerhalb der Neichs- grenzen, wie Oesterreich, Danzig, Memelge biet, Süötirol und bei den Guöetenöeutschen. Kommunisten flüchten nach Frankreich. Der EmigrantenZustrom aus dem Saar gebiet nach Frankreich dauert immer noch an. Das meiste sind in das Saargebiet geflüchtete Kommunisten aus dem Nheingebiet. Im Saargebiet beginnen bereits die Natio nalsozialisten die ihnen nicht genehmen Gemein- öebeamten abzusetzen

wieder haben. An Frankreich stellt Hitler keine territorialen Forderungen mehr, aber die an Belgien abge tretenen Gebiete Eupen und Malmeöh find nicht vergessen worden. Sofort nach dem Be kanntwerden des Ergebnisses der Saarabstim- mung hat in diesen Gebieten eine sehr rege na tionalsozialistische Tätigkeit eingesetzt. Agita- Frankreich und England verständigen sich! bedeutet. Trifft dies -ein, so ist die Absicht Frankreichs, Schwere Destimmungen Englands gegen Deutschland! Der katholische Gesellenverein Lienz bringt

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Pagina 1 di 8
Data: 20.01.1923
Descrizione fisica: 8
werden. Frankreich holte sich das Recht, ein wehr loses Volk in den Tagen seiner größten wirt schaftlichen und physischen Schwäche zu ver gewaltigen, einfach alr die Befugnis der Stär keren. Im Vertrage von Versailles ist nirgends von Besetzungsrechten und Sanktionen einer einzelnen Macht die Rede, sondern nur von der Entente als Gesamtheit als der eine und Deutschland als der.andere friedensschlie- tzende Teil. Darüber setzte sich Poincare, der Mini sterpräsident von der französischen Rüstungsin- duftris Gnaden

als Rechts und Friedensbruch energischen Protest ein. Sie hat Frankreich bereits wissen lassen, daß sie alleReparationsverpslichtungen gegenüber Frankreich und Belgien nicht mehr bestehend erachte, denn der Frieden von Ver sailles sei durch diese Staaten gebrochen. — In ganz Deutschland galt der vergangene Sonn tag als nationaler Trauertag, an dem in aber tausend Versammlungen das Unrecht am deut schen Volke gebrandmarkt wurde und helle Entrüstung hervorrief. Eine tiefgehende Erre gung zittert

durch die nun sich wieder schlies- senden Reihen des deutschen Volkes. Ueber Parteischranken hinweg schlagen die Flammen der Entrüstung, der wiedererwachten Liebe und Treue für Heimat und Volk in Not, zusam men. In Deutschland findet sich wieder das Volk in einem einheitlichen Wollen, Denken und Fühlen. Der einzige Lichtblick in Deutsch lands Unglücksnacht! Frankreich erhält für seinen Gewaltplan von Belgien militärische Hilfe, von Italien politische Unterstützung. England verhält sich dem fran zösischen Vorgehen gegenüber

aber auch der Ver such Italiens, sich durch gemeinsames Vorgehen mit Frankreich die Kohlenversorgung aus dem Ruhrgebiet zu sichern und der Abhängigkeit von 'England zu entrinnen. Die englische Po litik bemüht sich bereits, Italien dem gefährli chen Frankreich wieder abtrünnig zu machen. — In Italien hat sich die christliche Partei (Popolari) gegen die Haßpolitik Frankreichs ausgesprochen; ein Gleiches tun die christlichen Gewerkschaften Belgiens. Der Vormarsch Frankreichs ist zur Stunde noch nicht abgeschlossen

bekannte Tyffen, weigern sich auch gegen Vorbezahlung Kohle an Frankreich zu liefern. — Die Fran zosen wollen nun einfach eine Kohlenrequisition durchführen; das wird nicht unschwierig wer den, nachdem die Deutschen die meisten techni schen Behelfe rechtzeitig in Sicherheit gebracht und die Ingenieure etc. entweder das Ge biet verlassen haben oder jede Dienstleistung Jahrg. 1923 ■ i ■■ lii i verweigern. Das Wort Tyffens: „Deutsche ge horchen nur deutschen Gesetzen" verfehlte seine Wirkung

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Pagina 4 di 20
Data: 22.08.1930
Descrizione fisica: 20
Volksvertreter weniger als Parteimänner und mehr als Diener des Staates fühlen werden. — Eine Rede, die der Reichsminister für die besetzten Gebiete Treviranus kürzlich! gehalten hat und in der er die Revision des Versailler Friedensvertrages zur Diskussion stellte, hat sowohl in Frankreich als auch in Po- l e n Erregung ausgelöst. Fn Frankreich fürch tet man mit Recht, daß eine Revision des Ver sailler Schandvertrages nicht nur zu berechtig ten Korrekturen von Deutschlands Grenzen führen

würde, sondern das ganze Gebäude der Friedensverträge zum Einsturz bringen könnte. Trotzdem wird die.Forderung nach der Revi sion der ungerechten Diktatverträge nicht mehr verstummen, mögen Frankreich! und Polen noch so sehr mit dem Säbel rasseln und „nie mals " schreien. ( Während man sich in den politischen Kreisen Frankreichs mit der TreviranuÄ-Rede be faßt und die deutschen Ostfragen erörtert, deren Lösung „für Frankreich! viele Gefahren birgt", wie ein französisches Blatt behauptet, sind die wirtschaftlichen

der Wirtschaftskrise, von her Frankreich bisher verschont blieb, sind da. Es ist verständlich, daß die französischen Wirtschaftskreise ner vös werden und nach! vorbeugenden Mitteln ausblicken. Die nordfranzösische Streikbewe gung, die schon seit Wochen andauert, ist noch immer nicht im Abflauen begriffen. — In E n g l a n d schufst die steigende Arbeits losigkeit lebhafte Beunruhigung. Alle Mittel, welche die Regierung bisher anwandte, erwie sen sich als vergeblich. Die Lage der Arbeiter regierung ist durchaus

Keine rosige und Mac donald und seine Regierung sind sich klar dar über, daß früher oder später die Wirtschufts krise zum Sturze des Regimes führen wird. In Indien stehen die Dinge auch, nicht zum besten. Im Norden des Landes führt die indi sche Regierung einen regelrechten Krieg mit indischen Stämmen, in den großen indischen Städten geht die Boykottbewegung erfolg reich weiter. Italien setzt seine Rüstungen, die sich gegen Frankreich und Jugoslawien richten, fort. Die Verhandlungen zwischen Italien

und Frankreich gehen nicht recht vom Fleck. Dage gen kommen die Kriegsrüstungen der beiden Staaten um so rascher vorwärts. An Geld dazu fehlt es keineswegs. So hat Frankreich ein Viertel seines diesjährigen Budgets für Rü stungszwecke verausgabt. Ebenso wird auch, nicht in Italien gespart, wenn es heißt, Geld für Kriegsrüstungen bereitzustellen. Der Um stand, daß die diesjährigen großen Manöver der französischen Republik an der Alpengrenze gegen Italien abgehalten werden, hat die ita lienisch e Presse

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Pagina 1 di 12
Data: 15.01.1937
Descrizione fisica: 12
Besprechung! mit dem Ministerpräsi denten, dem Kriegsminister unö dem Ehef des Generalstabes gehabt, was in Frankreich als Auftakt zu einer militärischen Aktion der Tür kei zur Eroberung des Gebietes von Ale xanörette auögelegt wurde. (Das Wort Sand schak ist kein Gebietsname, sondern Ser Aus druck für Verwaltungsbezirk). Das Sem türki schen präsiöenten nahestehende Blatt „Gjum- hirieh" hatte außerdem gerade vorher erklärt, die türkisch-französischen Verhandlungen über Sie Beilegung Ser Streitfrage

wn Alexanöret- te seien in eine Sackgasse geraten und Sie Lage sei sehr ernst. Wenn zwar. viel über einen bevorstehenden türkischen Handstreich auf Ale xanörette geschrieben wird, ist es doch sehr zweifelhaft, Saß Sie Türkei ihren Standpunkt mit Waffengewalt durchsetzen will. Die Tür kei hat bekanntlich bei der letzten Völkerbunö- tagung die volle Autonomie des Gebietes von Alexandrette gefordert, wogegen Frankreich es für unmög lich hinstellte, Sen Sandschak aus dem syri schen StaatSverband herauszulösen

. Der Völ kerbund kam wieder einmal zu keinem prakti schen Ergebnis, es wurde lediglich vereinbart, Frankreich und die Türkei möchten »versuchen, sich bis zur nächsten Völkerbunötagung zu einigen. Der Völkerbund tritt voraussichtlich am 18. Jänner wieder zusammen. Die franzö sisch-türkischen Verhandlungen sind aber nicht nur auf keinen grünen Zweig gekommen, man hat vielmehr aneinandervorbeigereöet und Sie Anschauungen Frankreichs und Ser Türkei in Ser Frage von Alexandrette stehen sich schärfer

denn je gegenüber. Frankreich befürchtet nun, daß von türkischer Seite ein Handstreich ge plant sei, um die französische Regierung und den Völkerbund vor eine vollendete Tatsache zu stellen. Linker Ausnützung der gegenwärti gen europäischen Llnruhe und Zersplitterung gehe die neue Türkei auf das Ziel los, die Msiederherstellung öeS alten osmanischen Rei ches vorzubereiten. Syrien liegt im Rorden von Palästina. Ale- xanörette ist eine Hafenstadt im seinerzeitigen französischen Mandatsgebiet Syrien

und der bedeutendste Ein- und Ausfuhrhandelsplatz Syriens überhaupt. Die Hafenstadt und das ganze Gebiet um Alexandrette ist von einer der Mehrheit nach türkischen Bevölkerung be wohnt. Syrien war bisher französisches Man datsgebiet, das jedoch demnächst ein freier un abhängiger Staat werden soll, der nur durch einen besonderen FreunöschaftSvertrag (und allerdings auch durch einige französische Gar nisonen!) Frankreich verbunden bleibt. Be greiflich, daß der türkische Anspruch auf Neu tralisierung öeS Sanöschaks

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Pagina 1 di 16
Data: 02.09.1927
Descrizione fisica: 16
mittags. Unterschrift!-» Schristleitung sind bis längstens Donnerstag vormittags leitung und Verwaltung nach Lienz, lose Zuschriften werden nicht berücksichtigt. Einsendungen 8 Uhr einzusenden. Allen Anfragen ist Porto beizufügen. Postfach 22. Fernsprech-Nummer 43. können nur zurückgestellt werden, wenn Porto beiliegt. Nummer 39 vk Lienz, Freitag de« 2. September f= Deutschland und Frankreich. „Ich glaube, daß der Niedergang Europas durch die Friedensverträge in drohendere Nähe gerückt

nicht auf die Grundlage bru taler Gewalt, sondern der gegenseitigen Ver ständigung und wahren Friedens stellen. Frankreich begann dieser Erkenntnis erst Raum zu geben, als es durch die Ruhrkata- strophe Deutschland an den Rand des Ab grundes stieß und plötzlich sehen mußte, daß es mit hinuntergezogen zu werden drohte. Poin- cares Machtpolitik hatte ein vollständiges' Fiasko erlitten. Die den Besiegten aufgezwungenen Frie densverträge von Paris find und bleiben Waf fen zur Unterdrückung, find und bleiben In strumente

Frankreich sich buchen. Die französische Regierung nahm die extremste Hal tung ein auf der denkwürdigen .. Friedens- Konferenz; die führenden französischen Poli tiker wie Poincare, Clemenceau, Delcasse kannten nur mitleidlose Diktate und brutale Gewaltanwendung an einem vom Hunger nie dergeworfenen Volk. Aus diesen Diktaten sollte dann dauernd das Recht der Sieger ab geleitet werden können. Deutschland für alle Beiten als Frohnvolk der andern zu behan deln. Aber der Revanchegedanke

der drohenden Gefahren und der fortschreitenden inneren Zersetzung Euro pas sowie der gesteigerten Entfremdung der Völker, verschlossen sie sich nicht der Erkennt- uid dieser unheilvollen politischen Taktik, deren Prototyp Frankreich war. Sie erhoben war- nend ihre Stimme (Nitti, später auch Lloyd So vollzog sich der Umschwung. In Eng land war die tiefere Ursache der Wandlung das bolschewistische System Sowjetrußlands, diametral entgegengesetzt der kapitalistischen Gesellschaftsordnung, deren Prototyp

auf heiß- gelausene Räder plötzlich der Rückschlag Kom men. Thoiry wurde begraben. Der Rückschlag war in Frankreich tiefgreifender als in Deutsch land. Frankreich hatte zu leidenschaftlich ge haßt, um die Glimme des Hasses dauernd zum Schweigen bringen zu können. Einen weiten Weg hat nun das französische Volk seit Thoiry wieder auf den alten Weg zurückgewandert, weil der Verständigungsgedanke zu wenig in der Seele des Volkes verwurzelt war. Es ist in Frankreich nicht nur wieder Mode gewor

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Pagina 1 di 10
Data: 27.01.1923
Descrizione fisica: 10
in dieser von den Franzosen nun überfallenen, reichsten Industriegegend Deutsch lands bis zum Zerreißen gespannt erklärte. Diese Kennzeichnung trifft vor allem, wie wir im folgenden sehen werden, auf den Schauplatz der französischen Gewaltpolitik selbst, dann aber auch für ganz Deutschland — und in weiterer Folge für das gegenseitige Ver hältnis aller Weltgroßmächte zu. Die Raubgier Frankreich» gibt sich mit dem durch die Friedensoerträge Erreichten nicht zufrieden. Nicht genug, durch grausame Ge waltpolitik Millionen

aus erteilten Instruktionen. Di? deut schen Industriellen unö ihre leitenden Beamten werden vor französische Gerichte gestellt, weil sie sich weigern an Frankreich Kohle zu liefern. Deutsche Beamte samt Familie werden taDtäg- lich von den Franzosen aurgewiesen. Bei den sich immer mehrenden Verhaftungen von Deut schen wurde über 60 Jahre alten Leuten alles abgenommen sogar Wäsche und Rauchzeug. Die Verhafteten, darunter auch der Großindu striellen T y s s e n, werden wie Verbrecher be handelt. Sie dürfen

Ho ven z. B. 50.000 Arbeiter der Tyffenwerke die Arbeit niedergelegt. Diesem unerwarteten Opfermut gegenüber steht Frankreich machtlos, das ganze deutsche Volk aber dankpslichtig, da. Für die wackeren Arbeiter finden nun in Deutschland Sammlungen statt, um ihnen das Durchhalten zu ermöglichen. Die deutsche Industrie und alle Einzeln haushalte werden bald empfindlich unter dem Mangel an Kohle zu leiden haben. Der deut schen Wirtschaft wirddurch Wegnahme desRuhr- gebietes der Todesstoß versetzt

, wenn Deutschland nunmehr von England die Kohle beziehen muß. Soziale Erschütterungen im Innern oder gewaltsame Befreiung des deutschen Volkes aus der Knechtschaft wie anno 18!3 werden die Folgen sein. Es fei denn, Frankreich trete noch rechtzeitig den Rückweg an. Das zu tun, verbietet ihm jedoch die Ge fahr, die politische Geltung dann infolge d e« ser Niederlage vor aller Welt einzubüßen. Der Weg der Gewalt wird vorläufig weiterbeschrit ten und dem Verhängnis sein Lauf gelassen. Was kümmert

lich. Die etlichen Friedensjahre haben mehr Zündstoff «ngesammelt, a!» die dem Jahre 1914 vorausgehendrn Jahrzehnte. Wie ein Mann stellt sich das ganze deutsche Volk hinter seine Negierung, bereit zur Abwehr jeglichen feindlichen Anschlages. Auch in den Tagen der Kriegsdegeisterung von 1914 sahen deutsche Städte nicht solche macht volle Kundgebungen der Vaterlandstreue wie in den letzten Wochen. Wehe, wenn Frankreich das deutsche Volk zur Verzweiflung treibt l — Ein Einlenken läßt sich jedoch

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Pagina 1 di 10
Data: 12.08.1922
Descrizione fisica: 10
großen Industriemächten in Konkurrenz zu treten." England ist also besorgt für die Zukunft; es fürchtet eine erwachende deutsche Konkur renz, aber nicht weniger eine französische He gemonie auf dem Kontinent. Frankreich darf nicht wie bisher aus den deutschen Zahlungen allein profitieren und auf deutsche Kosten immer stärker werden. Deshalb sind die Re parationsgelder gleichmäßiger zu verteilen und Alleinvorgehen Frankreichs gegen Deutsch land künftig zu vermeiden. Sobald England dies und politische

Zugeständnisse in der Rü stungsfrage von Frankreich erreicht, gibt es die Taktik, die Franzosen in Wut und Angst zappeln zu lassen, auf. — England hat auf dem Rücken Deutschlands wieder eine Schlacht gegen Frankreich gewonnen. Deutschland muß aber trotzdem zahlen. Das Geschick Lloyd Georges, Frankreich die in den Friedensverträgen überrasch gewon nene Vorherrschaft Frankreichs langsam abzu bauen, ohne Deutschland daraus gewinnen zu lassen, zeigt sich wiederum. Zudem versteht der Engländer es viel besser

als der Deutsche den Franzosen als den Imperialisten und Chau vinisten den Augen der Welt voizmühren. Frankreich hat die Sympathienen der andern Staaten dadurch größtenteils verloren. — Und doch kann sich diesmal England in seinem Eigennutz verrechnen. Der deutsche Reichskanz ler war es, der sagte, „wenn die Londoner Konferenz eine Täuschung bringe, werde Deutsch land sein Arbeitszeug aus der Hand legen und den Mut verlieren. Der Zusammenbruch einer Bevölkerung von 60 Millionen werde sich nicht über Nacht

wieder gut machen lassen." Ein Zusammenbruch Deutschlands könnte sich nicht nur in wirtschaftlicher und staatlicher Desorganisation, sondern auch in der bol schewistischen Ueberfllutung ganz Mitteleuropas aussprechen. Dann könnte auch Frankreich und England die von uns Deutschen genugsam ausgekostete Wollust an wirtschaftlichem und sozialem Elend verspüren. Die Befürchtung, daß Krämergeist und Imperialismus Europa in noch größeres Un glück, als schon einmal 1914, stürze, ist be gründet. Die Konfliktstoff

) und akuten Krisen sind geschaffen — nicht nur in Oesterreich und Deutschland, sondern auch in den Nachfolge staaten, in Italien und in dem heute noch übermütigen Frankreich. Das österreichische Fragezeichen wird bei der Londonerkonferenz wohl wenig gewürdigt werden. Denn viel größere Frage zeichen heischen die Antwort der heute Mächtigen. Lienzer Nachrichten. Lienz, am 12. August 1622. Lienz. (A n u n s e r e g e e h r t e n Abon nenten u n d I n s e r e n t e n !) Die B e r w a l- tung der „Lienzer

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Pagina 1 di 4
Data: 01.07.1919
Descrizione fisica: 4
- s --L UrS-I Einsend. Montag ».Donners, i !ag früh. Nnierschrisilose Zuschr. werden nicht Herst<k» » sichtigi, Handschreiben nicht zurückgestellt Offs.ur Zei-- i lungtznachforderungen gebührenfrei. Preisansr. ü. Am « nähme der Anzeigen au ß e r h a l b Tirol u. Borarlberg 8 bei unseren Anzeigen- Büros, Wien UWollzeile 16. Nr. 51. Lienz, Dienstag, 1. Juli Jahrg. 1919 Der Kampf um die Vor- -wi Herrschaft in Europa Der Friede zwischen Deutschland und der En- flje ist unterzeichnet. Frankreich grenzt

im Ver- zu Verdun aufgeteilt wurde; Karl der Kahle mmt Frankreich, Ludwig der Deutsche Deutsch und ihr Bruder Lothar das zwischen beiden gelegene, 150 bis 300 Kilometer breite Gebiet, das in Westen durch die Maas und die Wcftgrenzen il heutigen Belgien, im Osten durch den Rhein Mnzt ist. Es ist einer der tragischen Momente nder Menschheitsgeschichte, daß hier die natürli- mit den ethnographischen Grenzen nicht zu- »ensallen, sodaß es bereits ein Jahrtausend zwischen dem West- und dem Ostteile

des al- A Frankenreichs einen Zankapfel bildet. Man W sagen, daß die Namen Rhein und Maas die. B Geschichte Europas enthalten, lie endgültige Teilung des Frankenreichs schlug gingen und Burgund zum deutschen Teil; die- übernahm auch die Kaiserkrone, während inkreich das Königtum der Kapetinger wurde, mal, im fünfzehnten Jahrhundert, lebte Bnr- als selbständiger Staat aus, dessen Herzoge en der deutschen und französischen Rasse eine Msche Schranke auftichteten. Heinrich II. von Frankreich unternahm später den ersten

Schritt A Eroberung Elsaß-Lothringens durch Frank- Äch; die drei deutschen BisEmer Toul, Verdun Ä Metz mit überwiegend französischer Bevölke- wurden Frankreich einverleibt. Sein Werk tobe von Ludwig XIV. erweitert und abgeschlos- 1S521 tntffi -zusa. eben, pack km botf st 3« M iei cichi Handel und Wandel. Von Adolf K o l p i n g. 6. Frühes Leid — Späte Freuds Der Erzähler ist nie mit einer Geschichte zufrie- gewesen, die mit einer bloßen Hochzeit schloß, Ad wenn sie auch noch so glänzend gefeiert

von 1813 tat nicht ganze Arbeit; Elsaß-Lothringen blieb bei Frankreich. Der Rhein war seither in den Mittelpunkt politi scher Kampfbestrebnngcn gestellt. Becker schrieb da mals sein Rheinlied: „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein . . .", dem Müsset mit dem Kampflied erwiderte: „Wir haben ihn gehabt, euern deutschen Rhein . . Schon 18-40 erhitzte sich die politische Stimmung so stark, daß es bei nahe zum Kampfe kam. Die Schlacht von König- grätz wurde von den Franzosen als eine eigene

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Pagina 3 di 16
Data: 21.11.1930
Descrizione fisica: 16
Nimttu lum Geschirrabiuaschen, |S Lass stets auf's Neu Dich überraschen! ® Henkels Abwasch - Spül - und Reinigungsmittel hergestellt in den Persilmerken 1 Esslöffel iMi auf 10 L heisses Wasser genügt — so ergiebig ist iMi. Mussolini hat durch den faschistischen Ab geordneten Coselschi folgendes im noch fran zösischen Nizza erklären lassen: „Zwischen Ita lien und Frankreich gibt es nur zwei Möglich keiten, entweder eine völlige u!nd loyale Eini gung, die selbst bis zu einem Bündnis! gehen

könnte, oder eine absolute Feindschaft, die den Ruin ganz Europas bedeuten würde. Eine Verständigung aber zwischen den lateinischen Völkern könnte Europa vor jeder asiatischen und bolschewistischen Gefahr schützen". — Soll das ein letztes Angebot an Frankreich fein? Briand für eine flnnäherungspolitik an Deutfehland. Die große Rede des flußenminifters in der Kammer. Zn einer großen Rede in der französischen Kammer erwiderte Außenminister Briand auf die heftigen Angriffe wegen seiner Friedens politik gegenüber

Deutschland. Es fei gänzlich unberechtigt und widersinnig, zu behaupten, die Locarno- und Annäherungspolitik habe Schiffbruch erlitten. Zm Vorhinein fei es klar gewesen, daß Schwierigkeiten zu überwinden sein würden. Unter Beifall von vier Fünftel des Hauses verwahrte sich Briand gegen die von der nationalistischen Presse Frankreichs gegen ihn geführten Schmähungs- und Ver leumdungskampagne, durch welche er als Anti patriot und Schädling des Landes hingestellt wurde. Frankreich stehe an der Spitze

der Bestrebungen zur Organisation und Einigung Europas. Für die Kammer aber, ruft Briand mit leidenschaftlichem Pathos auch ist nun der Augenblick gekommen, endlich eindeutig und endgültig für oder gegen die Friedens- und An- näherungspolitik Stellung zu nehmen, eine Politik, die von der ganzen Regierung Tardieu gebilligt werde. Frankreich stehe einem 60-Mil lionen-Volk gegenüber. Zn Locarno habe Deutschland in feierlicher Weise und für immer auf die Gewalt als Mittel zur Durchsetzung seiner Forderungen

verzichtet. Briand srug schließlich, was die Gegner an die Stelle der Friedens- und Annäherungspolitik setzen möch ten? Die Anschlußfrage war natürlich wieder das rote Tuch in der französischen Kammer. Der nationalistische Deputierte Louis Marin be- zeichnete den Anschluß als eines jener euro päischen Probleme, die Frankreich beunruhigen müssen. Die Anschlußbewegung müsse verhin dert werden. Außenminister Briand: „Zch habe nicht den Eindruck, als ob die Anschlußbewegung im Fortschreiten wäre

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Pagina 4 di 4
Data: 16.01.1917
Descrizione fisica: 4
kaufen. Statt mit Gold zu zahlen, was sie dem Wechselpreis un terworfen hätte, zahlten sie mit ihrem über flüssigen Eisenerz; das war durchaus vernüftig. Wenn ldler Krieg Frankreich nur Elsaß-Loth ringen wiederbrächte, so wäre damit die ge werbliche Preisfrage nicht gelöst. Obwohl das Becken von Saarbrücken nicht zum alten Elsaß gehört hat, müßte es doch des bestehenden wirtschaftlichen Zusammen hanges wegen französisch werden. Damit würde der Mangel an Kohlen bis auf 14 Millionen Tonnen gedeckt

sein. Man soll zwar das Fell das Bären nicht teilen, darf aber schon aus sprechen, daß da alle Opfer unnütz gebracht sind, wenn Frankreich nach dem Kriege nicht Kohlengruben erhält. Die Beförderung amerikanischer Kohle ist teuer; die Engländer brauchen ihre Kohle selbst; also kann Frankreich sich nur an Deutschland halten. Im Meurche- Mosel-Gebiet wollten französische Gewerbetrei bende Tiefbohrungen vornehmen, um eine Fort setzung der deutschen Kohlenfelder zu entdek- ken. Das Geld war auch dafür vorhanden

Schlagwort stammt: L Der kommende Friede dürfe den Deutschen nicht gestatten, der Kohlenminen der an Deutsch- lanb angrenzenden Länder sich zu bemächtigen. 2. Deutschland müsse eines Teiles seiner ei genen Kohlenzechen beraubt werden, nur so könne verhütet werden, daß Europa der Sklave der deutsche Kohle werde. Die Gefahr, daß Frankreich von der deutschen Kohle abhängig werde, wird noch gesteigert für den Fall, daß Elsast-Lothringen wieder mit Frankreich vereinigt werde. Kein Wunder da her

, daß einsichtige und weitblickende Kreise in Frankreich an die Annexion von Elsaß-Loth ringen nur mit sehr gemischten Gefühlen den ken. So erleben wir augenblicklich ein seltsames Schauspiel: In demselben Augenblicke, wo der größte Teil des französischen Volkes erklärt, ein Friede sei ohne die Wiedergewinnung Elsaß- Lothringens unannehmbar, weisen maßgMrwe französische Großgewerbetreibende darauf hin, daß durch die Rückgabe Lothringens an Frank reich die Abhängigkeit der Republik in Bezug auf Kohle

vom Auslände noch einschneidender werden müßte. Der Generalsekretär der fran zösischen Eisenhütten hat über diese Frage vor kurzem folgenden Bericht erstattet: Die Rückgabe Lothringens an Frankreich würde für dieses Vermehrung der fehlenden Kohlen um 6 Millionen Tonnen zur Folge haben. In der Koksfrage ist die Lage nech ungünstiger, denn Lothringen verbraucht 4,250.000 Tonnen und gewinnt nur 90.000 Tonnen. Der Frankreich fehlende Koks, der sich bereits auf 2,040.000 Tonnen beläuft, würde dadurch

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Pagina 2 di 8
Data: 22.10.1937
Descrizione fisica: 8
- und FlugZeugstützpunkte auf den Balearen und in Spanisch-Marokko, weiters für die wirtschaftliche Beherrschung der Bergwerksgebiete im astunschen Rorö- westen von Rio Tinto usw. Für Frankreich dreht es sich vor allem um die lebenswichtige Sicherheit seiner Ver bindungen über ö>as westliche Mittelmeer zu den nord- afrikani schien Kolonien, die von Anruhe und Aufruhrgeist 'ohnedies erfüllt find,- für Großbritannien bleibt das Mittelmeer die „Lebensader" feines Kolonial-Weltrei- ches^ das Mittelmeer

ist die Verbinöungsstraße Englands Nicht nur nach Aeghpten und Palästina, sondern über den Suez-Kanal und das Rote Meer zur Kronkolonie Indien. England und Frankreich haben dieser Lage of fen herausgesagt, daß ihre eigenen strategischen Interes sen im Mittelmeer nicht in den Bereich des RichteiN- mifchiungsausschusses gehören, sondern daß beide Staa ten ihre eigenen militärisch-strategischen Interessen ohne Befragung einer dritten Instanz selbständig zu währen wissen werden, daß heißt zu gut deutsch: Engländern

in die Aviatik Francos „das Lüpflein auf das i" gesetzt hat, macht man sich Zwar in London kaum mehr Illusionen über die Vermeid barkeit einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit Ita lien. Adler man will diese nicht vor Sem Frühjahr ris kieren. Anke r de ssen soll Frankreich weder so vorpretten, daß England vorzeitig an seiner Seite eingreifen muß, noch soll es so stillehalten, daß ihm ein Abrücken von England und eine plötzliche Rückkehr Zur italophilen Lavalpiolitik — etwa im Falle eines pariser Regierungs

." Beunruhigende Meldungen über mllttürifche Vorbereitungen in ßuropa. Maritime Vorkehrungen Frankreichs im westlichen Mittelmeer. Es wird von maritimen Vorkehrungien Frankreichs und Englands im westlichen Mittelmeer gesprochen. Von unterrichteter Seite wurde betont, daß sämtliche Mitglie der des französischen Kabinetts ein enges Zusammjens- wirken mit England als Grundlage der französischen Entscheidungen im Spanien-Problem betrachten. Einberufung von Reserviftenjahrgängen in Frankreich ? Wie verlautet, geht

die Ansicht der französischen Re gierung .dahin, daß eine Oeffnung der phrenäengrenze als mcyr mehr genügend.angesehen werde. Man sei vielmehr in Paris der Meinung, daß die Einberufung von mehre ren Reservistenjahrgängen erforderlich! sei. Frankreich wolle einen Ausgleich der Kräfte im Mittelmeer durch allmählich zu treffende Maßnahmen erreichen. Der Am fon g dieser Maßnahmen wird davon abhängig sein, ob die italienisch,en Freiwilligen aus Spanien zurück gezogen Würdenoder nicht. Verstärkung

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Pagina 1 di 16
Data: 20.03.1936
Descrizione fisica: 16
hintanzuhalten, weil feine kolonialen Schwierigkeiten derartig sind, daß es sich nicht einseitig mit aller Macht auf ein Ziel festlegen kann. Frankreich spielt zwar mit Flandin an der Spitze in! London bei den Veraltungen den wilden Mann, muß sich aber erst der Hilfe der anderen versichern, wenn es sich in dieser od. jener Form revanchie ren will. Die Einstellung der Staaten läßt sich vielleicht in Kürze folgend charakterisieren: Frankreich ist die treibend? Kraft für Sanktio nen gegen Deuts:land, Belgien

sieht sich schon von deutschen Truppen überschwemmt und schreit um Hilfe, England spielt den Be schwichtigungshofrat und sucht Zeit zu ge winnen, die Kleine Entente hält natürlich zu Frankreich und bläst in das Feuer, Dolen ver spricht seinen Verträgen treu zu bleiben, weist aber feine Mithilfe zu Sanktionen in dieser oder jener Form gegen Deutschland strikte ab. Italien ist der lachende Zuschauer, amüsiert sich köstlich, weil sein Weizen blüht. In! Berlin ist man trotz aller großen

, aber auch auf die Instinkte,, immer wie der unter die Leute und in die Gehirne gehäm mert hat. Hitlers ReichStagsrede und der Einmarsch der Truppen in einen Teil — wohlgemerkt, nur in einen Teil der Rheinzone' — hat in Frankreich und Belgien hellste Empörung, in Belgien Furcht, in England tiefstes Mißtrauen und in Italien Entlastung ausgelöst. Oester- Lage in Europa. reich und öie Schweiz wurden durch diesen brutal machiavellistischen Gewaltakt, — wir wollen ihm in gewisser Hinsicht nicht alles Recht absprechen — zu 'aiu

lächelnd Augesehen hat, wird es öie Interessen im Donauraume — wie schon 1934 bewiesen — mit Machtmitteln vertreten. Run tagen bereits seit geraumer Zeit in London der Völkerbund und die Vertreter der Gignatarst aalen des Locarnopaktes. Lan ge und redegewaltige Sitzungen wurden abge- führt, aber Ergebnis wurde sozusagen keines erzielt, wenn man nicht das Erscheinen der Deutschen — Ribbentrop und Herzog von Eumb erlaub — als ein solches ansehen will. Frankreich hat bereits soweit mit sich handeln lassen

der Wahlrummel hinweg,- was. aber nach der Ernüchterung kommen wird, wird um so ärger sein. Aeber ein weiteres Vorgehen in dieser Streitfrage um öie Haltung Deutschlands sind sich die Staaten noch immer nicht einig,- Ita lien hält sich wegen der verhängten Sanktionen sehr reserviert und zwischen England und Frankreich klafft in den gegenseitigen An schauungen eine tiefe Kluft. Ob das Haager Schiedsgericht eine Klärung bringen wird, ist sehr zweifelhaft, und ob sich« Deutschland

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Pagina 2 di 12
Data: 05.02.1937
Descrizione fisica: 12
-französischen mit der gesamteuropäischen Frage, wie Blum beab sichtigt, wird in Deutschland abgelehnt. Dem „europäischen Zusammenhang" Blums wird deutscherseits die Ansicht der größeren Zweck dienlichkeit von Zweiseitigen Verträgen enige- gengestellt, von denen wieder Frankreich nichts wissen will. Auch der Bestand des französische sowjetrussischen Bündnisses wir von Deutschen als einer deutsch-französischen Verständigung im Wege stehend hingestellt. Hingewiesen werden muß, daß die von Lelvn Blum betonten

, Jugoslawien, Bulgarien, Griechenland, Portugal, Spanien, die deut- sch,e Negierung sei bereit, Belgien und Hol land als unantastbares neutrales Gebiet zu erklären. An die Adresse Frankreichs gerichtet. Radio-Apparate 1 alle Marken nur bei Ing. Paul Rohracher, Lienz, Alleestrasse 1 n& Telefon ■ »»5 117. Wiederholte Hitler neuerdings: Es gibt keinen deutschen Anspruch,, der einen Konflikt mit Frankreich auslösen könnte, es gibt zwischen Frankreich und Deutschland keine einzige un- bereinigte Frage

Klarheit geschaffen wurde, erklärte Hitler, sei damit die Zeit der sogenannten bleberraschungen durch, das Deutsch,e Neich endgültig! abgeschlos sen. Wahrhaft, viel Aufregung und manche gefährliche Spannung hätte Vermieden wer den können, wenn England und besonders Frankreich sich! rechtzeitig hätten entschließen können, öaö dem deutschen Volk angetane Lln- recht und die ihm Zugefügte Schmach freiwillig gutzumachen. Die Hitlerrede, die im Don sehr gemäßigt war, ist im Auslande im allgemei nen

von der Klugheit, die Frank reich hindere, sich in das Näderwerk eines Krieges hineinziehen zu lassen,- wenn ihm aber ein Krieg aufgezwungen würde, werde das französische Volk ,auS seinen Nechten eine un besiegbare Gewalt schöpfen. In der Gpanien- frage stellte DelboS eine leichte Entspannung fest. DaS Ansehen des Völkerbundes ist nach, Ansicht des französischen Außenministers wie der im Steigen. Die Freundschaften mit Eng land, mit der Kleinen Entente, mit Polen und mit Sowjetrußlanö werde Frankreich

, noch, en ger knüpfen. Diese Bündnisse und Freund schaften seien gegen niemanden gerichtet und dienten nur der Verteidigung, ebenso wie dis Wachsamkeit Frankreichs zur Erhaltung sei ner Wehrkraft. In der Samstagsreöe Hitlers fei wieder das Bekenntnis zum Frieden ent halten,- das überzeuge ihn, daß die Meinungs- verschieöenheiten sich nicht auf das Endziel, sondern nur auf die Methoden erstrecken. Mit Befriedigung stelle er fest, daß, die Hitler- rede keine Attacke gegen Frankreich enthalte

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Pagina 2 di 14
Data: 31.07.1931
Descrizione fisica: 14
an. Frankreich, dessen Forderungen die Verhandlungen zum Mißerfolg verurteilten, isoliert sich immer mehr. Die Wirtschaftslage hat sich dadurch aber nicht gebessert. Fm Gegenteil. Wie man jetzt er fährt, sind sogar die Engländer letzte Woche vor einer Katastrophe ge standen. Das reiche England, das früher der Geldgeber der Welt war. Zu gleicher Zeit, wie die Franzosen auf der Konferenz für Deutschland freundliche Wor te hatten, zogen sie bei den englischen Banken ihr Geld zurück, das diese vorwiegend

in Deutschland investiert hatten. Dieses Manöver betreibt Frankreich vor jeder g r ö ste r e n Konferenz, auf der es Forderungen durchbringen will. Innerhalb weniger Tage mußte die Bank von England an Frankreich über 700 Millio nen Schilling an Gold abgeben. Frankreich zog seine Kredite zurück, weil England die p >o = liti scheu Forderungen an Deutsch land nicht unterstützt, sondern so gar ab gelehnt hatte. Frankreich berei chert sich auf Kosten der andern Staaten im mer mehr. Sein Goldschatz ist seit Jänner

um vier Milliarden Franken gestiegen, jener der Bank von England um seit Ende Juni allein um 3.5 Milliarden ge sunken . Die Folgen wirken sich auf ganz Europa aus. Allerorten wird mit Erhöhung des Zins fußes und der Bankrate vorgegangen. Daß damit der Wirtschaft, die gerade jetzt drin gend billige Gelder braucht, nicht gedient ist, kümmert Frankreich nichts. Wie widersinnig die ganze heutige Politik ist, zeigt sich, schon darin, daß Deutschland innerhalb der letzten 7 Fahre ein Handelspassivum

von 15 0 0 Millionen Dollar aufwies, während es in der gleichen Zeit 2 5 0 0 M i l l i o n e n D o l- l a r als R e p a r a t i o n e n zahlen muß^. Um diese Summen bezahlen zu können, mußte es einen Kredit von fast 4000 Millionen Dol lar aufnehmen. Indessen wäre es aber ungerecht, die ganze Schuld Frankreich in die Schuhs zu schieben. Der englische Außenminister machte letzte Wo che Bemerkungen, daß auch sein Land einen Zahlungsaufschub erklären müsse. Die fran zösische Oeffentlichkeit verlangte sofort

im Reich hat sich teil weise wieder entspannt. Die dipl. Verhandlun gen zwischen dem Reich und Frankreich gehen weiter und man denkt bereits an eine neue Konferenz, die Deutschland in den Sattel zu helfen versuchen soll. Trotz weiteren Banken zusammenbrüchen will die Reichsregierung den Geldmarkt baldigst von seinen Fesseln be freien. Rur die Börsen sollen davon weiter betroffen bleiben. Die letzten Ereignisse haben starke Wellen geworfen. Einer der Leidtragenden ist auch! Un garn, das stark

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Pagina 2 di 16
Data: 02.08.1929
Descrizione fisica: 16
in ganz Europa. Auch Oesterreich haben die Kommunisten für den 1. August große Vor bereitungen getroffen, doch ist infolge deS Ein greifens der Behörden und' des Verbotes der Kundgebungen jede Gefahr gebannt worden. Die Regierungskrise in Frankreich. Wenn Politiker erkranken, dann ist meisten teils auch die Ansicht gerechtfertigt, daß das System, welches sie vertreten, nicht mehr ge sund ist. Die Krankheit von Politikern ist mei stens nur der Vorwand, mit welchem man in nere Vorgänge verdeckt

oder durch eine schäm Kulisse zu verstellen versucht. Die gegenwärtige Regierungskrise in Frankreich ist ausnahms weise jedoch nicht auf eine vorgeschützte. son dern auf eine wirklich vorhandene Krankheit. Poincare, der seit mehr als drei Fahren an der Spitze der französischen Regierung steht — die Dauer seiner Regierungszeit ist für die jün gere Geschichte Frankreichs ein Rekord — hat sich in dieser dreijährigen Frist gesundheit lich so stark abgenützt, daß seine Konstitution den Anforderungen nicht mehr gewachsen

war, die die Führung der Regierungsgeschäfte in Frankreich an ihn stellte. Zu dem ist ein akutes Leiden aufgetreten, das ihn für mehrere . Monate arbeitsunfähig machen wird, so daß seine Demission auf jeden Fall gerechtfertigt erscheint. Der Rücktritt deS französischen Minister präsidenten ist diesmal unter ganz seltsamen Umständen erfolgt. Knapp vor dem Bekannt werden seiner Demission wurde die franzö sische Kammer in die Ferien geschickt, so daß auch der leiseste Verdacht ausgeschaltet ist, als wäre Poincare

, ob sie groß oder gering ist. So wenig die Demission Poincares durch die politischen Verhältnisse bedingt war, so stark wird sich der Rücktritt auf die künftige Ent wicklung der politischen Frage in Frankreich auswirken. Die Mehrheit, auf welche sich Poincare stützte, bestand in den letzten Mona ten aus den Parteien des Zentrums und der Rechten. Die Mehrheit war nicht groß, sie betrug im besten Fall nur mehrere Dutzend Stimmen. Die Parteien der Linken, die Radi kalen, die Sozialisten und die Kommunisten

haben, ist der Weg für einen Eintritt der Radikalen in die Regierung wie der freigemacht worden. Allerdings werden in diesem Fall gewisse Voraussetzungen erfüllt werden müssen. Diese Voraussetzungen müssen nicht so sehr bei den Parteien des Zentrums und der Rechten zustande kommen, als viel mehr bei den Radikalen selbst. Das Lieb äugeln der radikalen Partei mit den So zialisten und Kommunisten muß ein Ende sin- den. Auch in Frankreich! hat eS sich gezeigt, daß eine Scheidung der Geister notwendig ist. Auf der einen Seite steht

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Pagina 10 di 10
Data: 07.08.1914
Descrizione fisica: 10
Seite 2. Freitag, .Lienzer Nachrichten? 7. August. Jahrgang 1914. an, die eine Regierung der nationalen Verteidigung sei, und entbiete Frankreich seine wärmsten Grüße. Dann ergriff der Kammerpräsident das Wort, um begeisterte Grüße an Frankreich und die Armee zu entsenden. Darauf wurde die Kammer auf unbe stimmte Zeit vertagt. provokatorische Botschaft des Präsidenten von Frankreich. Paris, 6. August. (Agence Havas.) In der Kammer wurde die Botschaft des Präsidenten ver lesen, worin es heißt

, Frankreich sei „das Opfer eines brutalen Angriffes" geworden. Vor der Abreise des deutschen Botschafters und vor der Kriegserklärung sei französischer Boden verletzt worden. Seit mehr als 40 Jahren hätten die Franzosen in großer Friedensliebe das Muster einer großen Nation gegeben. Auch seit Beginn der Krise könne man Frankreich keine Aktion, keine Geste vor werfen, die nicht friedlich gewesen wäre. In den Stunden ernsten Kampfes dürfe Frankreich sich Rechen schaft geben, daß es bis zum letzten

Augenblick sich die äußersten Anstrengungen gegeben hat, um den Krieg zu vermeiden. Der Präsident hebt dann weiter die Einheit des Landes hervor und gibt seiner Bewunderung über die Land- und Seemacht Frank reichs Ausdruck. Die Nation werde in ihrem Kampfe sekundiert von Rußland und England. — Dieses heuchlerische Gebaren des französischen Präsidenten wird besonders im Deutschen Reiche lebhafte Er bitterung Hervorrufen! I!k MgkslWte der deM-eWlWkn Mlumi. Wien, 5. August. Frankreich hat an Belgien

Anlaß, um ihrerseits gegen Deutsch land loszugehen. Charakteristisch für Englands Lügenhaftigkeit und Falschheit ist die Behauptung des Sir Grey im Unterhause, daß Frankreich von Deutschland wider seinen Willen in den Krieg hineingezogen worden sei. Daß dies eine große Unwahrheit ist, erhellt daraus, daß fran zösische Truppen zuerst deutsche Grenzposten angriffen, französische Flieger Bomben auf offene Städte schleu derten und daß Frankreich mobilisierte

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Pagina 12 di 16
Data: 19.08.1913
Descrizione fisica: 16
der menschlichen Gesell schaft nach sich zogen. Diese Bewegung (En- cyklopädie), die von Eng land ausging, worunter aber merkwürdigerweise dieses Land am wenigsten litt, kam hauptsächlich in Frankreich zur vollsten Entwickelung. Hier wurde dieselbe vor allem genährt durch jene gott losen und sittenlosen Literaten, wie Voltaire, Diderot, d'Alembert und Rousseau, die in ihren Schriften den Glauben an Gott und die christliche Lehre lächerlich machten. Es bildeten sich sogar Verschwörungen zum Christentums. Hierzu

kam noch die ungeheure Sittcnlosig- Das „Brufttuct)“ m stürze des Hachaus mit ftailerworth in keit der französischen Höfe, die allmählich in das Volk ein drang und Frankreich den schrecklichen Ereignissen entgegen führte, welche am Ende des 18. Jahrhunderts in der unheil vollen Revolution zum Ausbruch kamen. Vor allem richtete sich der Haß der Freigeister gegen die Klöster. .Man er kannte wohl, daß die Orden das festeste Bollwerk der katholischen Kirche seien, und daß, um das Christentum ruinieren

seines Vorgängers. An ihn wandten sich die Höfe von Frankreich, Spanien, Portugal, Neapel und Parma, wo überall die Familie der Bourbonen herrschte, und verlangten von ihm die Aufhebung des Ordens. Lange sträubte sich der Papst, da er die Ungerechtigkeit eines solchen Schrittes wohl einsah. Die Be fürchtung aber, seine welt liche Gewalt könne im Weigerungsfälle zum Schaden der Kirche Schiff bruch leiden, trieb ihn dazu, den Orden am 21. Juli 1773 aufzu heben. Die Auflösung des Jesuitenordens zog den Sturz

einer ganzen Reihe klösterlicher (Ae- Ooslar am Harr. nossenfchaften nach sich.' Nach Aufhebung des Jesuitenordens sanken in Frankreich die Schulen schnell in das Verderben und aus diesen verdorbenen Schulen gingen Männer hervor ohne Gott, ohne Zucht und mit schlechten Sitten. Vergeblich hatte die französische Geistlichkeit, die unter solch traurigen Verhältnissen eine furchtbare Katastrophe kommen sah, ihre war nende Stimme erhoben. Achtzehn Jahre hatte Ludwig XVI. auf dem Throne Frankreichs ge sessen

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