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Libri
Anno:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Pagina 129 di 164
Autore: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Descrizione fisica: 162 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Segnatura: III A-188
ID interno: 320742
Einleitung. Das Land vor dem Arlberge, der die Grenze gegen Tirol bildet, ist das kleinste und am meisten westlich gelegene Kronland der Monarchie. Hydrographisch gehört Vorarlberg dem Stromgebiete des Rheins zu, der auf einer kurzen Strecke bis zu seinem Eintritte in den Bodensee die Grenze gegen die Schweiz bildet. Südwestlich trennt der hohe Gebirgskamm des Rhätikon (mittlere Kammhöhe 2492 m) die Schweiz von Vorarlberg. Als Alpenland muß ganz Vorarlberg bezeichnet werden, da nur ein schmaler

ist. Infolge seiner landschaftlichen Schönheit ist Vorarlberg gleichwie Tirol ein Gebiet regen Fremdenverkehrs. 1 Die meteorologischen Stationendes Landes sind in folgender Weise verteilt: Am Bodensee : Bregenz 410 ;;;. An der Dornbirner Ache : Dornbirn 430 m. Im Illtale : Feldkirch 457 m, Thüringen 540 Bludenz 530 m, Wald 992 ;;;, Klösterle 1062 m, Langen 1220 /;;, Stuben 1405 ;;;. Im Montavon: Tschagguns 640 Gaschurn 964 ;;;, Gargellen 1440 ;;;. Im Bregenzerwald : Schwarzenberg 700 ;;;, Bizau 700

;;;. Tirol ii. Vorarlberg. 9

und Bregenzer Ache fließt die kleine Dornbirner Ache ebenfalls direkt dem Boden see zu. 1 Für die Wertung der klimatischen Verhältnisse des Landes ist es von Wichtigkeit mitzuteilen, daß in Vorarlberg Weinbau und Maiskultur betrieben wird. Daß beide Kulturen immer mehr zurückgehen, ist darin begründet, daß der Weinbau infolge der immer steigenden Arbeitslöhne zu kostspielig ist und die Konkurrenz des importierten Weines nicht aushalten kann. In den besten Wein lagen des Landes werden die Rebstöcke

jetzt vielfach ausgerissen und der Boden zum Anbau von Kartoffeln benützt. Ähnlich verhält es sich mit dem Mais, der sich bei dem Bezüge von auswärts billiger stellt. Von der größten Bedeutung für das Land ist der Reichtum an guten Alpenweiden, der die ausgedehnte Viehzucht des Landes ermöglicht. Im Gegensatze zu Nord- und Südtirol finden sich in Vorarlberg viele industrielle Betriebe, besonders der Textilbranche, was zum Teile auch auf die reichlicher und regelmäßiger fließenden Gewässer zurückzuführen

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Libri
Anno:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Pagina 130 di 164
Autore: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Descrizione fisica: 162 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Segnatura: III A-188
ID interno: 320742
Man ist gewohnt, das kleine Land stets als einen Anhang Tirols zu betrachten. Es scheint deshalb auffällig, warum Vorarlberg nicht klimatographisch im Zu sammenhange mit Nordtirol behandelt wird. Eine Trennung ist aber durch mehrere Umstände geboten. Vorarlberg weicht klimatisch so erheblich von Nordtirol ab, daß eine gesonderte Behandlung notwendig erscheint. Hierzu kommt noch, daß die eigentümlichen, klimatischen Verhältnisse Nordtirols nur dann richtig aufgefaßt und in ihrer Sonderstellung

erkannt werden können, wenn ihnen das Klima eines Landes gegenübergestellt wird, das des Schutzes der nördlichen Kalkalpen entbehrt. Vorarlberg zeigt im großen und ganzen die Verhältnisse, die den Nordabfall der Alpen beherrschen. Allerdings würde der Vergleich mit Nordtirol sich auch durch führen lassen, wenn beide Gebiete in einem Kapitel behandelt würden. Da aber für Nordtirol sich die Notwendigkeit ergeben hat, kleinere Gebiete abzutrennen und gesondert zu beschreiben

, so würde die Übersichtlichkeit durch Einbeziehung Vorarlbergs in schädlicher Weise beeinträchtigt worden sein. Es ist deshalb vor zuziehen, Vorarlberg für sich zu behandeln, wobei sich reichlich Gelegenheit bieten wird, das Klima Nordtirols vergleichend zu berücksichtigen. Bereits bei Behandlung Nordtirols mußten Stationen berücksichtigt werden, die politisch zu Bayern gehören. Vorarlberg aber ist ganz in den Nordabfall der Alpen eingelagert, die Täler sinken zur Ebene ab, so daß die Stellung des Inntales in klimatischer

Hinsicht durch einen Vergleich mit Vorarlberg erst in das rechte Licht gesetzt wird. Während das Inntal nach Osten sich öffnet und nur durch eine enge Tal mündung mit der Ebene in Verbindung steht, von der es sonst in seiner ganzen Länge durch die nördlichen Kalkalpen geschieden ist, sinken in Vorarlberg fast alle Täler gegen' Nordwesten ab und münden unmittelbar in die Ebene aus. Vorarlberg liegt ganz in der nordalpinen Randzone. Diesem Umstände sowohl, wie der Orientierung seiner Täler, verdankt

Vorarlberg sein von Nordtirol abweichendes, klimatisches Gepräge. In der Einleitung zur Klimatographie Tirols wurden die mittleren Windrichtungen für die Zugspitze bestimmt, wobei sich ein bedeutendes Überwiegen nordwestlicher Winde ergab. Nordwestliche Winde sind feucht, sie sind im Winter mild, im Sommer relativ kühl. Gerade den Nordwest winden gegenüber ist aber Vorarlberg vollkommen exponiert, indem die Täler des Landes diese Winde gleichsam auffangen Und zum Aufsteigen zwingen, während der weitaus

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Libri
Anno:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Pagina 153 di 164
Autore: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Descrizione fisica: 162 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Segnatura: III A-188
ID interno: 320742
Verhältnismäßig groß ist die Zahl der Gewittertage in Langen, das aber dem im Sommer wärmeren Gebiete von Nordtirol sehr naheliegt. In St. Anton ist die Zahl der Gewittertage um zwei größer als in Langen. Die Unterschiede zwischen Nordtirol und Vorarlberg sind nicht groß. Beiden gemeinsam ist die größere Zahl von Gewittern in den tiefsten Landesteilen. d) Regen Wahrscheinlichkeit und Regendichte; Tagesmaxima des Niederschlages. Die Regenwahrscheinlichkeit schwankt in Vorarlberg zwischen 0'52

Und 0'41 (Bregenz und Feldkirch). Das aus allen Stationen berechnete Jahres mittel beträgt 045. Es fehlt also wenig und es wäre in Vorarlberg an jedem zweiten Tage Niederschlag zu erwarten. Die Jahresmittel der einzelnen Stationen sind: Bregenz 052/ Dornbirn 044, Feldkirch 041, Bludenz 0-45, Bizau 0'45, Schwarzenberg 042, Gaschurn 046, Langen 045. Die Regen Wahrscheinlichkeit ist am größten im Juni, während im Jänner am seltensten Niederschläge zu erwarten sind. In diesen extremen Monaten stellt

sich die Regenwahrscheinlichkeit, wie folgt: Die Regenwahrscheinlichkeit ist größer als in Nordtirol, wo auf 100 Tage nur 39 mit Niederschlag entfallen, gegenüber 45 in Vorarlberg. Im Sommer und Winter nähert sich die Differenz auf 4%, während sie in den übrigen Jahreszeiten 7 bis 8% beträgt: Die Regendichte, das ist die auf einen Regentag im Durchschnitte ent fallende Niederschlagsmenge, ist in Vorarlberg größer als in Nordtirol, da den reichlicheren Niederschlägen eine nicht in dem gleichen Verhältnisse gesteigerte Zahl

von Niederschlagstagen gegenübersteht. Es fallen an einem Niederschlags tage in Vorarlberg durchschnittlich 9'1 mm, in'Nordtirol 7'1 mm. Die Ursachen dieses Unterschiedes liegen nicht in der größeren Zahl von Niederschlagstagen in Vorarlberg, sondern in dem Umstände, daß die Regenwinde in den Vorarlberger Gebirgen und in den nördlichen Kalkalpen einen großen Teil ihres Wasserdampf gehaltes ausscheiden, ehe sie von diesen Gebirgen über das Inntal hinweg gegen die Zentralalpen strömen. Die Differenz

zwischen Vorarlberg und Nordtirol beträgt im Winter 0'7 mm, im Frühiing 1'9 mm, im Sommer 2 5 mm, im Herbst 2 - 6 mm. In Vorarlberg selbst ist aber in den, einzelnen Gebieten die Regendichte sehr verschieden.

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Anno:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Pagina 150 di 164
Autore: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Descrizione fisica: 162 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Segnatura: III A-188
ID interno: 320742
Der Gegensatz im Winter könnte befremden. Denn wenn tatsächlich der geringe Schutz Vorarlbergs gegen die Westwinde die reichlicheren Niederschläge bedingt, so müßte der Niederschlagsüberschuß Vorarlbergs über Nordtirol in allen Monaten kenntlich sein. Tatsächlich ist die Menge des im Winter fallenden Nieder schlages in Vorarlberg auch größer, da die obenstehenden Zahlen Prozente der Jahresmittel sind; letzteres ist aber in Vorarlberg unvergleichlich größer als in Nordtirol. Im Mittel für ganz

Vorarlberg beträgt der Niederschlag im Winter 255 mm, in Nordtirol 200 mm, während im Sommer in Vorarlberg zirka 570 mm, in Nordtirol 390 mm fallen. c) Zahl der Niederschlagstage; Zahl der Schneetage; Zahl der Gewittertage. In dem niederschlagsreichen Lande ist von vornherein eine große Zahl von Niederschlagstagen zu erwarten. Bregenz mit 188 Niederschlagstagen steht an der Spitze, während es am seltensten in dem relativ nahegelegenen Feldkirch regnet (150 Niederschlagstage). Es hat den Anschein

zugleich das Zentrum des Vorarlberger Weinbaues ist, ist wohl nicht zum mindesten durch diesen Umstand begründet. Zwischen den extremen Zahlen für Bregenz und Feldkirch schwankt die Zahl der Niederschlagstage in den anderen Stationen nurunbeträchlich um 160. Als Mittel für ganz Vorarlberg ergeben sich 165 Niederschlagstage, welchen 142 in Nordtirol gegenüberstehen. Die örtlichen Unterschiede sind in Nordtirol noch größer: Landeck 120 Niederschlagstage, Kitzbühel 171. Hierbei ist aber zu bemerken

, daß Kitzbüchel bereits in der niederschlagsreichen, nördlichen Randzone liegt, die viel mehr den Niederschlagsverhältnissen Vorarlbergs sich nähert als jenen des Inn tales. Die Niederschläge sind in Nordtirol nicht nur weniger ergiebig, sondern auch seltener als in Vorarlberg, was nicht selbstverständlich ist und die geschützte Lage des Inntales erst recht deutlich macht. Die meisten Niederschlagstage entfallen in Vorarlberg auf Juni und Juli, die wenigsten auf Spätherbst und Winter. In Bregenz jedoch

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Anno:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Pagina 136 di 164
Autore: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Descrizione fisica: 162 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Segnatura: III A-188
ID interno: 320742
ist um so notwendiger, weil allen Leuten z. B. der klimatische Gegensatz zwischen Nord- und Südtirol geläufig ist, während der Unterschied zwischen Nordtirol und Vorarlberg den wenigsten bekannt ist. Der relativ kühle Sommer Vorarlbergs läßt das Land insbesondere als ein günstiges Gebiet für die Sommerfrische erscheinen. Der Wintersport hingegen hat sich im Gebiete des Arlberges, an der Grenze gegen Tirol konzentriert, kann aber auch noch in anderen, hochgelegenen Gebieten mit Erfolg ausgeübt werden, wobei

als wir sie in der Gegend des Brenners finden, wie ein Vergleich zwissen Gossen- saß und dem nordtirolischen Trins zeigt. 1 Vorarlberg vertritt in seinen Temperaturverhältnissen eine mehr ozeanische, Nordtirol eine mehr kontinentale Abart des mitteleuropäischen Klimagebietes. Doch sind die Verhältnisse von Vorarlberg nicht charakteristisch für die ganze Randzone der nördlichen Kalkalpen. Nicht alle Gebiete sind in gleich freier Weise den Nordwest- und Westwinden exponiert, gegen Osten geschützt

wie Vorarlberg oder weiter im Osten der Bezirk um Salzburg. Vergleicht man z. B. Feldkirch mit Salzburg, so findet man eine große Übereinstimmving, während der Vergleich dieser beiden Orte mit Rosenheim sofort einen bedeutenden Unterschied erkennen läßt. Die drei Orte liegen annähernd gleich hoch. Durch diese Gegenüberstellung Vorarlbergs und Nordtirols ist nun auch die Stellung des Inntales gegenüber der nordalpinen Randzone bezüglich der Tem- peraturverhältnisse festgestellt. Diese Feststellung

der Schneereichtum des Winters günstig in die Wagschale fällt, während der Betrieb in so niedrig gelegenen Orten, wie es z. B. in Kitzbühel in Tirol der Fall ist, durch die milde Temperatur des Winters beeinträchtigt wird. Beide Orte sind im Jahresmittel fast gleich warm, ebenso im Winter; die Unterschiede in den übrigen Jahreszeiten sind gering. Allerdings ist der Brennerpaß (1380 m) nicht so hoch wie der Arlberg,

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Libri
Anno:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Pagina 4 di 164
Autore: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Descrizione fisica: 162 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Segnatura: III A-188
ID interno: 320742
abweicht, wurden einige bayerische Stationen herangezogen, um die den Nordfuß der Alpen beherrschenden Ver hältnisse feststellen zu können. Bei Bearbeitung des Kronlandes » Vorarlberg« wird überdies ein Vergleich mit den Verhältnissen in Nordtirol nicht zu um gehen sein. Unter diesen Umständen war es nicht leicht, die Klimatographie Tirols nach dem Muster zu bearbeiten, das Herr Hofrat Hann in seiner Klimatographie von Niederösterreich aufgestellt hat. Die zutage tretenden Mängel können Tirol

Einleitung. Als ich die Bearbeitung des Abschnittes »Tirol« der Klimatographie von Österreich übernahm, war ich mir der Schwierigkeiten, die gerade die Behandlung dieses Kronlandes bot, nicht bewußt. Das meteorologische Material, das zu Gebote steht, ist nicht vollständig genug und spiegelt die Verhältnisse einer zu geringen Anzahl von Stationen wieder, um daraus ein einigermaßen ausreichendes, klimatologischesBild Tirols abzuleiten. Gebiete mit großen Höhendifferenzen erfordern eine weitaus

größere Zahl von Stationen als Gebiete im flachen Lande. Der Mangel an Stationen macht sich ebenso in Nordtirol als in Südtirol fühlbar; vor altem verbietet der Mangel an Beobachtungen, auf die klimatischen Verhältnisse der Dolomitengebiete ein zugehen. Sehr spärlich sind naturgemäß die Beobachtungen aus hoch gelegenen Örtlichkeiten; findet sich ja doch in Tirol kein einziges Hochobservatorium. Andrer seits ist dieser Mangel deshalb weniger fühlbar, weil klimatologisch dieVerhältnisse der Talregion

eines Gebirgslandes von ungleich größerer Wichtigkeit sind als die meteorologisch interessanteren Hochregionen. Die Schwierigkeiten, die auf teilweise mangelhaftem Material beruhen, werden sich jedem fühlbar machen, der ein Gebirgsland Österreichs klimatologisch zu betrachten hat. Eine spezielle Schwierigkeit bietet sich aber bei Behandlung Tirols dadurch, daß in Tirol zwei ganz verschiedene Kiimagebiete schroff anein- andergrenzen. Eine einheitliche Behandlung Nord- und Südtirols ist dadurch aus geschlossen

, so daß man eigentlich über jeden Landesteil eine gesonderte Klima tographie schreiben muß. Nur mit Rücksicht auf die einheitlichen Landesgrenzen und auf die praktische Benutzbarkeit der Klimatographie wurde in einem Schluß kapitel ein klimatischer Uberblick über ganz Tirol gegeben, eigentlich ein Vergleich beider Landesteile. In Erwägung des Umstandes, daß Nordtirol, das eigentlich nur aus dem Inn tal und dessen Seitentälern besteht, wiederum klimatisch nicht unerheblich von den meisten anderen nordalpinen Gebieten

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Libri
Anno:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Pagina 137 di 164
Autore: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Descrizione fisica: 162 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Segnatura: III A-188
ID interno: 320742
würden in Vorarlberg des flacheren Temperaturganges wegen kleiner sein als in Nordtirol, würde teilweise ent täuscht. Im Winter übertreffen die Differenzen in Vorarlberg jene von Nordtirol, während sie in den übrigen Jahreszeiten kleiner, sind. Der Grund ist leicht zu finden. Der Winter Vorarlbergs ist durchschnittlich der Herrschaft der Westwinde unterstellt, die auf Nordtirol weit geringeren Einfluß haben. Bildet sich dann aber über Osteuropa oder über Mitteleuropa ein lange dauerndes Luftdruckmaximum

aus, so ist den Westwinden der Zutritt verwehrt. In dem sonst milden Vorarlberg wird aber dann die Abweichung von den mittleren Verhältnissen größer sein als in Nordtirol, das normalerweise durch die Westwinde wenig beeinflußt ist. Im Sommer verhält es sich zum Teile gerade umgekehrt. Im Sommer ist Nordtirol durchschnittlich wärmer als Vorarlberg. Ist der Sommer aber nieder schlagsreicher und kühler als gewöhnlich, so wird die negative Temperatur abweichung in Nordtirol größer, weil die Beeinflussung durch die Westwinde

fühl barer wird. Da Frühling, Sommer und Herbst in Vorarlberg gleichmäßiger sind als in Nordtirol, sind auch die Jahresmittel geringeren Abweichungen unterworfen. Vorarlberg zeigt hier also ganz Verhältnisse, die wir in einem Lande erwarten dürfen, das in gewisser Beziehung ein Übergangsgebiet zwischen mitteleuropäi schem und westeuropäischem Klimagebiete darstellt.

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Libri
Anno:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Pagina 13 di 164
Autore: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Descrizione fisica: 162 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Segnatura: III A-188
ID interno: 320742
St. Christoph, das die Grenze zwischen Vorarlberg und Tirol markiert, er scheint wenig zuverläßig, wenn man bedenkt, daß der 1 727 m hohe Wendelstein ein um 1'4° höheres Jahresmittel hat. Der Wirklichkeit entsprechend sind aber die großen Differenzen zwischen St. Anton und Langen, die nur durch den von einem Tunnel durchbrochenen Arlberg getrennt sind. Langen ist im Herbst, besonders aber im W r inter viel wärmer, im Frühling und Sommer kälter. Dieser Gegensatz

, der sich hier auf einer so kurzen, horizontalen Strecke offenbart, ist charakteristisch für den Gegensatz zwischen Nordtirol und Vorarlberg. Die Temperaturverhältnisse Vorarlbergs neigen weniger zu Extremen ; das Land ist dem Bereiche westlicher, ozeanischer Strömungen viel mehr ausgesetzt, womit im Winter relativ hohe, im Sommer relativ niedrige Temperaturen verbunden sind. Die Täler Vorarlbergs sind nach Nordwesten offen, das Inntal gegen Nordosten. Wenn auch der Föhn in Vor arlberg noch eine große Rolle spielt

, so ist der Temperaturgegensatz zwischen Ost- und Westseite des Arlberges doch in erster Linie durch die größere Exposition der Westseite gegenüber den Westwinden bestimmt. Gehört Vorarlberg mehr zu dem ozeanischen Bezirke des mitteleuropäischen Klimagebietes, so fällt das Inntal gleich anderen nach Osten sich öffnenden Alpentälern mehr in den kontinentalen Bezirk, worauf auch die Niederschlagsverhältnisse hinweisen. Wie im Gebiete von Kitzbühel, so kommt auch in St. Anton der strenge, schneereiche Winter dem Be triebe

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Libri
Anno:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Pagina 115 di 164
Autore: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Descrizione fisica: 162 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Segnatura: III A-188
ID interno: 320742
einer nach Osten abziehenden Depression nördliche Winde gegen die Alpen heranwehen. Die Wetterlage ist dann am häufigsten durch Keile relativ Tirol u. Vorarlberg. 8

bleibt in Kitzbiihel der Niederschlag an 38 Tagen, in Riva an 31 Tagen unter halb 1 mm. Da die Menge des jährlich fallenden Niederschlages in Nordtirol und Süd tirol ungefähr die gleiche ist, die Zahl der Niederschlagstage aber in Nordtirol bedeutend größer ist, so kann von vornherein geschlossen werden, daß die Regendichte in Südtirol eine größereist. In Südtirol beträgt im Jahresdurch schnitt die durch einen Niederschlagstag gelieferte Menge 8'4 mm, in Nordtirol 7 - 2 mm. Die größte

Regendichte fällt in Nordtirol auf die Monate Juli bis Septem ber, im unteren Etschtal auf Mai, Oktober und November, im Eisacktal auf Juli und August. Die Maxima sind in Nordtirol 11 mm, in Südtirol 14 mm. Die Differenz der Niederschlagstage bei gleichen jährlichen Regenmengen bringt es mit sich, daß die Niederschlagsmengen, die durch die stärksten Regen tage des Jahres zu Boden gefördert werden, in Südtirol größer sind als in Nord tirol. Das mittlere Tagesmaximum des Niederschlages ist in Nordtirol

49 mm, in Südtirol 58 mm, im oberen Etschtal von Bozen aufwärts 50 mm. Während aber in Nordtirol die absoluten Tagesmaxima die mittleren Maxima nur unerheblich übersteigen, liegen im unteren Etschtale die absoluten Maxima durchwegs über 100 mm. Die größte Tagesmenge, die je an einer Tiroler Station gemessen wurde, fiel in Pejo (172 mm). Kräftige Niederschläge sind in Südtirol häufiger, damit auch Überschwem mungen. Hier scheint eine Einschaltung am Platze über die Wetterlagen, die in Tirol zu starken

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Libri
Anno:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Pagina 154 di 164
Autore: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Descrizione fisica: 162 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Segnatura: III A-188
ID interno: 320742
sind stellenweise die Niederschlagsmengen im Winter, die wohl meist in der Form von Schnee fallen. Die Regenmengen, die in Vorarlberg innerhalb 24 Stunden zum Niederschlag kommen können, sind sehr groß, größer als in Nordtirol und selbst größer als in Südtirol. Im Mittel von 20 Jahren liefert der stärkste Regentag des Jahres in den einzelnen Stationen folgende Niederschlagsmengen: Bregenz 73 mm, Dornbirn 60 mm, Feldkirch 54 mm, Bludenz 60 mm, Bizau 74 mm, Schwarzenberg 88 mm, Gaschurn 51, Langen

71 mm (Vorarlberg 65 mm, Nordtirol 49 mm, Südtirol 58 mm). Die mittleren Tagesmaxima sind hoch in den regenreichen, relativ niedrig in den niederschlagsärmeren Gebieten des Landes. Die größten Regenmengen, die in den einzelnen Stationen überhaupt notiert wurden, sind in Bregenz 118 mm, Feldkirch 104 mm, Bludenz 93 mm, Bizau 107 mm, Schwarzenberg 135 mm, Gaschurn SO mm, Langen 98 mm. Das häufige Eintreten starker Niederschläge innerhalb kurzer Zeit zwingt bei dem wildbachartigen Charakter der meisten Gewässer

zu kost spieligen Schutzbauten, um die Gefahr von Murbrüchen -zu vermindern. Da im Winter auch sehr starke Schneefälle häufig sind, so mußten zum Beispiel auch einzelne, besonders gefährdete Strecken der Arlbergbahn durch Lawinenverbauung geschützt werden, was meines Wissens an der Brennerlinie nicht notwendig ist. e) Mittlere Dauer der Regen- und Trockenperioden. Betreffs der Methode zur Bestimmung dieser Perioden muß auf die Klimato- graphie von Niederösterreich (S. 14) und von Tirol

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