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Commenti: Enth.: 1. Reiseschilderungen. 2. Literarische Aufsätze Steub, Ludwig: ¬Der¬ Mann von Rinn : der Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und die Kriegsereignisse in Tirol 1809 / Ludwig Steub. Nach histor. Quellen bearb.von Joh, Georg Mayr. -1873 Steub, Ludwig: Herbstausflug nach Tirol / Ludwig Steub. - 1873

die im Laufe der Zeiten dem ersten Bau hinzugewachsen und verschiedenen ökonomischen Zwecken gewidmet sind. An der vorderen Breitseite ist das Strohdach etwas höher ab genommen, um der großen Stube mehr Licht zu lassen. Hier stehen dann drei oder vier Fenster nebeneinander, nur durch schmale Leisten getrennt, und vor diesen findet sich ein gedielter Platz, mit Bänken und Stühlen besetzt, der gegen außen hin durch eine niedrige Bretterwand ein gefriedigt ist. Hier unter dem schützenden Vordach

sitzen an heiteren Tagen die Leute, namentlich des Abends, und pflegen der Arbeit oder der Kurzweil. Im Stüblein des Heidenweibleins, welches aber trotz der eben beschriebenen drei Fenster etwas dämmerig war, zeigte sich das hölzerne Getäfel ganz schwarz vor Alter. An den Wänden hingen etliche papierne Bilder, welche französische Soldaten darstellten, einige Photographien von lieben Verwandten und Freunden, endlich auch zwei hochbejahrte Schwarzwälder Uhren. Auf dem großen Ofen lagen Kleider

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1873

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gefragt hatten. ^ Und selbst wenn wir uns nur ans Fenster legten, hatten wir des Schönen genug zu schauen; die lange Steig, an der wir heruntergekommen, die sich aus und ein an den weiten Falten des Berges zu Thale zieht, — steile, doch grüne Berghänge, die der Schwarzwald krönt, rothe Felsen wände, da und dort aus dem Grase stechend, Wasserfälle verschiedener Art, — im engen Thale aber, gleich über der Straße, die stattliche Scheune mit vorspringendem Dache, den glänzenden Fenstern, der schmucken

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1873

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, was sie für Vorder- und was sie für Rückseite ausgeben sollen. Einzelne un ordentlich angebrachte Lichtlöcher lassen oft kaum errathen, wo die Familie ihren Wohnsitz habe. Der AnWurf bröckelt herab manche Jahrzehnte lang, ohne daß der Hausherr daran denkt, ihn einmal wieder aufzufrischen. Zerschlagene Fenster, gebrochene Läden, verrenkte Thüren scheinen auch nur alle Menschenalter nachgebessert zu werden. Diese sorglose unordentliche Manier mag uralt sein: so hat man vielleicht in den letzten Zeiten

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1873

Pagina 534 di 558

Vaterland' und „Die Wacht am Rhein' so klingend singen, daß die Fenster zittern; sie wird nach Colmar gehen um an Pfeffels Grab zu weinen, nach Sesenheim um dort Goethe zu studieren und Friederikes jugendliche Liebe mitzuempfinden. Mit Manier läßt sich alles richten. Sind Metz und Straßburg in treuen deutschen Händen, so mag Europa ruhig schlafen und sich bei Tag den Künsten des Friedens widmen. Man muß den Galliern jenen vielbegehrten Rheinstrom etwas aus den Augen rücken — sie schreien sonst immer

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1873

Pagina 50 di 558

Pforten werden immer häufiger, die Inschriften immer kräftiger, der Wagenzug ist unabsehbar und das Volk flu chet auf der Straße ohne Lücke nebenher, bis wir in den Posthof zu Chur einfahren, wo wir froh, der Haft ent springen. Vor dem Thore, das gegen Italien führt, wo die schön gebaute Straße einen sanften Abhang hinaufzieht, hatte sich eine große Menge Volks versammelt. Ebenso waren auch alle Fenster voller Köpfe, und über die Gartengeländer heraus neigte sich ein schöner Flor lebendiger

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1873

Pagina 83 di 558

breiten sich dieselben über grüne, durch tiefe buschige Thäler zerschnittene Berge hin, die rückwärts zum riesigen Alp stein allsteigen. Auf den fetten Weiden liegen unzählige Hütten und Häuser, bald durch die Fluren hingesäet, bald in größeren Haufen um eine Kirche gesammelt. Die Häuser, zum mehrern Theil von Holz, sauber angestrichen, haben oft zwei, drei Stockwerke, viele helle Fenster, schöne Vorhänge dazu und weitherausragende Giebeldächer. Vor den Thüren sind Treppen, Trottoirs

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1873

Pagina 123 di 558

- schein, ein kleines Dorf, wo ich dem Wirthshaus zusprach, dem ersten ächt romanschen, das mir seine Hallen aufthat. Der Eingang stimmte trübsinnig: ein düsterer, schlecht ge pflasterter Thorweg, der auf eine ganz finstere, steinerne, etwas zerfallene Treppe hinführte — oben ein kleiner Vor platz mit ungleichen, zerbrochenen Platten belegt, ein kleines rundscheibiges Fenster, das sein zweifelhaftes Licht auf Wände fallen ließ, die seit vielen Jahren nicht mehr geweißt waren, und in der vordern Seite

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1873

Pagina 130 di 558

wir, der in die Hochebene von Lenz hinaufführt und uns dringend mahnt, die Anstrengungen und schweren Opfer, die der Kanton Graubünden in den letzten Jahren für Herstellung der Verbindungen ausgeboten und gebracht hat, nicht unerwähnt zu lassen. Von jener Hochebene, wo Wiesen und Felder durcheinander ziehen, scheinen uns auch in der Morgensonne die Fenster von Vazerol entgegen, von Va- zerol, wo einst der Bund der drei Bünde beschworen wor den. Ueber diesem Gelände steigt die ungeheure Pyramide

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1873

Pagina 132 di 558

Familien. Wegen dieses Unterschieds findet man auch in dem kleinen Orte zwei Kirchen. Hier also beginnt der Bergpaß über den Julier, jetzt eine sehr schöne, angenehm fahrbare Heerstraße. Rechts und links ragen Berge auf, unten aschfarbig, oben be schneit; das Thal ist Moorboden, voller Steingeröll, kein Baum mehr, nur noch kurzer Graswuchs. Gleichwohl stehen noch immer winzige graue Häuschen bald an der Straße, bald an den Bergen. Kamine haben sie nicht, Fenster und Thüre werden immer kleiner, zuletzt

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1873

Pagina 153 di 558

den Grafen von Trapp, zuletzt den Grafen von Hendel. Das obere Schloß hat noch beinahe unverletzt den Weißen Anwurf, sieht daher fast wohnlich aus, war auch zu Ul rich Campells Zeiten noch bewohnt. Das untere, schon damals verfallen, war wohl nie betüncht, und die schönen Trümmer prangen in milder, dunkelgelber Farbe wie die Säulen des Parthenons im Abendlicht. Aus ihrer Mitte ragt ein hoher runder Thurm ohne Fenster, ganz ähnlich dem „gescheibten Thurm' zu Bozen oder jenem, der zu Mals steht

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1873

Pagina 201 di 558

Pantheon vor uns, das römische Pantheon, täuschend nach geahmt, zum Sprechen getroffen und in den Schwarzwald verpflanzt, mit riesiger Kuppel und einem blinkenden Kreuz darauf. „Pfui,' rief ich, ,;das geht ja nicht — dieses Pantheon paßt ja in diese Gründe, die der Jagd und Viehzucht geweiht sind, eben so wenig wie eine Sennhütte in die Gärten des Vatikans! Gebt mir doch, ihr Wan dalen, das alte Kloster heraus mit seinen verschwisterten Spitzthürmen, den hohen Dom mit den gemalten Fenster

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1873

Pagina 294 di 558

vor so langer Zeit, daß sich die ältesten Leute des Vor ganges nicht mehr entsinnen konnten. Diese allseitige ge schworene Todfeindschaft ließ die Mainoten bald auch in ihren Wohnungen nicht mehr hinlängliche Sicherheit finden, denn der Feind umschlich sie des Nachts, erjpähte alle Fenster, jede andere Oeffnung, die seinen Kugeln den Paß frei ließ, und sendete das Verderben oft bis in das Innerste der Wohnhäuser. Viele Familien wurden auf diese Art aus den Dörfern vertrieben, und siedelten

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1873

Pagina 196 di 558

vernehmlichem Zürnen über die Steine wirft und dabei selbstverständlich weiß aufschäumt. Die schmutzigen Riegelwände waren seit gestern fast verschwunden. Man sieht da mehrentheils wohlständige, kernhafte Gebäude mit alpenhaften Vordächern oder solche, die im hölzernen Schuppenpanzer glänzen. Dieses und auch das Innere der Häuser, die wir heute schaulustig betrachteten, erinnerte mit holder Macht an die stattliche Reinlichkeit des Bregenzer Waldes Während wir so am Fenster lagen, geschah

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1873

Pagina 18 di 558

nicht, dem nachlebend er es so weit gebracht. Der reiche Kaufherr entblödete sich keineswegs, seine eigene Person im Feder barett und schwarzen Sammtrock zwischen die Fenster seiner Wohnung malen zu lassen, wie sie weit von seinem Augs burg am fernen Meeresstrande unter Palmen steht und vergnügten Sinnes den Mohrenknaben zusieht, welche die Säcke mit den mexicanischen Dublonen vor ihm ausleeren. Der Gelehrte ließ sich den ganzen Parnaß auf das Haus malen, sammt den neun Schwestern, der castalischen Quelle

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1873

Pagina 87 di 558

herausgezimmert und sind bei dieser Uebung geblieben bis auf den heutigen Tag. Thür und Fenster gegen die Gasse, ein Geländergang um den ersten Stock, ein vorspringendes Dach, das Ganze reinlich und in gutem Stand gehalten — so hat sich der Landmann an den Ausläufern der Alpen im bayerischen Gebirge seine Wohnung zugerichtet, so in den Thälern von Nordtirol und in der deutschen Schweiz. Der Typus bleibt der Hauptsache nach derselbe, nur daß Wohlhabenheit und Geschmack die äußere und innere Ausstattung

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1873

Pagina 14 di 558

. Die Fliegen fallen den Eintretenden lärmend an, Fenster und Thüren sehen schäbig und verwittert drein: der Braten ist

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1873

Pagina 128 di 558

Jahrhunderten auch renovirt worden und mit ihr sämmtliche Gotteshäuser der Nachbarschaft. So weit ich sehe, bis hinauf in die schwin delnde Höhe von Stürwis, ist der Zopf gedrungen und hat apfel- und birnförmige Kuppeln, kropfige gewundene Säulchen, geigenförmige Fenster und dergleichen zurück gelassen. In Tiefenkasten, welches katholisch ist, versehen ein paar italienische Capuciner die Seelsorge. Den Bruder, der vor dem Pfarrhause stand, fragte ich, wo er zu Hause sei. Zu Neapel, antwortete

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1873

Pagina 443 di 558

werden,, so daß jeder Oberschreiber oder Taxbeamter von seinem Fenster aus die nächstgelegenen Etymologien zusammensuchen und sich selber aufschlagen könnte, was Thalkirchen, Feldmoching, Forsten ried oder Prozenhausen in der ehrwürdigen gallo-gräcischen Muttersprache zu bedeuten haben — eine Unterhaltung, die im Winter jedenfalls wärmer hielte, als Schlittschuh laufen und Eisschießen, auch sicherlich nicht mehr Kopfzer brechen in Anspruch nähme. 1 Gerade dieses Zeitlarn erklärt aber Pallhausen, wie wir oben gesehen

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1873

Pagina 259 di 558

zu schildern wissen — aber bei trübem Wetter und feuchter Kälte, welche die Fenster aufzuziehen verbietet, läßt er immerhin sehr gleich gültig. Wir blieben unter solchen Umständen auch bei der wachsenden Schönheit der Gegend im Schwabenlande ganz ruhig und gefaßt; wie wir uns denn überhaupt mehr mit unserm Innern im Coupe, als mit den Gegen ständen der Außenwelt beschäftigten. Endlich waren wir am Rhein, am Vater Rhein, am vielbesungenen Rhein, über den ich am nebligen Abend lautlos fuhr, der schönen Tage

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Anno:

1873

Pagina 295 di 558

Frontmauer des Hauses hinauf lief, über dem untern Ein gang mit einem kleinen Bogen überdacht und nach außen durch eine gemauerte und mit Schußlöchern versehene Seiten wand geschützt war, welche sich dann auch um den kleinen Vor platz zog, in den die Treppe vor der Thüre mündete. Ueber der Thüre fand sich zur senkrechten Vertheidigung von oben herab ein vorspringender Erker mit Schießscharten. Die Fenster wurden bis zu zwei Drittheilen ihrer Höhe mit etwas hinausgerückten Mäuerchen^ überdeckt

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Anno:

1873

Pagina 46 di 558